Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Schnabelrock
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Ja, mit einem alten Fakeprofil und gebremsten Aktivitäten, weil FB eben immer noch ein Verbrecherscheisshaus ist.
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JudasRising
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von JudasRising »

Alphex hat geschrieben: 09.10.2020 08:46
Schnabelrock hat geschrieben: 09.10.2020 08:40
Alphex hat geschrieben: 08.10.2020 16:39 Mir widersprechen hier zu viele Leute, ich wittere Online-Hass.
PoMo-Ösifeindlichkeit.

Wer von Remmidemmi mit 2 Promille lebt, ist natürlich Vorsichts- und Vernunftgegner. Liegt ja in der Natur der Sache.
Ich bin ja was die Promillezahl angeht irgendwo zwischen Earth Crisis und Ian McKaye, aber Ösi ja auch nicht, von daher gleicht sich das schon aus.

Dass Premiumdenker Michael W. sich von hahnebüchernem Unsinn irreleiten lässt, erschüttert mein Weltbild jetzt eher nicht nachhaltig, ist aber natürlich trotzdem ärgerlich. Irgendeine Schlagermutti wird er mit dem Blödsinn schon erreichen, und das ist schon eine zuviel.
Dann war die Mutti aber vorher schon maximal empfänglich für den Blödsinn, die Reaktion dürfte wesentlich eher "jawoll der Michi hat Recht!" lauten und weniger "ach so ist das...".
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Tolpan
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Tolpan »

Sehr guter Kommentar zur Meinungsfreiheit:

https://www.zeit.de/kultur/2020-10/mein ... beralismus
Ante: "Brrruda, schlag de Ball lang!"
Prince: "Brrruda, ich schlag de Ball lang!"
Lobi
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lobi »

Tolpan hat geschrieben: 12.10.2020 11:35 Sehr guter Kommentar zur Meinungsfreiheit:

https://www.zeit.de/kultur/2020-10/mein ... beralismus
Liest sich wie von einer/m Philosophie-Zweitsemesterstudierenden. (Zu) Viele bekannte Namen sollen Gewicht geben (kommt immer gut an), stattdessen gibt es wenig Substanz, sowieso nichts Eigenes und diese Diskussion irgendwie Bereicherndes oder gar Neues, Lösungen ohnehin nicht (vermutlich, weil es schlicht schick ist, irgendwas gegen irgendwen zu skandieren, dazu schnittig ausschaut und nicht überfordert - man sonnt sich ja gerne im Lichte der eigenen Vernunft), dafür ne Schippe Ignoranz dazu; Kontexte sind ja nur überflüssiger Ballast, braucht die Liberalista von heute ja bekanntlich nicht. Die wirklich interessanten Fragen bleiben einmal mehr - typischerweise, muss man dazu sagen; man kennt es ja - ausgespart (neben den dem Diskurs sowieso schon zu eigenen Problemen u.a. der Ungleichheit und Diskriminierung aus sich selbst heraus - das ist aber kein Stoff für das zweite Semester; und die Frage nach der Genese dieser "cancel culture" nach Jahrzehnten konservativer cancel culture und bisweilen massiven Vorgehens gegen alternative Subkulturen seitens des Hegemons, irgendwo noch Struktur- und Wertewandel mit rein, ohne die sich diese Radikalhaltung mancher auch nicht erklären und auflösen werden lässt, und so weiter, was so ein vermeintlich liberales Pamphlet dann schnell ziemlich kompliziert und weniger leicht goutierbar und weit weniger wohlklingend werden lässt; der stolze, zustimmende Klapps auf die eigene Schulter dürfte ausbleiben dann): wo man denn eine Grenze des Sagbaren ziehen sollte, bevor dies zu Zunder wird, bevor diese Diskursfreiheit gegen den freien Diskurs selbst gewandt wird, bis dieser mit seinen eigenen Mitteln untergraben und zerstört wird; gesellschaftlich vor allem, aber in Anbetracht kruder Forderungen aus bisweilen auch liberalen Kreisen juristisch. Denn tun muss man das allerdings (und leider), da sowohl Trojanow wie auch Mills und zu meinem Betrüben auch Habermas zwar hoffnungsvoll, aber dennoch einfach ziemlich evident falsch lagen: das grelle Licht des Diskurses diskrediert eher mal nicht unbedingt, schon gar nicht zwangsläufig und tatsächlich eher bis gar nicht, dient sogar bisweilen als grelle Leuchtreklame für Krudes (was auch an der ihn umgebenden Gesellschaft und ihrer Werte liegt; ich persönlich hab dabei relativ wenig Vertrauen in die unsere). Und so weiter. Ich würde ne großzügige 3+ geben. Langweilig; eindimensional und wird dem Problem niemals gerecht. Oder habe ich seine Intention vielleicht missverstanden? Ich tu mich immer etwas schwer, wenn's was zu raten gibt.

Ich persönlich würde mir ja wirklich ein Diskussion zu diesem Thema wünschen, die sich aus der dem reichhaltigen Fundus der Diskurstheorie und vor allem der entsprechenden empirischen Forschung speißt, statt nur die rudimentärste aller Forderungen kontextfrei rauszutröten. Das wäre mal etwas! Statt diesem x-ten Wiederkäuen selbsterhebender liberaler Fantasie. Vermutlich wird man aber vergebens aus dieser Ecke darauf warten können, denn (Spoiler!) dann müsste man damit umgehen, dass es diesen freien, gleichen und entlarvenden Diskurs nicht gibt und nie gab (also schon vor diesem "cancel culture"-Ding) und dass die Probleme dort wo möglich gänzlich anders gelagert und gravierender sind als ein paar zu terroristischen Anschlägen auf die demokratischen Fundamente hinstilisierten Kontroverschen um gewollt kontroverse Personalien und Prominente, die um ihre Bedeutung und ihre Deutungshoheit bangen.
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waltersobchak
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von waltersobchak »

Lobi hat geschrieben: 12.10.2020 13:42
Tolpan hat geschrieben: 12.10.2020 11:35 Sehr guter Kommentar zur Meinungsfreiheit:

https://www.zeit.de/kultur/2020-10/mein ... beralismus
Liest sich wie von einer/m Philosophie-Zweitsemesterstudierenden. (Zu) Viele bekannte Namen sollen Gewicht geben (kommt immer gut an), stattdessen gibt es wenig Substanz, sowieso nichts Eigenes und diese Diskussion irgendwie Bereicherndes oder gar Neues, Lösungen ohnehin nicht (vermutlich, weil es schlicht schick ist, irgendwas gegen irgendwen zu skandieren, dazu schnittig ausschaut und nicht überfordert - man sonnt sich ja gerne im Lichte der eigenen Vernunft), dafür ne Schippe Ignoranz dazu; Kontexte sind ja nur überflüssiger Ballast, braucht die Liberalista von heute ja bekanntlich nicht. Die wirklich interessanten Fragen bleiben einmal mehr - typischerweise, muss man dazu sagen; man kennt es ja - ausgespart (neben den dem Diskurs sowieso schon zu eigenen Problemen u.a. der Ungleichheit und Diskriminierung aus sich selbst heraus - das ist aber kein Stoff für das zweite Semester; und die Frage nach der Genese dieser "cancel culture" nach Jahrzehnten konservativer cancel culture und bisweilen massiven Vorgehens gegen alternative Subkulturen seitens des Hegemons, irgendwo noch Struktur- und Wertewandel mit rein, ohne die sich diese Radikalhaltung mancher auch nicht erklären und auflösen werden lässt, und so weiter, was so ein vermeintlich liberales Pamphlet dann schnell ziemlich kompliziert und weniger leicht goutierbar und weit weniger wohlklingend werden lässt; der stolze, zustimmende Klapps auf die eigene Schulter dürfte ausbleiben dann): wo man denn eine Grenze des Sagbaren ziehen sollte, bevor dies zu Zunder wird, bevor diese Diskursfreiheit gegen den freien Diskurs selbst gewandt wird, bis dieser mit seinen eigenen Mitteln untergraben und zerstört wird; gesellschaftlich vor allem, aber in Anbetracht kruder Forderungen aus bisweilen auch liberalen Kreisen juristisch. Denn tun muss man das allerdings (und leider), da sowohl Trojanow wie auch Mills und zu meinem Betrüben auch Habermas zwar hoffnungsvoll, aber dennoch einfach ziemlich evident falsch lagen: das grelle Licht des Diskurses diskrediert eher mal nicht unbedingt, schon gar nicht zwangsläufig und tatsächlich eher bis gar nicht, dient sogar bisweilen als grelle Leuchtreklame für Krudes (was auch an der ihn umgebenden Gesellschaft und ihrer Werte liegt; ich persönlich hab dabei relativ wenig Vertrauen in die unsere). Und so weiter. Ich würde ne großzügige 3+ geben. Langweilig; eindimensional und wird dem Problem niemals gerecht. Oder habe ich seine Intention vielleicht missverstanden? Ich tu mich immer etwas schwer, wenn's was zu raten gibt.

Ich persönlich würde mir ja wirklich ein Diskussion zu diesem Thema wünschen, die sich aus der dem reichhaltigen Fundus der Diskurstheorie und vor allem der entsprechenden empirischen Forschung speißt, statt nur die rudimentärste aller Forderungen kontextfrei rauszutröten. Das wäre mal etwas! Statt diesem x-ten Wiederkäuen selbsterhebender liberaler Fantasie. Vermutlich wird man aber vergebens aus dieser Ecke darauf warten können, denn (Spoiler!) dann müsste man damit umgehen, dass es diesen freien, gleichen und entlarvenden Diskurs nicht gibt und nie gab (also schon vor diesem "cancel culture"-Ding) und dass die Probleme dort wo möglich gänzlich anders gelagert und gravierender sind als ein paar zu terroristischen Anschlägen auf die demokratischen Fundamente hinstilisierten Kontroverschen um gewollt kontroverse Personalien und Prominente, die um ihre Bedeutung und ihre Deutungshoheit bangen.
Ja da leck mir doch die Kimme. Das goutiere ich mal komplett.
Wie war das nochmal im Mittelteil?
While you sleep in earthly delight
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Allzu diskurstheoretisch kann ich nicht werden und will es nicht.

Vielleicht liegt das auch an meinem fehlenden (medien-) soziologischen Über-, Unter- und Umbau. Ich verstehe aber schon "Cancel Culture" nicht, bzw. was daran das Problem sein soll.
Ich bin längst überzeugt, dass die allermeisten wichtigen Abstimmungen am "Point of Sale" stattfinden, ob das nun für klassische Ware (Konsumgüter) ist oder für Kultur, Medien, oft auch weltanschauliche Dinge.

Was ist dann Cancel Culture? Wenn ich keine Biografie von diesem Neuköllner Ex-Bürgermeister kaufe, den auch nicht sprechen hören sehen will? Wenn ich das Schaffen von Leuten wie Dieter Nuhr, Alice Weidel, Christian genauso wie Patrick Lindner für entbehrlich halte - und das sogar ausspreche? Wenn mir auch egal ist, wo die ganzen Volks-Luftpumpen ihr Medium finden oder nicht? Verlangt eine Gestalt wie Attila Hildmann ernsthaft, dass ich sein Erdnusspüree kaufe und ihn alimentiere? Natürlich tue ich das nicht. Genauso wie umgekehrt kein Rechter auf der Toten-Hosen-Tour mitfahren wird.

Das ist Cancel Culture? Das ist gar nix, das ist normal, das muss so sein. Diese ganze Diskussion ist nur die aktuelle Ausprägung von Dingen wie Gelbwesten, Hubraum for Future, Coronabefreier und ähnliche Kampagnen und Stöckchen, über die wir dauernd hüpfen sollen. Wer darum auch nur diskutiert, hat es schon falsch gemacht.
Zuletzt geändert von Schnabelrock am 12.10.2020 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Sambora »

Schnabelrock hat geschrieben: 12.10.2020 16:06 Allzu diskurstheoretisch kann ich nicht werden und will es nicht.

Vielleicht liegt das auch an meinem fehlenden (medien-) soziologischen Über-, Unter- und Umbau. Ich verstehe aber schon "Cancel Culture" nicht, bzw. was daran das Problem sein soll.
Ich bin längst überzeugt, dass die allermeisten wichtigen Abstimmungen am "Point of Sale" stattfinden, ob das nun für klassische Ware (Konsumgüter) ist oder für Kultur, Medien, oft auch weltanschauliche Dinge.

Was ist dann Cancel Culture? Wenn ich keine Biografie von diesem Neuköllner Ex-Bürgermeister kaufe, den auch nicht sprechen hören sehen will? Wenn ich das Schaffen von Leuten wie Dieter Nuhr, Alice Weidel, Christian genauso wie Patrick Lindner für entbehrlich halte - und das sogar ausspreche? Wenn mir auch egal ist, wo die ganzen Volks-Luftpumpen ihr Medium finden oder nicht? VErlangt eine Gestalt wie Attila Hildmann ernsthaft, dass ich sein Erdnusspüree kaufe und ihn alimentiere? Natürlich tue ich das nicht. Genauso wie umgekehrt kein Rechter auf der Toten-Hosen-Tour mitfahren wird.

Das ist Cancel Culture? Das ist gar nix, das ist normal, das muss so sein. Diese ganze Diskussion ist nur die aktuelle Ausprägung von Dingen wie Gelbwesten, Hubraum for Future, Coronabefreier und ähnliche Kampagnen und Stöckchen, über die wir dauernd hüpfen sollen. Wer darum auch nur diskutiert, hat es schon falsch gemacht.
Hier bin ich bei dir.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Schnabelrock hat geschrieben: 12.10.2020 16:06 Allzu diskurstheoretisch kann ich nicht werden und will es nicht.

Vielleicht liegt das auch an meinem fehlenden (medien-) soziologischen Über-, Unter- und Umbau. Ich verstehe aber schon "Cancel Culture" nicht, bzw. was daran das Problem sein soll.
Ich bin längst überzeugt, dass die allermeisten wichtigen Abstimmungen am "Point of Sale" stattfinden, ob das nun für klassische Ware (Konsumgüter) ist oder für Kultur, Medien, oft auch weltanschauliche Dinge.

Was ist dann Cancel Culture? Wenn ich keine Biografie von diesem Neuköllner Ex-Bürgermeister kaufe, den auch nicht sprechen hören sehen will? Wenn ich das Schaffen von Leuten wie Dieter Nuhr, Alice Weidel, Christian genauso wie Patrick Lindner für entbehrlich halte - und das sogar ausspreche? Wenn mir auch egal ist, wo die ganzen Volks-Luftpumpen ihr Medium finden oder nicht? VErlangt eine Gestalt wie Attila Hildmann ernsthaft, dass ich sein Erdnusspüree kaufe und ihn alimentiere? Natürlich tue ich das nicht. Genauso wie umgekehrt kein Rechter auf der Toten-Hosen-Tour mitfahren wird.

Das ist Cancel Culture? Das ist gar nix, das ist normal, das muss so sein. Diese ganze Diskussion ist nur die aktuelle Ausprägung von Dingen wie Gelbwesten, Hubraum for Future, Coronabefreier und ähnliche Kampagnen und Stöckchen, über die wir dauernd hüpfen sollen. Wer darum auch nur diskutiert, hat es schon falsch gemacht.
Es ist aber ein Unterschied, ob du für dich entscheidest, irgendetwas nicht konsumieren zu wollen oder ob du forderst, dass auch andere es nicht konsumieren dürfen, damit es keinen schädlichen Einfluss auf sie haben kann.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:18 Es ist aber ein Unterschied, ob du für dich entscheidest, irgendetwas nicht konsumieren zu wollen oder ob du forderst, dass auch andere es nicht konsumieren dürfen, damit es keinen schädlichen Einfluss auf sie haben kann.
Ich fordere nix, rege aber hart an, nicht in Xavier Wendler - Konzerte zu gehen. Aus mehreren Gründen. *g*
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Schnabelrock hat geschrieben: 12.10.2020 16:21
NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:18 Es ist aber ein Unterschied, ob du für dich entscheidest, irgendetwas nicht konsumieren zu wollen oder ob du forderst, dass auch andere es nicht konsumieren dürfen, damit es keinen schädlichen Einfluss auf sie haben kann.
Ich fordere nix, rege aber hart an, nicht in Xavier Wendler - Konzerte zu gehen. Aus mehreren Gründen. *g*
Ich sage ja auch nicht, dass ich entsprechende Forderungen nicht nachvollziehen kann. Also gerade in dem Fall. *g*
Mein Punkt ist nur, dass sie nicht so unproblematisch sind, wie manchmal behauptet wird.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:24 Ich sage ja auch nicht, dass ich entsprechende Forderungen nicht nachvollziehen kann. Also gerade in dem Fall. *g*
Mein Punkt ist nur, dass sie nicht so unproblematisch sind, wie manchmal behauptet wird.
Ja, wahrscheinlich gibt es in D. einige tausend Linke, die aktiv fordern, dass Benno Schnuck nicht in der kommunalen Kulturhalle aus seinem neuen Werk "Die BRDGmbH auf dem Weg in den Abgrund" lesen darf.
Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre ich auf deren Seite. Da ich mich nicht entscheiden muss, sage ich einfach mal: Nicht auf das Opfergewammel von Schnuck und Konsorten hereinfallen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Schnabelrock hat geschrieben: 12.10.2020 16:53
NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:24 Ich sage ja auch nicht, dass ich entsprechende Forderungen nicht nachvollziehen kann. Also gerade in dem Fall. *g*
Mein Punkt ist nur, dass sie nicht so unproblematisch sind, wie manchmal behauptet wird.
Ja, wahrscheinlich gibt es in D. einige tausend Linke, die aktiv fordern, dass Benno Schnuck nicht in der kommunalen Kulturhalle aus seinem neuen Werk "Die BRDGmbH auf dem Weg in den Abgrund" lesen darf.
Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre ich auf deren Seite. Da ich mich nicht entscheiden muss, sage ich einfach mal: Nicht auf das Opfergewammel von Schnuck und Konsorten hereinfallen.
Wahrscheinlich ist das Problem weit weniger groß, als ein mancher es darstellt (oder selber empfindet). Ziemlich sicher ist es aber trotzdem größer, als du es gerade darzustellen versuchst.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Alphex »

1. Die Idee, dass am MARKTPLATZ DER IDEEN sich der geilste Gedanke durchsetzen wird, ist liberale Theologie. Die Realität sah nie so aus.

2. "Die Mehrheit" war, fürchte ich, schon immer begriffsstutzig und wurde durch Gatekeeper und Konsorten davon abgehalten, die Hauptbühnen mit Hirnfurzsoli zu blockieren.

3. Was das über Demokratie sagt, mag man selbst entscheiden; inwieweit "der Souverän ist unmündig, ergo muss er vor sich selbst geschützt werden, das entscheide ich jetzt" den Souverän je mündig machen kann, ist aber eine zentrale Frage.

4. Empörerei nervt.

5. In der Wissenschaft hat canceln freilich gar nix verloren, da muss alles aussprechbar sein; dazu ist dieses Feld da. Es mag zerfetzt werden, aber für Dogmen die nicht zur Debatte stehen sind andere Felder da.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Rotstift »

NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:57
Schnabelrock hat geschrieben: 12.10.2020 16:53
NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:24 Ich sage ja auch nicht, dass ich entsprechende Forderungen nicht nachvollziehen kann. Also gerade in dem Fall. *g*
Mein Punkt ist nur, dass sie nicht so unproblematisch sind, wie manchmal behauptet wird.
Ja, wahrscheinlich gibt es in D. einige tausend Linke, die aktiv fordern, dass Benno Schnuck nicht in der kommunalen Kulturhalle aus seinem neuen Werk "Die BRDGmbH auf dem Weg in den Abgrund" lesen darf.
Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre ich auf deren Seite. Da ich mich nicht entscheiden muss, sage ich einfach mal: Nicht auf das Opfergewammel von Schnuck und Konsorten hereinfallen.
Wahrscheinlich ist das Problem weit weniger groß, als ein mancher es darstellt (oder selber empfindet). Ziemlich sicher ist es aber trotzdem größer, als du es gerade darzustellen versuchst.
Es ist eben auch ungewöhnlich dass der Ruf nach Stummschaltung bestimmter Meinungen und Personen auch von linker Seite kommt. Jahrzehntelang gab es das nämlich nur von rechts, aber das scheint im der öffentlichen Debatte weitgehend vergessen.
Mille millions de mille sabords!

Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)

Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Lobi »

Rotstift hat geschrieben: 12.10.2020 17:19
NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:57
Schnabelrock hat geschrieben: 12.10.2020 16:53
NegatroN hat geschrieben: 12.10.2020 16:24 Ich sage ja auch nicht, dass ich entsprechende Forderungen nicht nachvollziehen kann. Also gerade in dem Fall. *g*
Mein Punkt ist nur, dass sie nicht so unproblematisch sind, wie manchmal behauptet wird.
Ja, wahrscheinlich gibt es in D. einige tausend Linke, die aktiv fordern, dass Benno Schnuck nicht in der kommunalen Kulturhalle aus seinem neuen Werk "Die BRDGmbH auf dem Weg in den Abgrund" lesen darf.
Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre ich auf deren Seite. Da ich mich nicht entscheiden muss, sage ich einfach mal: Nicht auf das Opfergewammel von Schnuck und Konsorten hereinfallen.
Wahrscheinlich ist das Problem weit weniger groß, als ein mancher es darstellt (oder selber empfindet). Ziemlich sicher ist es aber trotzdem größer, als du es gerade darzustellen versuchst.
Es ist eben auch ungewöhnlich dass der Ruf nach Stummschaltung bestimmter Meinungen und Personen auch von linker Seite kommt. Jahrzehntelang gab es das nämlich nur von rechts, aber das scheint im der öffentlichen Debatte weitgehend vergessen.
Das ist nicht ungewöhnlich, sondern im Sinne des Erfinders.
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