Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Tolpan
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Tolpan »

chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 14:25
Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:14
Tolpan hat geschrieben: 13.05.2020 13:52 Er hat das teure Bio-Fleisch nicht angenommen, Punkt.
Warum so autoritär und dazu noch falsch? Nichtmal Stufe vier ist "Bio-Fleisch".

https://www.haltungsform.de

Und ob es "teuer" war, ist Ansichtssache. Ähm: PUNKT!!!!!!!!
Ich find das echt furchtbar zu lesen. Jedesmal aufs Neue.
Wobei man halt irgendwo überhaupt mal anfangen muss.

Und wenn das mit der Haltungsform am Markt schon nicht funktioniert, wird es wohl kaum besser klappen, wenn man direkt in die Vollen geht (aka "richtiges" Bio-Fleisch). Und wenn man den Leuten mit Vegan ankommt, verschließen viele gleich automatisch die Ohren.

Wie sähe da ein erfolgversprechenderer Weg aus?
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infected
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

Das Problem ist, das Fleisch zu einem Ramschprodukt verkommen ist und in Teilen der Kundschaft wie auch in der Politik schlicht und ergreifend nicht die Bereitschaft vorhanden ist, an dem Zustand so schnell noch einmal etwas zu ändern.
Zuletzt geändert von infected am 13.05.2020 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnabelrock
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
Also mal weg vom unbedingten Dogma, die Nachfrage schlicht, unbedingt und reaktionslos zu befriedigen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
Also mal weg vom unbedingten Dogma, die Nachfrage schlicht, unbedingt und reaktionslos zu befriedigen.
Revolutionär, ich weiss :D
Was glaubst du, wie lange es dauert bis es dann Pimmeldemos der Marke "Wurstwiderstand for Future" gibt, bei denen Ken Jebsen, ein Fernsehkoch aus den 90ern, ein ehemaliger Bronzemedaillen-Gewinner im Eiskunstlauf, Bernd Höcke und Eva Hermanns uns auffordern an der Ramschfleisch-Front bis zur letzten Fertigfrikadelle zu kämpfen?
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

Kaleun Thomsen hat geschrieben: 13.05.2020 15:02
Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
Also mal weg vom unbedingten Dogma, die Nachfrage schlicht, unbedingt und reaktionslos zu befriedigen.
Revolutionär, ich weiss :D
Was glaubst du, wie lange es dauert bis es dann Pimmeldemos der Marke "Wurstwiderstand for Future" gibt, bei denen Ken Jebsen, ein Fernsehkoch aus den 90ern, ein ehemaliger Bronzemedaillen-Gewinner im Eiskunstlauf, Bernd Höcke und Eva Hermanns uns auffordern an der Ramschfleisch-Front bis zur letzten Fertigfrikadelle zu kämpfen?
Okay, vor einem knappen Jahr war das Schweinesteak schon Mittel des Kampfs gegen den Islam.
Wenngleich dann andere Freiheitskämpfe wichtiger wurden. Erst for Hubraum, dann for Corona.
Hast Recht, zumal das alles wohl zusammenhängt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

infected hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Das Problem ist, das Fleisch zu einem Ramschprodukt verkommen ist und einTeilen der Kundschaft wie auch in der Politik schlicht und ergreifend nicht die Bereitschaft vorhanden ist, an dem Zustand so schnell noch einmal etwas zu ändern.
Da steht es.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von chaosbraut78 »

Für mich hat die Problematik unterschiedliche Ebenen, denen begegnet werden muss.

Ein Thema, das eindeutig politisch gelöst werden muss, ist die Frage nach den Arbeitsbedingungen. Es ist möglich, das Schlupfloch mit den Werksverträgen zu schließen und auf die Einhaltung unserer Arbeitsgesetze einschließlich des Mindestlohn zu achten. Wenn das Endprodukt dann einen realistischeren Preis hat, ist das so. Da sehe ich kein Problem.

Die Haltungsbedingungen der Tiere sind das nächste Thema, dass sich im Grunde schon durch ein Anwenden geltender Gesetze verbessern ließe. Kupieren ist verboten aber erlaubt? Wer denkt sich so einen Mist eigentlich aus?
Vieles würde sich wahrscheinlich schon ändern, wenn das Thema mehr an die Öffentlichkeit käme, weil wahrscheinlich keiner freiwillig den Dreck fressen würde, der einem so vorgesetzt wird.
Haltungsbedingungen sind ein großes, ekelhaftes Geheimnis und vom Laster lächeln uns lustig gemalte Schweine an, die Messer und Gabel in der Hand halten. Gehts noch?

Und ganz ehrlich, wenn Fleisch so teuer wird, dass es ein Luxusgut wird, wo ist das Problem? Fleisch ist ja auch ein Luxusgut, dann darf es auch entsprechend kosten. Das Argument, dass es sich dann ärmere Leute nicht mehr leisten können, kann doch nicht auf die Kosten der Tiere gehen? Das zeigt uns doch nur auf, dass man ggf. prüfen muss, ob unsere soziale Absicherung ausreichend ist (imo ist sie das nicht, aber das ist ein anderes Thema).

Das Argument, dass sich ein Hartz4-Empfänger das Kettenrauchen nicht mehr leisten kann, zählt doch zu Recht auch nicht.
...Aber wisse, dass gerade jetzt und heutzutage diese Menschen mehr denn je davon überzeugt sind, vollkommen frei zu sein; und dabei haben sie selbst uns ihre Freiheit dargebracht und sie uns gehorsam zu Füßen gelegt. ...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von chaosbraut78 »

Kaleun Thomsen hat geschrieben: 13.05.2020 15:02
Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
Also mal weg vom unbedingten Dogma, die Nachfrage schlicht, unbedingt und reaktionslos zu befriedigen.
Revolutionär, ich weiss :D
Was glaubst du, wie lange es dauert bis es dann Pimmeldemos der Marke "Wurstwiderstand for Future" gibt, bei denen Ken Jebsen, ein Fernsehkoch aus den 90ern, ein ehemaliger Bronzemedaillen-Gewinner im Eiskunstlauf, Bernd Höcke und Eva Hermanns uns auffordern an der Ramschfleisch-Front bis zur letzten Fertigfrikadelle zu kämpfen?
Das Schlimme ist, dass das ziemlich realistisch ist.... :(
...Aber wisse, dass gerade jetzt und heutzutage diese Menschen mehr denn je davon überzeugt sind, vollkommen frei zu sein; und dabei haben sie selbst uns ihre Freiheit dargebracht und sie uns gehorsam zu Füßen gelegt. ...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Kaleun Thomsen »

Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 15:09
Kaleun Thomsen hat geschrieben: 13.05.2020 15:02
Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
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Okay, vor einem knappen Jahr war das Schweinesteak schon Mittel des Kampfs gegen den Islam.
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Eben. Metzgereien & Schlachthöfe werden zur Festung erklärt, Häuserkampf an der Frischfleischtheke und für das Fertigwurstregal geht man in den bewaffneten Untergrund.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Tolpan »

chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 15:10 Für mich hat die Problematik unterschiedliche Ebenen, denen begegnet werden muss.

Ein Thema, das eindeutig politisch gelöst werden muss, ist die Frage nach den Arbeitsbedingungen. Es ist möglich, das Schlupfloch mit den Werksverträgen zu schließen und auf die Einhaltung unserer Arbeitsgesetze einschließlich des Mindestlohn zu achten. Wenn das Endprodukt dann einen realistischeren Preis hat, ist das so. Da sehe ich kein Problem.

Die Haltungsbedingungen der Tiere sind das nächste Thema, dass sich im Grunde schon durch ein Anwenden geltender Gesetze verbessern ließe. Kupieren ist verboten aber erlaubt? Wer denkt sich so einen Mist eigentlich aus?
Vieles würde sich wahrscheinlich schon ändern, wenn das Thema mehr an die Öffentlichkeit käme, weil wahrscheinlich keiner freiwillig den Dreck fressen würde, der einem so vorgesetzt wird.
Haltungsbedingungen sind ein großes, ekelhaftes Geheimnis und vom Laster lächeln uns lustig gemalte Schweine an, die Messer und Gabel in der Hand halten. Gehts noch?

Und ganz ehrlich, wenn Fleisch so teuer wird, dass es ein Luxusgut wird, wo ist das Problem? Fleisch ist ja auch ein Luxusgut, dann darf es auch entsprechend kosten. Das Argument, dass es sich dann ärmere Leute nicht mehr leisten können, kann doch nicht auf die Kosten der Tiere gehen? Das zeigt uns doch nur auf, dass man ggf. prüfen muss, ob unsere soziale Absicherung ausreichend ist (imo ist sie das nicht, aber das ist ein anderes Thema).

Das Argument, dass sich ein Hartz4-Empfänger das Kettenrauchen nicht mehr leisten kann, zählt doch zu Recht auch nicht.
Wenn wir all dies in Deutschland umsetzen würden: Wie würdest Du Billig-Importe aus der EU verhindern?

Ginge das EU-rechtlich überhaupt?

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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Schnabelrock »

chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 15:12
Kaleun Thomsen hat geschrieben: 13.05.2020 15:02
Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
Also mal weg vom unbedingten Dogma, die Nachfrage schlicht, unbedingt und reaktionslos zu befriedigen.
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Was glaubst du, wie lange es dauert bis es dann Pimmeldemos der Marke "Wurstwiderstand for Future" gibt, bei denen Ken Jebsen, ein Fernsehkoch aus den 90ern, ein ehemaliger Bronzemedaillen-Gewinner im Eiskunstlauf, Bernd Höcke und Eva Hermanns uns auffordern an der Ramschfleisch-Front bis zur letzten Fertigfrikadelle zu kämpfen?
Das Schlimme ist, dass das ziemlich realistisch ist.... :(

Ja. "Wut for Wurst" :D
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von M.o.D. »

chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 15:10 Für mich hat die Problematik unterschiedliche Ebenen, denen begegnet werden muss.

Ein Thema, das eindeutig politisch gelöst werden muss, ist die Frage nach den Arbeitsbedingungen. Es ist möglich, das Schlupfloch mit den Werksverträgen zu schließen und auf die Einhaltung unserer Arbeitsgesetze einschließlich des Mindestlohn zu achten. Wenn das Endprodukt dann einen realistischeren Preis hat, ist das so. Da sehe ich kein Problem.

Die Haltungsbedingungen der Tiere sind das nächste Thema, dass sich im Grunde schon durch ein Anwenden geltender Gesetze verbessern ließe. Kupieren ist verboten aber erlaubt? Wer denkt sich so einen Mist eigentlich aus?
Vieles würde sich wahrscheinlich schon ändern, wenn das Thema mehr an die Öffentlichkeit käme, weil wahrscheinlich keiner freiwillig den Dreck fressen würde, der einem so vorgesetzt wird.
Haltungsbedingungen sind ein großes, ekelhaftes Geheimnis und vom Laster lächeln uns lustig gemalte Schweine an, die Messer und Gabel in der Hand halten. Gehts noch?

Und ganz ehrlich, wenn Fleisch so teuer wird, dass es ein Luxusgut wird, wo ist das Problem? Fleisch ist ja auch ein Luxusgut, dann darf es auch entsprechend kosten. Das Argument, dass es sich dann ärmere Leute nicht mehr leisten können, kann doch nicht auf die Kosten der Tiere gehen? Das zeigt uns doch nur auf, dass man ggf. prüfen muss, ob unsere soziale Absicherung ausreichend ist (imo ist sie das nicht, aber das ist ein anderes Thema).

Das Argument, dass sich ein Hartz4-Empfänger das Kettenrauchen nicht mehr leisten kann, zählt doch zu Recht auch nicht.
Ich bin da ganz bei Dir, nur leider sieht die Realität ganz anders aus.
Wenn Du vom Rauchen sprichst - und ich dehne das nun mal auf fast alles aus:
Warum gibt es Billig-Zigaretten? Billig-Bier? Billig-Wein? Billig-Nahrungsmittel? Billig-Klamotten (die Herstellung eben jener ist ja auch seht menschenfreundlich)?
Weil der Bedarf da ist.
Warum ist der da? Weil die soziale Absicherunmg nicht ausreicht? Ok, aich da stimme ich Dir zu.
Aber wo soll die liegen? Dass sich jeder das Luxusgut Fleisch leisten kann? Dann wäre es ja kein Luxus mehr.
Und die Massenproduktion muss doch wieder herhalten.

Und nu gehe mal als Regierung hin, und erhöhe den Fleischpreis so, dass es vernüftige Tierhaltung uns ordentliche Arbeitsbedingungen gibt.
Wie lange würdest Du im Amt bleiben? 10 min?

ich habe die Hoffnung schon lange auf gegeben, dass sich die Menschen ändern....
"It's too bad that stupidity isn't painful" - Anton Szandor LaVey
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von judetheobscure »

Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 15:22
chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 15:12
Kaleun Thomsen hat geschrieben: 13.05.2020 15:02
Schnabelrock hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Man könnte ja den Markt ein bisschen gestalten. Ich denke da an Werbung, Marketing, Sortimentsgestaltung, PR.
Also mal weg vom unbedingten Dogma, die Nachfrage schlicht, unbedingt und reaktionslos zu befriedigen.
Revolutionär, ich weiss :D
Was glaubst du, wie lange es dauert bis es dann Pimmeldemos der Marke "Wurstwiderstand for Future" gibt, bei denen Ken Jebsen, ein Fernsehkoch aus den 90ern, ein ehemaliger Bronzemedaillen-Gewinner im Eiskunstlauf, Bernd Höcke und Eva Hermanns uns auffordern an der Ramschfleisch-Front bis zur letzten Fertigfrikadelle zu kämpfen?
Das Schlimme ist, dass das ziemlich realistisch ist.... :(

Ja. "Wut for Wurst" :D
Wurstbürger!
NegatroN hat geschrieben: 13.05.2020 15:09
infected hat geschrieben: 13.05.2020 14:52 Das Problem ist, das Fleisch zu einem Ramschprodukt verkommen ist und einTeilen der Kundschaft wie auch in der Politik schlicht und ergreifend nicht die Bereitschaft vorhanden ist, an dem Zustand so schnell noch einmal etwas zu ändern.
Da steht es.
Ich finde es auch wichtig zu betonen, dass Fleisch nicht jeden einzelnen Tag konsumiert werden muss. Nur so als Gedankenspiel könnte ich mir vorstellen, dass schon viel gewonnen wäre, wenn jeder einen Tag pro Woche auf Fleisch verzichten würde. Natürlich ohne dann am nächsten Tag einfach die doppelte Menge zu fressen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von infected »

Tolpan hat geschrieben: 13.05.2020 15:13
chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 15:10 Für mich hat die Problematik unterschiedliche Ebenen, denen begegnet werden muss.

Ein Thema, das eindeutig politisch gelöst werden muss, ist die Frage nach den Arbeitsbedingungen. Es ist möglich, das Schlupfloch mit den Werksverträgen zu schließen und auf die Einhaltung unserer Arbeitsgesetze einschließlich des Mindestlohn zu achten. Wenn das Endprodukt dann einen realistischeren Preis hat, ist das so. Da sehe ich kein Problem.

Die Haltungsbedingungen der Tiere sind das nächste Thema, dass sich im Grunde schon durch ein Anwenden geltender Gesetze verbessern ließe. Kupieren ist verboten aber erlaubt? Wer denkt sich so einen Mist eigentlich aus?
Vieles würde sich wahrscheinlich schon ändern, wenn das Thema mehr an die Öffentlichkeit käme, weil wahrscheinlich keiner freiwillig den Dreck fressen würde, der einem so vorgesetzt wird.
Haltungsbedingungen sind ein großes, ekelhaftes Geheimnis und vom Laster lächeln uns lustig gemalte Schweine an, die Messer und Gabel in der Hand halten. Gehts noch?

Und ganz ehrlich, wenn Fleisch so teuer wird, dass es ein Luxusgut wird, wo ist das Problem? Fleisch ist ja auch ein Luxusgut, dann darf es auch entsprechend kosten. Das Argument, dass es sich dann ärmere Leute nicht mehr leisten können, kann doch nicht auf die Kosten der Tiere gehen? Das zeigt uns doch nur auf, dass man ggf. prüfen muss, ob unsere soziale Absicherung ausreichend ist (imo ist sie das nicht, aber das ist ein anderes Thema).

Das Argument, dass sich ein Hartz4-Empfänger das Kettenrauchen nicht mehr leisten kann, zählt doch zu Recht auch nicht.
Wenn wir all dies in Deutschland umsetzen würden: Wie würdest Du Billig-Importe aus der EU verhindern?

Ginge das EU-rechtlich überhaupt?

*unweiss*
Fun fact: Deutschland ist für das Billigfleisch verantwortlich und macht europaweit die Preise kaputt, da ist niemand der dann in die Lücke springt, das Preisniveau würde definitiv steigen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von chaosbraut78 »

Tolpan hat geschrieben: 13.05.2020 15:13
chaosbraut78 hat geschrieben: 13.05.2020 15:10 Für mich hat die Problematik unterschiedliche Ebenen, denen begegnet werden muss.

Ein Thema, das eindeutig politisch gelöst werden muss, ist die Frage nach den Arbeitsbedingungen. Es ist möglich, das Schlupfloch mit den Werksverträgen zu schließen und auf die Einhaltung unserer Arbeitsgesetze einschließlich des Mindestlohn zu achten. Wenn das Endprodukt dann einen realistischeren Preis hat, ist das so. Da sehe ich kein Problem.

Die Haltungsbedingungen der Tiere sind das nächste Thema, dass sich im Grunde schon durch ein Anwenden geltender Gesetze verbessern ließe. Kupieren ist verboten aber erlaubt? Wer denkt sich so einen Mist eigentlich aus?
Vieles würde sich wahrscheinlich schon ändern, wenn das Thema mehr an die Öffentlichkeit käme, weil wahrscheinlich keiner freiwillig den Dreck fressen würde, der einem so vorgesetzt wird.
Haltungsbedingungen sind ein großes, ekelhaftes Geheimnis und vom Laster lächeln uns lustig gemalte Schweine an, die Messer und Gabel in der Hand halten. Gehts noch?

Und ganz ehrlich, wenn Fleisch so teuer wird, dass es ein Luxusgut wird, wo ist das Problem? Fleisch ist ja auch ein Luxusgut, dann darf es auch entsprechend kosten. Das Argument, dass es sich dann ärmere Leute nicht mehr leisten können, kann doch nicht auf die Kosten der Tiere gehen? Das zeigt uns doch nur auf, dass man ggf. prüfen muss, ob unsere soziale Absicherung ausreichend ist (imo ist sie das nicht, aber das ist ein anderes Thema).

Das Argument, dass sich ein Hartz4-Empfänger das Kettenrauchen nicht mehr leisten kann, zählt doch zu Recht auch nicht.
Wenn wir all dies in Deutschland umsetzen würden: Wie würdest Du Billig-Importe aus der EU verhindern?

Ginge das EU-rechtlich überhaupt?

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Im Moment überschwemmt ja Billigfleisch aus Deutschland die EU.
Ob sich das so drastisch verlagern würde, weiß ich nicht.
Aber wahrscheinlich wäre ein wichtiger Schritt, EU-weit Richtlinien für Mindestanforderungen an Tierhaltungsbedingungen und Arbeitsbedingungen ins Leben zu rufen.
...Aber wisse, dass gerade jetzt und heutzutage diese Menschen mehr denn je davon überzeugt sind, vollkommen frei zu sein; und dabei haben sie selbst uns ihre Freiheit dargebracht und sie uns gehorsam zu Füßen gelegt. ...
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