Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

[NegatroN]

Ich glaube, dass wir ganz im Gegenteil jetzt genau den Umschwung bekommen werden, wenn auch nicht im klassischen Sinne nach links. Der bezeichnendste Moment gestern war, als sowohl Lindner wie auch Baerbock angekündigt haben, erst mal miteinander sprechen zu wollen. Da hat dann nicht nur Laschet geschaut wie Regenwetter, sondern auch Scholz. Denen ist da beiden kalt geworden, dass sie nur Kanzler von Gnaden der „Kleinen“ sein werden. Und beide Kleinen sind für den Umbruch gewählt worden.

Jetzt würde mich interessieren, für welchen Umbruch die FDP gewählt worden ist...

Und welchen Umbruch wird die "irgendeine Innovation wird die Klimakrise beenden, daher auf gar keinen Fall irgendwelche Einschränkungen" Partei mit den Grünen so beschließen?

Die machtpolitisch richtige Kampfansage von Lindner ist doch was konkrete Politik angeht komplett an den Grundeinstellungen vorbei. Ja, die beiden kleineren sind letztlich die Entscheider, aber das sind doch auch die die am weitesten voneinander entfernt sind.

Ich denke dass in der konkreten Politik eben praktisch gar kein Umschwung kommen wird, lediglich in den Machtspielchen der Politiker untereinander wird es zu anderen Nuancen kommen...

Ich glaube nicht, dass ich da irgendwas schreiben kann, was einen FDP-Hardcore-Hasser wie dich irgendwie erreicht, deswegen lasse ich das auch einfach. *g*

Aller Voraussicht nach werden wir die Antwort live betrachten können, damit wird die Diskussion an dieser Stelle eh hinfällig.

[MetalEschi]

Ich glaube, dass wir ganz im Gegenteil jetzt genau den Umschwung bekommen werden, wenn auch nicht im klassischen Sinne nach links. Der bezeichnendste Moment gestern war, als sowohl Lindner wie auch Baerbock angekündigt haben, erst mal miteinander sprechen zu wollen. Da hat dann nicht nur Laschet geschaut wie Regenwetter, sondern auch Scholz. Denen ist da beiden kalt geworden, dass sie nur Kanzler von Gnaden der „Kleinen“ sein werden. Und beide Kleinen sind für den Umbruch gewählt worden.

Jetzt würde mich interessieren, für welchen Umbruch die FDP gewählt worden ist...

Und welchen Umbruch wird die "irgendeine Innovation wird die Klimakrise beenden, daher auf gar keinen Fall irgendwelche Einschränkungen" Partei mit den Grünen so beschließen?

Meine Einschätzung aus Gesprächen mit der angesprochenen Wählerklientel plus ein bisschen jünger, also die, die entweder Erstwähler waren oder beim nächsten Mal sein werden (nicht repräsentativ): Die grünen Ideen wollen tatsächlich weniger mitgehen als gedacht, wobei der Zuspruch wohl in den Städten deutlich höher ist als auf dem Land. Schlechter ÖPNV ist ein Problem ("ich komm ohne Auto nach 21 Uhr nicht mehr heim"), insgesamt viele Verbots- und Beschränkungsszenarien, Beeinflussung des konservativen Elternhauses. In meinem ganz persönlichen Umfeld (ländliche Gegend) habe ich zB dieses viel beschriebene Ökologie- und Nachhaltigkeitsbewusstsein unter jungen Menschen fast nicht wahrgenommen, dafür immer wieder, was die Grünen uns alles verbieten wollen und dass eh schon alles so teuer ist, man sich bald die Tankfüllung nicht mehr leisten kann, aber halt auch kein Zug fährt. Corona sicherlich auch ein bisschen geholfen, Homeschooling war ein Riesenärgernis, nirgendswo hin gehen können, Ausgangssperren. Union zu alt, zu unmodern, SPD im Grunde auch. Man wählt also FDP, auch wegen der relativ modernen Präsentation, Freiheit klingt auch gut, und es ist halt was Anderes als die momentane Regierung.
Persönliche Einschätzung wie gesagt, die ich mich wegen meines Berufes aber mal traue abzugeben.

[MetalEschi]

Licht- und Schattenwahl.

Natürlich ist es gut, dass die SPD stärkste Kraft ist und bei uns im Landtag sogar souverän gewonnen hat.
Jedoch ist es für mich eine Enttäuschung, dass die Linke raus ist. Da müssen dringend die realpolitischen Kräfte die Oberhand in der Partei erlangen und alle ins Boot holen.
Warum die FDP bei den jungen Wählern so gut ist kann ich mir nur dadurch erklären, dass da der gewisse Weltblick fehlt, um die Forderungen der FDP besser einordnen zu können.
Das gab es ja mal vor 12 Jahren oder so, da war die FDP auch sehr stark und viele aus meinem Umfeld haben die gewählt nur um dann festzustellen, dass die aus lauter Luftpumpen (Rösler, Brüderle, etc.) bestehen.

Das wars dann wohl mit dem Umschwung in der Politik..

Erstwählern fehlt zum einen die Erinnerung an Leute wie Brüderle und zum Anderen schauen viele halt vor dem Studium tatsächlich noch deutlich hoffnungsfroher in die Zukunft. Mich verwundert es wenig, dass die FDP gerade sehr junge Leute sehr stark anspricht.

Na na, wir haben doch in dem Thread gelernt, dass man nicht die derzeitigen Köpfe einer Partei mit den früheren vergleichen und anhand derer bewerten darf. *g*

[Thunderforce]

Ich glaube, dass wir ganz im Gegenteil jetzt genau den Umschwung bekommen werden, wenn auch nicht im klassischen Sinne nach links. Der bezeichnendste Moment gestern war, als sowohl Lindner wie auch Baerbock angekündigt haben, erst mal miteinander sprechen zu wollen. Da hat dann nicht nur Laschet geschaut wie Regenwetter, sondern auch Scholz. Denen ist da beiden kalt geworden, dass sie nur Kanzler von Gnaden der „Kleinen“ sein werden. Und beide Kleinen sind für den Umbruch gewählt worden.

Jetzt würde mich interessieren, für welchen Umbruch die FDP gewählt worden ist...

Und welchen Umbruch wird die "irgendeine Innovation wird die Klimakrise beenden, daher auf gar keinen Fall irgendwelche Einschränkungen" Partei mit den Grünen so beschließen?

Meine Einschätzung aus Gesprächen mit der angesprochenen Wählerklientel plus ein bisschen jünger, also die, die entweder Erstwähler waren oder beim nächsten Mal sein werden (nicht repräsentativ): Die grünen Ideen wollen tatsächlich weniger mitgehen als gedacht, wobei der Zuspruch wohl in den Städten deutlich höher ist als auf dem Land. Schlechter ÖPNV ist ein Problem ("ich komm ohne Auto nach 21 Uhr nicht mehr heim"), insgesamt viele Verbots- und Beschränkungsszenarien, Beeinflussung des konservativen Elternhauses. In meinem ganz persönlichen Umfeld (ländliche Gegend) habe ich zB dieses viel beschriebene Ökologie- und Nachhaltigkeitsbewusstsein unter jungen Menschen fast nicht wahrgenommen, dafür immer wieder, was die Grünen uns alles verbieten wollen und dass eh schon alles so teuer ist, man sich bald die Tankfüllung nicht mehr leisten kann, aber halt auch kein Zug fährt. Corona sicherlich auch ein bisschen geholfen, Homeschooling war ein Riesenärgernis, nirgendswo hin gehen können, Ausgangssperren. Union zu alt, zu unmodern, SPD im Grunde auch. Man wählt also FDP, auch wegen der relativ modernen Präsentation, Freiheit klingt auch gut, und es ist halt was Anderes als die momentane Regierung.
Persönliche Einschätzung wie gesagt, die ich mich wegen meines Berufes aber mal traue abzugeben.

Klingt für mich ziemlich nachvollziehbar.

[Nezyrael]

Ich glaube, dass wir ganz im Gegenteil jetzt genau den Umschwung bekommen werden, wenn auch nicht im klassischen Sinne nach links. Der bezeichnendste Moment gestern war, als sowohl Lindner wie auch Baerbock angekündigt haben, erst mal miteinander sprechen zu wollen. Da hat dann nicht nur Laschet geschaut wie Regenwetter, sondern auch Scholz. Denen ist da beiden kalt geworden, dass sie nur Kanzler von Gnaden der „Kleinen“ sein werden. Und beide Kleinen sind für den Umbruch gewählt worden.

Jetzt würde mich interessieren, für welchen Umbruch die FDP gewählt worden ist...

Und welchen Umbruch wird die "irgendeine Innovation wird die Klimakrise beenden, daher auf gar keinen Fall irgendwelche Einschränkungen" Partei mit den Grünen so beschließen?

Meine Einschätzung aus Gesprächen mit der angesprochenen Wählerklientel plus ein bisschen jünger, also die, die entweder Erstwähler waren oder beim nächsten Mal sein werden (nicht repräsentativ): Die grünen Ideen wollen tatsächlich weniger mitgehen als gedacht, wobei der Zuspruch wohl in den Städten deutlich höher ist als auf dem Land. Schlechter ÖPNV ist ein Problem ("ich komm ohne Auto nach 21 Uhr nicht mehr heim"), insgesamt viele Verbots- und Beschränkungsszenarien, Beeinflussung des konservativen Elternhauses. In meinem ganz persönlichen Umfeld (ländliche Gegend) habe ich zB dieses viel beschriebene Ökologie- und Nachhaltigkeitsbewusstsein unter jungen Menschen fast nicht wahrgenommen, dafür immer wieder, was die Grünen uns alles verbieten wollen und dass eh schon alles so teuer ist, man sich bald die Tankfüllung nicht mehr leisten kann, aber halt auch kein Zug fährt. Corona sicherlich auch ein bisschen geholfen, Homeschooling war ein Riesenärgernis, nirgendswo hin gehen können, Ausgangssperren. Union zu alt, zu unmodern, SPD im Grunde auch. Man wählt also FDP, auch wegen der relativ modernen Präsentation, Freiheit klingt auch gut, und es ist halt was Anderes als die momentane Regierung.
Persönliche Einschätzung wie gesagt, die ich mich wegen meines Berufes aber mal traue abzugeben.

Klingt für mich plausibel, weiß ja wie es ÖPNV-technisch z.b. in der Limburger Gegend aussieht

[Nezyrael]

So wie es aussieht hat DW enteignen gewonnen - wird spannend werden

[M.o.D.]

Ich finde ja den Realitätsverlust der Union etwas verwirrend. Mit 24 % der Stimmen für die Union hat Deutschland klar gegen eine Linksregierung gestimmt?
Welche Substanzen muss man zu sich nehmen, um auf solche Gedanken zu kommen? Zumal Rot/Grün bei insgesamt 40 % liegt.

Herr Laschet hat doch klar gesagt, dass er aus seiner Wählerschaft ganz klar den Auftrag zur Regierungsbildung bekommen hat.

Diese Aussage muss man sich mal "auf der Zunge zergehen" lassen. Weiß er eigentlich, was er da sagt?

[LordVader]

Ja die Erklärungen sind mir schon klar @Eschi...

Auch die Probleme der Vermittelbarkeit. Ich streite zB gar nicht ab, dass zum Auto-Individualverkehr gerade außerhalb der (Innen-) Städte erst vernünftige Alternativen geschaffen werden müssen bevor man den "Druck erhöht"... und dass da die Mär der Verbotspartei (Die Grünen nehmen Dir erst Dein Auto und dann auch noch Dein Grillfleisch weg) gut greift merkt man ja immer wieder.

Und @Negatron: Ja ich hasse die aktuelle FDP schon sehr... aber wie gesagt deren Umweltpolitik beschränkt sich auf
"Emissionshandel ist das beste Klimaschutz-Konzept"
"Der beste Klimaschützer ist die Marktwirtschaft"
(Quelle Homepage FDP, gegoogelt nach FDP Umwelt, und auf der HP sind das die beiden neuesten Artikel vom 23.09. und 21.09.)

Weitere Zitate:
"Tempolimits, Diesel- oder Motorradfahrverbote sind weder progressiv noch nachhaltig."

Davon ab, dass vieles halt auch lediglich hohle, sich widersprechende Phrasen sind. (aber das ist ja bei den von mir eher präferierten Parteien leider nicht wiklich anders...)
"Der stetig wachsende Bürokratiedschungel belastet die Bürgerinnen und Bürger sowie die deutschen Unternehmen und bremst die wirtschaftliche Entwicklung aus. " Aber Umweltschutz über Emissionshandel machen wollen.... der Humorlevel ist schon sehr, sehr hoch.

[Ghost_in_the_Ruin]

CDU deutlich stärker als in den Umfragen, ich kotz im Quadrat.

Einziger Trost: Putins Deutschlandfiliale könnte noch unter 5% landen.

Die SPD hat in MV doch weit über 30%

SPD als Putins Deutschlandfiliale???? Bist Du besoffen???

Ja, ändert aber nichts daran dass die Reduktion der Linken auf ihre Russlandfreundlichkeit ziemlich unsinnig ist. Und ja, die russlandfreundlichste Partei in Deutschland die tatsächlich Verantwortung hatte war in den letzten Jahren die SPD in Mecklenburg-Vorpommern

Sehe ich auch so. Vor allem auch schön, wie das sofort verschiedene Leute hier triggert, wenn man "Putin-Freundlich" mal einer Realitätsanalyse unterzieht. Einfach mal „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“ googeln. Aber klar, was ist schon Realpolitik gegen diese schlimmen Ideologen von der Linkspartei.

Gleiches beim Thema enteignen. Dass es völlig normal ist Leute zu enteignen oder gegen ihren Willen umzusiedeln beim Braunkohleabbau, bei Bauvorhaben wie dringend benötigte Landebahnen oder irgendwelcher Provinzflughäfen und Autobahnen, ist ja nichtmal eine Meldung wert. Wenn man aber für Enteignung oder Regulierung eines Wohnungsmarktes ist, der von Gesellschaften mit mehreren zehntausend Wohneinheiten dominiert wird (und wo es eben nicht darum geht, Oma Liese ihre Altersvorsorge weg zu nehmen), ist natürlich ein riesiger Skandal. Ach was rege ich mich auf.
Ich bin wirklich ernüchtert, dass die Linkspartei keine 5% erreicht hat und die Optionen nur noch heißen: entweder weiter so mit SPD und Union (die Union würde da auch mit Sicherheit den Weg gehen, den die SPD 2005 auch gegangen ist. Vielleicht erinnern sich ja noch welche an die Konstellation damals), oder die FDP kann sich (mal wieder) aufblasen und die nächsten Jahre ihre eigene Rolle als eigentlich kleinster Koalitionspartner in einer Dreier-Konstellation hochjazzen, als wären sie die dominierende Kraft in Deutschland. Ekelhaft wird es wohl so oder so...

[LordVader]

Ach so in Arhweiler hat die CDU immer noch fast 29% bekommen...

[waltersobchak]

Laschet hat nur eine Chance das Ganze zu überleben, er muss Kanzler werden, d.h. er wird alles unterschreiben
was ihm grün und gelb vorlegen.
Die Union wird auch mitmachen, weil ihr Machterhalt über alles geht.
Und die Grünen werden dann vor ihre Klientel treten und sagen: Sorry aber es ging nicht anders, es war
schließlich die letzte Chance den Klimawandel aufzuhalten, wir mussten es tun.

So wirds kommen.

[MetalEschi]

Die SPD hat in MV doch weit über 30%

SPD als Putins Deutschlandfiliale???? Bist Du besoffen???

Ja, ändert aber nichts daran dass die Reduktion der Linken auf ihre Russlandfreundlichkeit ziemlich unsinnig ist. Und ja, die russlandfreundlichste Partei in Deutschland die tatsächlich Verantwortung hatte war in den letzten Jahren die SPD in Mecklenburg-Vorpommern

Sehe ich auch so. Vor allem auch schön, wie das sofort verschiedene Leute hier triggert, wenn man "Putin-Freundlich" mal einer Realitätsanalyse unterzieht. Einfach mal „Stiftung Klima- und Umweltschutz MV“ googeln. Aber klar, was ist schon Realpolitik gegen diese schlimmen Ideologen von der Linkspartei.

Gleiches beim Thema enteignen. Dass es völlig normal ist Leute zu enteignen oder gegen ihren Willen umzusiedeln beim Braunkohleabbau, bei Bauvorhaben wie dringend benötigte Landebahnen oder irgendwelcher Provinzflughäfen und Autobahnen, ist ja nichtmal eine Meldung wert. Wenn man aber für Enteignung oder Regulierung eines Wohnungsmarktes ist, der von Gesellschaften mit mehreren zehntausend Wohneinheiten dominiert wird (und wo es eben nicht darum geht, Oma Liese ihre Altersvorsorge weg zu nehmen), ist natürlich ein riesiger Skandal. Ach was rege ich mich auf.
Ich bin wirklich ernüchtert, dass die Linkspartei keine 5% erreicht hat und die Optionen nur noch heißen: entweder weiter so mit SPD und Union (die Union würde da auch mit Sicherheit den Weg gehen, den die SPD 2005 auch gegangen ist. Vielleicht erinnern sich ja noch welche an die Konstellation damals), oder die FDP kann sich (mal wieder) aufblasen und die nächsten Jahre ihre eigene Rolle als eigentlich kleinster Koalitionspartner in einer Dreier-Konstellation hochjazzen, als wären sie die dominierende Kraft in Deutschland. Ekelhaft wird es wohl so oder so...

Der Name der Partei suggeriert schon auch bei vielen Radikalisierungswahn. Warum auch immer.

[Rivers]

Meine Einschätzung aus Gesprächen mit der angesprochenen Wählerklientel plus ein bisschen jünger, also die, die entweder Erstwähler waren oder beim nächsten Mal sein werden (nicht repräsentativ): Die grünen Ideen wollen tatsächlich weniger mitgehen als gedacht, wobei der Zuspruch wohl in den Städten deutlich höher ist als auf dem Land. Schlechter ÖPNV ist ein Problem ("ich komm ohne Auto nach 21 Uhr nicht mehr heim"), insgesamt viele Verbots- und Beschränkungsszenarien, Beeinflussung des konservativen Elternhauses. In meinem ganz persönlichen Umfeld (ländliche Gegend) habe ich zB dieses viel beschriebene Ökologie- und Nachhaltigkeitsbewusstsein unter jungen Menschen fast nicht wahrgenommen, dafür immer wieder, was die Grünen uns alles verbieten wollen und dass eh schon alles so teuer ist, man sich bald die Tankfüllung nicht mehr leisten kann, aber halt auch kein Zug fährt. Corona sicherlich auch ein bisschen geholfen, Homeschooling war ein Riesenärgernis, nirgendswo hin gehen können, Ausgangssperren. Union zu alt, zu unmodern, SPD im Grunde auch. Man wählt also FDP, auch wegen der relativ modernen Präsentation, Freiheit klingt auch gut, und es ist halt was Anderes als die momentane Regierung.
Persönliche Einschätzung wie gesagt, die ich mich wegen meines Berufes aber mal traue abzugeben.

Das kann passen.

Vielleicht zusätzlich: was hätten die um 2000 geborenen denn wählen sollen? CDU/SPD kennen sie zu Genüge. FDP vielleicht noch von früher, aber die Partei hat sich die letzten 8 Jahre ja schon personell geändert. Aber bleiben eigentlich nur Grüne und FDP. Die Linke ist je nach Region einfach nicht relevant oder nicht aufgestellt. Afd ist inakzeptabel und braucht andere Motivation.

Des weiteren sind die Jugendlichen in einer wirtschaft-liberalen Welt aufgewachsen. Wo man eigentlich Aktien in Unternehmen investieren kann, aber das dann wieder verpönt ist, weil bei dem Prozess der unliberale Mittelsmann ausgeschaltet ist. Wo die großen Konzerne den Ton angeben und gleichzeitig cool daherkommen. Wo Deutschland recht schnell den Eindruck macht, wichtige digitale Jahre verschlafen zu haben. Und wo das Internet nicht läuft.

Vielleicht hat die FDP da in ihrem Wahlkampf eingehakt, vielleicht haben sie über ihre Plattformen mehr Jugendliche erreicht.

[NegatroN]

Und @Negatron: Ja ich hasse die aktuelle FDP schon sehr... aber wie gesagt deren Umweltpolitik beschränkt sich auf
"Emissionshandel ist das beste Klimaschutz-Konzept"
"Der beste Klimaschützer ist die Marktwirtschaft"
(Quelle Homepage FDP, gegoogelt nach FDP Umwelt, und auf der HP sind das die beiden neuesten Artikel vom 23.09. und 21.09.)

Weitere Zitate:
"Tempolimits, Diesel- oder Motorradfahrverbote sind weder progressiv noch nachhaltig."

Davon ab, dass vieles halt auch lediglich hohle, sich widersprechende Phrasen sind. (aber das ist ja bei den von mir eher präferierten Parteien leider nicht wiklich anders...)
"Der stetig wachsende Bürokratiedschungel belastet die Bürgerinnen und Bürger sowie die deutschen Unternehmen und bremst die wirtschaftliche Entwicklung aus. " Aber Umweltschutz über Emissionshandel machen wollen.... der Humorlevel ist schon sehr, sehr hoch.

Lass es mich mal allgemeiner sagen. Die Union steht für 2x 16 Jahre Politikverweigerung im Inneren. Auch weiterhin. Alle Parteien hatten in ihren Programmen zu beinahe allen Themenfeldern mehr oder weniger konkrete Vorschläge, was sie umsetzen wollen. Außer der Union. Wir werden also mit einiger Wahrscheinlichkeit auch wieder Politik bekommen, wenn die Union nicht an der Regierung beteiligt ist. Vielleicht sogar, wenn sie es ist, weil die beiden "Großen" diesmal nicht aus der Führungsrolle heraus agieren können, sondern sehr stark von den beiden "Kleinen" abhängig sein werden.

Dass du Inhalte der meisten scheisse findest, daran kann ich wenig ändern. Aber da SIND Inhalte und Ideen. Welche davon wie umgesetzt werden, muss jetzt verhandelt werden. Da wird keiner vollkommen glücklich damit werden, weder aus Sicht der Parteien noch aus Sicht der Wähler. Mir wäre es auch lieber gewesen, wenn es eine breitere Unterstützung für eine deutlichere Klimapolitik gegeben hätte. Aber das ist nun mal Demokratie. Hinten kommt immer ein Kompromiss heraus. Anders kann es aber auch nicht sein.

[MetalEschi]

Meine Einschätzung aus Gesprächen mit der angesprochenen Wählerklientel plus ein bisschen jünger, also die, die entweder Erstwähler waren oder beim nächsten Mal sein werden (nicht repräsentativ): Die grünen Ideen wollen tatsächlich weniger mitgehen als gedacht, wobei der Zuspruch wohl in den Städten deutlich höher ist als auf dem Land. Schlechter ÖPNV ist ein Problem ("ich komm ohne Auto nach 21 Uhr nicht mehr heim"), insgesamt viele Verbots- und Beschränkungsszenarien, Beeinflussung des konservativen Elternhauses. In meinem ganz persönlichen Umfeld (ländliche Gegend) habe ich zB dieses viel beschriebene Ökologie- und Nachhaltigkeitsbewusstsein unter jungen Menschen fast nicht wahrgenommen, dafür immer wieder, was die Grünen uns alles verbieten wollen und dass eh schon alles so teuer ist, man sich bald die Tankfüllung nicht mehr leisten kann, aber halt auch kein Zug fährt. Corona sicherlich auch ein bisschen geholfen, Homeschooling war ein Riesenärgernis, nirgendswo hin gehen können, Ausgangssperren. Union zu alt, zu unmodern, SPD im Grunde auch. Man wählt also FDP, auch wegen der relativ modernen Präsentation, Freiheit klingt auch gut, und es ist halt was Anderes als die momentane Regierung.
Persönliche Einschätzung wie gesagt, die ich mich wegen meines Berufes aber mal traue abzugeben.

Das kann passen.

Vielleicht zusätzlich: was hätten die um 2000 geborenen denn wählen sollen? CDU/SPD kennen sie zu Genüge. FDP vielleicht noch von früher, aber die Partei hat sich die letzten 8 Jahre ja schon personell geändert. Aber bleiben eigentlich nur Grüne und FDP. Die Linke ist je nach Region einfach nicht relevant oder nicht aufgestellt. Afd ist inakzeptabel und braucht andere Motivation.

Des weiteren sind die Jugendlichen in einer wirtschaft-liberalen Welt aufgewachsen. Wo man eigentlich Aktien in Unternehmen investieren kann, aber das dann wieder verpönt ist, weil bei dem Prozess der unliberale Mittelsmann ausgeschaltet ist. Wo die großen Konzerne den Ton angeben und gleichzeitig cool daherkommen. Wo Deutschland recht schnell den Eindruck macht, wichtige digitale Jahre verschlafen zu haben. Und wo das Internet nicht läuft.

Vielleicht hat die FDP da in ihrem Wahlkampf eingehakt, vielleicht haben sie über ihre Plattformen mehr Jugendliche erreicht.

Ich halte es zwar nicht für den ausschlaggebenden Punkt, aber die Ankündigung, sich im Falle einer Regierungsbeteiligung für die kontrollierte Freigabe von Cannabis einzusetzen, hat womöglich auch noch den Eindruck bei Erstwählern gefestigt. Nicht unbedingt, weil die alle gerne Kiffen (was durchaus vorkommt), sondern weil derlei Forderungen den Eindruck erwecken, es mit Freiheitsrechten gar nicht so unernst zu meinen. Wie oft pro Jahr ich vor Allem auch in höheren Schulstufen mich mit dem Thema "Legalisierung von Cannabis" auseinandersetzen muss, kann ich zB längst nicht mehr zählen. Und Wählen ab 16 wäre natürlich auch "cool".