monochrom hat geschrieben: ↑22.09.2021 12:50
Ich bin da einfach völlig anders gestrickt. Der Bauch würde bei mir sogar wahrscheinlich eher SPD sagen, aber dem mag ich nicht zuhören. Das war bei mir tatsächlich eine ziemlich unemotionale Kopfsache, wahrscheinlich ungefähr so:
1. Gibt es ein Thema, welches an Wichtigkeit alle anderen überschattet? Antwort für mich: Ja, Klimakrise
2. Gibt es eine Partei, die da deutlich höhere Kompetenzen bei der Lösung hat als die anderen? Ja.
3. Gibt es hinreichende Gründe, diese Partei trotzdem nicht zu wählen (Beispiele: Rassistenpartei, Außenpolitik aus der Hölle, Partei die in ein autoritäreres System führen könnte...)? Nein.
Fertig.
Ist bei mir auch eine reine Kopfentscheidung, nur eben etwas anders von der herangehensweise. Wenn ich aber deiner Fragestellung folge:
1. Zustimmung. Nur ist das Thema ja kein monokausales. Um die Klimakrise zu bewältigen und anzugehen Bedarf es ja sowohl einer hohen Akzeptanz für die Maßnahmen in der Bevölkerung und nicht nur eine Akzeptanz sondern darüber hinaus auch eine Bereitschaft, selbst etwas beizutragen usw. Plus noch endlos viele Faktoren darüber hinaus, da es ja nicht nur darum geht eine Energiewende im Inland weiter voranzutreiben.
2. Im Grunde schon bei dem 1. Punkt mit beantwortet. Ich kenne die Analysen zu den einzelnen Wahlprogrammen (Tenor im übrigen: Keines reicht aus!), nur betrachten diese auch nicht jeden dadurch entstehenden Zielkonflikt. Das im Hinterkopf und die Regierungsrealität in Ba-Wü dazugenommen, bin ich nicht sicher, ob die eine Partei da wirklich so deutlich vor einer anderen liegt. Hinzu kommt, dass von Negatron angesprochene "Problem", dass das ja auch noch alles in eine Koalition eingebracht werden muss. Und wenn ich mit meiner Wahlentscheidung dann eher eine andere Koalitionszusammensetzung fördere, die mehr Gemeinsamkeiten in diesem Bereich in ihren Wahlprogrammen ausweist, ist der Thematik imo mehr geholfen, als wenn die andere Partei etwas stärker in eine Koalition mit weniger ambitionierten Parteien geht.
3. Sehe ich so auch bei keiner meiner Wahloptionen als gegeben an. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass wir in außenpolitischen Fragen etwas weiter außeinanderliegen, als in innenpolitischen.