Miffy presents: Se Jier in Meddel!

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Thunderforce
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Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Thunderforce »

So, Jahr ist ja soweit rum. Hier die Kurzeindrücke zu allen in 2017 erschienenen, von mir gehörten Alben, ich hoffe, ich hab nichts vergessen.


Algiers – The Underside Of Power
Spannend. Fast schon noisige/industrial-artige Klänge treffen auf souligen, gospelartigen Gesang, immer wieder pendelt man zwischen Lärm und wundervollen Melodien. So richtig verstanden habe ich es noch nicht, aber es ist auf jeden Fall ein sackspannendes und sehr eigenständiges Album.


Amplifier – Trippin’ With Dr. Faustus
Das wohl unverschämt häßlichste Cover des Jahres. Gekauft habe ich es bisher nicht, aber mehrfach gehört. Macht schon ordentlich Laune, die Band. Gegen Ende zieht es sich vllt. ein wenig, aber gerade zu Beginn packen Amplifier schon ein paar richtig geile Songs aus.


Anathema – The Optimist
Ich gebe es auf bei der Band, sie sind einfach nicht mehr meins. Die angeblich wieder düsterere Ausrichtung (ja, es ist nicht ganz so ein megaseichtes Gewinsel wie „Distant Satellites“ aber ansonsten ist düster schon was anderes) täuscht nicht darüber hinweg, dass sie ihre Songs inzwischen alle nach Schema F schreiben (eine Melodie wird so lange wiederholt und gesteigert, bis einem die Suppe aus den Ohren läuft), Lee Douglas VIEL zu viel Raum gegeben wird und von den Anathema, die ich mal kennen- und liebengelernt habe schlicht nichts mehr übrig ist. Das ist okay, auch wenns schade ist. Aber in Zukunft dann ohne mich, ich habe es oft genug versucht und von den letzten 4-5 Alben konnte lediglich „Weather Systems“ überzeugen, alles andere ist Firlefanz.


Bathsheba - Servus
So eine Art kaputter Doom mit noch kaputterem Frauengesang. Stimmungstechnisch durchaus überzeugend, allerdings klingt es mir gelegentlich etwas arg künstlich auf sick und gestört getrimmt, gerade gesanglich. Hab ich mir gekauft, höre ich aber selten. Insgesamt bin ich nicht so richtig überzeugt davon.


Blackfield – Blackfield V
Schon ein wenig besser als der doch arg blutleere Vorgänger, aber an „Welcome To My DNA“ kommt es dann doch nicht heran und an die ersten beiden ja sowieso nicht. Insgesamt zu poppig-beliebig, was wohl daran liegt, dass Aviv Geffen inzwischen federführend und Steven Wilson nur noch Statist ist. Ein paar klasse Songs sind drauf, aber im Großen und Ganzen schon nicht wirklich zwingend.


Brutus - Burst
Hier pendele ich immer zwischen Verehrung für die tollen Songs und Melodien und den In Die Fresse-Sound und dezentem Genervtsein von der gerade bei den schnellen Songs immer komplett am Limit singenden Sängerin. Immer Vollgas und immer mit dem Mikro im Mund. Teilweise wäre weniger hier mehr gewesen, so habe ich nicht allzuoft Bock drauf.


David Gilmour – Live At Pompeii
Der Ex-Floyder kehrt nach über 40 Jahren ins Amphitheater von Pompeii zurück und ist der erste Mensch, der dort vor Publikum auftritt seit den Zeiten der Gladiatorenkämpfe. Vom Setting her unschlagbare Bluray, auch alles andere ist grenzgenial, vor allem die Setlist. Vielleicht ist das tatsächlich nun das ultimative Live-Dokument von ihm, und das schließt „Pulse“ mit ein. Im Kino habe ich jedenfalls so manche Träne vergossen vor Begeisterung. Bluray 2 enthält Dokus satt, von denen ich bisher erst eine gesehen habe (die von der BBC) und nach der man sich wünscht, Gilmour wäre der eigene Onkel.


Dread Sovereign – For Doom The Bell Tolls
Wird als zweites Album verkauft, aber gerade mal drei neue Songs, die sich stilistisch zudem strak unterscheiden, zwei Intros und ein Venom-Cover nehme ich nicht als Album wahr, sondern als EP. Letztlich egal, denn die Musik ist super und gerade der laut Interview evtl. die stilistische Zukunft andeutende Psychedelic-Metal-Song „The Spines of Saturn“ gefällt mir richtig gut.


Enslaved - E
Größte Überraschung für mich dieses Jahr. Eine Band, die ich immer sympathisch fand und gutfinden wollte, die aber an mir vorbei musizierte, liefert plötzlich eines der besten Metalalben des Jahres ab. Irgendwie passt plötzlich alles zusammen und ergibt Sinn, wo ich vorher nur kopfkratzend davorstand. Mit der neuen Klargesangsstimme hat man sich überdies klar verbessert in der Richtung. Richtig, richtig super.


Giant Sleep – Move A Mountain
Tolles und hier wieder mal völlig untergegangenes Album einer Band, die sich selbst als „Stoner-Doom-Heavy-Classic-Progressive-Postrock“ bezeichnet und damit genau richtig liegt *g* - Ziemlich eigenständig wird hier das beste aus 40 Jahren Rockmusik mit zeitgemäßem wie auch zeitlosem Sound und Arrangements versehen und es entsteht ein sehr abwechslunsgreiches, einfach spannendes Album mit jeder Menge toller Songs und der richtigen Balance aus kurzen, harten Songs und ausschweifenden Longtracks.


Gold - Optimist
Kam für mich ziemlich überraschend, da ich die Band vorher gar nicht kannte, bzw. nur namentlich. Das dritte Album der Band macht mich jedoch seit nun inzwischen einigen Monaten ziemlich fertig und wird unter Umständen sogar meinen Poll gewinnen. Sehr eigenständiger, irgendwie ziemlich kaputter Rock, psychedelisch ohne verschwurbelt zu sein und oft mit postapokalyptischer Atmosphäre, dazu eigenartige Texte und eine Frauenstimme, die irgendwie über allem zu schweben scheint und mich in ihrer Abwesenheit von Emotionen (was wiederum genau die große Emotionalität ausmacht) irgendwie an eine weibliche Version von Jonas Renkse erinnert. Geil.


Godspeed You! Black Emperor – Luciferian Towers
Wie man es von der Band kennt: Dissonante, teils an Zahnarztbesuch erinnernde Passagen treffen auf mega-ausladende, sich immer mehr steigernde Longtracks mit oft wunderschönen Melodien. An meine Lieblinge „F# A# Infinity“ und „Slow Riot For New Zero Kanada“ kommen sie wohl nie mehr ran (was allein schon an den fehlenden Feldaufnahmen liegt), aber ziemlich gut ist das hier trotzdem. Aber auch nichts für jeden Tag.


Grave Pleasures - Motherblood
An das Beastmilk-Debüt kommt man nicht ganz heran (was evtl. einfach am fehlenden Überraschungsmoment liegt), aber „Motherblood“ ist auf jeden Fall ein großer Schritt in die richtige Richtung. Tolle Songs, knackige Produktion, der LP liegt ein richtiges Booklet plus das Album als CD bei, vorbildlich. Macht Laune, das Ding.


Greg Graffin – Millport
Solo-Album des Bad Religion-Sängers, unterstützt von der Social Distortion-Hintermannschaft. Geboten wird aber trotzdem weniger Punk, sondern viel mehr Country / Rock / Singer/Songwriter. Ist schon ziemlich cool, aber aus irgendeinem Grund hab ich es mir bisher nicht gekauft.


Katla - Mó∂urástin
Habe ich noch ziemlich frisch in der Sammlung, macht aber einen sehr guten Eindruck. Neue Band des Ex-Solstafir-Drummers und das Album überzeugt in jedem Fall deutlich mehr als „Berdreyminn“. Dabei ist es stilistisch gar nicht so megaweit davon weg, insgesamt etwas rauer und härter, aber immer noch sehr melodisch. Tolle Atmosphäre, ich denke, da gibt es noch einiges zu entdecken.


Leprous - Malina
Nach dem Vorgänger, der mir etwas zu lang geraten war, kommen Leprous diesmal wieder besseraus dem Quark. Im letzten Drittel schwächelt „Malina“ IMO etwas und kommt daher auch nicht an das gottgleiche „Coal“ heran, aber insgesamt kommen Leprous hier so gut auf den Punkt wie nie zuvor und haben in der Mehrzahl auch wieder fantastische Songs geschrieben. Und der Sänger ist halt einfach Weltklasse.


Mark Lanegan Band - Gargoyle
Lanegan kann nicht schlecht oder auch nur durchschnittlich und so ist auch sein neues Werk wieder einmal ein absolutes Highlight und ein weiterer Kandidat für die Pole Position in meinem Poll. Angedüsterter Indierock mit leichter Country-Schlagseite, dazu diese unglaubliche Stimme. Megahits wechseln sich mit herzerweichenden Balladen ab, Ausfälle gibts wie üblich keine. Konzert des Jahres war auch von ihm. Schon ziemlich klar der Gewinner 2017.


Mastodon – Cold Dark Place
4 Song-EP mit Songs aus den Sessions zu den letzten beiden Alben, die stilistisch nicht zum Rest passten. Sehr ruhig und introvertiert für Bandverhältnisse und rein qualitativ keinen Deut schlechter als das Hauptalbum, eigentlich sogar besser. Die Anschaffung lohnt in jedem Fall, auch wenns nur 20 Minuten sind.


Mastodon – Emperor Of Sand
Hat ein bißchen abgebaut im Vergleich zu meiner anfänglichen Euphorie. Ist immer noch ein Super-Album, aber wenn man mal drauf achtet, wiederholen sich einige Gesangslinien schonmal häufiger und es ist hier und da ein wenig vorhersehbar. Grandiose Songs sind aber trotzdem zum Großteil enthalten und Bock macht das Album trotzdem sehr. Was auch seltsam ist, dass ich das Album sehr oft gehört habe, aber beim lesen der meisten Songtitel dennoch keine Melodie o.ä. im Kopf habe. Das kommt erst jedes Mal beim Hören wieder. Das war bei „The Hunter“ auch so, aber hier ist es deutlich stärker ausgeprägt.


Me And That Man – Songs Of Love And Death
Komplett zusammengeklaut beim späten Johnny Cash und vor allem Nick Cave ist der erste Solo-Ausflug von Behemoth-Nergal, den er zusammen mit dem mir bis dato unbekannten John Porter unternimmt. Dazu wird wirklich kein Klischee in den Texten ausgelassen. Mir völlig egal. Das Album hat mir 2017 soviel Spaß gemacht wie kaum ein anderes. Die Gute Laune-Scheibe schlechthin dieses Jahr und für mich zigmal spannender als Nergals Mummenschanz-Fassade-Weihrauchfass-Schwenk-Hauptband.


The Midnight Ghost Train – Cypress Ave.
Dieses Album mogelt sich immer weiter nach vorne in meinem Poll. Stoner Rock mit Blues-Einflüssen (oder umgekehrt), man schreckt aber auch vor Boogie und Rapgesang nicht zurück (wenn auch nur in einem Song) und dazu singt ein Sänger, der sich anscheinend von den gleichen Reißnägeln ernährt wie Tom Waits. Sehr tolle, oft nachdenkliche und etwas düstere Platte, für mich wohl der Geheimtip des Jahres.


Motorpsycho – The Tower
Kannte ich bislang nicht, haben aber schon ihr ca. 20. Album rausgehauen und das ist sogar ein Doppel-Album. Sehr, sehr spannend. Prog, Alternative, Psychedlic, Rock, Metal, da steckt irgendwie alles drin. Teilweise komplett grandiose Songs, teilweise braucht man für die Longtracks, in denen zum Teil so gut wie nichts passiert, aber auch Geduld. Jedenfalls die spannendste und herausforderndste Veröffentlichung, die ich dieses Jahr gehört habe. Mehr hier: https://forum.rockhard.de/viewtopic.php ... 0#p4398350


Myrkur - Maredidt
Mischung aus Black Metal und irgendwelchem Enya-Elfengedöhnse. Für ein, zweimal hören durchaus okay, insgesamt mir dann aber doch zu gewollt und auch irgendwie zu sehr die melodischen und schönen Anteile betonend. Etwas mehr Gift hätte es durchaus sein dürfen.


Pain Of Salvation – In The Passing Light Of Day
Wer hätte gedacht, dass diese Band nochmal was spannendes auf die Kette bekommt? Ich jedenfalls nicht. In Texte, die sehr persönlich sind und zum Teil noch unangenehmer zu lesen sind als die von „Remedy Lane“ erzählt Gildenlöw die Geschichte einer Krankheit, die ihn fast das Leben gekostet hätte. Dazu liefern POS endlich wieder spannende und mitreißende Musik ab, auch wenn sie in der zweiten Hälfte mit den drei Songs vor dem epischen Schlußtrack IMO schwächeln. Bleibt aber immer noch eine knappe Stunde ziemlich fulminanten Prog Metals. Sauber.


Paradise Lost - Medusa
Die Ausrichtung stimmt und gefällt, allein, es bleibt kein einziger Song hängen, auch nach dem 5. oder 8. Durchlauf nicht. Vor lauter böse sein wollen haben sie irgendwie das Songwriting vergessen, so scheint es. Letztlich reichen mir bei der Band dann doch einfach auch die Klassiker. Darum nicht gekauft.


Procession – Doom Decimation
Eigentlich ist das Cover sogar noch schlechter als das der Amplifier. Wahnsinn. Ansonsten leicht räudiger, langsamer Metal bzw. Doom. Durchaus klasse in der Umsetzung, erinnert teilweise auch an Doomsword. Gekauft habe ich es aber bisher nicht.


Queens Of The Stone Age - Villains
Ist eigentlich nicht so meine Band, aber das Album macht schon Bock. Recht eingängig und leicht zugänglich, fand ich. Diese Überband, die viele in ihnen sehen, werde ich wohl niemals wahrnehmen, aber klasse gemachte Rockmusik ist das in jedem Fall.


Rammstein - Paris
Nachdem es ja “normale” Konzertmitschnitte von Rammstein bereits an der Zahl gab, gehen sie diesmal einen etwas anderen Weg und präsentieren mit „Paris“ mehr sowas wie ein zweistündiges Musikvideo. Meisterhaft geschnitten und in Szene gesetzt von Jonas Akerlund, unterlegt mit Effekten und halt ein einziger Bombast-Overkill. Trotzdem oder gerade deswegen unglaublich sehenswert und inzwischen mehrmals durchgeguckt. Und mit Jahrhundertsetlist. Alleine für die „Einmärsche“ in die Halle bei „Sonne“ und „Bück Dich“ lohnt sich der Kauf. Was für eine unglaublich geile Band das nach wie vor ist.

Bonus-Review: Flakes neues Buch „Heute hat die Welt Geburtstag“, das ich neulich auf zwei langen Zugfahrten durchgelesen habe, kann ebenfalls alles und ist dringend empfohlen. Diesmal geht es nur um die Zeit bei Rammstein, von den frühen Tagen spannt er den Bogen immer wieder bis heute. Absolut unterhaltsam, kurweilig. Dazu sympathscih und bodenständig und teilweise gibt Flake auch ganz schön schlaue Sachen von sich.


Rex Brown – Smoke On This
Musikalisch gibt es zwar keine Gemeinsamkeiten, aber mich erinnert die erste Soloscheibe des Ex-Pantera-Bassers ein wenig an das Soloalbum von Jason Newsted. Beide Alben liefern nicht wirklich etwas neues, beide mag ich aber wirklich gerne, weil sie irgendwie unglaublich sympathisch sind und man ihnen das Herzblut anhört. Rex Brown spielt hier irgendwas in der Schnittmenge aus Hardrock, Bluesrock und Country und ist vor allem unglaublich cool dabei. Musikalisch sicher keine Glanztat, aber eben ein Album, das einfach Laune macht. Ich mags.


Roger Waters – Is This The Life We Really Want?
Das erste Solo-Album seit 1992 und Waters macht hier verdammt viel richtig. Musikalisch am ehesten eine Mischung aus „The Final Cut“, „Animals“ und „Amused To Death“, textlich hat er immer noch viel zu sagen und ein hohes Sendungsbedürfnis. Das insgesamt zumindest musikalisch eher introvertierte Album ist vermutlich das wütendste des Jahres – und das von einem Über-70jährigen. Respekt.


The Ruins Of Beverast - Exuvia
Sieht man vom Opel Manta-Motorhauben-Cover mal ab, ein erneut rundherum gelungenes Album. Wobei mir „Blood Vaults“ mit seiner brutalen Finsternis noch etwas mehr lag. „Exuvia“ ist spannend, abwechslungsreich und probiert auch einiges an neuem aus. Meist gelingt das und das Album ist sehr gut, aber es wirkt nicht ganz so zupackend und zerstörend wie der Vorgänger.


Satyricon – Deep Calleth Upon Deep
Tatsächlich die beste Platte seit “Now, Diabolical“. Aber die plus die beiden davor reichen mir dann auch. Was soll ich mit noch einem Album im Stil von eben „Now, Diabolical“ oder „The Age Of Nero“?
Eben, nüscht.


Schammasch – The Maldoror Chants: Hermaphrodite
Genau die umgekehrte Wahrnehmung wie bei Dread Sovereign: Was von der Band als EP verkauft wird, nehme ich eigentlich eher als Album wahr. Knapp 40 Minuten neue Musik, diese klingt wie aus einem Guss und eigentlich eher wie ein großer, langer Song. Im Prinzip kann man sich die Platte vorstellen wie Teil 2 und 3 der „Triangle“ miteinander verwoben. Auf klassische Songstrukturen wird wenig Wert gelegt, der Gesang ist oft eher gesprochen oder gemurmelt oder von tiefen Chören intoniert, Atmosphäre geht über alles. Ich finde es durchweg gelungen und im Bereich EP, denn es ist ja offiziell eine, klar die beste des Jahres.


Seer – Vol 3&4 : Cult Of The Void
Doom Metal der siffigeren Sorte, ein wenig erinnert es mich an eine weniger kaputte Version von Behold! The Monolith, zumindest, was Vol. 3 (sowie 1+2, bereits davor erschienen) angeht. Vol. 4 ist eher akustisch und ruhig. Ziemlich klasse, sollten sich Doom-affine Menschen die auch vor Ranz nicht zurückschrecken, mal geben.


Smalltape – The Ocean
Soloprojekt zwischen Jazz, Dinger/Songwriter und Soundtrack. Ist schon sehr überzeugend gemacht, für einen Kauf hat es aber letztlich dann doch nicht gereicht.


Solstafir - Berdreyminn
Hier warte ich noch, dass es vielleicht doch noch irgendwann richtig ‚Klick‘ macht. Bisher finde ich das Album gut, mehr aber nicht. Zu lang, zu ruhig, der laute (also im Vordergrund stehende) Gesang passt nicht immer zur ruhigen Ausrichtung. Immer wieder aber blitzen so geniale Momente durch. Bisher steige ich noch nicht 100% dahinter, aber vllt. passiert das irgendwann noch. Dieses Jahr aber vermutlich nicht mehr.


Sorcerer – The Crowning Of The Fire King
Dem Album hatte ich mit dem Ersteindruck „zu schön und zu glatt“ wohl etwas Unrecht getan. Ja, es ist zwar schön und glatt, aber es enthält auch verdammt geilen epischen Doom Metal mit fantastischem Sänger und toller Produktion. Seit „King Of The Grey Islands“ gab es aus der Richtung jedenfalls nix mehr von vergleichbarer Qualität, abgesehen vllt. von Wheels „Icarus“. Die beiden Bonustracks fallen klar ab, aber das sind ja eben auch nur Bonustracks. Die regulären Songs sind schon richtig geil.


Steven Wilson – To The Bone
Auch Wilson kann wohl keine schlechte Musik machen und tut es auch diesmal nicht. Poppiger, angelehnt an die großen Popalben der Achtziger (Gabriel, Bush, Prince) und teilweise etwas „zerfahren“ wirkend, also es gibt keine klare Linie. Die neue kommt für mich nicht an den grandiosen Vorgänger heran, ist aber trotzdem eine tolle Platte geworden, die eine ziemlich große stilistische und stimmungstechnische Spannweite aufweist.


Tau Cross – Pillar Of Fire
Fand ich anfangs schon ne Ecke schwächer als das Debüt, ist aber Mumpitz. Das neue Album ist variantenreicher, nicht mehr ganz so angepisst (aber schon noch ziemlich), dafür aber ne Ecke düsterer und intensiver. Gerade die ruhigen Songs zermalmen die des Debüts ziemlich und auch sonst sind die Hits in der Überzahl. Klasse.


Threshold – Legends Of The Shires
Enttäuschung des Jahres, wenn auch mit Ansage. Da kann Karl Groom noch so oft im Interview betonen, dass es völlig egal sei, wer bei Threshold singt – Wenn man eine der besten klassischen Metalstimmen der vergangenen 30 Jahre durch einen meiner Meinung nach doch ziemlichen Standardsänger, der für mich zudem komplett nichtssagend klingt ersetzt, dann fällt das schon auf. Erst recht, wenn die Songs alle noch für den alten Sänger geschrieben wurden. Aber selbst, wenn Wilson noch dabei wäre, auch musikalisch wäre das Album dann IMO lediglich im Threshold-Mittelfeld und auf jeden Fall hinter dem Debüt, den mittleren drei Mac-Alben und natürlich „March of Progress“ anzusiedeln. Zudem ist es deutlich zu lang. Im Laden gelassen, nachdem es auch beim fünften Anhören nichtmal ansatzweise gefunkt hat.


The War On Drugs – A Deeper Understanding
Trotz einiger brillianter Momente insgesamt schon eher eine kleine Enttäuschung für mich. Der Sound ist zu steril und das nach liderlich programmiertem Drumcomputer klingende Schlagzeug macht viel auf dem Album kaputt. Kommt in seinen besten Momenten zwar an „Lost In The Dream“ heran, aber plätschert leider auch viel vor sich hin.


Wolves In The Throne Room – Thrice Woven
Die Altfans sind größtenteils wohl nicht so begeistert, ich dafür umso mehr (dabei finde ich auch die alten Sachen super *g*). Eigentlich die einzige Black Metal Band, die ich 2017 noch brauche und hören mag. Atmosphärisch dicht, 4 saugute Songs (denen man einzig und alleine vorwerfen könnte, sich vom Aufbau zum Teil etwas zu ähneln) und ein Intro. Tolle Gastauftritte von Anna Von Hausswolff und Steve Von Till, die jeweils völlige Gänsehautperformances abliefern. Insgesamt klingt es schon sehr professionell und nicht mehr so ungestüm wie früher, ich finde es trotzdem komplett grandios.


Zeal And Ardor – Devil Is Fine
Auch hier weigere ich mich, das als vollwertiges Album zu sehen. Nichtmal 25 Minuten Spielzeit inkl. drei dudeliger Zwischenstücke bzw. Instrumentals. Naja. Spannend ist es allemal, was der Bursche da macht, in dem er Black Metal Versatzstücke mit den Sklavengesängen des 19. Jahrhunderts kombiniert. Teilweise vllt. etwas artsy fartsy, aber insgesamt auf jeden Fall ein interessantes und cooles Projekt.
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GoTellSomebody
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von GoTellSomebody »

Aha. Genau 3 Übereinstimmungen, allerdings nicht in der Meinung.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Neroon »

Eine Übereinstimmung und in der Meinung ähnlich.
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DerHorst
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von DerHorst »

Auf Zeal And Ardor bin ich gestern Abend auch gestoßen und fand den einen Song, den ich gehört habe, auch sehr interessant. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob mich das länger fesselt.
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Susi666
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Susi666 »

Eine Übereinstimmung und in der Meinung sehr ähnlich.
Kennt ihr dieses leichte Prickeln der Vorfreude und Herzklopfen, wenn ihr einen Thread öffnet, dessen neueste Antwort mit hoher Wahrscheinlichkeit mit beleidigter Leberwurst bestrichen ist?

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Thunderforce
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Thunderforce »

GoTellSomebody hat geschrieben:Aha. Genau 3 Übereinstimmungen, allerdings nicht in der Meinung.
Neroon hat geschrieben:Eine Übereinstimmung und in der Meinung ähnlich.
Soll ich jetzt raten oder was?
Na gut *g*

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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Rotorhead »

Thunderforce hat geschrieben: Roger Waters – Is This The Life We Really Want?
Das erste Solo-Album seit 1992 und Waters macht hier verdammt viel richtig. Musikalisch am ehesten eine Mischung aus „The Final Cut“, „Animals“ und „Amused To Death“, textlich hat er immer noch viel zu sagen und ein hohes Sendungsbedürfnis. Das insgesamt zumindest musikalisch eher introvertierte Album ist vermutlich das wütendste des Jahres – und das von einem Über-70jährigen. Respekt.

Animals höre ich eigentlich weniger raus (ist meine Lieblings-Floyd), dafür ziemlich viele Wall Selbstzitate.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von GoTellSomebody »

Thunderforce hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben:Aha. Genau 3 Übereinstimmungen, allerdings nicht in der Meinung.
Neroon hat geschrieben:Eine Übereinstimmung und in der Meinung ähnlich.
Soll ich jetzt raten oder was?
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Neroon »

Thunderforce hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben:Aha. Genau 3 Übereinstimmungen, allerdings nicht in der Meinung.
Neroon hat geschrieben:Eine Übereinstimmung und in der Meinung ähnlich.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von Thunderforce »

GoTellSomebody hat geschrieben: 2/3
In die Motorpsycho solltest Du übrigens dringend mal reinhören, hab ich auch schon im entsprechenden Thread geschrieben.
Bzw man würde ich mir schon die Zeit nehmen (>80 Min) und es mal konzentriert anhören. Bin mir eigentlich sicher, dass das was für Dich ist.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von GoTellSomebody »

Thunderforce hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben: 2/3
In die Motorpsycho solltest Du übrigens dringend mal reinhören, hab ich auch schon im entsprechenden Thread geschrieben.
Bzw man würde ich mir schon die Zeit nehmen (>80 Min) und es mal konzentriert anhören. Bin mir eigentlich sicher, dass das was für Dich ist.
Okay, danke für den Tipp, und für die Erinnerung an Amplifier und Enslaved.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von TAFKAR »

Thunderforce hat geschrieben: The War On Drugs – A Deeper Understanding
Trotz einiger brillianter Momente insgesamt schon eher eine kleine Enttäuschung für mich. Der Sound ist zu steril und das nach liderlich programmiertem Drumcomputer klingende Schlagzeug macht viel auf dem Album kaputt. Kommt in seinen besten Momenten zwar an „Lost In The Dream“ heran, aber plätschert leider auch viel vor sich hin.
Das hat Steven Wilson gestern bei FB zu einem seiner drei liebsten Alben des Jahres gekürt (neben Cigarettes after Sex und Max Richter). Daher wollte ich da auch mal noch reinhören.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben: Anathema – The Optimist
Ich gebe es auf bei der Band, sie sind einfach nicht mehr meins.
Ich bin mal gespannt, wie oft wir den Satz von dir noch lesen werden. *g*
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von PetePetePete »

Ah, wie passend. Im Büro geht gerade eh nix, da kann ich ja ein bisschen Senf hierlassen.
Thunderforce hat geschrieben: Algiers – The Underside Of Power
Wirklich tolles Album, letztlich aber nicht konstant genug, um es weiter oben in den Poll zu schaffen. Aber wie du schon sagst, richtig spannend.

Bathsheba - Servus
Couldn't be further from the truth.
Unangefochten das beste Metalalbum des Jahres. Die Sängerin ist eine Göttin und ich nehme ihr zu jeder Zeit ab, dass sie auch wirklich mit Dämonen Kaffeekränzchen hält. Könnte mir vorstellen, dass ich hierzu in Zukunft sagen werde, dass es eines meiner absoluten Metalfavoriten dieses Jahrtausends ist.
Edit: DAS SAXOPHON! *immer noch unfass*

Brutus - Burst
Super Album, das aber ein bisschen untergeht, weil andere, eingängige up-tempo-Alben dieses Jahr einfach noch besser sind. Aber trotzdem Top10 dieses Jahr.

Godspeed You! Black Emperor – Luciferian Towers
Toll wie immer, wenn ich auch den Vorgänger besser fand. Wirds wohl nicht ganz in den Poll schaffen.

Grave Pleasures - Motherblood
Packt mich leider null und klingt zu sehr nach Climax-Light. Wenn ich Bock auf die Musik habe, lege ich halt das unzerstörbare und nicht totzuspielende Beastmilk-Album auf, weshalb die hier redundant in meinem Plattenregal wäre. Ich würds gerne als Ersatzdroge ansehen können, es ist aber leider nur Surrogat.

Mastodon – Emperor Of Sand
Das mit großem Abstand unüberraschend egalste Album des Jahres.

Solstafir - Berdreyminn
Wiedermal ein Riesenwerk, vielleicht sogar besser als Ótta. So oder so aber ein richtiges Highlight.

Wolves In The Throne Room – Thrice Woven
Ich finds gut, aber wie auch schon die Celestial Lineage, lege ichs quasi nie auf. Two Hunters sowie deren Vorgänger und Nachfolger sind einfach der WITR-Goldstandard.

Zeal And Ardor – Devil Is Fine
Schon vergleichbar mit der Algiers, weil es superspannend und weit mehr unterstützenswert ist als einige bessere Alben dieses Jahr. Letztlich aber nicht durchgängig zwingend genug. Die Sacrilegium-Interlude/Zwischentrackdinger hätte ich zum Beispiel überhaupt nciht gebraucht.
Aber toll, dass jemand mal die Grenzen der Genres derart durchbricht und damit dann auch noch Erfolg hat. Man kann sich eigentlich nur auf den Zweitling freuen.
Ugh, jetzt die ungenannten Alben, die auch zu erwähnen sind. Was sehr viele sind.

At the Drive-In - In•ter a•li•a
Sie sind wieder da. Und das eindrucksvoll. 17 Jahre nach dem Karrierehighlight, das nachträglich zum Abschiedsalbum wurde, jetzt hier das Comeback. Natürlich nicht mehr ganz so intensiv, die Jungs sind ja auch älter geworden. Aber trotzdem imemrnoch sehr eindringliche Texte, sehr klare und teils extreme Meinungen und immer emotional stark. Musikalisch haben sie wirklich eine weiterentwickelte Form des ATD-Sounds getroffen und die Platte klingt nicht wie The Mars Volta oder Sparta. Tolles, beeindruckendes Album, das sich nicht vor den Großtaten der Vergangenheit verstecken muss.

Blood Command - Cult Drugs
Meistgehört 2017. Mit sehr großem Abstand, obwohl ich sie erst seit Ende April habe.
Energetischer Post-HC/Punkrock mit einer Sängerin, die wirklich ALLES auf diesem Album lässt. Man sagt das ja immer so gerne, aber hier stimmt es wirklich, jeder verdammte Song ist ein Hit. Ich hatte von jedem verdammten Song schon tagelang nen Ohrwurm und ich glaube nicht, dass ich das von einem neuveröffentlichtem Album je schonmal in dem Ausmaß hatte. Ein absolutes Ausnahmewerk, meiner Meinung nach. Quasi mein go-to Album in allen Lebenslagen dieses Jahr, noch mehr als es die Against me! im letzten Jahr war.

Converge - The Dusk in us
Die Götter sind zu uns zurückgekehrt. Immernoch die beste Band der Welt, wenn wohl auch nicht ganz das Album des Jahres. Dennoch halte ich das Album für absolut großartig und nach nur rund einem Monat der Beschallung kann ich zumindest sagen, dass ich sie so gut wie die Axe to Fall finde, All we love steht für mich nur ein bisschen drüber.

Dead Cross - Dead Cross
Das Abspackalbum des Jahres. Wie sehr ich schon die Bude zu diesem HC/Thrash-Bastard mit Patton am Mic zerlegt habe, ne? Meine Kaution kann ich mir abschminken, sollte ich hier irgendwann mal ausziehen.

Dyadhem - From Essential Bitterness
Sludge-Blackmetal Hybrid aus Belgien. Sperrig und Heavy ohne Ende, aber wenn mans erstmal verinnerlicht hat, ist es ein fantastisches Album, um spätabends durch die Stadt zu spazieren oder im Dunkeln mit nem Bier auf dem Balkon zu sitzen und unter den Kopfhörern zu spüren wie sich die Ohrmuscheln immer weiter annähern, weil einem die Rübe zermalmt wird.

Geezer - Psychoriffadelia
Ja, Geezer, nicht G//Z/R. *böse guck* @ last.fm
Hat außer dem Namen nichts mit Geezer Butler zu tun, obwohl hier natürlich schon zu einem gewissen Teil Sabbath gehuldigt wird. Sehr cooler und überraschend bluesiger Stonerrock mit fetten Riffs und(!) gutem Songwriting. Findet man in dem Genre ja selten beides, so wie hier klappts aber auch wieder mit dem Nachbarn. Weiter so, Stonnerrock-Genre.

Hot Water Music - Light it Up
Diese verdammten Legenden haben da doch einfach mal so aus dem Nichts ihr bestes Album seit Caution, vielleicht sogar seit A Flight and A Crash herausgezaubert. Ein- und trotzdem tiefgängig, Ragan und Wollard haben immernoch die tollsten Gesangsharmonien im gesamten Punkrock, die Songs sind knackig wie schon länger nicht mehr, der Sound ist fast schon lächerlich gut und die Texte hervorragend wie eh und je.

Iron Chic - You can't stay here
Die Stahlküken sind vermutlich meine Entdeckung des Jahres. Zum einen ist dies hier vielleicht das beste Album des Jahres, zum anderen habe ich mir auch die beiden Vorgänger zugelegt und die sind quasi genauso gut.
Spielen tun die Jungs schlicht genialen Punkrock, harsch und teils ungestüm, aber immer mit Bedacht auf Song und Melodie. Ein Riesenalbum einfach. Sollte jeder mal reinhören.
Nochmal Dank & Herzchen an den Punkrockthread!

Japandroids - Near to the Wild Heart of Life
"Ha... Haben sie etwa schon wieder, Peter?" Ja, sie haben es schon wieder getan. Zum dritten mal im dritten Versuch.
Ich habe inzwischen alles in diesem Forum zu der Band geschrieben, was man zu ihr schreiben kann, wer's immernoch nicht kennt, möge für immer unwissend bleiben.

Kamasi Washington - Harmony of Difference EP
Auch der Homie Kamasi hat's schon wieder getan. Nach den überriesigen The Epic von 2015 hat er jetzt eine gut halbstündige EP nachgeschoben. Leichter zugänglich, weniger abschreckend (The Epic geht drei Stunden) und für alle, die es mal mit modernem Jazz versuchen wollen der optimale Einstieg.
Dieser Kerl wird einst in einem Atemzug mit den Legenden des Genres genannt werden, da besteht für mich kein Zweifel.

Love A - Nichts ist neu
Die Welle an starker, erwachsener, deutscher Punkrockmusik nimmt einfach nicht ab. Weit waviger als die Konkurrenz machen es die vier Jungs aus Köln, Trier und Wuppertal auf ihrem Viertling. Und obwohl ich mit allen Vorgängern nicht so vertraut bin, wie mit diesem hier, würde ich sagen, sie waren nie besser als hier. Die Texte sind sackstark, die Musik ist abwechslungsreich, das Songwriting aufm Punkt... was will man mehr?

Mount Eerie - A Crow looked at me
Holt die Taschentücher raus, jetzt wirds traurig.
Es ist eigentlich vollkommen lächerlich zu versuchen, dieses Album zu bewerten, weil es so unangebracht ist.
Im Juli letzten Jahres ist die kanadische Künstlerin und Ehefrau von Phil Elverum (aka Mount Eerie), Geneviève Gosselin nur gut ein Jahr nach der Diagnose an Krebs gestorben. Sie hinterließ einen Ehemann und eine eineinhalb Jahe alte Tochter.
Und rund neun Monate später veröffentlicht ihr Mann dieses Album.
Es ist vermutlich mehr Therapie und Liebeserklärung als wirklich Kunst oder gar Unterhaltungskunst, weshalb es so, so schwer ist, dieses Album zu bewerten. Geht es nur um emotionalen "Impact", ist dies ganz klar mein Album des Jahres. Aber so funktioniert das natürlich nicht. Ich mein, ich hab das Teil insgesamt nur vier mal gehört, weil ich es einfach nicht öfter konnte.
Wenn euch das Nick Cave-Album letztes Jahr noch nicht traurig genug war, hört A Crow looked at me, ein minimalistisches Singer/Songwriter-Werk, das es so noch nie gegeben hat und (hoffentlich) so auch nie wieder geben wird.

Pallbearer - Heartless
War ich mir anfangs noch nicht ganz grün mit der A-Seite dieses Albums, ist inzwischen auch mir klar, dass das beste Pallbearer-Album Hertless heißt. Doommetal mit Einflüssen aus Classic Rock, Progressive Rock und meiner Meinung nach auch ein paar Gitarrenideen, die sich die Jungs aus alternativeren Gefilden geholt haben. Ein ganz großes Highlight, zusammen mit der Bathsheba das beste Metalalbum seit Jahren.

Pissed Jeans - Why love now
Es schreit, es scheppert, es ist sexy, es ist laut.
Nicht mehr der komplette Krach wie auf dem Debut, dafür aber noch mehr Melodie und Struktur, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Erneut ein ziemliches Highlight.

Power Trip - Nightmare Logic
Habe ich erst seit ein paar Tagen und bin mir nicht sicher, obs in dem Poll kommt, aber erwähnens- und besitzenswert ist dieser Thrash/HC-Bastard allemal. Auch mal schön, wenn diese Stilrichtung ohen den typischen Skate-Groove daherkommt, sondern einfach nur vollgas ballert. Ein bisschen so wie Hazardous Mutation von Municipal Waste, aber eben noch straighter, finde ich.

Remo Drive - Greatest Hits
Super cleverer Titel für ein Debut, ne?
Aber wer wills den jungen Knaben übelnehmen, immerhin haben sie hier das wohl beste Poppunk/Emo-Album des Jahres rausgehauen. Wundervolle Melodien, knackige Songs, überraschend erwachsene Texte... ein wirklich starkes Teil.

Sepultura - Machine Messiah
Alles, was die Jungs seit der A-Lex gemacht haben ist überragend. Ich hörs nur selten, aber ich habe ganz großen Respekt vor dieser Band, die einfach immer harsch abliefert und sich dabei nicht auf dem alten Sound ausruht, sondern immer weitergeht. Und dass sie so sperrige Musik machen im Vergleich zu anderen Thrashhelden, die Braindead-Riffgewichse machen, sodass auch der letzte Muschkote dazu abmoschen kann, ist umso toller.

Slowdive - Slowdive
Das erste Slowdive-Album in 22 Jahren und dann ist es auch noch besser als jenes Werk von 1995? Wie? Wie geht das? Fragt die Konkurrenz. Ich kanns nicht beantworten, aber ich kanns bestätigen. Slowdive ist mal mindestens das drittbeste Slowdive-Werk.
Brauch jeder, der ruhige Rockmusik mag, auch wenn ihm die Werke der 90er vielleicht zu shoegazig sind.

Sorority Noise - You're not as ___ as you think
Der Opener no Halo ist vielleicht der Song des Jahres, hat aber definitiv das Musikvideo des Jahres und den Text des Jahres. Der Rest des Albums kann da nicht ganz mit, meiner Meinung nach, aber dennoch ist dies ein richtig starkes Post-HC/Emo/Punk-Album, dem ich über lange Zeit dieses jahr zu wenig Beachtung geschenkt habe, weil ich immer nur die Remo Drive gehört habe. Und eben No Halo. Aber ich gelobe Besserung.

Temple of Void - Lords of Death
YO!
Death Metal! Und wie. Viel Midtempo, aber wohl trotzdem ein weit schnelleres Album als der Vorgänger oder das Demo. Und das ist auch gut so, denn Doom-Death ist ein Genre mit dem man mich jagen kann. Aber das hier ist eher Hail of Bullets/Bolt Thrower-Tempo als wirklich doomig zu sein. Voll geil und leider kaum beachtet hier im Forum. Schämt euch.

Wear Your Wounds - WYW
Das erste Soloalbum von Converge-Frontmann Jacob Bannon. War ja fast schon ein Treppenwitz, denn Solo-Musik von Bannon wird seit 2005 gerüchtet, aber irgendwie kam nie was Offizielles oder gar eine Hörprobe dabei heraus.
Jetzt ist es da und es ist... zumindest gut. Man kann es am ehesten wohl als Postrock zu bezeichnen, aber das trifft es nur am Rande. Aufgrund der Wartezeit vielleicht ein bisschen unterwältigend, aber das tut dem Album auch unrecht, denn es ist echt gut. Nur eben stilistisch (zum Glück) und qualitativ (leider) sehr weit weg von Converge. Aber das macht nichts, besitzenswert ist es imo definitiv und vielleicht kommt ja jetzt mal regelmäßiger Solo-Stuff von Jacob, dann kommt da bestimmt auch mal was richtig gutes bei raus.
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Re: Miffy presents: Se Jier in Meddel!

Beitrag von logos »

Mal schauen:
Thunderforce hat geschrieben:
Algiers – The Underside Of Power

Beschreibung klingt interessant und gerade höre ich da mal bei Spukify rein. Bleich ich mal dran!

Amplifier – Trippin’ With Dr. Faustus

Leider nie so wirklich meine Band.

Anathema – The Optimist

Da bin ich fast deiner Meinung. Je mehr die raus bringen, desto egaler wird's mir. Finde ich schade, denn eigentlich können die schon was. Was mich stört, ist genau dieses mittlerweile "auf Nummer sicher" gehen, indem man immer die gleichen Songs schreibt. Mit Lee Douglas möchte ich trotzdem immer noch ein Eis essen gehen.

Bathsheba - Servus

Den Namen höre/lese ich ständig. Ich glaube ich hab mal reingehört und ist nix hängen geblieben.

Blackfield – Blackfield V

Hoppla! Da ist dieses Jahr was Neues gekommen? Naja, ich höre mir zufrieden die ersten beiden Meisterwerke an und das reicht mir auch.

Brutus - Burst

Sehr geiles Album, was ich einfach öfter hätte hören sollen. Ich finde aber nie die richtige Situation dafür.

David Gilmour – Live At Pompeii

Da gibt es nichts hinzu zu fügen. Legende!

Dread Sovereign – For Doom The Bell Tolls

Sehr gute Band, sympathische Typen, geile Songs. Isso!

Enslaved - E

Das ist eine Band, die ich immer ganz okay finde, aber die ich eigentlich mehr als okay finden will. Da will sich aber nie was bei mir festbeißen. Keine Ahnung, woran das liegt. Da fehlt mir immer was. Die neue Platte von denen hab ich aber deutlich öfter gehört, als die anderen Sachen. So 4 mal oder so.

Giant Sleep – Move A Mountain

*unkenn*

Gold - Optimist

Das ist ne seltsame Combo, aber live hauen die mich regelmäßig aus den Socken. Wahnsinns Power, meterdicker Sound und richtig guter Gesang. Ist im Poll!

Godspeed You! Black Emperor – Luciferian Towers

Naja. Da ist schon ziemlich viel Hype bei, glaube ich. Ich finde die Band maximal interessanter als die A45 bei Nacht.

Grave Pleasures - Motherblood

Habe ich aufgrund des durchwachsenen Vorgängers mit Nichtbeachtung gestraft. Sollte ich wohl doch mal reinöhren.

Greg Graffin – Millport

*unkenn*

Katla - Mó∂urástin

Leider noch nicht wirklich intensiv reingehört, wird aber noch nachgeholt. Was ich bisher kenne, ist schon richtig gut, keine Frage. Ob sie an die Solstafir ran kommt, bezweifle ich allerdings.

Leprous - Malina

Mehrmals versucht, aber für mich persönlich uninteressant.

Mark Lanegan Band - Gargoyle

Jedes Mal, wenn du den Typ hier erwähnst, will ich da reinhören und ich verpasse es jedes Mal aufs Neue. Jetzt hau ich Algiers (war doch nix für mich) raus und starte die Mal bei Spukify. Das MUSS was für mich sein!

Mastodon – Cold Dark Place

Mastodon – Emperor Of Sand

Nicht meine Band. Finde ich selbst auch schade.

Me And That Man – Songs Of Love And Death

Reinhören! -> Spukify

The Midnight Ghost Train – Cypress Ave.

Klingt interessant. Bis auf den Teil mit dem Rap. Aber hey, was solls? -> Spukify

Motorpsycho – The Tower

The Death Defying Unicorn ist immer noch das - meiner Meinung nach - Opus magnum der Band. Ein absoultes Fest für Progger! Das neue Album kenne ich noch nicht.

Myrkur - Maredidt

Halleluja! Ich glaube nein.

Pain Of Salvation – In The Passing Light Of Day

Nicht meine Band. Wie bei Enslaved, finde ich da null Zugang, obwohl ich es immer wieder versuche. Ist einfach nicht meine Band.

Paradise Lost - Medusa

*unbrauch*

Procession – Doom Decimation

*unbrauch*

Queens Of The Stone Age - Villains

*unbrauch*

Rammstein - Paris

Großartig! Alles! Schwerer Kampf mit der Gilmour-DVD um Platz 1.

Rex Brown – Smoke On This

*unkenn*

Roger Waters – Is This The Life We Really Want?

Diese Platte ist für mich die allergrößte Überraschung überhaupt und ganz weit vorne im Poll. Mal sehen, ob es für Platz 1 reicht. Ich liebe alles an dieser Platte. Die Songs, die Texte, die Nostalgie, die Floyd-Verweise, einfach alles!

The Ruins Of Beverast - Exuvia

Das ist möglicherweise die Ruins-Platte, die sich bei mir bisher am meisten auf dem Teller gedreht hat. Finde ich herausragend gut! Allerdings weiß ich nie, welche Seite ich gerade aufgelegt habe. Hat irgendjemand da mal Seiten-Hinweise gefunden?

Satyricon – Deep Calleth Upon Deep

*unbrauch*

Schammasch – The Maldoror Chants: Hermaphrodite

Volle Zustimmung! Faszinierende Musik, tolle, mitreißende Atmosphäre!

Seer – Vol 3&4 : Cult Of The Void

Klingt sehr interessant! Hör ich auch mal rein.

Smalltape – The Ocean

*unkenn*

Solstafir - Berdreyminn

Seltsam. Für meinen Geschmack ist das genau mein Ding. Ich bin auch völlig begeistert. Von der Stimmung allgemein und den Songs. Zum Beispiel bei Naros krieg ich jedesmal zuviel, wie super das eigentlich ist. Ist im Poll!

Sorcerer – The Crowning Of The Fire King

*unkenn*

Steven Wilson – To The Bone

Nicht besser, als der grandiose Vorgänger (für mich die bisher beste Wilson-Platte). Nicht unbedingt wegen dem Pop-Schwerpunkt, ich mag nämlich Wilson'sche Popmusik. Sagen wir einfach, die Gesamtstimmung und der Konzeptcharakter des Vorgängers können deutlich mehr. Allerdings sind auch auf "To The Bone" Songs drauf, für die Leute wie Aviv Geffen ihre Mutter verkaufen würden :) Pariah, Refuge, Song of Unborn... Meine Güte!

Tau Cross – Pillar Of Fire

Ja, hab ich mir natürlich geholt. Finde ich auch gut bis sehr gut, aber nicht besser als das Debüt.

Threshold – Legends Of The Shires

Völlige Zustimmung! Ohne Wilson nur noch eine Band, die immer wieder den gleichen Kram produziert.

The War On Drugs – A Deeper Understanding

Da bin ich schon überrascht :) Ich fand die neue Platte am Anfang dem Vorgänger höchstens nur ebenbürtig, aber mittlerweile kann ich mich da völlig reinlegen. Die Platte bringt mich vollkommen runter auf ein angemessenes Entspannungslevel.

Wolves In The Throne Room – Thrice Woven

Ich glaube, ich bin kein richtiger WitTR-Fan, denn ich finde die neue Platte ziemlich geil :) Da sind genau die Melodien drin, die ich bei solcher Musik mag.

Zeal And Ardor – Devil Is Fine

Jo, ein oder zwei Songs fand ich ganz ok.
"Wenn man jemanden einfach so ohne Grund scheiße findet, sollte man vielleicht mal mit ihm reden. Oft findet man dann noch mehrere Gründe", Klaus K.
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