Rotstift hat geschrieben: ↑04.07.2021 13:48
MetalEschi hat geschrieben: ↑04.07.2021 13:41
Gibt es überhaupt tatsächlich Menschen, die, wenn in einem Artikel von "Ärzten", "Wissenschaftlern" oder "Anwälten" die Rede ist, ausschließlich an Männer denken? Diese Denkweise ist mir persönlich tatsächlich völlig fremd.
Edit: Ist wahrscheinlich schon zigmal diskutiert worden, kam mir halt nur grade, der Gedanke.
MMn ist denken hier der falsche Begriff. Es geht imho darum dass ganz automatisch das Maskulin benutzt wird und damit schon etwas über den Stellenwert von Frauen ausgesagt wird, auch ohne es zu wollen. Dreh doch einfach mal den Spieß um und benutze konsequent die weibliche Form unter der Prämisse, da seien die Männer selbstverständlich mit gemeint. Und dann warte ab was passiert....
Aber das ist doch ein sprachtheoretisches Phänomen und keine generelle Unterdrückung. Im Tierreich haben Nomen ebenso männliche oder weibliche Beugungen, und keinesfalls immer gibt es für bestimmte Geschlechter geläufige separate Bezeichnungen. Maskuline Beugung in der Sprache und männliche oder weibliche Menschen sind mMn nicht unbedingt gleichzusetzen. Darf ich nicht so viel geistige Aufgeklärtheit von meinem Gegenüber erwarten, dass er diese Allgemeingültigkeit kennt?
Geht Gendern im Englischen eigentlich auch, oder sollte man das irgendwie ermöglichen, weil die Gefahr besteht, dass bei "the doctors" nur männliche Ärzte angesprochen sind?
Falls es, und danach schaut es ja aus, tatsächlich nur um den Artikel des Nomens geht, dann ist mir das irgendwie zu wenig Grund. Wird die Pflegekraft automatisch als weiblich empfunden, weil der Wortstamm generell feminin ist, oder ist da das Nomen selbst generalisierend genug, dass Menschen, die so denken, es plötzlich nicht mehr tun?