Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

[NegatroN]

Ich vermute Merz ist halt auch aktuell (noch) der Wunschkandidat in der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und das ist, im Gegensatz zu solchen Entitäten wie der "Werte-Union", tatsächlich eine wichtige, einflussreiche und auch offizielle Gruppe bzw. Vereinigung in der CDU. Den Quereinstieg wird man da auch nur sehr bedingt kritisch sehen. Aber etwas aus der Zeit gefallen ist er natürlich schon.

Das auch, die Mittelständler in meinem Umfeld finden den auch alle super. Wobei ich das ja eher faszinierend finde, weil er in meiner Wahrnehmung gar nicht wirklich deren Interessen vertritt, sondern eher die des Großkapitals. Deren Interessen sind nicht nur nicht deckungsgleich zum Mittelstand, sondern stehen aus meiner Sicht sogar oftmals in einem deutlichen Widerspruch dazu.

[infected]

Agesehen davon dass Merz gruselige Ansichten vertritt: Ich frage mich ernsthaft warum dieser Mann immer noch so einen großen Rückhalt in der Basis hat. Der hat sich 10 Jahre lang komplett zurückgezogen und hatte keine nennenswerte Funktion in der Partei. Dann bewirbt er sich quasi aus dem Stand für den Vorsitz, taucht nach der Niederlage wieder (fast) komplett ab und weigert sich, Verantwortung zu übernehmen. Jetzt bewirbt er sich wieder um den Vorsitz und jeder weiß dass er entweder Parteichef wird oder bei einer Niederlage wieder komplett in der Versenkung verschwindet. Das ist doch für alle, die sich jahrelang in der Partei hochgearbeitet wie ein Faustschlag ins Gesicht. Warum sollten die Delegierten im Parteitag so einen wählen?

Weil es bei vielen diesen nostalgischen Wunsch nach "echten Kerlen" in der Politik gibt.

Die Frage ist halt, wie viel Kredit er durch sein Verhalten verspielt hat, und wie groß sein Standing bei der Basis wirklich ist. Er behauptet ja, er habe gegen AKK nur verloren, weil seine Rede nicht gut genug war. Ich denke/hoffe, dass jemand der sich gegen AKK nicht durchsetzen konnte, gegen Laschet wohl chancenlos ist.

Ganz chancenlos wohl nicht, aber ich denke, dass er bis zum Parteitag noch diverse Fettnäppchen mitnehmen und sich ein Stück weit selbst demontieren wird. Er erinnert mich halt an den eher planlosen, über den Dingen schwebenden Managertyp, der sich selbst für unfehlbar hält und gar nicht schnallt, wann und was er mal wieder gerade verbockt hat (oder das seine Aussagen widersprüchlich sind), der letzten Endes Projekte/Aufgaben an die Wand fährt, weggelobt wird und dann an anderer Stelle weiterwüten kann. In Teilen der Union dürfte er damit dennoch durchaus ankommen, er kann halt sehr gut die Leute blenden und bei sich die mangelnde Substanz verbergen.

[Dimebag666]

Ich glaube das, was bei "uns" (aka eher nicht potentielle CDU-Wähler) als Fettnäpfchen ankommt, sind für potentielle CDU-Wähler keine.

[NegatroN]

Ich glaube das, was bei "uns" (aka eher nicht potentielle CDU-Wähler) als Fettnäpfchen ankommt, sind für potentielle CDU-Wähler keine.

Das Gefühl habe ich auch sehr stark.

[infected]

Ich glaube das, was bei "uns" (aka eher nicht potentielle CDU-Wähler) als Fettnäpfchen ankommt, sind für potentielle CDU-Wähler keine.

Bei Teilen, auf jeden Fall. Aber ich denke, dass er damit dennoch mehr potentielle Wähler in der Mitte verschreckt als am rechten Rand hinzugewinnt. Und je nachdem wie die öffentlichen Reaktionen darauf ausfallen, könnte das dann doch mittelbar Teile der CDU in ihrem Abstimmungsverhalten beeinflussen.

[Wishmonster]

Ich glaube das, was bei "uns" (aka eher nicht potentielle CDU-Wähler) als Fettnäpfchen ankommt, sind für potentielle CDU-Wähler keine.

Das Gefühl habe ich auch sehr stark.

Da muss man sich ja nur Trump und Johnson ansehen, die leben ja quasi im Fettnapf, und das ohne spürbare Konsequenzen.

[tafkasc]

Das auch, die Mittelständler in meinem Umfeld finden den auch alle super. Wobei ich das ja eher faszinierend finde, weil er in meiner Wahrnehmung gar nicht wirklich deren Interessen vertritt, sondern eher die des Großkapitals. Deren Interessen sind nicht nur nicht deckungsgleich zum Mittelstand, sondern stehen aus meiner Sicht sogar oftmals in einem deutlichen Widerspruch dazu.

Die Tätigkeit bei BlackRock war ja nur sein letzter Karriereschritt. Der war vorher viele Jahre "hauptberuflich" bei Mayer Brown Deutschland/Wirtschaftskanzlei und ist daher bestens vernetzt auch auf der persönlichen Ebene. Außerdem ist "Mittelstand" halt so ähnlich wie die "politische Mitte" kein ganz einfacher Begriff. Es gibt Mittelständler mit sehr unterschiedlichen Interessen. Aber was halt praktisch alle massiv verändert hat, ist die globale Arbeitsteilung und da herrscht hinsichtlich anderer politischer Optionen in DE einfach große Unsicherheit, vlt auch nur subjektiv.

[infected]

Ich glaube das, was bei "uns" (aka eher nicht potentielle CDU-Wähler) als Fettnäpfchen ankommt, sind für potentielle CDU-Wähler keine.

Das Gefühl habe ich auch sehr stark.

Da muss man sich ja nur Trump und Johnson ansehen, die leben ja quasi im Fettnapf, und das ohne spürbare Konsequenzen.

Da haben aber beide eine gewisse joviale Art samt entsprechendem Image an sich, was Merz komplett abgeht.

[tafkasc]

Ich glaube, wenn es irgendwo so etwas wie einen Nationalcharakter gibt oder gab, dann bei der Frage, was ein charismatischer Politiker ist.

[infected]

Ich glaube, wenn es irgendwo so etwas wie einen Nationalcharakter gibt oder gab, dann bei der Frage, was ein charismatischer Politiker ist.

So oder so, kommt Merz dran, wird es noch ungemütlicher und ekliger. Letzten Endes wird der dann (passend auch zur aktuellen rhetorischen Abrüstung der AfD) den von Papen 2.0 geben.

[Sambora]

Wenn es das Bundesverfassungsgericht nicht schon gäbe, man müsste es erfinden!

Die Erfahrung mache ich immer wieder.

Und schon allein deswegen: fick dich, Verfassungsgegner AFD!

[Perry Rhodan]

Ich glaube das, was bei "uns" (aka eher nicht potentielle CDU-Wähler) als Fettnäpfchen ankommt, sind für potentielle CDU-Wähler keine.

So ist es wohl.

[Perry Rhodan]

Wenn es das Bundesverfassungsgericht nicht schon gäbe, man müsste es erfinden!

Die Erfahrung mache ich immer wieder.

Und schon allein deswegen: fick dich, Verfassungsgegner AFD!

[NegatroN]

Ich glaube, wenn es irgendwo so etwas wie einen Nationalcharakter gibt oder gab, dann bei der Frage, was ein charismatischer Politiker ist.

So oder so, kommt Merz dran, wird es noch ungemütlicher und ekliger. Letzten Endes wird der dann (passend auch zur aktuellen rhetorischen Abrüstung der AfD) den von Papen 2.0 geben.

Aber mit welcher Mehrheit sollte der den Kanzler werden? Ich sehe nicht, wie das mit den Grünen gehen sollte. Und mit FDP oder SPD wird das rein zahlenmäßig auch eher schwierig. Die sind im schlimmsten Fall nicht mal drin.

[Perry Rhodan]

Ich glaube, wenn es irgendwo so etwas wie einen Nationalcharakter gibt oder gab, dann bei der Frage, was ein charismatischer Politiker ist.

So oder so, kommt Merz dran, wird es noch ungemütlicher und ekliger. Letzten Endes wird der dann (passend auch zur aktuellen rhetorischen Abrüstung der AfD) den von Papen 2.0 geben.

Aber mit welcher Mehrheit sollte der den Kanzler werden? Ich sehe nicht, wie das mit den Grünen gehen sollte. Und mit FDP oder SPD wird das rein zahlenmäßig auch eher schwierig. Die sind im schlimmsten Fall nicht mal drin.

Das sehe aich auch so, Merz und die Grünen, das geht niemals.
Aber mit wem will der Merz dann?