Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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NegatroN
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Rotstift hat geschrieben: 03.04.2021 09:07
NegatroN hat geschrieben: 03.04.2021 09:02 Die ZEIT hat letztens auch die Karriere von Sauter mal recht umfangreich aufgearbeitet. Die war von Anfang an darauf aufgebaut, politischen Einfluss und persönlichen Vorteil miteinander zu verknüpfen. Spezlwirtschaft in Reinkultur. Und weil das meist auch gute Politiker wie eben Strauß oder Sauter waren, hat das in der CSU eine lange und tief verwurzelte Tradition. Das haben alle gewusst, aber es war immer so tief im System drin, dass man da gar nichts dagegen machen konnte, wenn man selber in der Partei eine Rolle spielen wollte. Das Auszumisten wäre eine gigantische Aufgabe. Aber möglicherweise eine, um die sich die CSU in diesem Jahrtausend nicht mehr herumdrücken kann, weil die Zeiten vorbei sind, in denen die Wähler das einfach mit einem Schulterzucken abtun. Auch in Bayern.
Stelle ich auch zunehmend bei CSU-wählenden Bekannten fest, vor allem bei jüngeren. Die genetische Verzahnung Bayern-CSU akzeptieren die schon lange nicht mehr, der eine oder andere wird wahrscheinlich sein wertkonservatives Kreuz in Zukunft bei den Grünen machen.
Das kommt dazu. Mit den Grünen gibt es seit Jahrzehnten zum ersten Mal einen ernstzunehmenden Konkurrenten, der auch die eigene Wählerschicht erreichen kann.
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Lobi
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lobi »

LordVader hat geschrieben: 03.04.2021 08:31 Die CDU rückt nicht weiter nach rechts und grenzt sich immer gegen die Demokratiefeinde ab...

Also außer wenn Maaßen den Bundestagskandidatenplatz eines korrupten Menschen kbekommt, oder wenn man die Unterstützung für rechtsradikalenbekämpfung streichen kann...
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 029c093ad4
Noch so'n Ding aus'm Osten.

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Das Statement ist haarsträubend entblößend und krass dumm Social Media-Methode. Manchmal lohnen sich die paar 1000€ für einen guten PR-Mann echt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Hullu poro »

Kandidiert der Maaßen wirklich? Habe das für einen Aprilscherz gehalten.
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tafkasc
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von tafkasc »

Freut mich, sehe ich auch so: Von wegen zweite Liga
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Rivers
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rivers »

NegatroN hat geschrieben: 03.04.2021 09:02 Die ZEIT hat letztens auch die Karriere von Sauter mal recht umfangreich aufgearbeitet. Die war von Anfang an darauf aufgebaut, politischen Einfluss und persönlichen Vorteil miteinander zu verknüpfen. Spezlwirtschaft in Reinkultur. Und weil das meist auch gute Politiker wie eben Strauß oder Sauter waren, hat das in der CSU eine lange und tief verwurzelte Tradition. Das haben alle gewusst, aber es war immer so tief im System drin, dass man da gar nichts dagegen machen konnte, wenn man selber in der Partei eine Rolle spielen wollte. Das Auszumisten wäre eine gigantische Aufgabe. Aber möglicherweise eine, um die sich die CSU in diesem Jahrtausend nicht mehr herumdrücken kann, weil die Zeiten vorbei sind, in denen die Wähler das einfach mit einem Schulterzucken abtun. Auch in Bayern.
Ich wüsste gerne mal, wie das passiert, dass da ein Sauter oder ein Gauweiler oder sonst ein Spezl so werden wie sie werden. Dass sie das Gefühl verlieren für das Geld, dass da den Besitzer wechselt. Dass sie nicht merken, dass sie da ziemlich schäbige Dinge tun. Die große Frage: Sind sie mit der vollen Absicht in diesen Job gegangen? Ich kann mir das bei Anwälten, Versicherungskaufleuten und Bankangestellten vorstellen.

In der Politik stelle ich mir immer vor, dass die eigentlich denken, sie machen was gutes. Sie sind halt "Macher", da packt man die Dinge an und damit es schneller geht, macht man es halt unter dem Tisch. Mit Freunden zusammen. Und nach 20 Jahren in der Politik ist man halt immer fauler geworden, innerlich und äußerlich. Man hat gesehen, was geht oder wie andere agieren und die Standards senken sich.
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Rotstift
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rotstift »

Sauter hat ja selber mal sein Mandat als Nebenjob bezeichnet, er und Gauweiler sind ja in der Strauß-CSU groß geworden. Da hat der Chef persönlich vorgemacht wie Bereicherung durch Politik geht, und der Filz ging hier in Bayern bis unter die Grasnarbe. Da ging ohne Kontakte und Handaufhalten gar nichts. Vorm Rathaus über die Kreisverwaltung in den Regierungsbezirk bis in die Staatskanzlei: Man kannte sich, man half sich. Den Absprung vom Strauß'schen Sonnenkönigtum haben die nie vollzogen.
Zuletzt geändert von Rotstift am 07.04.2021 08:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von DerHorst »

Also auch ohne Nachdenken hätten wir alles schon vor Ostern gehabt.
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NegatroN
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Rivers hat geschrieben: 05.04.2021 12:53
NegatroN hat geschrieben: 03.04.2021 09:02 Die ZEIT hat letztens auch die Karriere von Sauter mal recht umfangreich aufgearbeitet. Die war von Anfang an darauf aufgebaut, politischen Einfluss und persönlichen Vorteil miteinander zu verknüpfen. Spezlwirtschaft in Reinkultur. Und weil das meist auch gute Politiker wie eben Strauß oder Sauter waren, hat das in der CSU eine lange und tief verwurzelte Tradition. Das haben alle gewusst, aber es war immer so tief im System drin, dass man da gar nichts dagegen machen konnte, wenn man selber in der Partei eine Rolle spielen wollte. Das Auszumisten wäre eine gigantische Aufgabe. Aber möglicherweise eine, um die sich die CSU in diesem Jahrtausend nicht mehr herumdrücken kann, weil die Zeiten vorbei sind, in denen die Wähler das einfach mit einem Schulterzucken abtun. Auch in Bayern.
Ich wüsste gerne mal, wie das passiert, dass da ein Sauter oder ein Gauweiler oder sonst ein Spezl so werden wie sie werden. Dass sie das Gefühl verlieren für das Geld, dass da den Besitzer wechselt. Dass sie nicht merken, dass sie da ziemlich schäbige Dinge tun. Die große Frage: Sind sie mit der vollen Absicht in diesen Job gegangen? Ich kann mir das bei Anwälten, Versicherungskaufleuten und Bankangestellten vorstellen.

In der Politik stelle ich mir immer vor, dass die eigentlich denken, sie machen was gutes. Sie sind halt "Macher", da packt man die Dinge an und damit es schneller geht, macht man es halt unter dem Tisch. Mit Freunden zusammen. Und nach 20 Jahren in der Politik ist man halt immer fauler geworden, innerlich und äußerlich. Man hat gesehen, was geht oder wie andere agieren und die Standards senken sich.
Es gibt schon Politiker, die integer beginnen und dann in und durch solche Systeme in Machenschaften verstrickt werden, aus denen sie dann nicht mehr rauskommen. Aber Sauter oder Strauss gehören das sicher nicht dazu. Die waren von vornherein angezogen von Macht und Einfluss und haben eher das System geprägt als umgekehrt. Die hatten auch von Anfang an nicht die geringsten Probleme mit Korruption. Da hat es auch keine Illusionen darüber gegeben, etwas Gutes zu tun, sondern da ging es immer in erster Linie um sich selber. Politik für das Land oder das Volk war mir insofern interessant, wie es der eigenen Position gedient hat. Das ist dann aber auch der entscheidende Unterschied zwischen solchen Menschen oder Typen wie Trump oder Erdogan. Die haben ein sehr feines Gespür dafür, wie sowas langfristig funktioniert und wo es Grenzen gibt, an denen es gefährlich wird. Was nicht heißt, dass sie nicht doch auch stolpern können. Aber sie sind insgesamt viel geschickter und weniger plump, weswegen es dann auch viel schwerer zu durchschauen ist.
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Rivers
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rivers »

Danke für eure Einschätzungen. Ich hatte letztens gelesen, dass die CSU vor paar Wochen einen bitterbösen Twitter-Beitrag an Söder geschickt haben, ungefähr: "In solchen Krisen vertrauen wir weiterhin auf Gott. #regierungserklärung". Da steckt so viel Zynismus drin, wenn man dann noch überlegt, wie sehr wohl noch die Machtspiele diese Partei beeinflussen und das dann mit dem Religionsglauben verkauft wird. Sehr spannend.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lobi »

Längerer, unbedingt hörenswerter, socialmediale Muster und Glückskeksweisheiten deutlich überschreitender Diskussionsbeitrag zum Thema Identitätspolitik.

Aus der Dlf Audiothek | Tacheles | Linken-Politiker Fabio De Masi | "Identitätspolitik stellt sich in ihrer Zuspitzung selbst ein Bein"
https://srv.deutschlandradio.de/dlf-aud ... _id=916186

Geht also auch ohne halbwissendes Raunen, Überlegenheitsskizzen oder aggressive Korpsauftritte.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lobi »

Superspannender Diskussionsbetrag, bisweilen recht anspruchsvoll, lehrreich auf jeden Fall, auch wenn ich hier begründet die dritte Position einnehmen muss.

Aus der Dlf Audiothek | Sein und Streit | Strukturelle Diskriminierung - Wie Rassismus und Klassismus zusammenhängen
https://srv.deutschlandradio.de/dlf-aud ... _id=914967
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Naysayer »

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... a3092848f7

Schöner FB-Beitrag von einem Genossen dazu:
Die ganzen Kommentare in Richtung: Die Liste ist nicht für alle toll, aber jetzt gilt es zusammen in den Wahlkampf zu ziehen empfinde ich als Hohn. Hohn gegenüber all denjenigen die Jahre bei scheiß Wetter am Stand stehen und als elitäre Akademiker*innen von der NRW Spitzenkandidatin diffamiert werden. Gegenüber all denjenigen, die als skurrile Minderheiten diffamiert werden, die in der Linken bisher eine Hoffnung gesehen haben. Gegenüber der gesamten Parteibasis die über Wahlen, basiskonferenzen, Arbeitsgemeinschaften und Parteitage an Programmen/ Inhalten arbeitet, die letztendlich nicht ernst genommen werden von der Spitzenkandidatin im mitgliederstärksten(!) Landesverband.

Ich weiß nicht was die richtige Konsequenz daraus ist, aber all die Jahre die mir von FunktionärInnen erzählt wurde, dass auf demokratischen Weg herbeigeführte Entscheidungen die Partei spalten könnten, und dann das(!) Inklusive der letzten Jahre Elend...

Wie soll ich (und das ist eine ernst gemeinte Frage) meinen arbeitskollegInnen, meinen FreundInnen erklären, dass es gut ist bei der nächsten Wahl die linke zu wählen? (Bundesebene) Wir haben einen Fraktionsvorsitzenden der dieses elend lange genug mit zu verantworten hat.

1) Wir sind nicht regierungswillig / fähig (auf bundesebene) 2) Wir haben kein klares Profil, weil unsere Prominenz macht was sie will UND weil wir in Kernfragen (Europa, bge, Außenpolitik) keine oder keine klare Haltung haben, und somit sind wir nicht mal oppositionsfähig! 3) und wir bestehen offensichtlich aus mindestens zwei derart unvereinbaren Polen, die sich gegenseitig blockieren, dass das Projekt nur scheitern kann.

Also gebt mir einen Grund (ich meine das echt ernst) warum ich jemanden dazu raten sollte die linke (bundesebene) zu wählen. Was wird real besser?

P.s. Und bevor jetzt die Leute vom Seitenwand kommen und sagen, daß ist taktisch unklug sowas offen zu schreiben, und wird nichts verbessern: dann sagt mir wie es besser geht. Es scheint ja nichts zu funktionieren...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rotstift »

Ich bin seit 1981 wahlberechtigt und habe 1982 bei der Landtagswahl in Niedersachsen zum ersten mal gewählt. Seitdem habe ich immer meine Stimme abgegeben, manchmal mit etwas Bauchschmerzen. Bei der diesjährigen Bundestagswahl befürchte ich zum ersten Mal Nichtwähler zu sein.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Diewaldo »

Rotstift hat geschrieben: 11.04.2021 11:40 Ich bin seit 1981 wahlberechtigt und habe 1982 bei der Landtagswahl in Niedersachsen zum ersten mal gewählt. Seitdem habe ich immer meine Stimme abgegeben, manchmal mit etwas Bauchschmerzen. Bei der diesjährigen Bundestagswahl befürchte ich zum ersten Mal Nichtwähler zu sein.
Warum das denn?

Gibt ja wohl genug Parteien ... da ist bestimmt auch eine für desillusionierte Lehrkräfte dabei ...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Diewaldo »

Naysayer hat geschrieben: 11.04.2021 10:57 https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... a3092848f7

Schöner FB-Beitrag von einem Genossen dazu:
Die ganzen Kommentare in Richtung: Die Liste ist nicht für alle toll, aber jetzt gilt es zusammen in den Wahlkampf zu ziehen empfinde ich als Hohn. Hohn gegenüber all denjenigen die Jahre bei scheiß Wetter am Stand stehen und als elitäre Akademiker*innen von der NRW Spitzenkandidatin diffamiert werden. Gegenüber all denjenigen, die als skurrile Minderheiten diffamiert werden, die in der Linken bisher eine Hoffnung gesehen haben. Gegenüber der gesamten Parteibasis die über Wahlen, basiskonferenzen, Arbeitsgemeinschaften und Parteitage an Programmen/ Inhalten arbeitet, die letztendlich nicht ernst genommen werden von der Spitzenkandidatin im mitgliederstärksten(!) Landesverband.

Ich weiß nicht was die richtige Konsequenz daraus ist, aber all die Jahre die mir von FunktionärInnen erzählt wurde, dass auf demokratischen Weg herbeigeführte Entscheidungen die Partei spalten könnten, und dann das(!) Inklusive der letzten Jahre Elend...

Wie soll ich (und das ist eine ernst gemeinte Frage) meinen arbeitskollegInnen, meinen FreundInnen erklären, dass es gut ist bei der nächsten Wahl die linke zu wählen? (Bundesebene) Wir haben einen Fraktionsvorsitzenden der dieses elend lange genug mit zu verantworten hat.

1) Wir sind nicht regierungswillig / fähig (auf bundesebene) 2) Wir haben kein klares Profil, weil unsere Prominenz macht was sie will UND weil wir in Kernfragen (Europa, bge, Außenpolitik) keine oder keine klare Haltung haben, und somit sind wir nicht mal oppositionsfähig! 3) und wir bestehen offensichtlich aus mindestens zwei derart unvereinbaren Polen, die sich gegenseitig blockieren, dass das Projekt nur scheitern kann.

Also gebt mir einen Grund (ich meine das echt ernst) warum ich jemanden dazu raten sollte die linke (bundesebene) zu wählen. Was wird real besser?

P.s. Und bevor jetzt die Leute vom Seitenwand kommen und sagen, daß ist taktisch unklug sowas offen zu schreiben, und wird nichts verbessern: dann sagt mir wie es besser geht. Es scheint ja nichts zu funktionieren...
Wenn auf Eines Verlass ist, dann auf die Selbstzerstörungskräfte linker Parteien. Mit Wagenknecht und ihrer Positionierung könnte man immerhin ein paar Unzufriedene von der AfD wegnehmen. Das war ja immer früher immer das traditionelle Wählerpotential der Linken, also Unzufriedene einsammeln mit haarsträubenden Forderungen, die keinerlei Relevanz für das politische Tagesgeschäft haben werden, weil die ja eigentlich für die SPD, FDP und die CDU als Koalitionspartner von vorne herein untragbar sind (auf Bundesebene wohlgemerkt).

Die Mehrheit liegt immer noch in der Mitte. Was jetzt allerdings passiert ist, dass die Grünen so langsam der CDU den Rang ablaufen, weil das Thema "Bewahrung der Umwelt" inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes zu einer durchweg konservativen Geisteshaltung geworden ist. Jeder gute deutsche Spießer hat doch schon Photovoltaik auf dem Dach und demnächst auch irgendeinen hundsfotthässlichen vollelektrischen VW in der Garage. Michel 2.0 quasi. Jetzt auch vollkompostierbar ...
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