Ich habe darauf verzichtet, die Trump/Jerusalem-Meldung mit "Tja, das kommt halt davon, wenn man weiße Christen in die Nähe von Wahlurnen lässt." zu kommentieren.LadyVader hat geschrieben:Und jetzt beichtet Eure guten Taten....
Ups.
Ich habe darauf verzichtet, die Trump/Jerusalem-Meldung mit "Tja, das kommt halt davon, wenn man weiße Christen in die Nähe von Wahlurnen lässt." zu kommentieren.LadyVader hat geschrieben:Und jetzt beichtet Eure guten Taten....
Ich wusste, dass jetzt die Schuldfrage auftaucht. Die man natürlich nicht lösen kann. Ich habe monatelang mit Menschen aus diesem Raster zusammen gelebt, mir ist das durchaus sehr klar. Trotzdem ist die Armut hier wie in wahrscheinlich jeder Großstadt sichtbar, aber nicht krass.DerIngo hat geschrieben:Ich arbeite ja im ambulanten, betreutem Wohnen und gerade bei meinen Klienten mit einer klassischen Heimkarriere ist es wirklich schwierig von Schuld zu reden, wenn man sich mal anguckt wie die Menschen leben und was alles nicht klappt.NegatroN hat geschrieben:Ohne jetzt eine tiefere Ahnung von Hamburg zu haben, ist es wahrscheinlich trotzdem nicht so einfach. Die meisten Obdachlosen haben psychische Probleme, dazu kommen Angst, Scham und was auch immer. Die Quote derjenigen, die auch die bestorganisierte Hilfe nicht erreicht, ist erschreckend hoch. Sind sie daran selber "schuld"? Vielleicht. Aber ich ich tue mich mit dem Begriff in dem Zusammenhang sehr sehr schwer.Undo hat geschrieben:Es wird hier wirklich viel getan. Viele private Hilfsorganisationen, Winternothilfe, Hanseatic Help etc pp. Was bemängelt wird: die Osteuropäer. Die sind zwischen Baum und Borke. Haben einen festen Wohnsitz zuhause, betteln aber hier. Ansonsten- das mag jetzt hart klingen, aber ist eine Tatsache - : hier muss keiner den Burger aus dem Müll grabbeln.
Kaleun Thomsen hat geschrieben:Was soll das denn mit den rumänischen Bettelbanden, bitte? Wenn mich ein Mütterchen in schlechtem Deutsch anspricht bekommt die ebenso was wie ein Punk, der mich um die klassische Mark fragt. Mir geht es gut, bin zwar nicht reich, aber für das, was ich zum leben brauche und mehr reicht es immer locker. Da kann jeder was abhaben von, ob nun aus Rumänien oder Castrop-Rauxel.
Die meisten Bettler haben sich einem Vermittler anvertraut, den sie aus ihrer Heimat kennen und der sich um die Fahrt, eine Matratze, einen Standplatz kümmert und dafür Provision einstreicht. Wenn es gut läuft, verdienen sie 50 Euro am Tag oder etwas mehr, bei Regen keine 10; vielleicht 10 oder 15 Prozent davon dürfen sie behalten, den Rest kassiert der Boss.
Mehr als 300 000 Personen wurden im Jahr 2012 weltweit von Menschenhändlern zum Betteln gezwungen, das ergab eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation. Weil das Problem größer wird, hat die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel 2011 zum ersten Mal erzwungene Bettelei als mögliche eigene Straftat miteinbezogen.
Undo hat geschrieben:Trotzdem ist die Armut hier wie in wahrscheinlich jeder Großstadt sichtbar, aber nicht krass.
Ganz genau. Es ist schwer, da hart zu bleiben. Aber die Banden sind durchorganisiert und bitte: kein Geld geben!Rotorhead hat geschrieben:Kaleun Thomsen hat geschrieben:Was soll das denn mit den rumänischen Bettelbanden, bitte? Wenn mich ein Mütterchen in schlechtem Deutsch anspricht bekommt die ebenso was wie ein Punk, der mich um die klassische Mark fragt. Mir geht es gut, bin zwar nicht reich, aber für das, was ich zum leben brauche und mehr reicht es immer locker. Da kann jeder was abhaben von, ob nun aus Rumänien oder Castrop-Rauxel.
Das Problem dabei ist, dass das Geld idR nicht an die Muddi geht, sondern dass da Hintermänner mit dem Benz sitzen, die die Leute instrumentalisieren, ihnen das Geld wegnehmen und teilweise sogar Menschen verkrüppeln, weil das mehr abwirft (vgl. auch Slumdog Millionaire, wenn auch nicht so krass).
Und damit man den Menschen hilft, darf man - so widersinnig es klingt - eben kein Geld geben.
Das Internet ist voll mit Artikeln über das Thema.
Hier, das bezieht sich sogar direkt auf Hamburg:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-126149122.html
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Die meisten Bettler haben sich einem Vermittler anvertraut, den sie aus ihrer Heimat kennen und der sich um die Fahrt, eine Matratze, einen Standplatz kümmert und dafür Provision einstreicht. Wenn es gut läuft, verdienen sie 50 Euro am Tag oder etwas mehr, bei Regen keine 10; vielleicht 10 oder 15 Prozent davon dürfen sie behalten, den Rest kassiert der Boss.
Mehr als 300 000 Personen wurden im Jahr 2012 weltweit von Menschenhändlern zum Betteln gezwungen, das ergab eine Studie der Internationalen Arbeitsorganisation. Weil das Problem größer wird, hat die EU-Richtlinie gegen Menschenhandel 2011 zum ersten Mal erzwungene Bettelei als mögliche eigene Straftat miteinbezogen.
Undo hat geschrieben: Ganz genau. Es ist schwer, da hart zu bleiben. Aber die Banden sind durchorganisiert und bitte: kein Geld geben!
Hmkay, und denen nix zu geben verbessert die Situation der Betroffenen genau wie?Undo hat geschrieben: Ganz genau. Es ist schwer, da hart zu bleiben. Aber die Banden sind durchorganisiert und bitte: kein Geld geben!
Urban legend ...Kaleun Thomsen hat geschrieben:
Hmkay, und denen nix zu geben verbessert die Situation der Betroffenen genau wie?
Kaleun Thomsen hat geschrieben:Hmkay, und denen nix zu geben verbessert die Situation der Betroffenen genau wie?Undo hat geschrieben: Ganz genau. Es ist schwer, da hart zu bleiben. Aber die Banden sind durchorganisiert und bitte: kein Geld geben!
Und Du meinst im Ernst, es gebe eine derartig schlichte Kausalität? Also im Leben, nicht im Kopf.Rotorhead hat geschrieben:Kaleun Thomsen hat geschrieben:Hmkay, und denen nix zu geben verbessert die Situation der Betroffenen genau wie?Undo hat geschrieben: Ganz genau. Es ist schwer, da hart zu bleiben. Aber die Banden sind durchorganisiert und bitte: kein Geld geben!
Gut, das geht in die Richtung "ob ich die Wurst nun esse oder nicht, das Schwein ist ja schon tot!"
Ganz einfach: Wenn es sich nicht mehr lohnt, werden sich die Geschäftemacher zurückziehen.