Traser hat geschrieben:Ich als von E-Jugend an aufwärts ausgebildeter Torwart kann GTS nur beipflichten: Jeder (!) Torhüter saugt es sozusagen mit der Muttermilch auf, dass wenn er aus dem Tor zu einem hohen Ball rauskommt, dies immer mit angezogenem Knie tut. Weil wenn ein Torhüter sein Tor verlässt und sich nicht durchsetzt, das immer mit einem Gegentor endet. Weil wenn sich ein Torhüter ungeschützt, also ohne angezogenes Knie, größter Verletzungsgefahr ausgesetzt ist! Ein Torhüter hat wenn er rausgeht einzig und alleine den Ball im Blick und nicht die gegnerischen Spieler! Von den gegnerischen Spielern wollen immer welche dem Torhüter den Weg versperren oder ihn tackeln, was zwangsweise zum Tor führt. Deshalb heißt es für den Torwart: Wenn Du rauskommst, musst du den Ball haben! Wenn du rauskommst, musst du robust und stabil gegen den Ball gehen! Wenn du rauskommst, gibt es für den Torhüter weder Freund noch Feind! Und jeder Feldspieler weiß das! Wir können jetzt gerne noch über den Tatort diskutieren: Im Fünfmeterraum ist der Torhüter unantastbar, hier sollte eigentlich jeder Körperkontakt für den Torhüter gepfiffen werden! Auch das weiß natürlich jeder Feldspieler und trotzdem wird versucht, den Torwart zu behindern. Das "Foul" von Nübel war wenn ich es richtig in Erinnerung habe außerhalb des Fünfmeterraums. Hier entfällt der besondere Schutz des Torwarts vor Behinderungen und Körperkontakten. Aber auch hier weiß jeder Gegenspieler, daß der Torwart immer mit hohem Knie rauskommen wird, weil er sich nur so vor Verletzungen schützen kann. Ich empfand in der fraglichen Szene den Nübel als überragend, wie er den Ball sehr sicher runtergeholt hat. Wäre der Schiri der Meinung gewesen, er müsse auf gefährliches Spiel entscheiden, wäre wie ein paar Antworten weiter oben berichtet höchstens ein indirekter Freistoß die richtige Entscheidung gewesen. Ich allerdings bin der Meinung, der Ösi ist nur mit einem Vorsatz in den Zweikampf mit Nübel gegangen: Um bei einem schwachen Schiri einen Elfer zu schinden! Wer anderes behauptet, ist halt ein Fußballfan und hat nie selbst gespielt.
Das ist mir natürlich alles bekannt, denn auch ich habe mal Fußball gespielt, wenn auch nur RV (muss man scheinbar dazu schreiben, sonst wird man nicht ernst genommen...*g*).
Natürlich kann ein TW so agieren (das verbietet ihm ja keiner), er hat aber dennoch mit einem Elfmeter zu rechnen, wenn er mit seinem Knie den Kopf des Gegners absägt. Da gibt es (eigentlich) keinerlei Ausnahmeregelung für den TW. Und genau letzteres wurde bislang häufig doch so gehandhabt (ist halt der TW), das ist IMHO (!) aber regeltechnisch nicht abgedeckt. Und um letzteres geht es mir. Um den Aufschrei über den Elfer, der eben regeltechnisch (IMHO absolut!) einer gewesen ist.
Und eine solche Argumentation
Ein Torhüter hat wenn er rausgeht einzig und alleine den Ball im Blick und nicht die gegnerischen Spieler!
ist wenig zielführend. Denn als Abwehrspieler kann ich ja auch sagen: "Mit der Grätsche habe ich einzig und alleine den Ball im Blick und nicht die gegnerischen Spieler!". Das hilft nun regeltechnisch gar nicht weiter.