George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
Benutzeravatar
Undo
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 15138
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Hamburg

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von Undo »

playloud308 hat geschrieben:So, jetzt muss ich noch 13 Folgen schauen, damit ich
das Finale am Veröffentlichungstag schauen kann. :D
Staffel 8 hat doch auch 7 Folgen oder?
Nein, 6
stay hungry, stay young, stay foolish, stay curious, and above all stay humble. because just when you think you've got all the answers is the moment when some bitter twist of fate in the universe will remind you that you very much don't.
Benutzeravatar
playloud308
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 10340
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von playloud308 »

Undo hat geschrieben:
playloud308 hat geschrieben:So, jetzt muss ich noch 13 Folgen schauen, damit ich
das Finale am Veröffentlichungstag schauen kann. :D
Staffel 8 hat doch auch 7 Folgen oder?
Nein, 6
Mist, dann schaffe ich das nicht mehr oder 7 morgen und 6 am Sonntag.
Benutzeravatar
borsti
Beiträge: 4937
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von borsti »

Lepra_Messias hat geschrieben:
Thunderforce hat geschrieben:
Spoiler:
Danaerys: IMO nur konsequent. Hallo? Die rennt seit Beginn der Serie massen- oder sogar völkermordend durch die Wallachei, kreuzigt oder brennt alles nieder, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Ihre Sklavenarmeen hat sie doch auch nicht aus Güte befreit, sondern als Mittel zum Zweck. So richtig verstanden habe ich nie, warum sie so als positive Figur wahrgenommen wurde immer. Da war das Abfackeln von King's Landing nur konsequent. Großartig gespielt IMO ihre beinahe schon als Enttäuschung zu bezeichnende Reaktion, als auf einmal doch die Glocke läutet. Überraschend kam da für mich gar nichts und auch die Geschwindigkeit war passend. Da wo sie ist, ist sie nur, weil sie die ganze Serie bereits solche Sachen gemacht, auch wenn es vllt. offscreen war. Dass sich so ein Benehmen natürlich irgendwann auswirkt und selbst verstärkt, ist doch nur logisch.
Spoiler:
Sorry, wenn ich hier dazwischen grätsche, ich les im RH-Forum ja meistens nur mit (auch in diesem Thread) und leiste wenn dann eher kleine Beiträge, ich bin auch kein Stammposter, aber das KANN ich einfach so nicht stehen lassen und MUSS einfach meinen Senf dazugeben. :D Ich weiß ja nicht, von welchen „Völkermorden“ oder „Massenmorden“ du sprichst, ich habe keine in der Serie gesehen, die Daenerys begangen hätte. Sie hat ein Volk aus der Sklaverei befreit, obwohl sie damit ihr eigenes Leben riskierte und es schlicht nicht hätte machen müssen. Sie hätte auch direkt nach Westeros reisen können, was ja immer ihr ursprüngliches Ziel war. Ja, sie hat Menschen gekreuzigt. Und? Das waren Sklavenhalter, die ihrerseits 163 Kinder (!) gekreuzigt haben. Ich würde mal sagen, die haben es verdient. Und ja, in Astapor hat sie Kraznys mo Nakloz von ihren Drachen verbrennen lassen, obwohl sie einen Handel mit ihm eingegangen war. Und? Hat irgendjemand ernsthaft Mitleid mit diesem Typen, heult dem einer eine Träne nach? Auch der war ein skrupelloser Sklavenhändler, auch er hat den Tod verdient. Sie hat niemals jemanden umgebracht, der es nicht verdient hätte und ganz sicher keine Frauen und Kinder. Da besteht für meine Begriffe dann schon ein immenser Unterschied. Jon Snow hat einen kleinen Jungen hängen lassen, Ned Stark hat immer wieder von Ehre geschwafelt (wir haben ja gesehen, wo das hinführt) und in dem Kontext Leute exekutiert – nennt die irgendeiner wahnsinnig?

Und jetzt wollen uns Dumb & Dumber weismachen, dass Daenerys – obwohl die Glocken geläutet haben – von einem Moment zum anderen plötzlich durchdreht und unschuldige Zivilisten abschlachtet? Das ist doch Schwachsinn. Komm mir keiner mit der Enthauptung von Missandei oder gar damit, dass Jon Snow sie zurückweist (by the way: So eine beschissene und unglaubwürdige, kitschige Romanze, da ist ja wirklich null Chemie zwischen den Darstellern zu erkennen, was wohl hauptsächlich an Kit Harington liegt - sympathischer Kerl, aber einfach kein doller Schauspieler). Sie hat so viel durchgemacht während der vorangegangenen Staffeln und nun das? Sie hatte immer einen großen Gerechtigkeitssinn, sie hat stets betont, sie will niemals wie ihr Vater werden und sie sagte noch (ich glaube, in der siebten Staffel): „I have not come here to be Queen of the Ashes“.

Wenn sie sie schon zur Mad Queen machen wollen (möglicherweise beabsichtigt das durchaus auch George R.R. Martin), dann meinetwegen, aber doch nicht in diesem Tempo, das zerstört alles, was der Character vorher gemacht hat, komplett. Das hat nichts damit zu tun, ob ich jetzt Daenerys toll finde oder nicht (auch wenn ich persönlich die Figur mag) oder gar ein Happy End wollen würde – es ist einfach unlogisch. Was mich automatisch zum Dilemma dieser Staffel bringt: Das Writing ist faul, schlecht und inkonsequent. Alles geht Schlag auf Schlag, nur weil diese beiden arroganten Quatschköpfe (Dumb & Dumber) die Serie unbedingt nach 8 Staffeln zu Ende bringen wollten, um sich anderen Projekten zu widmen. HBO hat ihnen so viel Geld wie sie wollen angeboten – wann gab es das zuletzt in einer Serie, in Zeiten, wo so viele tolle Sendungen schon nach ein oder zwei Staffeln abgesetzt werden, weil es zu wenig Leute gucken? GRRM ist auch nicht mehr zufrieden, hätte gerne 12 oder 13 Staffeln gesehen. Man merkt einfach, dass Benioff und Weiss komplett das Interesse verloren haben, was sich in einem hastigen Plot zeigt, der Löcher ohne Ende aufweist. Wenn dann noch „Ausreden“ kommen wie bei dem unsäglichen Drachenkill in der 4. Folge der aktuellen Staffel wie „Dany kinda forgot about the Iron Fleet“, dann frage ich mich, wo bin ich hier eigentlich? Meint dieser Idiot das wirklich ernst?

Leute wie Jorah Mormont dürfen einen Heldentod in den Armen der geliebten Königin sterben (so was gab’s vorher auch nicht, da starben Leute einen dreckigen Tod, solcher Hollywood-Kitsch hat bei GoT einfach nichts verloren), während andere Plot Armour ohne Ende besitzen. Jon Snow, Samwell Tarly oder Arya zum Beispiel. Ich meine, was soll denn gerade ihr noch alles passieren: Drachenfeuer, Untote und selbst ein Turm, der in ihre Richtung stürzt, können ihr nichts anhaben. Alles klar. Wie sie auch den Night King tötet – wo kam sie eigentlich plötzlich her? Hatte der Typ nicht eine ganze Armee mit sich – und keiner bemerkt, dass Arya sich von wo auch immer ranschleicht? Überhaupt: Man redet die ganze Zeit davon, dass es keine gefährlicheren Gegner als die Untoten gibt und dann werden die so leicht besiegt? Warum kommt der Night King überhaupt nach Winterfell, wenn er doch weiß, dass er diese eine fürchterliche Schwäche hat, nämlich valyrischen Stahl. Was für ein lächerlicher Bösewicht im Endeffekt! Ohne jegliche Persönlichkeit und ohne wirkliches Ziel. Was genau er eigentlich wollte, wird ebenfalls nicht erklärt.

Nee, ich hab als großer Fan der Serie und vor allem der Bücher schon alles Mögliche entschuldigt oder gar schöngeredet, aber jetzt reicht es wirklich. Auf Dorne beispielsweise hatte ich mich nach der Lektüre der Bücher echt gefreut – und dann streichen sie alle wichtigen Figuren und stellen diese unfassbar nervigen Sandsnakes in den Vordergrund, die Rache für etwas wollen, wofür man keine Rache nehmen kann, denn Oberyn Martell trat ganz legal in einem Zweikampf auf Leben und Tod an, bei dem ihm klar war, dass er sterben könnte. Gott, hab ich es gefeiert, als Euron Greyjoy diese Furien getötet hat. Übrigens das einzig Gute, was er getan hat, denn diese nervtötend eindimensionale Figur, die nur auf Macho-Arschloch angelegt ist, ist ebenfalls nur ein Abziehbild ihres großartigen Pendants in den Büchern.

Und dann dieser Arya-Strang in Braavos – don’t get me started – der hat hinten und vorne keinen Sinn ergeben, außer dass Arya anscheinend plötzlich unverwundbar ist. Jon Snow und Tyrion Lannister (einst mit die besten Charaktere), die praktisch seit Season 5 bzw. 6 nur noch rumpimmeln und sich extrem dumm verhalten, diese völlig unrealistischen Zeitsprünge, der völlig bescheuerte Plan, einen White Walker zu fangen als Beweis für Cersei, dass es die doch gibt… Was soll das alles? Es zeigt, dass die Macher keinen Plan mehr hatten und hilflos waren, als die Bücher als Quelle nicht mehr herhalten konnten. Und anstatt die Fackel weiterzureichen, weil sie ja nicht mehr weitermachen wollten, beenden sie es lieber abrupt und absolut dilettantisch. Ein Schlag ins Gesicht für alle, denen die Show was bedeutet. Richtig traurig, wenn man bedenkt, was da noch für Potenzial drinnen steckte! Und das Schlimmste ist: Es sieht alles so fantastisch aus! Was für eine Arbeit darin steckt und wie gut die Schauspieler sind (außer Kit Harington...), macht es alles noch trauriger, dass diese für mich einst geilste Serie ever (Season 1-4) derart verhunzt wurde.

Ich könnte hier noch weiter und weiter machen und noch x Punkte aufführen, aber das soll es dann doch erst mal gewesen sein, hab hier eh schon den Rahmen gesprengt. :engel: Vielleicht hört sich das für einige nach „Mimimi“ an; ich hingegen wundere mich, dass es tatsächlich Leute gibt, die diese Rotze, die sich Staffel 8 nennt, weiterhin verteidigen… Inzwischen ist mir sogar egal, wie das Ganze ausgeht, ich warte jetzt lieber darauf, dass der Meister endlich die beiden fehlenden Bücher fertig schreibt…
Spoiler:
Stimmt alles. Das Problem ist auch nicht wirklich, dass Dany böse geworden ist. Meinetwegen. Eigentlich ne ziemlich geiler Plot, wenn man ihn denn ordentlich umsetzt. Das Problem ist, dass das ganze so dermaßen konstruiert ist, dass es nur funktioniert, indem man jede Handlungslogik über Bord wirft. In Folge 4 treffen Katapulte, die auf einem schaukelndem Schiff installiert sind, ein extrem bewegliches Ziel, das mehrere hundert Meter über ihnen in der Luft fliegt - mehrfach - weil der Drachen muss sterben, damit Dany einen Grund hat, böse zu werden. In Folge 5 treffen unzählige fest installierte Katapulte gar nix und werden binnen Sekunden vom Drachen weggefegt, weil der alles zerstören muss. Da ist nicht mal mehr ein Mindestmaß an Konsistenz in der Handlung vorhanden.

Leider ist in den Folgen 3 bis 5 kaum noch eine Szene zu finden, die nicht arg konstruiert wirkt und weil man für die letzte Folge unbedingt noch schnell Dany als Endgegnerin etablieren musste, wurde so ziemlich jeder bis dahin logische Handlungsstrang und jede gewachsene Charakterentwicklung über Bord geworfen.

Als langjähriger Fan der Serie bin ich einfach mega enttäuscht. Ich glaube, so enttäuscht war ich noch nie von einer Serie oder einem Film.
Benutzeravatar
Lepra_Messias
Beiträge: 160
Registriert: 28.05.2013 21:34
Wohnort: Hamburg

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von Lepra_Messias »

borsti hat geschrieben:
Lepra_Messias hat geschrieben:
Thunderforce hat geschrieben:
Spoiler:
Danaerys: IMO nur konsequent. Hallo? Die rennt seit Beginn der Serie massen- oder sogar völkermordend durch die Wallachei, kreuzigt oder brennt alles nieder, was nicht bei 3 auf dem Baum ist. Ihre Sklavenarmeen hat sie doch auch nicht aus Güte befreit, sondern als Mittel zum Zweck. So richtig verstanden habe ich nie, warum sie so als positive Figur wahrgenommen wurde immer. Da war das Abfackeln von King's Landing nur konsequent. Großartig gespielt IMO ihre beinahe schon als Enttäuschung zu bezeichnende Reaktion, als auf einmal doch die Glocke läutet. Überraschend kam da für mich gar nichts und auch die Geschwindigkeit war passend. Da wo sie ist, ist sie nur, weil sie die ganze Serie bereits solche Sachen gemacht, auch wenn es vllt. offscreen war. Dass sich so ein Benehmen natürlich irgendwann auswirkt und selbst verstärkt, ist doch nur logisch.
Spoiler:
Sorry, wenn ich hier dazwischen grätsche, ich les im RH-Forum ja meistens nur mit (auch in diesem Thread) und leiste wenn dann eher kleine Beiträge, ich bin auch kein Stammposter, aber das KANN ich einfach so nicht stehen lassen und MUSS einfach meinen Senf dazugeben. Ich weiß ja nicht, von welchen „Völkermorden“ oder „Massenmorden“ du sprichst, ich habe keine in der Serie gesehen, die Daenerys begangen hätte. Sie hat ein Volk aus der Sklaverei befreit, obwohl sie damit ihr eigenes Leben riskierte und es schlicht nicht hätte machen müssen. Sie hätte auch direkt nach Westeros reisen können, was ja immer ihr ursprüngliches Ziel war. Ja, sie hat Menschen gekreuzigt. Und? Das waren Sklavenhalter, die ihrerseits 163 Kinder (!) gekreuzigt haben. Ich würde mal sagen, die haben es verdient. Und ja, in Astapor hat sie Kraznys mo Nakloz von ihren Drachen verbrennen lassen, obwohl sie einen Handel mit ihm eingegangen war. Und? Hat irgendjemand ernsthaft Mitleid mit diesem Typen, heult dem einer eine Träne nach? Auch der war ein skrupelloser Sklavenhändler, auch er hat den Tod verdient. Sie hat niemals jemanden umgebracht, der es nicht verdient hätte und ganz sicher keine Frauen und Kinder. Da besteht für meine Begriffe dann schon ein immenser Unterschied. Jon Snow hat einen kleinen Jungen hängen lassen, Ned Stark hat immer wieder von Ehre geschwafelt (wir haben ja gesehen, wo das hinführt) und in dem Kontext Leute exekutiert – nennt die irgendeiner wahnsinnig?

Und jetzt wollen uns Dumb & Dumber weismachen, dass Daenerys – obwohl die Glocken geläutet haben – von einem Moment zum anderen plötzlich durchdreht und unschuldige Zivilisten abschlachtet? Das ist doch Schwachsinn. Komm mir keiner mit der Enthauptung von Missandei oder gar damit, dass Jon Snow sie zurückweist (by the way: So eine beschissene und unglaubwürdige, kitschige Romanze, da ist ja wirklich null Chemie zwischen den Darstellern zu erkennen, was wohl hauptsächlich an Kit Harington liegt - sympathischer Kerl, aber einfach kein doller Schauspieler). Sie hat so viel durchgemacht während der vorangegangenen Staffeln und nun das? Sie hatte immer einen großen Gerechtigkeitssinn, sie hat stets betont, sie will niemals wie ihr Vater werden und sie sagte noch (ich glaube, in der siebten Staffel): „I have not come here to be Queen of the Ashes“.

Wenn sie sie schon zur Mad Queen machen wollen (möglicherweise beabsichtigt das durchaus auch George R.R. Martin), dann meinetwegen, aber doch nicht in diesem Tempo, das zerstört alles, was der Character vorher gemacht hat, komplett. Das hat nichts damit zu tun, ob ich jetzt Daenerys toll finde oder nicht (auch wenn ich persönlich die Figur mag) oder gar ein Happy End wollen würde – es ist einfach unlogisch. Was mich automatisch zum Dilemma dieser Staffel bringt: Das Writing ist faul, schlecht und inkonsequent. Alles geht Schlag auf Schlag, nur weil diese beiden arroganten Quatschköpfe (Dumb & Dumber) die Serie unbedingt nach 8 Staffeln zu Ende bringen wollten, um sich anderen Projekten zu widmen. HBO hat ihnen so viel Geld wie sie wollen angeboten – wann gab es das zuletzt in einer Serie, in Zeiten, wo so viele tolle Sendungen schon nach ein oder zwei Staffeln abgesetzt werden, weil es zu wenig Leute gucken? GRRM ist auch nicht mehr zufrieden, hätte gerne 12 oder 13 Staffeln gesehen. Man merkt einfach, dass Benioff und Weiss komplett das Interesse verloren haben, was sich in einem hastigen Plot zeigt, der Löcher ohne Ende aufweist. Wenn dann noch „Ausreden“ kommen wie bei dem unsäglichen Drachenkill in der 4. Folge der aktuellen Staffel wie „Dany kinda forgot about the Iron Fleet“, dann frage ich mich, wo bin ich hier eigentlich? Meint dieser Idiot das wirklich ernst?

Leute wie Jorah Mormont dürfen einen Heldentod in den Armen der geliebten Königin sterben (so was gab’s vorher auch nicht, da starben Leute einen dreckigen Tod, solcher Hollywood-Kitsch hat bei GoT einfach nichts verloren), während andere Plot Armour ohne Ende besitzen. Jon Snow, Samwell Tarly oder Arya zum Beispiel. Ich meine, was soll denn gerade ihr noch alles passieren: Drachenfeuer, Untote und selbst ein Turm, der in ihre Richtung stürzt, können ihr nichts anhaben. Alles klar. Wie sie auch den Night King tötet – wo kam sie eigentlich plötzlich her? Hatte der Typ nicht eine ganze Armee mit sich – und keiner bemerkt, dass Arya sich von wo auch immer ranschleicht? Überhaupt: Man redet die ganze Zeit davon, dass es keine gefährlicheren Gegner als die Untoten gibt und dann werden die so leicht besiegt? Warum kommt der Night King überhaupt nach Winterfell, wenn er doch weiß, dass er diese eine fürchterliche Schwäche hat, nämlich valyrischen Stahl. Was für ein lächerlicher Bösewicht im Endeffekt! Ohne jegliche Persönlichkeit und ohne wirkliches Ziel. Was genau er eigentlich wollte, wird ebenfalls nicht erklärt.

Nee, ich hab als großer Fan der Serie und vor allem der Bücher schon alles Mögliche entschuldigt oder gar schöngeredet, aber jetzt reicht es wirklich. Auf Dorne beispielsweise hatte ich mich nach der Lektüre der Bücher echt gefreut – und dann streichen sie alle wichtigen Figuren und stellen diese unfassbar nervigen Sandsnakes in den Vordergrund, die Rache für etwas wollen, wofür man keine Rache nehmen kann, denn Oberyn Martell trat ganz legal in einem Zweikampf auf Leben und Tod an, bei dem ihm klar war, dass er sterben könnte. Gott, hab ich es gefeiert, als Euron Greyjoy diese Furien getötet hat. Übrigens das einzig Gute, was er getan hat, denn diese nervtötend eindimensionale Figur, die nur auf Macho-Arschloch angelegt ist, ist ebenfalls nur ein Abziehbild ihres großartigen Pendants in den Büchern.

Und dann dieser Arya-Strang in Braavos – don’t get me started – der hat hinten und vorne keinen Sinn ergeben, außer dass Arya anscheinend plötzlich unverwundbar ist. Jon Snow und Tyrion Lannister (einst mit die besten Charaktere), die praktisch seit Season 5 bzw. 6 nur noch rumpimmeln und sich extrem dumm verhalten, diese völlig unrealistischen Zeitsprünge, der völlig bescheuerte Plan, einen White Walker zu fangen als Beweis für Cersei, dass es die doch gibt… Was soll das alles? Es zeigt, dass die Macher keinen Plan mehr hatten und hilflos waren, als die Bücher als Quelle nicht mehr herhalten konnten. Und anstatt die Fackel weiterzureichen, weil sie ja nicht mehr weitermachen wollten, beenden sie es lieber abrupt und absolut dilettantisch. Ein Schlag ins Gesicht für alle, denen die Show was bedeutet. Richtig traurig, wenn man bedenkt, was da noch für Potenzial drinnen steckte! Und das Schlimmste ist: Es sieht alles so fantastisch aus! Was für eine Arbeit darin steckt und wie gut die Schauspieler sind (außer Kit Harington...), macht es alles noch trauriger, dass diese für mich einst geilste Serie ever (Season 1-4) derart verhunzt wurde.

Ich könnte hier noch weiter und weiter machen und noch x Punkte aufführen, aber das soll es dann doch erst mal gewesen sein, hab hier eh schon den Rahmen gesprengt. Vielleicht hört sich das für einige nach „Mimimi“ an; ich hingegen wundere mich, dass es tatsächlich Leute gibt, die diese Rotze, die sich Staffel 8 nennt, weiterhin verteidigen… Inzwischen ist mir sogar egal, wie das Ganze ausgeht, ich warte jetzt lieber darauf, dass der Meister endlich die beiden fehlenden Bücher fertig schreibt…
Spoiler:
Stimmt alles. Das Problem ist auch nicht wirklich, dass Dany böse geworden ist. Meinetwegen. Eigentlich ne ziemlich geiler Plot, wenn man ihn denn ordentlich umsetzt. Das Problem ist, dass das ganze so dermaßen konstruiert ist, dass es nur funktioniert, indem man jede Handlungslogik über Bord wirft. In Folge 4 treffen Katapulte, die auf einem schaukelndem Schiff installiert sind, ein extrem bewegliches Ziel, das mehrere hundert Meter über ihnen in der Luft fliegt - mehrfach - weil der Drachen muss sterben, damit Dany einen Grund hat, böse zu werden. In Folge 5 treffen unzählige fest installierte Katapulte gar nix und werden binnen Sekunden vom Drachen weggefegt, weil der alles zerstören muss. Da ist nicht mal mehr ein Mindestmaß an Konsistenz in der Handlung vorhanden.

Leider ist in den Folgen 3 bis 5 kaum noch eine Szene zu finden, die nicht arg konstruiert wirkt und weil man für die letzte Folge unbedingt noch schnell Dany als Endgegnerin etablieren musste, wurde so ziemlich jeder bis dahin logische Handlungsstrang und jede gewachsene Charakterentwicklung über Bord geworfen.

Als langjähriger Fan der Serie bin ich einfach mega enttäuscht. Ich glaube, so enttäuscht war ich noch nie von einer Serie oder einem Film.
Spoiler:
So ist es. Und der eine Drache richtet mehr Schaden als alle drei. Alles klar... *g* Wirklich absolut enttäuschend. Auch Jaimes Charakterentwicklung wurde mal eben schnell über Bord geworfen. "I never cared much for innocents", sagt er. Ah ja. Und dabei hat er, als er damals in der 3. Staffel mit Brienne in der Wanne saß, noch lang und breit erklärt, warum er den Mad King wirklich ermordet hat. Nämlich weil er es nicht mehr ausgehalten hat, dass dieser in seiner unendlichen Paranoia unschuldige Menschen bei lebendigem Leib verbrannt hat. (Übrigens war das damals eine unglaublich tolle Szene, wahnsinnig intensiv). In einem Moment einen ganzen Charakter auf den Müll geworfen.

Und nein, ich werde deswegen keine Petition erstellen oder unterschreiben. :D Ich verstehe den Ärger den Leute, bin selbst verärgert und enttäuscht und finde das einfach nur total schade, aber eine Petition ist dann natürlich doch völlig übertrieben. Lest lieber die Bücher, Leute! :D
"We are worse than animals, we hunger for the kill.
We put our faith in maniacs the triumph of the will,
We kill for money, wealth and lust, for this we should be damned.
We are disease upon the world, brotherhood of man."

(Motörhead - Brotherhood Of Man)

http://www.the-pit.de
Benutzeravatar
DerHorst
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 18669
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Über den Bergen, bei den anderen 6

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von DerHorst »

Spoiler:
Für mich ist das Ende unbefriedigend und scheint mir eher so gewählt worden zu sein, damit man notfalls noch weitere Folgen drehen kann. Oder halt Ableger der Serie.

Irgendwie sind auch alle Personen wieder auf Null gedreht. Tyrion macht Witze als Hand, John ist wieder bei der Nachtwache, etc.

Und warum Bran alles weiß, aber die Vernichtung von Königsmund nicht versucht zu verhindern, macht ihn nun auch nicht zum besten König IMHO.

Aber vielleicht das beste Ende das noch möglich war.
Benutzeravatar
Tailgunner
Beiträge: 5951
Registriert: 26.07.2010 19:01
Wohnort: Somewhere in Time

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von Tailgunner »

Weitgehend spoilerfreier Spoiler *g*
Keine Infos zu Handlung, keine Info, wie es ausgeht.
Spoiler:
Puh, ich war berührt. Ehrlich.
Die Plotholes konnte ich in den letzten Folgen schon ganz gut überspringen bzw. mir erkären.
Insgesamt fand ich die Staffel sehr gut und trotzdem ist jeder Kritikpunkt gerechtfertigt, aber mir machts halt nichts, ist eine Serie, die mich unterhalten sollte. Und das hat sie 8 Jahre lang vortrefflich geschafft, trotzt beamender Raben, Marathon-Gendry, überall-und-nirgends-seiender-Euron, einem unlogischen Ballisteneinsatz, diverser irrationaler Entscheidungen diverser Figuren gerade in den letzten 2 Staffeln etc. pp.
Und nun zur letzten Folge:
Einige Szenen und Dialoge haben mir im postiiven Sinne Gänsehaut gemacht und - ja ich stehe dazu - auch ein, zwei Tränchen habe ich verdrückt.
Sehr schöne Folge, die Handlungsstränge aller Personen (außer Gendry, wo immer der abgeblieben ist, wahrscheinlich hat er sich diesmal auf dem Weg von Winterfell nach Königsmund doch verlaufen.... ) haben ihren Schlusspunkt gefunden. Was aus ihnen weiterhin wird? :ka: Wissen wir, was aus dem Auenland geworden ist? Na, es geht halt nach der Geschichte weiter in der Geschichte, nur wir werden es wohl nie sehen.... oder doch? :wink:
Ob das der Schluss ist, den ich mir für jede Person wünsche? Ach watt. Aber ich finde das Ende trotzdem toll.
Neben den ersten beiden definitv die beste Folge der Staffel.
Komsiches Gefühl, dass es jetzt echt vorbei ist.
Now I am a 21st Century digital unicorn
Benutzeravatar
madWolf
Beiträge: 66
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Berlin im Breisgau

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von madWolf »

ich denk mal spätestens unsere Enkel können sich dann jedes erdenkliche Ende am PC selber zusammenbasteln ...
https://www.youtube.com/watch?v=BvKAX5Kq3qo
hear the trumpets
hear the pipers .....
Benutzeravatar
Kaleun Thomsen
Beiträge: 12092
Registriert: 22.01.2010 10:50
Wohnort: CNNWTZ

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Tailgunner hat geschrieben:Weitgehend spoilerfreier Spoiler *g*
Keine Infos zu Handlung, keine Info, wie es ausgeht.
Spoiler:
Puh, ich war berührt. Ehrlich.
Die Plotholes konnte ich in den letzten Folgen schon ganz gut überspringen bzw. mir erkären.
Insgesamt fand ich die Staffel sehr gut und trotzdem ist jeder Kritikpunkt gerechtfertigt, aber mir machts halt nichts, ist eine Serie, die mich unterhalten sollte. Und das hat sie 8 Jahre lang vortrefflich geschafft, trotzt beamender Raben, Marathon-Gendry, überall-und-nirgends-seiender-Euron, einem unlogischen Ballisteneinsatz, diverser irrationaler Entscheidungen diverser Figuren gerade in den letzten 2 Staffeln etc. pp.
Und nun zur letzten Folge:
Einige Szenen und Dialoge haben mir im postiiven Sinne Gänsehaut gemacht und - ja ich stehe dazu - auch ein, zwei Tränchen habe ich verdrückt.
Sehr schöne Folge, die Handlungsstränge aller Personen (außer Gendry, wo immer der abgeblieben ist, wahrscheinlich hat er sich diesmal auf dem Weg von Winterfell nach Königsmund doch verlaufen.... ) haben ihren Schlusspunkt gefunden. Was aus ihnen weiterhin wird? :ka: Wissen wir, was aus dem Auenland geworden ist? Na, es geht halt nach der Geschichte weiter in der Geschichte, nur wir werden es wohl nie sehen.... oder doch? :wink:
Ob das der Schluss ist, den ich mir für jede Person wünsche? Ach watt. Aber ich finde das Ende trotzdem toll.
Neben den ersten beiden definitv die beste Folge der Staffel.
Komsiches Gefühl, dass es jetzt echt vorbei ist.

Dem schließe ich mich mal an. Einzig:
Spoiler:
Gendry saß doch im Rat, der den neuen König gewählt hat. Links neben Ser Davos ;)
Swingtime is good time, good time is better time!
Benutzeravatar
Tailgunner
Beiträge: 5951
Registriert: 26.07.2010 19:01
Wohnort: Somewhere in Time

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von Tailgunner »

Kaleun Thomsen hat geschrieben:
Tailgunner hat geschrieben:Weitgehend spoilerfreier Spoiler *g*
Keine Infos zu Handlung, keine Info, wie es ausgeht.
Spoiler:
Puh, ich war berührt. Ehrlich.
Die Plotholes konnte ich in den letzten Folgen schon ganz gut überspringen bzw. mir erkären.
Insgesamt fand ich die Staffel sehr gut und trotzdem ist jeder Kritikpunkt gerechtfertigt, aber mir machts halt nichts, ist eine Serie, die mich unterhalten sollte. Und das hat sie 8 Jahre lang vortrefflich geschafft, trotzt beamender Raben, Marathon-Gendry, überall-und-nirgends-seiender-Euron, einem unlogischen Ballisteneinsatz, diverser irrationaler Entscheidungen diverser Figuren gerade in den letzten 2 Staffeln etc. pp.
Und nun zur letzten Folge:
Einige Szenen und Dialoge haben mir im postiiven Sinne Gänsehaut gemacht und - ja ich stehe dazu - auch ein, zwei Tränchen habe ich verdrückt.
Sehr schöne Folge, die Handlungsstränge aller Personen (außer Gendry, wo immer der abgeblieben ist, wahrscheinlich hat er sich diesmal auf dem Weg von Winterfell nach Königsmund doch verlaufen.... ) haben ihren Schlusspunkt gefunden. Was aus ihnen weiterhin wird? :ka: Wissen wir, was aus dem Auenland geworden ist? Na, es geht halt nach der Geschichte weiter in der Geschichte, nur wir werden es wohl nie sehen.... oder doch? :wink:
Ob das der Schluss ist, den ich mir für jede Person wünsche? Ach watt. Aber ich finde das Ende trotzdem toll.
Neben den ersten beiden definitv die beste Folge der Staffel.
Komsiches Gefühl, dass es jetzt echt vorbei ist.

Dem schließe ich mich mal an. Einzig:
Spoiler:
Gendry saß doch im Rat, der den neuen König gewählt hat. Links neben Ser Davos ;)
Spoiler:
Stimmt, da ist er wohl doch noch angekommen.
Den Burschen hab ich echt übersehen in der Szene.
Now I am a 21st Century digital unicorn
Benutzeravatar
PetePetePete
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 17407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: breehm.

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von PetePetePete »

Überraschend kurzer Senf zum Serienfinale:
Spoiler:
Der schöne Abschluss, von dem wir nicht wussten, dass wir ihn brauchten.

Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit. Und schon gar nicht habe ich damit gerechnet, dass mir so ein Ende gefallen würde.

Fangen wir an mit dem wundervoll langsamen Anfang, nostalgische Einstellungen mit Tyrion und den Orten aus der roten Festung, die er in den ersten Staffeln mit berühmt gemacht hat. Klar, die Leichen von Jaimie und Cersei sollten nicht so intakt sein, aber ich gehe völlig konform damit, für solche fantastischen Einstellungen und Momente Logik zu opfern. ZB die Logik, dass der Zwerg vier Steine wegräumt und die beiden findet, die in der letzten Folge von dutzenden Tonnen Geröll verschüttet wurden. Geschenkt, denn Cinematographie ist wichtig.
Ebenso die Unsullied. Als Dany ihre Königinnenrede hält, stehen da unten ungefähr sieben mal so viele Unsullieds wie am Ende der Schlacht von Winterfell am Leben waren. Aber mei.

Tyrion ist in dieser Folge jedoch ein bisschen zu viel ein Werkzeug der Schreiber, um den Zuschauer an die Hand zu nehmen und dem Plot der Folge zu folgen. Das war er in den frühen Staffeln, besonders als er Joffreys Hand war, auch, aber nicht so in-your-face, etwas weniger ungezwungen. Als Zuschauer hatte man mehr Raum wirklich zu verstehen, was er da erzählt und am Ende selber zu dem Ergebnis zu kommen "Ja, der kleine Mann hat Recht". In dieser Folge wird man ein bisschen vor vollendete Tatsachen gestellt und es gibt keinen anderen Weg als zu akzeptieren, dass Tyrion Recht hat und uns schon erzählen wird, was wir denken sollen.
Ich finds nicht super schlimm, mir ist es auch erst bei der Szene, in der Brann König wird, richtig aufgefallen, aber ich habe die Folge eben ein zweites mal geschaut und ja, es ist schon von Anfang an so und wirkt eben ein klein wenig zu gezwungen.
Du musst Daenerys umbringen. Eine Szene später: Check!
Brann sollte König werden. Vierzig Sekunden später: Ay!
Außerdem muss man rückblickend sagen, dass Jon auf dem Rücken von Rhaegal einzig und allein aus zwei Gründen wichtig für den Plot der Show war. Zum einen die Szene nach der Winterfell Schlacht als Tormund ihn feiert und Dany und Sansa aus Jons Beliebtheit beim Volk ihre eigenen Schlüsse ziehen und zweitens und viel wichtiger, die Szene in Tyrions Zelle heute, in der Tyrion Jon eben darauf anspricht, ob Jon dasselbe getan hätte wie Daenerys, Jon, der einzige (lebende) außer ihr, der je die Macht besessen hat, auf einem Drachen zu sitzen.

Der "Witz" über Demokratie bei Branns Wahl war jedoch der schwächste Moment der Folge, vermutlich gar der Staffel. Dagegen war jedes Plothole ungezwungen und ganz natürlich. Cringe hoch siebzehn. Furchtbar.

In den letzten Folgen habe ich herausgearbeitet, wie menschlich es ist, dass Charaktere wieder in ihre alten Verhaltensweisen zurückfallen. Jaimie, Dany, Varys, Arya, Sandor... ein Charakter, bei dem dies in der ganzen Serie über nie der Fall war und dessen/deren Entwicklung die natürlichste und trotzdem progressivste ist, ist Sansa. Was für ein Weg, was für eine Reise. Turelgöre für Joffrey, Turtelgöre für Loras, kleines Vögelchen, professionelles Opfer, professionelle Lügnerin und Überlebenskünstlerin, Ränkeschmiedin par Excellence, Politikerin ohne ebenbürtige Gegner, Anführerin von Männern, Königin im Norden.
Denn eben so wie es menschlich ist, in alte Muster zurückzufallen, ist es eben auch aus Fehlern zu lernen, Schwächen zu überkommen und am Ende einer persönlichen Entwicklung aufzublühen. Seltener, aber ebenso realistisch.

Allgemein ist die komplette Endsequenz fantastisch. Jon geht mit dem freien Volk, da wo er die letztlich beste und sorgenfreiste Zeit seines Lebens hatte; Arya hat all ihre Abenteuer und Bedrohungen überstanden, ihre Liste ist leer, ihre Familie ist sicher, also sucht sie ein neues Abenteuer und die Antwort auf die Frage, die sie sich schon als kleines Kind gestellt hat; und Sansa, ja nun, wie überragend ihre komplette Entwicklung war und wie großartig die Schreiber mit dieser umgegangen sind, ist ebendies, überragend.

Achso: Ich wäre sowas von dabei, gäbe es ein Spin-off jenseits der Mauer. Tormund, Jon und Ghost, bekämpfen Riesen, beschützen kleine unvorsichtige Wildlingskinder vor Eisbären, freunden sich mit Schneezigen an... DAS wäre mal ne Show!

MVP der Folge ist natürlich Drogon, der einzige, der verstanden hat, was in den verfluchten Landen verkehrt ist. Und jetzt wird er leider off-Screen zu Branns Sockenpuppe.
*lol* Was für eine Marvel Post-Credit-Szene dieses ganze Small Coucil Zeugs war. Es war schön zu sehen, wie die zukunft all dieser liebgewordenen Charaktere aussieht, aber Mann, fühlte sich das auch wieder gezwungen an. Und am irrsten war natürlich die Brann-Drogon-Anspielung. Staffel für Staffel, buch für Buch wurde spekuliert, dass Brann in einen von Dany Drachen hineinwargt und damit neben Dany und Jon der dritte Drachenreiter wird. Dies wurde dann größtenteils verworfen als Viserion zum Blue-Eyes White Dragon wurde, aber es gab immernoch Leute, die daranglaubten, bis eben Jon auf Rhaegal stieg. Und jetzt kommt die Theorie eventuall doch Teil der Story, aber erst NACH Ende der Show? Trolololololol.
Ich bin 100% sicher, dass wir in den Büchern Brann in einem Drachen erleben werden.

Arya wäre übrigens ein exzellenter "Master of Whispers" gewesen.

Insgesamt hätte man jedoch so, so viel mehr falschmachen können als man es letztlich gemacht hat. Die besten Charaktere der Serie, die Stark-Kinder, haben sehr zufriedenstellende Schicksale bekommen, die vier noch größten, lebenden Publikumslieblinge abseits von Jon, Sansa und Arya (Brienne, Bronn, Tyrion, Davos) dürfen sich jetzt gegenseitig mit ihren Anliegen nerven, der Thron ist kaputt, es gibt eine sehr rationale Wahl eines Königs, der Norden ist frei, Ghost ist immernoch ein guter Junge, die Isle of Naarth ist jetzt sicher vor Skalvenhändlern, Jaimies Geschichte steht im Buch der Königsgarde, Tormund ist wieder auf der Seite der Mauer, auf der er an den Titten von Riesen nuckeln kann, Edmure ist noch immer der schwächste Lord in Westeros und Varys ist nicht umsonst gestorben.
Wären die drei Folgen zuvor weniger fehlerhaft gewesen, so würde die allgemeine Meinung über dieses Finale sicherlich auch besser ausfallen, aber sie warens eben nicht und darum wird es im Internet verrissen ohne Ende. Passiert.
Ich bin jedoch ziemlich zufrieden, optisch und musikalisch war dies die vielleicht beste Staffel überhaupt, schreiberisch vielleicht die schwächste, aber eben immernoch eine gute. Die beste Staffel der Serie wird für immer die sechste bleiben, aber in der Breite haben wir hier schon eine sehr gute visuelle Darstellung einer über-komplexen Romanreihe gesehen.

Ich habe eigentlich noch viel mehr zu schreiben und vielleicht tue ich das auch irgendwann mal, aber jetzt muss ich erstmal an andere Universen denken, ich bin ehrlich gesagt ein bisschen burned out in Sachen Westeros.
Knowledge is power, France is bacon.
Benutzeravatar
borsti
Beiträge: 4937
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von borsti »

Nicht so schlimm, wie befürchtet dieses Ende. So viel gab es aber auch nicht mehr kaputt zu machen.
Spoiler:
Die einzige Folge dieser Staffel, die mich nicht grundsätzlich enttäuscht hat. Natürlich wirkte vieles wieder halb ausgegoren und nicht schnell heruntererzählt und ein Highlight in der Geschichte der TV-Serien war es auch nicht.

Schlecht gemacht finde ich jetzt aber umso mehr das Ende der Geschichte von Dany. Da werden der Charakter und die Geschichte von der kleinen Schwester eines Arschlochs hin zur Königin über Jahre sorgfältig erzählt und dann beschließt sie von einer Sekunde auf die andere zur Massenmörderin zu werden. Drei Szenen später ist sie tot.

Meine Güte, was hätte man daraus machen können? Eine unfassbare Verschwendung.

Allgemein witzig finde ich ja, dass sich Tyrion, obwohl er eigentlich komplett am Arsch war, mit List und Tücke vom Todgeweihten zum De-Fakto-König aufgeschwungen hat:

Erst gibt er die Ermordung der Königin in Auftrag, wohl wissend, dass sich der Möder wahrscheinlich damit auch gleich selbst aus dem Weg räumt. Dann sorgt er dafür, dass eine Holzpuppe zum König gemacht wird, die ihn dann zur Hand macht, womit er der eigentliche Herrscher im lande ist. Denn Bran geht lieber Drachen jagen oder was auch immer. Jedenfalls ist der kein König.
Benutzeravatar
oger
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 12630
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Siegen

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von oger »

Spoiler:
Letztlich ein stimmiges und versöhnliches Ende und abseits der Holprigkeiten in den letzten paar Folgen die Serie, an der man alle kommenden messen wird.

Bin zufrieden.
TAFKAR
Beiträge: 4036
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Todesstern des Südens

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von TAFKAR »

Spoiler:
Ein würdiger Abschluss. Einer, der sogar versöhnlich stimmt mit einer ansonsten "nur" guten Staffel und dem Serientiefpunkt "lange Nacht". Ich fand die Folge sehr gut, und ich kann mit fast allen Endpunkten gut leben. Nur ein Charakter kam etwas zu schlecht weg:

Samwell. Erst wird er für seine Demokratie-Überlegung ausgelacht, und dann wird er im "Kleinen Rat" immer unterbrochen. Schade für den Typen, dessen Wissbegierigkeit kriegsentscheidend war.

Sicher ist GoT ein Meilenstein in der Seriengeschichte. Aber im direkten Vergleich der hochgelobten, jüngeren Serien würde ich Breaking Bad doch noch weiter vorne sehen. Wegen der deutlich beeindruckenderen Darstellerleistungen des gesamten Casts, der logischerweise größeren Nähe der Story zu realen Problemen und der im Schnitt höheren Qualität der einzelnen Folgen. GoT hatte doch in S7 und S8 so einige Schwächen.
Benutzeravatar
playloud308
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 10340
Registriert: 26.03.2004 00:21
Kontaktdaten:

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von playloud308 »

Vor 4 Wochen habe ich mit der Serie angefangen und seit heute in der dritten Folge der 8. Staffel. Ich bin immer noch schwer begeistert.

Mal eine Frage: Welche Ausgaben der Bücher sind
zu empfehlen?
Benutzeravatar
PetePetePete
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 17407
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: breehm.

Re: George R. R. Martin - A Song Of Ice And Fire

Beitrag von PetePetePete »

playloud308 hat geschrieben:Mal eine Frage: Welche Ausgaben der Bücher sind
zu empfehlen?
Wenn deutsch, dann unbedingt die alte Übersetzung, wenn englisch, dann ists nur ne Frage der Optik.
Knowledge is power, France is bacon.
Antworten