The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Das gute alte Dark Eye Inn - die Heimat der Stammposter
Benutzeravatar
costa
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 31221
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: The phone booth, it's the one across the hall
Kontaktdaten:

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von costa »

metalbart hat geschrieben: 30.07.2021 11:41 ich glaube dass es auch wichtig ist im privaten, beruflichen Umfeld für Überzeugung zu sorgen. Je mehr Leute es da mitbekommen, dass die Impfungen gut verlaufen, umso besser.
Das zieht wahrscheinlich mehr als jede öffentliche Kampagne.
Vermutlich richtig, aber es kann auch irgendwie nicht die Aufgabe von Privatpersonen sein.
Zumal ich, soviel ich weiß, in der glücklichen Lage bin, niemanden zu kennen, der sich nicht impfen lassen will bzw. noch ungeimpft ist.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

Letterboxd - My life in film.
Benutzeravatar
tafkasc
Beiträge: 1505
Registriert: 06.11.2014 15:02

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von tafkasc »

Thunderforce hat geschrieben: 30.07.2021 11:30
NegatroN hat geschrieben: 30.07.2021 11:23 Aber eigentlich gilt das, was Eschi und Ploppi fordern ja nur, wenn die Ungeimpften eine tatsächliche relevante Bedrohung für die Gesellschaft darstellen. Da gibt es drei Aspekte:
- eine eventuelle Überlastung des Gesundheitsystems
- eine relevante Gefährdung für Erwachsene, die sich nicht impfen lassen können
- eine relevante Gefährdung für Kinder bzw. Jugendliche

Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das noch gegeben ist. Zu Punkt 1 und 3 wissen wir aktuell noch nicht genug für eine abschließende Bewertung.
Allein die Kacke, die durch Long Covid entsteht und noch entstehen wird (für jeden persönlich natürlich aber auch an Folgekosten, und spätestens dafür könnte sich die Politik dann ja vielleicht doch mal interessieren), rechtfertigt das IMO bereits.

Ich denke zudem schon, dass wenn ein sigifikanter Teil der Bevölkerung nicht geimpft ist (weil es Kinder sind oder Idioten), das gerade im Angesicht der Delta- und noch folgender, noch ansteckenderer Varianten auf jeden Fall relevant ist, auch für das Gesundheitssystem.

Ich finde es den komplett falschen Ansatz zu sagen "Ach, so lange die Intensivstationen noch nicht voll sind oder gar überlaufen, macht Ihr mal fröhlich weiter, ob Impfng oder nicht, spielt keine Rolle."
Wenn wir mit individuellen Grundrechten arbeiten, dann bricht sich daran halt die Frage der "Relevanz". Dann gibt es keine Abwägung auf einer höhere Ebene, dahingehend dass eine Durchimpfung (bei Bedarf auch unter Zwang) unterm Strich "effizienter" wäre als die Entscheidung auf der individuellen Ebene. Nur der Zusammenbruch des Gesundheitssystem, die Triage-Wahrscheinlichkeit oder vlt auch unfassbare Gefahren für Kinder, sind dann revelant genug. Man muss auch aufpassen, wenn man sich längere Zeit mit Impfgegnern oder -"skeptikern" unterhält oder ihnen zuhört, dann macht das aggressiv. Hab ich auch gemerkt. Negatron hat da viel wahr.

Hier geht's auch um diese Abwägung: https://scienceblogs.de/gesundheits-che ... che-frage/ (und um "Skepsis").
One night as he sat at his table head on hands he saw himself rise and go.

http://www.stupidedia.org/stupi/Hoden
Benutzeravatar
borsti
Beiträge: 4937
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von borsti »

Klar ist, dass Aufgabe des Staates in dieser Sache nur ist, eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern und Bevölkerungsgruppen, die besonders gefährdet sind, besonders gut zu schützen. Sobald beides in ausreichendem Maße sichergestellt ist, gibt es für einschränkende Maßnahmen oder Zwangsmaßnahmen sowieso keine Grundlage mehr. Aufgabe des Staates ist es nämlich nicht, dafür zu sorgen, dass Menschen nicht krank werden.

Was die Impfkampagne betrifft, so muss das natürlich auch die Grundlage der Maßnahmen sein, die getroffen werden. Aktuell scheint aber die vorherrschende Ansicht der Experten zu sein, dass die Impfquote auf jeden Fall höher sein muss, um das zu gewährleisten. Ergo braucht man die Impfkampagne und muss sie wieder in Fahrt bringen. Und ja, wahrscheinlich geht das ab diesem Punkt nur mit Anreizen oder Einschränkungen.

Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem sich anscheinend alle impfen lassen können, die wollen. Da halte ich es für geboten, das Ende der kostenlosen Tests zumindest anzukündigen - für in 8 bis 10 Wochen. Dann hätten nämlich die Leute Zeit, sich noch einen Impftermin zu machen. Wer hingegen eine Impfung vorweisen kann, muss ab dem Datum in 8 bis 10 Wochen keinen Negativ-Test mehr vorlegen.
Benutzeravatar
Thunderforce
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 36472
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Bad Spänzer
Kontaktdaten:

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Thunderforce »

borsti hat geschrieben: 30.07.2021 12:09Wer hingegen eine Impfung vorweisen kann, muss ab dem Datum in 8 bis 10 Wochen keinen Negativ-Test mehr vorlegen.
Das muss man doch eh nicht, oder?
GGG, geimpft, genesen, getestet heißt es doch immer.
Eins von den drei Sachen reicht, derzeit sind alle gleichgestellt.
If you twist, you fail. Twisting equals tears.
Musiksammlung | Letterboxd | Bandcamp
Benutzeravatar
monochrom
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9599
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Helltown Hamburg
Kontaktdaten:

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von monochrom »

Thunderforce hat geschrieben: 30.07.2021 12:17
borsti hat geschrieben: 30.07.2021 12:09Wer hingegen eine Impfung vorweisen kann, muss ab dem Datum in 8 bis 10 Wochen keinen Negativ-Test mehr vorlegen.
Das muss man doch eh nicht, oder?
GGG, geimpft, genesen, getestet heißt es doch immer.
Eins von den drei Sachen reicht, derzeit sind alle gleichgestellt.
Da müssen wir dringend auf GG gehen. Testen ist, wie du richtig sagst, nicht annähernd in der selben Liga.
I, too, wish to be a decent manboy
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19790
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Apparition »

NegatroN hat geschrieben: 30.07.2021 11:36
Thunderforce hat geschrieben: 30.07.2021 11:30
NegatroN hat geschrieben: 30.07.2021 11:23 Aber eigentlich gilt das, was Eschi und Ploppi fordern ja nur, wenn die Ungeimpften eine tatsächliche relevante Bedrohung für die Gesellschaft darstellen. Da gibt es drei Aspekte:
- eine eventuelle Überlastung des Gesundheitsystems
- eine relevante Gefährdung für Erwachsene, die sich nicht impfen lassen können
- eine relevante Gefährdung für Kinder bzw. Jugendliche

Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das noch gegeben ist. Zu Punkt 1 und 3 wissen wir aktuell noch nicht genug für eine abschließende Bewertung.
Allein die Kacke, die durch Long Covid entsteht und noch entstehen wird (für jeden persönlich natürlich aber auch an Folgekosten, und spätestens dafür könnte sich die Politik dann ja vielleicht doch mal interessieren), rechtfertigt das IMO bereits.

Ich denke zudem schon, dass wenn ein sigifikanter der Bevölkerung nicht geimpft ist (weil es Kinder sind oder Idioten), das gerade im Angesicht der Delta- und noch folgender, noch ansteckenderer Varianten auf jeden Fall relevant ist, auch für das Gesundheitssystem.

Ich finde es den komplett falschen Ansatz zu sagen "Ach, so lange die Intensivstationen noch nicht voll sind oder gar überlaufen, macht Ihr mal fröhlich weiter, ob Impfng oder nicht, spielt keine Rolle."
Aber aktuell sieht es ja zumindest so aus, als wäre Long Covid bei Geimpften und auch bei Kindern ein vergleichsweise kleines Problem. Da müssten wir wissen, wie groß es wirklich ist, um das sinnvoll diskutieren zu können.

Generell müssen wir aber irgendwann an einen Punkt kommen, an dem wir entscheiden, dass Covid einfach ein "normales" Lebensrisiko ist wie vieles andere auch. Wer sich dagegen impfen lassen will, kann es tun. Wer nicht, muss mit den Folgen leben. Das ist das sein individuelles Problem aber kein gesamtgesellschaftliches. Ich denke nicht, dass wir da schon sind. Aber wir kommen dem Punkt schon näher.
Grundsätzlich sehe ich das sehr ähnlich. Ich denke aber auch, dass unsere informationen, etwa zum Long-Covid-Risiko bei Geimpften und Kindern, noch ziemlich lückenhaft sind. Insofern tendiere ich momentan noch zu einem Worst-Case-Szenario, also dass das bei infizierten Geimpften ein ähnlich großes Problem ist wie bei infizierten Ungeimpften.

Die spannende Frage ist für mich nach wie vor die nach dem Cutoff. Ab welcher Impfrate aller Impffähigen können wir Covid 19 als Lebensrisiko gelten lassen? Dahinter steckt, dass das Ansteckungsrisiko eben nicht nur von der individuellen Risikoreduktion für eine Infektion abhängt (ggf. auch eine schwere Erkrankung), sondern eben auch vom der Risikoreduktion für die Infektösität. Also, ab welcher Impfquote haben wir das Grundrisiko einer Infektion so weit herabgesetzt, dass das loslassen der meisten Maßnahmen unproblematisch wird?

Bei momentan etwas mehr als der Hälfte der Bevölkerung > 12 Jahre sehe ich das noch nicht, Nutzen bei Kindern hin oder her. Aber irgendwann muss der Punkt kommen oder wir verharren ewig in diesem Präventionslimbo, das sehe ich absolut genauso.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
Porcupine
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 11126
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Herne

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Porcupine »

borsti hat geschrieben: 30.07.2021 12:09 Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem sich anscheinend alle impfen lassen können, die wollen. Da halte ich es für geboten, das Ende der kostenlosen Tests zumindest anzukündigen - für in 8 bis 10 Wochen. Dann hätten nämlich die Leute Zeit, sich noch einen Impftermin zu machen.
So lange müsste man gar nicht warten. Mittlerweile kann jeder unangemeldet ins Impfzentrum gehen und sich impfen lassen. Wartezeit ist kaum noch vorhanden. Wer das jetzt nicht ausnutzt ist offen gesagt selbst schuld und darf sich auch nicht beschweren wenn er ab morgen seinen Test selbst bezahlen muss.

Mal abgesehen davon finde ich es immer noch hochgradig leichtsinnig, wenn man den Zutritt zu Veranstaltungen für "Getestete" mit Schnelltest freigeben will. Beim Einkaufen oder im Restaurant geht das IMO noch in Ordnung, da das Ansteckungsrisiko überschaubar ist. Aber wir reden ja mittlerweile auch wieder darüber, wie man Konzerte und Clubpartys wieder ermöglichen kann und da sträuben sich mir die Haare, wenn ich mitbekomme, dass das Prinzip GGG nach wie vor den Schnelltest mit einbezieht. Was das für Auswirkungen hat, hat man ja kürzlich erst in den Niederlanden mitbekommen.
Benutzeravatar
Porcupine
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 11126
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Herne

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Porcupine »

monochrom hat geschrieben: 30.07.2021 12:21
Thunderforce hat geschrieben: 30.07.2021 12:17
borsti hat geschrieben: 30.07.2021 12:09Wer hingegen eine Impfung vorweisen kann, muss ab dem Datum in 8 bis 10 Wochen keinen Negativ-Test mehr vorlegen.
Das muss man doch eh nicht, oder?
GGG, geimpft, genesen, getestet heißt es doch immer.
Eins von den drei Sachen reicht, derzeit sind alle gleichgestellt.
Da müssen wir dringend auf GG gehen. Testen ist, wie du richtig sagst, nicht annähernd in der selben Liga.
Oder das dritte G halt nur mit PCR-Test.
Benutzeravatar
acore
Beiträge: 5372
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Churfranken

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von acore »

costaweidner hat geschrieben: 30.07.2021 11:44
metalbart hat geschrieben: 30.07.2021 11:41 ich glaube dass es auch wichtig ist im privaten, beruflichen Umfeld für Überzeugung zu sorgen. Je mehr Leute es da mitbekommen, dass die Impfungen gut verlaufen, umso besser.
Das zieht wahrscheinlich mehr als jede öffentliche Kampagne.
Vermutlich richtig, aber es kann auch irgendwie nicht die Aufgabe von Privatpersonen sein.
Zumal ich, soviel ich weiß, in der glücklichen Lage bin, niemanden zu kennen, der sich nicht impfen lassen will bzw. noch ungeimpft ist.
In meinem Bekanntenkreis sind tatsächlich Impfverweigerer mit Hang zum Querdenkertum. Ob man denen mit Argumenten kommt oder sich mit einer Straßenlaterne unterhält, kommt genau aufs gleiche raus. Zum Glück gehören die nicht zum engeren Freundeskreis. Aber da sind schon Freundschaften auseinandergebrochen, weil sich eine gute Freundin irgendwann geweigert hat, den Querdenkerschrott weiter zu verbreiten (reichlich naive Dame, die Feuer von ihren Töchtern und dem Ehemann bekommen hat, bis ihr die Augen aufgegangen sind, welchen Mist ihre Freundin verzapft).
Benutzeravatar
tafkasc
Beiträge: 1505
Registriert: 06.11.2014 15:02

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von tafkasc »

Apparition hat geschrieben: 30.07.2021 12:23 Grundsätzlich sehe ich das sehr ähnlich. Ich denke aber auch, dass unsere informationen, etwa zum Long-Covid-Risiko bei Geimpften und Kindern, noch ziemlich lückenhaft sind. Insofern tendiere ich momentan noch zu einem Worst-Case-Szenario, also dass das bei infizierten Geimpften ein ähnlich großes Problem ist wie bei infizierten Ungeimpften.
Ungeimpft infiziert und geimpft infiziert sind per se schon zwei schwierige Gruppen. Die einen infizieren sich weniger häufig als die anderen (ich denke es wird Geimpfte geben, bei denen man eigentlich überhaupt nicht von Infektion/Replikation reden kann), das Virus repliziert wahrscheinlich unterschiedlich (obwohl es durchaus sein kann, dass es auch in einem Geimpften mal etwas repliziert) und es kann auch sein, dass es hin und wieder mal einen Geimpften gibt, der überhaupt keinen guten Impfschutz aufbaut.

Je nachdem sind das (mindestens) 3 unterschiedliche bedingte Wahrscheinlichkeiten. A.) Reduktion Gefahr an Covid überhaupt zu erkranken (und damit automatisch auch Reduktion für Long-Covid) - also die Fälle wo man eigentlich überhaupt nicht von Replikation reden kann. B.) Gefahr an Long-Covid zu erkranken, wenn man geimpft ist, mit dem Virus in Kontakt kommt und das Virus ggfs. etwas, aber nicht besonders viel oder lange repliziert. Und letztendlich noch C.) Gefahr trotz Impfung nicht gut geschützt zu sein und dann (u.U.) durch Long Covid (aber auch durch die Primärerkrankung) fast wie ein Ungeimpfter betroffen zu sein.

Würde dich das Worst-Case-Szenario ( Es gibt genauso viele und genauso schwere Long Covid Fälle bei Ungeimpften wie bei Geimpften ) nicht extrem überraschen ?

Also ich möchte auf folgendes hinaus: Es ist ja einiges bekannt über unser Immunsystem, Viren und Impfschutz. Natürlich wissen wir ohne Daten nichts genau und absolut. Aber wir haben ein Modell (Laien und Wissenschaftler ggfs. etwas unterschiedlich) von Körper und Krankheit. Dieses Modell erlaubt uns ja auch Vorhersagen. Natürlich immer mit einer gewissen Unsicherheit. Es könnte sein, dass Long Covid durch einen Wirkmechanismus ausgelöst wird, der überhaupt nichts mit der Replikation des Virus zu tun hat. Es könnte sein, dass die Immunreaktion selbst dafür verantwortlich ist. Es könnte sein, dass die allerersten Virusbestandteile, die den Körper erreichen schon auf erstaunlichen Wegen kausal sind für Long Covid. Vielleicht erkranken Geimpfte sogar häufiger an Long Covid (das wär schlecht, u.U.). Vlt ist es ein Wirkmechanismus, der vollkommen unbekannt ist. Aber was mich interessiert, ist das medizinisch/biologische Modell so komplex, dass wir (und damit mein ich Experten, ich glaub du bist da ja auch nicht ganz unbedarft) uns da überhaupt keine Prognose erlauben dürfen ? Müssen wir jetzt wirklich von einem Worst-Case-Szenario azusgehen, bis wir ganz viele Daten dazu haben, oder ist das Worst-case und low probability (und große Vorsicht).
One night as he sat at his table head on hands he saw himself rise and go.

http://www.stupidedia.org/stupi/Hoden
Benutzeravatar
Leviathane
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 2961
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Blashyrkh

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Leviathane »

Nicht alle Impfverweigerer sind Querdenker. Eine Freundin von mit hat MS - kein Arzt wollte die Frage, ob die Impfung einen neuen Schub auslösen könnte, mit Nein beantworten.
Da kann ich durchaus verstehen, das man drüber nachdenkt ob das für einen persönlich Sinn macht.

Was Long Covid angeht - es ist nicht Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, das daran keine Impfverweigerer erkranken. Das ist individuelles Lebensrisiko.
Wo will man da anfangen und aufhören?
Benutzeravatar
costa
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 31221
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: The phone booth, it's the one across the hall
Kontaktdaten:

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von costa »

Leviathane hat geschrieben: 30.07.2021 13:27 Nicht alle Impfverweigerer sind Querdenker. Eine Freundin von mit hat MS - kein Arzt wollte die Frage, ob die Impfung einen neuen Schub auslösen könnte, mit Nein beantworten.
Da kann ich durchaus verstehen, das man drüber nachdenkt ob das für einen persönlich Sinn macht.

Was Long Covid angeht - es ist nicht Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, das daran keine Impfverweigerer erkranken. Das ist individuelles Lebensrisiko.
Wo will man da anfangen und aufhören?
Zum 1. Punkt: Kein normaler Mensch würde so jemanden nicht in die Kategorie "kann sich (noch) nicht impfen lassen" einsortieren.

Zum 2. Punkt: Das ist aber doch das gleiche Elend wie seit Anfang der Pandemie. Die Leute sind eben nicht nur für sich selbst verantwortlich.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

Letterboxd - My life in film.
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19790
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Apparition »

tafkasc hat geschrieben: 30.07.2021 13:02
Apparition hat geschrieben: 30.07.2021 12:23 Grundsätzlich sehe ich das sehr ähnlich. Ich denke aber auch, dass unsere informationen, etwa zum Long-Covid-Risiko bei Geimpften und Kindern, noch ziemlich lückenhaft sind. Insofern tendiere ich momentan noch zu einem Worst-Case-Szenario, also dass das bei infizierten Geimpften ein ähnlich großes Problem ist wie bei infizierten Ungeimpften.
Ungeimpft infiziert und geimpft infiziert sind per se schon zwei schwierige Gruppen. Die einen infizieren sich weniger häufig als die anderen (ich denke es wird Geimpfte geben, bei denen man eigentlich überhaupt nicht von Infektion/Replikation reden kann), das Virus repliziert wahrscheinlich unterschiedlich (obwohl es durchaus sein kann, dass es auch in einem Geimpften mal etwas repliziert) und es kann auch sein, dass es hin und wieder mal einen Geimpften gibt, der überhaupt keinen guten Impfschutz aufbaut.

Je nachdem sind das (mindestens) 3 unterschiedliche bedingte Wahrscheinlichkeiten. A.) Reduktion Gefahr an Covid überhaupt zu erkranken (und damit automatisch auch Reduktion für Long-Covid) - also die Fälle wo man eigentlich überhaupt nicht von Replikation reden kann. B.) Gefahr an Long-Covid zu erkranken, wenn man geimpft ist, mit dem Virus in Kontakt kommt und das Virus ggfs. etwas, aber nicht besonders viel oder lange repliziert. Und letztendlich noch C.) Gefahr trotz Impfung nicht gut geschützt zu sein und dann (u.U.) durch Long Covid (aber auch durch die Primärerkrankung) fast wie ein Ungeimpfter betroffen zu sein.

Würde dich das Worst-Case-Szenario ( Es gibt genauso viele und genauso schwere Long Covid Fälle bei Ungeimpften wie bei Geimpften ) nicht extrem überraschen ?
Das ist in etwa die ausführliche Version dessen, was ich anzudeuten versucht habe. Wenn ich von Infektion spreche, dann meine ich schon, dass das Virus Wirtszellen besiedelt und dort auch erfolgreich repliziert, in welcher Menge auch immer. Dazu kommt, wenn wir über Infektionsketten sprechen, noch D.) Gefahr das Virus trotz Impfung in einer Menge weiterzugeben, die zumindest bei einem ungeimpften eine Infektion ermöglicht. Das ist eine ganze Kette von Risikoreduktionen, die schon extrem viel ausmacht.

Also ja, das alles macht mich optimistisch, dass Long Covid in einer ausreichend geimpften Population eher ein Randthema wird.
tafkasc hat geschrieben: Also ich möchte auf folgendes hinaus: Es ist ja einiges bekannt über unser Immunsystem, Viren und Impfschutz. Natürlich wissen wir ohne Daten nichts genau und absolut. Aber wir haben ein Modell (Laien und Wissenschaftler ggfs. etwas unterschiedlich) von Körper und Krankheit. Dieses Modell erlaubt uns ja auch Vorhersagen. Natürlich immer mit einer gewissen Unsicherheit. Es könnte sein, dass Long Covid durch einen Wirkmechanismus ausgelöst wird, der überhaupt nichts mit der Replikation des Virus zu tun hat. Es könnte sein, dass die Immunreaktion selbst dafür verantwortlich ist. Es könnte sein, dass die allerersten Virusbestandteile, die den Körper erreichen schon auf erstaunlichen Wegen kausal sind für Long Covid. Vielleicht erkranken Geimpfte sogar häufiger an Long Covid (das wär schlecht, u.U.). Vlt ist es ein Wirkmechanismus, der vollkommen unbekannt ist. Aber was mich interessiert, ist das medizinisch/biologische Modell so komplex, dass wir (und damit mein ich Experten, ich glaub du bist da ja auch nicht ganz unbedarft) uns da überhaupt keine Prognose erlauben dürfen ? Müssen wir jetzt wirklich von einem Worst-Case-Szenario azusgehen, bis wir ganz viele Daten dazu haben, oder ist das Worst-case und low probability (und große Vorsicht).
Ich bin kein Immunologe, noch nichtmal Mediziner, deswegen kann ich dazu nicht wirklich was sagen. Deine Ausführungen sind völlig plausibel. Aber: Wer hätte schon die Fantasie gehabt, die zum Glück extrem seltenen Sinusvenenthrombosen als Folge einer Impfung mit Vektorimpfstoffen vorherzusehen?

Ich hab allerdings beruflich mit klinischen Studien zu tun und schon öfter Dinge gesehen, von denen namhafte Experten steif und fest behauptet haben, dass es sie nicht geben könne. Seither bin ich vorsichtig geworden.

Natürlich kommt trotzdem niemand umhin, mit Vorhersagen und Modellen zu arbeiten. Unsere Erkenntnis hat Grenzen, und seie es nur, weil wir nicht genug Daten zusammenbekommen. Wenn ich wetten müsste, würde ich auch denken, dass Impfen die Wahrscheinlichkeit von Long Covid reduziert, auch auf die verbleibene Anzahl von Infektionen bezogen. Mein Eindruck ist nur, dass die Datenbasis momentan noch so dünn ist, dass man vielleicht mal lieber abwarten sollte, bis was handfesteres vorliegt. Aber ich verfolge das auch nicht im Detail.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
Leviathane
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 2961
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Blashyrkh

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von Leviathane »

costaweidner hat geschrieben: 30.07.2021 13:35
Leviathane hat geschrieben: 30.07.2021 13:27
Was Long Covid angeht - es ist nicht Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, das daran keine Impfverweigerer erkranken. Das ist individuelles Lebensrisiko.
Wo will man da anfangen und aufhören?
Zum 2. Punkt: Das ist aber doch das gleiche Elend wie seit Anfang der Pandemie. Die Leute sind eben nicht nur für sich selbst verantwortlich.
Wie sind doch mittlerweile viel weiter als am Anfang der Pandemie. Es ist genug Impfstoff vorhanden, niemand muß noch schwer an Covid19 erkranken. Wer sich nicht impfen lassen möchte, riskiert eben einen schweren Verlauf oder Long Covid.
Es war doch auch nie das Ziel, jede Erkrankung zu verhindern, sondern das Gesundheitssytem nicht zu überlasten.
Benutzeravatar
costa
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 31221
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: The phone booth, it's the one across the hall
Kontaktdaten:

Re: The Plague Within - Corona-bezogene Infos und Diskussionen

Beitrag von costa »

Wie direkt auf dieser Seite diskutiert, ist aber eben noch nicht raus, ob jemand, der sich nicht impfen lässt, nicht auch Long Covid für jemand anderen riskiert.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

Letterboxd - My life in film.
Gesperrt