Mountain King hat geschrieben:Mein fachlich fundiertes Urteil: Meh.
Krass wie doof Littlefinger ist. Der "Chaos is a ladder"-Master-Schemer hat tatsächlich nichts drauf und muss sich von Sansa retten lassen. In den Büchern wäre dieser Lord Baelish ein Fall für den Prolog, in der Serie wird aber immer noch so getan, als könne er tatsächlich im Game of Thrones mitmischen. Inzwischen ein völlig verhunzter Charakter. Trotzdem toll gespielt von Sophie Turner, irre wie komplett anders sie in der letzten Einstellung auftritt.
Pluspunkte für "They die squatting over their chamber pots."
Hmm, also ich bin einfach fest davon ausgegangen, dass die beiden das vorher genau so abgesprochen hatten, von dem Verhalten der beiden bis zu den Aussagen. Dass er also vorspielt, also würde er vor ihrer Aussage eher Angst haben etc. So gibt er den "Anklägern" das Gefühl, dass sie die Kontrolle haben und er nicht. Eindeutig geht das aus der Szene aber definitiv nicht hervor.
Ygritte tötet ein Dutzend wehrlose Dorfbewohner, entdeckt dann aber ihr gutes Herz bei Gilly und dem Baby. Sam heult rum, weil es keine gute Idee war, Gilly in einem wehrlosen Dorf zu parken, während die Wildlinge wehrlose Dörfer überfallen. Naja.
Theon+Ramsay+Roose gewohnt gut. Meereen belanglos und unspektakulär.
War mir aber auch alles ziemlich egal, es geht in der Folge ohnehin nur um den Mountain und die Viper. Der Kampf gehört für mich zu den absolut besten Stellen im Buch. Episch, spannend, gewaltig, brutal und erschütternd. Ein emotionale Achterbahnfahrt deluxe. Übrig bleibt davon nur die Brutalität.
Der Serien-Mountain kann halt einfach nichts. Das ist einfach nur ein etwas größerer Kerl ohne jegliche Ausstrahlung. Doppelt doof, dass man ihm dann auch noch den Helm vom Kopf stößt. Das Unpersönliche eines Helms mit nur einem Sichtschlitz hätte ihn bestimmt gefährlicher und furchteinflössender aussehen lassen.
Die Rüstung ist generell nicht sonderlich imposant und warum wurde der gelbe Wappenrock mit den 3 Hunden weggelassen? Der Kampf selber tut auch nichts, um den Mountain so imposant zu zeigen wie er ist. Stattdessen hüpft Oberyn in Yoda-Gedächtnismanier herum und pariert(!) die Schläge des Mountains mit einem Speer(!), anstatt auf Distanz zu bleiben, wie man das mit einem Speer nunmal so macht. Der Mountain soll eine absolute Naturgewalt sein, davon kommt nichts rüber. Vor dem soll Bronn Angst gehabt haben?
Das "You raped her. You murdered her. You killed her children." wird schön oft wiederholt, aber Warum zeigt sich der Mountain nicht genervt? Wo bleibt das "SHUT UP!"? Stattdessen nur ein paar Höhlenmenschen-Urlaute. Das Geständnis am Ende macht so nur wenig Sinn.
Dafür ist er dann aber edel genug, Oberyn den neuen Speer holen zu lassen, nachdem er ihm den ersten zerstört hat. Albern.
Hmja, ich bin da auch etwas zwiegespalten. Die Szene ist im Buch für mich eigentlicher DER (schreiberische) Höhepunkt überhaupt. Dass eine Verfilmung es schwer haben würde, da ran zu kommen ist klar, was sich dann auch relativ deutlich gezeigt hat. Vor allem aber war sie schlichtweg zu kurz! Ein paar Minuten mehr hätten nicht nur dem Selbstzweck gedient, sondern hätten es vor allem erlaubt, die Spannung, die sich durch Oberyns "Sticheleien" und die immer größer werdenden Frustration des Mountain ergibt, langsamer aufzubauen und so die Szene viel intensiver zu gestalten. Insgesamt war der Kampf dennoch gut gemacht, aber was die Atmosphäre des Kampfes angeht hat man IMO leider viel verschenkt. Das Ende des Kampfes war allerdings sehr gut gelungen.
Ansonsten:
Theon/Reek war schlichtweg brilliant dargestellt. Einfach nur genial.
Werden die Wachen jetzt wirklich Arya Stark, eine der in vielerlei Hinsicht wohl wertvollsten Personen der Königreiche, einfach wegschicken, weil ihre Tante gestorben ist?!?