wände aus glas

[NegatroN]

Ihr postet hier Beispiele aus der Fleisch verarbeitenden Industrie. Da gibts zahlreiche Sauereien, keine Frage. Es gibt aber auch viele seriöse Betriebe. Das Posting vom Lord bezog sich, nach meinem Verständnis, aber auf die gesamte Nahrungsindustrie, nicht nur auf die Gammelfleischproduzenten dieser Welt. Und da stimmt die These von den angeblich unerträglichen Verhältnissen eben nicht so ohne weiteres.

Der Preisdruck wird aber doch in der gesamten Lebensmittelindustrie an alle in der Herstellungskette weitergegeben. Das kommt nicht nur bei ein paar einzelnen an, sondern da haben alle mit zu kämpfen. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf Mensch und Tier.

[Apparition]

Worauf bezieht sich das? Ich behaupte mal, dass die Beschäftigten in der deutschen und europäischen Lebensmittelindustrie ganz gut zurecht kommen. Gut, als Landwirt gibts ja immer was zu beklagen, und sei es das Wetter, aber unerträglich ist das Leben als Schweinezüchter, Spargelbauer, Winzer, usw. zwischen Nordkap und Sizilien nicht, und das gilt auch für die Angestellten, sofern man nicht gerade als Wanderarbeiter in irgendeinem osteuropäischen Fleischzerlegebetrieb landet. Wie es den Viechern dabei geht, weiß ich natürlich nicht, aber ich glaube, als Schwein wäre ich lieber in einem deutschen Betrieb untergebracht, als anderswo auf der Welt. Wenn man denn schon als Kotelett enden muss.

Da stimmt leider vieles nicht. Nur mal als Beispiel:

http://www.zeit.de/2014/51/schlachthof- ... g-arbeiter

Es ist immer wieder erstaunlich, was in einer Demokratie, die fast täglich die Zwangsarbeit im NS-Staat verurteilt, so alles möglich ist.

[ego]

Ich finde den Wunsch nach Veränderung ja generell klasse aber ich glaube einige haben da doch ein leicht verklärtes Weltbild. Zum einen kann ich aus eigener Erfahrung (Familie) leider nur feststellen dass auch der kleine Bauer von gegenüber nicht unbedingt ein Teirfreund sein muss und dass man einige wenige Tiere genauso scheiße behandeln kann wie viele, zum anderen wird auch wenn wir alle zu Vegetarieren mutieren davon nicht automatisch die Welt besser. Die ganze Hülsenfrüchte die der geneigte Vegetarier so zum Ersatz braucht müssen ja auch irgendwie angebaut werden und was denen dort dann einfällt um den Ertrag zu steigern, wird wahrscheinlich den aktuellen Sauereien in nichts nachstehen.

Wie gesagt, toll wenn jemand sein Leben anderes führen möchte und bestimmt funktioniert das auch wenn es eine kleine Gruppe von Menschen tut, doch soblad immer mehr diesen Lebenswandel pflegen, um so eher wird daraus eine Geschäft und sobald es ein gutes Geschäft ist, wird es in der Regel schmutzig. Das kann man doch auf fast alles übertragen. Essen, Fußball und auch die Musik.

[NegatroN]

Ich finde den Wunsch nach Veränderung ja generell klasse aber ich glaube einige haben da doch ein leicht verklärtes Weltbild. Zum einen kann ich aus eigener Erfahrung (Familie) leider nur feststellen dass auch der kleine Bauer von gegenüber nicht unbedingt ein Teirfreund sein muss und dass man einige wenige Tiere genauso scheiße behandeln kann wie viele,

Das stimmt, aber so pauschal behauptet das auch niemand. Man muss schon ein bisschen genauer hinschauen.

zum anderen wird auch wenn wir alle zu Vegetarieren mutieren davon nicht automatisch die Welt besser. Die ganze Hülsenfrüchte die der geneigte Vegetarier so zum Ersatz braucht müssen ja auch irgendwie angebaut werden und was denen dort dann einfällt um den Ertrag zu steigern, wird wahrscheinlich den aktuellen Sauereien in nichts nachstehen.

Niemand fordert, dass alle Vegatarier werden sollten. Aber selbst wenn es so wäre, würde einen das a) nicht davon entbinden zu schauen, wo und wie die Lebensmittel dann angebaut / hergestellt werden. Und b) geht deine Rechnung schon deswegen nicht auf, weil die Menge an Hülsenfrüchten zum Mästen einer Kuh um ein Vielfaches höher ist als die Menge an Nahrung, die sie produziert. Würdest du das an Menschen "verfüttern" statt an Tiere, bräuchtest du nur einen Bruchteil davon.

Wie gesagt, toll wenn jemand sein Leben anderes führen möchte und bestimmt funktioniert das auch wenn es eine kleine Gruppe von Menschen tut, doch soblad immer mehr diesen Lebenswandel pflegen, um so eher wird daraus eine Geschäft und sobald es ein gutes Geschäft ist, wird es in der Regel schmutzig. Das kann man doch auf fast alles übertragen. Essen, Fußball und auch die Musik.

Genau deswegen geht es ja nicht darum, einfach nur das Produkt zu ändern, sondern seine Haltung und den gesamten Prozess dahinter.

[ego]

O.k. aber ich verstehe aus euren Posts dass ihr den Prozess gerne durch ein verändertes Marktverhalten erzielen wollt und da glaube ich einfach nicht dass das funktioniert, weil der Wille nach viel und auch einfachem Geld so groß ist, dass er jeden guten Gedanken pervertiert. Wenn ich nur an Monsanto denke und was da noch auf uns zukommt, wenn die z.B. Syngenta aufkaufen (die bestimmt auch nicht viel besser sind), dann wird mir Angst und bange.

O.k. der Vergleich mit den Hülsenfrüchten hinkt natürlich durch das verfüttern, da hast du Recht. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass wenn weniger Futterpflanzen benötigt werden, deshalb wieder Wälder aufgeforstet oder weniger Düngemittel/Pestizide zum Einsatz kommen würden.

[NegatroN]

Nein. Das passiert nur, wenn wir Produkte einfordern, die unsere Anforderungen erfüllen. Dafür ist weder klein, nich regional noch bio per se ein Garant. Aber diese Dinge machen es leichter, das zu Überprüfen und den Produzenten klar zu machen, was wir haben wollen. Wenn mein Metzger am Ort ist und er sein Fleisch vom Bauern nebenan hat, dann geht das sehr viel leichter als wenn du im Supermarkt eingeschweißtes Fleisch kaufst.

[thunderstruck]

O.k. aber ich verstehe aus euren Posts dass ihr den Prozess gerne durch ein verändertes Marktverhalten erzielen wollt und da glaube ich einfach nicht dass das funktioniert, weil der Wille nach viel und auch einfachem Geld so groß ist, dass er jeden guten Gedanken pervertiert. Wenn ich nur an Monsanto denke und was da noch auf uns zukommt, wenn die z.B. Syngenta aufkaufen (die bestimmt auch nicht viel besser sind), dann wird mir Angst und bange.

na ja, ohne zu glauben, dass das schon der anfang von einer besseren welt ist, dass bio produkte und vegetarier dasein so einen schub an "usern" erfährt und als markt so wächst (was natürlich auch wieder andere probleme mit sich bringt) hätte vor 15 jahren kaum jemand geglaubt! und das ist hauptsächlich durch ein verändertes kaufverhalten einer generation entstanden. und wer weiß wie sich das noch entwickelt?!

[ego]

O.k. aber ich verstehe aus euren Posts dass ihr den Prozess gerne durch ein verändertes Marktverhalten erzielen wollt und da glaube ich einfach nicht dass das funktioniert, weil der Wille nach viel und auch einfachem Geld so groß ist, dass er jeden guten Gedanken pervertiert. Wenn ich nur an Monsanto denke und was da noch auf uns zukommt, wenn die z.B. Syngenta aufkaufen (die bestimmt auch nicht viel besser sind), dann wird mir Angst und bange.

na ja, ohne zu glauben, dass das schon der anfang von einer besseren welt ist, dass bio produkte und vegetarier dasein so einen schub an "usern" erfährt und als markt so wächst (was natürlich auch wieder andere probleme mit sich bringt) hätte vor 15 jahren kaum jemand geglaubt! und das ist hauptsächlich durch ein verändertes kaufverhalten einer generation entstanden. und wer weiß wie sich das noch entwickelt?!

Aus meiner Sicht hat es dazu geführt, dass in ALDI und LIDL Regalen jetzt auch "Bio" Produkte (eingeschweist in Plastik) verkauft werden und das stützt aus meiner Sicht eher meine Denke, als das sich da signifikant etwas geändert hätte. Vielleicht ist es aber auch falsch von mir dass ich den Bio Gedanken nicht mit den Marktkonzepten der Discounter (Masse und billig) in Einklang bringen kann.

[NegatroN]

Aus meiner Sicht hat es dazu geführt, dass in ALDI und LIDL Regalen jetzt auch "Bio" Produkte (eingeschweist in Plastik) verkauft werden und das stützt aus meiner Sicht eher meine Denke, als das sich da signifikant etwas geändert hätte. Vielleicht ist es aber auch falsch von mir dass ich den Bio Gedanken nicht mit den Marktkonzepten der Discounter (Masse und billig) in Einklang bringen kann.

Dazu hat es auch geführt, aber eben nicht nur dazu. Dass nicht jede Entwicklung dabei toll ist, ist doch auch klar.

[Bitchhammer]

O.k. aber ich verstehe aus euren Posts dass ihr den Prozess gerne durch ein verändertes Marktverhalten erzielen wollt und da glaube ich einfach nicht dass das funktioniert, weil der Wille nach viel und auch einfachem Geld so groß ist, dass er jeden guten Gedanken pervertiert. Wenn ich nur an Monsanto denke und was da noch auf uns zukommt, wenn die z.B. Syngenta aufkaufen (die bestimmt auch nicht viel besser sind), dann wird mir Angst und bange.

O.k. der Vergleich mit den Hülsenfrüchten hinkt natürlich durch das verfüttern, da hast du Recht. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass wenn weniger Futterpflanzen benötigt werden, deshalb wieder Wälder aufgeforstet oder weniger Düngemittel/Pestizide zum Einsatz kommen würden.

Ob jemand sein Grünzeug lieber mit oder ohne Pestizide haben möchte kann er doch heute schon jederzeit entscheiden. Man muss nur eben dahin kommen , die Preise für z.B. Bio Gemüse als normale Preise für durchschnittliche Standard Lebensmittel zu akzeptieren. Ich selbst habe da auch lange für gebraucht, sehe aber Lebensmittel aus konventionellem Anbau mttlerweile als minderwertig an. Billig bedeutet eben in diesem Fall, dass die Ware voller Pestizide steckt, in Monokulturen angebaut wird, Menschen, Tier und Natur ggf. dafür ausgebeutet werden. Ich habe mir irgendwann gedacht ... "Junge, wenn es dir das wert ist ... greif ruhig weiter in das billige Regal." Wo immer es geht und finanziell einigermaßen leistbar ist, weiche auf die Bio Variante aus. Ist natürlich aber auch ne Geldfrage, ganz klar. Aber nur weil uns unsere Lebensmittel nix mehr wert sind und wir unsere Kohle heutzutage ja für teure Handys, Fernseher, Surround Systeme, Markenklamotten, teure Autos und andere Statussymbole brauchen. Ich könnte da jedes mal im Kreis kotzen wenn wieder irgendso eine runtergekommene RTL2 Tussi im Verblödungsfernsehen oder bei Herrn Zwegat rumposaunt, man könne von Hartz IV kein Kind gesund ernähren. Aber qualmen wie ein Schlot und das neueste Galaxy in der Hand ...