Man müsste die Leute, sobald das geht, zu Selbsttests verpflichten und dazu, die Ergebnisse zu teilen. Ja, verpflichten!judetheobscure hat geschrieben: ↑21.02.2021 18:49Eine Kollegin von mir hilft an einer sächsischen Oberschule aus, die Abschlussklassen zu testen. Passiert meines Wissens wöchentlich und ist freiwillig. Sie meinte, dass sich von ca. 80 Leuten um die 30 testen lassen.
Den Feldtest starten mein Team und ich auf Arbeit und ich ab kommender Woche selbst. Wann immer sich mehrere Leute berufsbedingt treffen, muss von jeder Person ein höchstens 48-Stunden-alter Antigen-Test vorgelegt werden. Kosten dafür trägt selbstverständlich der Arbeitgeber. Keine Ahnung, wie gut oder schlecht die praktische Umsetzung des Vorhabens laufen wird aber jeder im Team hat vollstes Verständnis für die Maßnahme geäußert. Der Einfachheit halber hoffe ich natürlich, dass es tatsächlich bald Tests zum selber kaufen und machen geben wird - oder das es wenigstens flächendeckend Teststationen geben wird.
Ich hab erst kürzlich wieder einen Beitrag gelesen, in dem die aktuelle Teststrategie in Deutschland dargestellt wurde: Getestet wird fast ausschließlich, wo Symptome auftreten. Dann ist man aber schon lange Infektiös. Bevor die Gesundheitsämter die Kontaktpersonen informiert haben, vergehen dann nochmal 4 bis 7 Tage. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die mir aus erster und zweiter Hand bisher geschildert wurden. Irgendjemand wird mich vielleicht wieder darauf hinweisen, dass ich kein Experte bin. Das stimmt auch, aber grundlegende Mathematik beherrsche ich trotzdem:
Wenn eine Person erst dann getestet wird, wenn sie womöglich schon mehrere Tage infektiös war und die Kontaktpersonen dann auch noch erst fünf Tage danach kontaktiert werden, dann ist das Virus der Nachverfolgung quasi auf einen Schlag enteilt und vielleicht schon wieder zwei bis drei Stationen weiter. Womöglich symptomlos, dann verliert sich seine Spur vollkommen, bis es wieder jemanden richtig erwischt. Denn: getestet wird offenbar fast ausschließlich bei eindeutigen Symptomen - symptomlose Infektionen bleiben unerkannt. Wenn es allerdings immer noch stimmt, dass sehr viele Menschen keine oder nur leichte Symptome verspüren, dann ist die logische Schlussfolgerung, dass man hierzulande in Wahrheit keine Ahnung über das tatsächliche Infektionsgeschehen hat.