Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

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Timojugend
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

NegatroN hat geschrieben: 02.05.2020 10:57
Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 10:32Praktisch kann man Vernunft aber nicht einfordern. Auch nicht mit noch so hohen Bußgeldern oder Haftstrafen.
Das stimmt nicht. Bei der Gurtpflicht ist z.B. genau das passiert. Die wurde damals von der Mehrheit abgelehnt. Nachdem die Leute über Strafe zu einem anderen Verhalten gezwungen wurden, haben sie nicht nur dieses Verhalten angepasst, sondern auch ihre Einstellung dazu. Man kann Menschen also durchaus erziehen.

Dasselbe (und das ist noch viel wichtiger) hast du auch durch soziale Konventionen. Jede soziale Gruppe zwingt ihren Mitgliedern Verhaltensnormen auf, auf die sich die Gruppe geeinigt hat. Das ist in Familien nichts anderes wie in Freundeskreisen, Vereinen oder auch im Arbeitsumfeld. Oder in jeder anderen Gruppe bis hin zur gesamten Gesellschaft.

Nichts davon funktioniert immer ohne Ausnahme bei allen. Aber selbstverständlich funktioniert es bei der Mehrheit. Anders wäre Gesellschaft auch überhaupt nicht möglich.

Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 10:32Und wenn ich für mich selber sage, dass ich mich selber schützen muss, hat das ja nun auch nichts mit irgendwelchem Bürgerwehrkram zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich als Gefährdeter einfach mehr auf mich aufpassen muss als andere Leute.
Das bestreite ich nicht. Was ich bestreite, ist dass man andere Menschen da aus der Verantwortung entlassen kann. Es sind eben beide Extreme falsch. Natürlich kannst du nicht die eigene Verantwortung an die Gesellschaft delegieren. Aber Gesellschaft funktioniert andersherum auch nicht nur über Eigenverantwortung. Es braucht beides.
OK. Die Gurtpflicht gilt seit 1975. In diesem Jahr wurde ich geboren.

Und mit den Strafzetteln, die ich in den 90ern wegen Verstoß gegen die Gurtpflicht gesammelt habe, könntest du vermutlich deine Bude tapezieren. :D

Und soziale Verhaltensnormen funktionieren nur in intakten und bildungswilligen Schichten.
Ich bin krank, meine Freunde wissen das ich krank bin und meine Eltern wissen das auch. Und restlos alle haben kapiert, dass besonders ich eine solche Infektion nicht sonderlich gut überstehen würde.
Daher Friede-Freude Eierkuchen.

Ich kann mich aber doch unmöglich darauf verlassen, dass andere Leute aus anderen Umfeldern genauso informiert und rücksichtsvoll agieren.

Am Ende bin letztlich ich der gearschte der krepiert. Und daher traue ich momentan auch keinen anderen Leuten über den Weg.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:13Und soziale Verhaltensnormen funktionieren nur in intakten und bildungswilligen Schichten.
Nein. Sie funktionieren in unterschiedlichen sozialen Gruppen unterschiedlich und auch unterschiedlich gut. Aber JEDE Gruppe basiert darauf. Auch die unwilligste Schicht. Das ist die Basis für jede soziale Interaktion.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

NegatroN hat geschrieben: 02.05.2020 11:21
Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:13Und soziale Verhaltensnormen funktionieren nur in intakten und bildungswilligen Schichten.
Nein. Sie funktionieren in unterschiedlichen sozialen Gruppen unterschiedlich und auch unterschiedlich gut. Aber JEDE Gruppe basiert darauf. Auch die unwilligste Schicht. Das ist die Basis für jede soziale Interaktion.
Genau hier sehe ich aber mein Problem. Wenn Verhaltensregeln anderer Gruppen "unterschiedlich" funktionieren, möchte ich schlicht nicht dabei sein.
Ich glaube halt Wissenschaft und Technik, und momentan sogar unserer Regierung. Aber ganz bestimmt nicht irgendwelchen "sozialen Gruppen", die jeweils ihr eigenes Süppchen mit ihrer eigenen Auffassung der aktuellen Lage kochen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Leviathane »

NegatroN hat geschrieben: 02.05.2020 10:20
Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 10:17
NegatroN hat geschrieben: 02.05.2020 09:49

Ich hab ganz sicher nichts gegen Selbstverantwortung. Aber mit diesem sehr amerikanischen "jeder ist sich selbst der nächste" kann ich nur wenig anfangen. Bei einem Virus, bei dem vernünftiges Verhalten zwar extrem sinnvoll, aber eben kein garantierter Schutz ist, noch weniger.
Was noch dazu kommt - und was wir ja auch schon mehrfach hatten - es geht bei einem Virus eben nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch im die aller anderen, mit denen man Kontakt hatte. Wenn ein anderer stirbt, der sich bei mir angesteckt hab, dann komme ich mit einem "hätte er halt besser auf sich aufpassen müssen" nicht besonders weit.
Das habe ich ja auch nichtmals ansatzweise behauptet wie du es gerade darstellst.
Ich als Risikopatient muss mir aber natürlich der nächste sein, und tun was ich kann um meinen Arsch irgendwie todesfrei aus dieser momentanen Situation ziehen zu können. Und das geht nur durch Social Distancing und maximalen Schutz wie zB Maske tragen beim einkaufen.

Rücksichtnahme anderer ist natürlich wünschenswert, aber halt auch nichts worauf ich mich verlassen würde.

Und das ich durch meinen möglicherweise übertriebenen Selbstschutz auch andere vor einer Ansteckung schütze, ist da lediglich ein netter Nebeneffekt.

Sorry Negatron, aber dein letzter Beitrag liest sich gerade echt so, als hätte ich "nach mir die Sintflut" propagiert.
Dem ist definitiv nicht so.

Wenn ich unter einer Sonnenallergie leide, muss ich mich halt der Sonne fernhalten, und nicht alle anderen.
Ich verstehe dich schon, aber für mich greift das trotzdem zu kurz. Natürlich sollte jeder Verantwortung für sich übernehmen. Aber gerade in einer solchen Situation muss auch die Solidargemeinschaft greifen und es müssen alle Verantwortung füreinander übernehmen. Das kann und sollte man eben schon einfordern.
Das sehe ich ähnlich wie Timo. Jeder sollte mittlerweile verstanden haben, wie man sich bestmöglich schützen kann. Wenn diejenigen, die das nicht tun wollen, krank werden sehe ich das nicht als ein Problem an, um das sich die Allgemeinheit zu kümmern hat. Am Ende des Tages ist jeder für sich selbst verantwortlich.

Ich finde übrigens die Ösi-Lösung für Arbeitnehmer, die einer Risikogruppe angehören ganz gut. Entweder ist der AG verpflichtet, Home Office zu ermöglichen und da wo es nicht geht, ist eine Krankschreibung mit Lohnfortzahlung möglich. Allerdings nicht verpflichtend - und das finde ich persönlich auch wichtig.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:29Genau hier sehe ich aber mein Problem. Wenn Verhaltensregeln anderer Gruppen "unterschiedlich" funktionieren, möchte ich schlicht nicht dabei sein.
Ich glaube halt Wissenschaft und Technik, und momentan sogar unserer Regierung. Aber ganz bestimmt nicht irgendwelchen "sozialen Gruppen", die jeweils ihr eigenes Süppchen mit ihrer eigenen Auffassung der aktuellen Lage kochen.
Davon hab ich auch mit keinem Wort gesprochen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Leviathane hat geschrieben: 02.05.2020 11:32Das sehe ich ähnlich wie Timo. Jeder sollte mittlerweile verstanden haben, wie man sich bestmöglich schützen kann. Wenn diejenigen, die das nicht tun wollen, krank werden sehe ich das nicht als ein Problem an, um das sich die Allgemeinheit zu kümmern hat. Am Ende des Tages ist jeder für sich selbst verantwortlich.
Mal von der moralischen Seite abgesehen - es ist extrem schwierig, eine eindeutige Grenze zwischen denjenigen zu ziehen, die etwas partout nicht wollen und denjenigen, die an sich schon wollen, aber nicht können, etwas nicht verstanden haben, einen Fehler gemacht haben, Pech hatten, usw. Solidarität, die an Konditionen geknüpft ist, funktioniert in der Realität oft sehr schlecht und führt gern mal zu ziemlicher Ungerechtigkeit. Es ist nicht nur aus meiner Sicht sympathischer, Solidarität allen in gleichem Maße zugute kommen lassen, sondern es ist vor allem praktisch auch sehr viel einfacher.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von MetalEschi »

Ich glaube, dass das Feld zwischen Selbstverantwortung und Egoismus ein recht großes ist.
Sie lasen: Qualitätsposting von MetalEschi (c)2024
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

NegatroN hat geschrieben: 02.05.2020 11:43
Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:29Genau hier sehe ich aber mein Problem. Wenn Verhaltensregeln anderer Gruppen "unterschiedlich" funktionieren, möchte ich schlicht nicht dabei sein.
Ich glaube halt Wissenschaft und Technik, und momentan sogar unserer Regierung. Aber ganz bestimmt nicht irgendwelchen "sozialen Gruppen", die jeweils ihr eigenes Süppchen mit ihrer eigenen Auffassung der aktuellen Lage kochen.
Davon hab ich auch mit keinem Wort gesprochen.
Ja wovon denn dann?

Wenn ich solch unterschiedlichen Auffassungen folgen würde, würde ich mir Desinfektionsmittel spritzen oder gemahlene Nashornkäfer durch die Nase ziehen.

Klug wäre sicherlich beides nicht, obwohl es unterschiedliche Auffassungen der aktuellen Lage sind.

Akzeptieren könnte ich solchen Bullshit jedenfalls nicht.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von borsti »

Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:13
OK. Die Gurtpflicht gilt seit 1975. In diesem Jahr wurde ich geboren.

Und mit den Strafzetteln, die ich in den 90ern wegen Verstoß gegen die Gurtpflicht gesammelt habe, könntest du vermutlich deine Bude tapezieren. :D

Und soziale Verhaltensnormen funktionieren nur in intakten und bildungswilligen Schichten.
Ich bin krank, meine Freunde wissen das ich krank bin und meine Eltern wissen das auch. Und restlos alle haben kapiert, dass besonders ich eine solche Infektion nicht sonderlich gut überstehen würde.
Daher Friede-Freude Eierkuchen.

Ich kann mich aber doch unmöglich darauf verlassen, dass andere Leute aus anderen Umfeldern genauso informiert und rücksichtsvoll agieren.

Am Ende bin letztlich ich der gearschte der krepiert. Und daher traue ich momentan auch keinen anderen Leuten über den Weg.
Ehrlich gesagt, hoffe ich sogar, dass alle entsprechend Betroffenen im Moment so denken und handeln wie du. Denn auch wenn ich mich einigermaßen vorbildlich verhalte - kaum irgendwo hingehe, wo Menschen sind, Abstand halte, Maske trage, ständig Hände wasche und desinfiziere - kann ich eben mehr auch nicht tun und würde mich, im Gegenteil, eigentlich sehr gerne wieder etwas freier bewegen. Aber selbst wenn nicht, ist es so: Im Zweifel sehe ich dem Anderen nicht an, ob ich ihn besonders gefährde, während er es mit Sicherheit weiß.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von NegatroN »

Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:55 Ja wovon denn dann?
Davon, dass die Gesellschaft Regeln für die Solidargemeinschaft definieren kann und muss, die alle in die Pflicht nehmen und Verantwortung nicht nur auf den Einzelnen schieben.

Kleine Gruppen und unterschiedliche Sichten haben damit nichts zu tun. Die haben ich nur deswegen angeführt, weil du einerseits behauptet hattest, dass man Vernunft nicht einfordern könne und andererseits, dass Normen nur in intakten und bildungswilligen Schichten funktionieren würden.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Timojugend »

NegatroN hat geschrieben: 02.05.2020 12:01
Timojugend hat geschrieben: 02.05.2020 11:55 Ja wovon denn dann?
Davon, dass die Gesellschaft Regeln für die Solidargemeinschaft definieren kann und muss, die alle in die Pflicht nehmen und Verantwortung nicht nur auf den Einzelnen schieben.

Kleine Gruppen und unterschiedliche Sichten haben damit nichts zu tun. Die haben ich nur deswegen angeführt, weil du einerseits behauptet hattest, dass man Vernunft nicht einfordern könne und andererseits, dass Normen nur in intakten und bildungswilligen Schichten funktionieren würden.
Kleine Gruppen von Doofmännern reichen aber vollkommen aus, um das Leben anderer beenden zu können. Und daher meide ich kleine und große Gruppen von Doofmännern, die sich noch nichtmals an die öffentlichen Abstandsregeln halten können.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Apparition »

Leviathane hat geschrieben: 02.05.2020 11:32 Das sehe ich ähnlich wie Timo. Jeder sollte mittlerweile verstanden haben, wie man sich bestmöglich schützen kann. Wenn diejenigen, die das nicht tun wollen, krank werden sehe ich das nicht als ein Problem an, um das sich die Allgemeinheit zu kümmern hat. Am Ende des Tages ist jeder für sich selbst verantwortlich.
Aber das funktioniert doch nicht. Ich wohne beispielsweise allein. Angenommen, ich wäre Risikopatient, ich hätte gar keine Chance, mich komplett zu isolieren. Ich muss einkaufen, ich muss irgendwann mal zum Arzt, vielleicht aufs Amt, ich muss eventuell trotzdem arbeiten, weil Homeoffice nicht geht, und eventuell will ich sogar mal raus an die Luft.

Natürlich kann ich das alles mit wachem Auge erledigen und Vorsichtsmaßnahmen befolgen, aber ich muss dazu trotzdem unter Menschen. Eine Maske wird mich nicht schützen, sondern bestenfalls die anderen. Das ist doch was anderes, als unter Alltagsbedingungen mit erhöhrtem Risiko für Krankheiten zu leben, das vom Verhalten anderer nicht beeinflusst wird. Wenn ich z.B. Diabetiker bin, ist mein Risiko für Gefäßerkrankungen, Hyperglykämie u.a. unabhängig vom Verhalten der anderen. Aber hier doch nicht. Mein Risiko für eine schwere Erkrankung hängt bei COVID-19 eben auch vom Verhalten der anderen ab.

Dabei spielt m.E. auch keine Rolle, dass es Leute in Hochrisikogruppen gibt, denen das egal ist. Es geht um die, denen es nicht egal ist. Weil sie selber Kinder oder ältere Angehörige zu versorgen haben oder gerade geheiratet haben oder oder oder. Und selbst wenn das nur 20 oder 30% sind, ist es nicht egal. Diese Leute brauchen Unterstützung, Selbstverantwortung hin oder her.
That is delightful news for someone who cares.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Glaurung »

Vollidioten wieder unterwegs heute... Maske schön um die Finger gewickelt, rein in den Laden, und warten bis sie vom Personal angesprochen werden... "Ach, muss ich hier aufsetzen?"
Oder beim Bäcker: "Habbich vergessen. Ein Brot ganz schnell " *kärcher anschliess*
In my dreams i was drowning my sorrows... but my sorrows they learned to swim.
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Beitrag von Rotstift »

In unserer Schule hatten wir es so geregelt dass wir die Schüler gebeten haben in den Gängen Masken zu tragen, weil da der Mindestabstand schwieriger zu halten ist. Haben auch alle getan bis auf genau die beiden Kapeiken die jeder Lehrer im Vorfeld hätte benennen können. Die haben sich drauf berufen, dass es ja "keine Pflicht gäbe". Jetzt schon, ihr Arschlöcher.
Mille millions de mille sabords!

Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)

Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Ghost_in_the_Ruin
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 3

Beitrag von Ghost_in_the_Ruin »

Leviathane hat geschrieben: 02.05.2020 11:32 Das sehe ich ähnlich wie Timo. Jeder sollte mittlerweile verstanden haben, wie man sich bestmöglich schützen kann. Wenn diejenigen, die das nicht tun wollen, krank werden sehe ich das nicht als ein Problem an, um das sich die Allgemeinheit zu kümmern hat. Am Ende des Tages ist jeder für sich selbst verantwortlich.
Nunja, diese Denkweise mag individuell erstmal nachvollziehbar sein. Aber sie greift dann zu kurz, wenn es wirklich zu einer Verknappung der Intensiv-Kapazitäten kommt. Dann bin ich mit meiner Verhaltensweise eben nicht mehr nur für mich selbst verantwortlich, sondern habe auch im gesellschaftlichen Kontext eine Verantwortung, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Und da bin ich dann tatsächlich der Meinung, dass es von den allermeisten nicht zu viel verlangt sein sollte, eine Maske auch sachgerecht zu benutzen und auch bei den Sozialkontakten nicht von 0 auf 100 zu fahren, nur weil es wieder mehr erlaubt ist und die Zahlen sich aktuell mal gut entwickeln.

Wo es für mich aber dringendst geboten ist, eine Verbesserung der Situation herbeizuführen ist bei den Kleinkindern. Und da nicht nur bei denen irgendwelcher Berufsgruppen oder sozialen Gruppen, sondern durch die Bank. Ebenso bin ich der Meinung, da ich nicht glaube, dass ein zweiter Lockdown so große Akzeptanz erfahren würde wie der erste, dass es da frühzeitig eine Kommunikation und Diskussion geben muss, was eine neue Corona-Welle für neue Einschränkungen mit sich bringen könnte/würde, um nicht wieder einen ständig wechselnden Zustand zu haben und eine Unklarheit über eingeschränkte Grundrechte. Und ich möchte nicht nochmal erleben müssen, dass aus der Bevölkerung immer drastischere Maßnahmen gefordert werden, deren Folgen die fordernden oftmals überhaupt nicht überblicken...
And the lessons that we‘ve learned have all been learned in the hard way
And soon there‘ll be nothing to deny

(New Model Army - Hard Way)
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