Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

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Ghost_in_the_Ruin
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Ghost_in_the_Ruin »

Zu dem Thema „in keiner anderen Sportart“ verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf das Australian Open Finale im Tennis gerade. In dem hat Djokovic nach einem verlorenen Aufschlagspiel, in dem ihm vom Schiedsrichter auch regelkonform ein Aufschlag genommen wurde, diesem in der Pause auf den Stuhl geklopft und ihm dann gesagt „Great Job, seems you really want to make yourself famous.“ Das ganze auch nicht in nettem Ton und ohne weitere Konsequenzen für ihn. Ist also auch völliger Humbug, dass die Schiris sonst überall unantastbar sind. Es wird halt nur entweder durch das Regelwerk anders geschützt (auch durch nachträgliche Sanktionen) oder nach einem Spiel nicht weiter groß thematisiert...
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MetalEschi
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von MetalEschi »

Ghost_in_the_Ruin hat geschrieben: 02.02.2020 14:27 Zu dem Thema „in keiner anderen Sportart“ verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf das Australian Open Finale im Tennis gerade. In dem hat Djokovic nach einem verlorenen Aufschlagspiel, in dem ihm vom Schiedsrichter auch regelkonform ein Aufschlag genommen wurde, diesem in der Pause auf den Stuhl geklopft und ihm dann gesagt „Great Job, seems you really want to make yourself famous.“ Das ganze auch nicht in nettem Ton und ohne weitere Konsequenzen für ihn. Ist also auch völliger Humbug, dass die Schiris sonst überall unantastbar sind. Es wird halt nur entweder durch das Regelwerk anders geschützt (auch durch nachträgliche Sanktionen) oder nach einem Spiel nicht weiter groß thematisiert...
Zumal es halt auch nicht der richtige Ansatz ist, es mit "Vorbildfunktion" zu begründen, wenn man vorlebt, man habe in einem emotional geführten Sport jegliche Regung zu unterdrücken, wenn man sich mal ungerecht behandelt fühlt. Bin ich mir recht sicher, dass das nicht die Moral ist, die man den Kindern beibringen sollte, ohne das extreme Gegenteil direkt gutzuheißen.
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Thochsten
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Thochsten »

Natürlich kann man argumentieren, dass seit der Winterpause eine härtere und strengere Gangart bei den gelben Karten eingeführt wurde.
Das hält den Schiedsrichter aber nicht davon ab, seine Entscheidung der Spielsituation und der Gefühlslage des ganzen Spiels anzupassen. Wenn der 1. gegen den 3. spielt und es 1:2 steht, dann sind natürlich mehr Emotionen im Spiel als bei einem 5:0 (da ist höchstens der Frust höher). Und dann musst dem als Schiri auch Rechnung tragen und genau so eine Aktion nicht bringen, auch wenn sie regelkonform ist.
Zumal ja im Spiel noch einige andere Spieler Entscheidungen mit Handbewegungen abgetan haben, da hat der Hofmann schon Recht, dann geht da keiner mehr ohne gelbe Karte nach Hause.
Und den gewünschten Vorbildcharakter jetzt auf Biegen und Brechen innerhalb von ein paar Wochen hinzubekommen ist ja auch hanebüchen.

Ebenso über die Grenze finde ich Roses Karte (wie die Karte gegen Moisander letzte Woche), wenn da Spieler mit Kopfverletzungen liegen darf ein Trainer auch Emotionen zeigen.

Wenn nicht, lasst nur noch Roboter spielen, das wird sicherlich ein riesen Renner......
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Ratatata »

Wishmonster hat geschrieben: 02.02.2020 14:02 Die Frage ist, ob es den Plan B überhaupt braucht.
Lieber ein 0:0 gegen Gladbach oder Bayern mit Plan B, als eine 0:1 Niederlage gegen Paderborn ohne.
Am Ende der Saison kann jeder Punkt und/oder jedes Tor Unterschied entscheidend sein.
Dafür haben wir in der Hinrunde zu viel liegen lassen.
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Wishmonster
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Wishmonster »

MetalEschi hat geschrieben: 02.02.2020 14:14
Wishmonster hat geschrieben: 02.02.2020 13:20
Diewaldo hat geschrieben: 02.02.2020 11:39 Als Gladbacher wäre ich übrigens auch sauer über die gelb-rote von Plea. Das war nämlich schon ein Foul vom Gegenspieler vorher, da kann man sich durchaus mal aufregen. Eine Gelbe hätte es mit etwas Fingerspitzengefühl auch getan. Danach hat der Schiridarsteller ja nach jedem Pups pfeifen müssen, alleine schon um den Anschein von Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten. Ich erinnere in dem Zusammenhang an die lächerliche Gelbe für Werner.
Genau das halte ich für großen Blödsinn, der ja immer wieder mantraartig wiederholt wird. Regeln sind Regeln, die haben immer zu gelten. Wenn ich bei Rot über die Ampel fahre, und geblitzt werde, kann ich ja auch kein Fingerspitzengefühl verlangen, weil ich ja spät dran war. Und so muss es beim Sport auch sein. Wer sich nicht an die festgesetzten Regeln hält, hat halt die Konsequenzen zu tragen.

Abgesehen davon wird Fingerspitzengefühl ja immer nur von den Schiris verlangt, während es als vollkommen normal angesehen wird, dass sich Spieler, Trainer und sonstige Vereinsverantwortliche wie die letzten Asis aufführen. So ein Verhalten sieht man in keinem anderen Mannschaftssport, und es wäre schön, wenn das auch im Fußball der Vergangenheit angehören würde.

Ich fand das gestern irgendwie doof von allen Beteiligten. Von Plea, der nicht die Klappe hält, wenn er gelb hat, von Stieler, der zu der typischen Reihe von Schiedsrichtern gehört, die sich irgendwie als Boss aufspielen müssen und sich damit selbst der Kontrolle über das Spiels berauben, und auch sonst war das alles ziemlicher Kindergarten gestern. Problematisch wird es aber für mich dann, wenn wir nur noch über die Befindlichkeiten der Schiesdrichter diskutieren und nicht mehr über den Sport, und bei Allem Gerede über "die ganzen anderen Sportarten, bei denen der Schiri mehr Respekt bekommt" - meiner Meinung nach gibt es anderswo auch deutlich weniger doppelmoralischen Quatsch, und ein erster Schritt zu mehr Respekt wäre vielleicht tatsächlich dann doch das Fingerspitzengefühl, dass man zB in so einem Spiel auch mal sagt, ok, beruhig dich, fahr runter, der Spielverlauf verdient an der Stelle jetzt keinen Platzverweis wegen dieser Unmutäußerung (während zB kleinere Nicklichkeiten auf beiden Seiten nicht geahndet werden, was ich grundsätzlich begrüße). Respekt erarbeitet man sich, denn kann man nicht befehlen.
Unschön fand ich den Kommentar Stielers nach dem Spiel, der Plea die Männlichkeit abspricht, das ist auch als saloppe Aussage schon eher unklug, wenn man die Entscheidung gleichzeitig mit Vorbildfunktion begründet.
Zum konkreten Fall gestern kann ich nichts sagen, da ich das Spiel nicht gesehen habe. Das war von mir eher allgemein gemeint. Aber die Situationen ähneln sich ja jeden Spieltag. Und das nur über die Befindlichkeiten von Schiedsrichtern geredet wird, sehe ich nicht so. Eher im Gegenteil. Im Moment wird doch nur über die Befindlichkeiten von Spielern diskutiert, oder was soll denn dieses Fingerspitzengefühl denn sonst sein? Hätten die Spieler mal dieses Fingerspitzengefühl, dann wüssten die auch wann es angebracht ist einfach mal die Klappe zu halten. Oder sie würden mal festestellen, dass diese Hektik doch oftmals erst dann entsteht, wenn die Spieler nicht wissen wo die Grenzen sind.

Klar gibt es auch schlechte Schiedsrichterleistungen, die ein Entgleiten des Spiels durchaus begünstigen können. Aber es ist doch viel zu einfach zu behaupten, dass er dann die alleinige Schuld daran trägt. Er hat mit Hilfe von 3 Assistenten 22 Spieler, die Trainer, Manager, Ersatzspieler, Busfahrer und was weiß ich sonst noch wen zu bändigen. Wenn die sich alle wie die letzten Wilden verhalten, ist selbst der beste Schiri irgendwann überfordert und trifft in der Folge vielleicht nicht die glücklichsten Entscheidungen. Nur mal so als Beispiel: Lässt ein Schiedsrichter ein Spiel großzügig laufen, und die Spieler nutzen das aus und es entwickelt sich eine wilde Treterei, ist der Schiri schuld, er hätte ja konsequenter pfeifen müssen. Pfeift er zu kleinlich, ist es auch nicht recht, da international ja ganz anders gepfiffen wird, außerdem konnte so kein Spielfluss entstehen und die Partie wurde unnötig hektisch. Egal wie ein Schiri pfeift, ein Spiel kann immer aus dem Ruder geraten. Aber Selbstreflektion bei Spielern oder Trainer hört man so gut wie nie. Da wird dann immer alles mit Emotionen und so einem Quatsch argumentiert.

Ein normales Verhältnis kann man mMn nur dann hinbekommen, wenn beide Seiten sich auf Augenhöhe bewegen. Und da bin ich schon der Meinung, dass da erstmal die Spieler und Trainer erzogen werden müssen.
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von OriginOfStorms »

Der Ruf nach Fingerspitzengefühl ist im Normalfall eine andere Formulierung für "das war schon nach den Regeln gepfiffen aber weil es ein Spieler von meinem Verein war hätte der Schiri drüber hinweg gucken müssen".
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Tolpan »

Ghost_in_the_Ruin hat geschrieben: 02.02.2020 14:27 Zu dem Thema „in keiner anderen Sportart“ verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf das Australian Open Finale im Tennis gerade. In dem hat Djokovic nach einem verlorenen Aufschlagspiel, in dem ihm vom Schiedsrichter auch regelkonform ein Aufschlag genommen wurde, diesem in der Pause auf den Stuhl geklopft und ihm dann gesagt „Great Job, seems you really want to make yourself famous.“ Das ganze auch nicht in nettem Ton und ohne weitere Konsequenzen für ihn. Ist also auch völliger Humbug, dass die Schiris sonst überall unantastbar sind. Es wird halt nur entweder durch das Regelwerk anders geschützt (auch durch nachträgliche Sanktionen) oder nach einem Spiel nicht weiter groß thematisiert...
Ganz schlechtes Beispiel bzw. sogar noch ein Beleg dagegen: Außer im Fußball gibts wohl sonst kaum einen größeren Starkult im Sportbereich als beim Tennis. Und dass denen das zu Kopf steigt, kann dann durchaus sein. Mit allen negativen Einflüssen auf den Charakter.

Die Handball-EM dagegen war ein Top-Beispiel, was den Gegensatz zu Fußball und Tennis angeht.
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Wishmonster »

Ghost_in_the_Ruin hat geschrieben: 02.02.2020 14:27 Zu dem Thema „in keiner anderen Sportart“ verweise ich an dieser Stelle einfach mal auf das Australian Open Finale im Tennis gerade. In dem hat Djokovic nach einem verlorenen Aufschlagspiel, in dem ihm vom Schiedsrichter auch regelkonform ein Aufschlag genommen wurde, diesem in der Pause auf den Stuhl geklopft und ihm dann gesagt „Great Job, seems you really want to make yourself famous.“ Das ganze auch nicht in nettem Ton und ohne weitere Konsequenzen für ihn. Ist also auch völliger Humbug, dass die Schiris sonst überall unantastbar sind. Es wird halt nur entweder durch das Regelwerk anders geschützt (auch durch nachträgliche Sanktionen) oder nach einem Spiel nicht weiter groß thematisiert...
Ich bezog mich auf Mannschaftssportarten, Tennis ist nochmals ein ganz anderes Thema. Da finde ich es auch unfassbar, was da so alles ohne Konsequenzen bleibt.
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Tolpan »

Wishmonster hat geschrieben: 02.02.2020 13:20 Abgesehen davon wird Fingerspitzengefühl ja immer nur von den Schiris verlangt, während es als vollkommen normal angesehen wird, dass sich Spieler, Trainer und sonstige Vereinsverantwortliche wie die letzten Asis aufführen. So ein Verhalten sieht man in keinem anderen Mannschaftssport, und es wäre schön, wenn das auch im Fußball der Vergangenheit angehören würde.
So.

Wobei Eberl und Rose sich gestern nicht übermäßig darüber echauffiert haben.

Ansonsten scheinen die Pro-Plea-Leute hier ja genau zu wissen, was er neben der Handbewegung noch so alles dem Schiri an den Kopf geworfen hat. Ich bin leider kein Lippenleser.

Wenn das mein Spieler wäre, wäre ich v.a. sauer auf ihn und nicht auf den Schiri.

Nur muss diese Linie jetzt auch durchgezogen werden, dann reden wir da in 1-2 Jahren gar nicht mehr drüber. Und da hege ich leider meine Zweifel.
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Tolpan »

MetalEschi hat geschrieben: 02.02.2020 14:29 Zumal es halt auch nicht der richtige Ansatz ist, es mit "Vorbildfunktion" zu begründen, wenn man vorlebt, man habe in einem emotional geführten Sport jegliche Regung zu unterdrücken, wenn man sich mal ungerecht behandelt fühlt. Bin ich mir recht sicher, dass das nicht die Moral ist, die man den Kindern beibringen sollte, ohne das extreme Gegenteil direkt gutzuheißen.
Wenn ich meiner Tochter erst eine klare Regel auferlege und diese Regel dann nicht auch durchsetze, lacht sie mich aus. Und zwar zu Recht.
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Tolpan »

Thochsten hat geschrieben: 02.02.2020 14:42 Wenn nicht, lasst nur noch Roboter spielen, das wird sicherlich ein riesen Renner......
Dann werden Handball, Hockey und Co. von Robotern gespielt?

:o

Welch schwachsinniges Argument.
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Beitrag von Tolpan »

Wishmonster hat geschrieben: 02.02.2020 14:55 Zum konkreten Fall gestern kann ich nichts sagen, da ich das Spiel nicht gesehen habe. Das war von mir eher allgemein gemeint. Aber die Situationen ähneln sich ja jeden Spieltag. Und das nur über die Befindlichkeiten von Schiedsrichtern geredet wird, sehe ich nicht so. Eher im Gegenteil. Im Moment wird doch nur über die Befindlichkeiten von Spielern diskutiert, oder was soll denn dieses Fingerspitzengefühl denn sonst sein? Hätten die Spieler mal dieses Fingerspitzengefühl, dann wüssten die auch wann es angebracht ist einfach mal die Klappe zu halten. Oder sie würden mal festestellen, dass diese Hektik doch oftmals erst dann entsteht, wenn die Spieler nicht wissen wo die Grenzen sind.

Klar gibt es auch schlechte Schiedsrichterleistungen, die ein Entgleiten des Spiels durchaus begünstigen können. Aber es ist doch viel zu einfach zu behaupten, dass er dann die alleinige Schuld daran trägt. Er hat mit Hilfe von 3 Assistenten 22 Spieler, die Trainer, Manager, Ersatzspieler, Busfahrer und was weiß ich sonst noch wen zu bändigen. Wenn die sich alle wie die letzten Wilden verhalten, ist selbst der beste Schiri irgendwann überfordert und trifft in der Folge vielleicht nicht die glücklichsten Entscheidungen. Nur mal so als Beispiel: Lässt ein Schiedsrichter ein Spiel großzügig laufen, und die Spieler nutzen das aus und es entwickelt sich eine wilde Treterei, ist der Schiri schuld, er hätte ja konsequenter pfeifen müssen. Pfeift er zu kleinlich, ist es auch nicht recht, da international ja ganz anders gepfiffen wird, außerdem konnte so kein Spielfluss entstehen und die Partie wurde unnötig hektisch. Egal wie ein Schiri pfeift, ein Spiel kann immer aus dem Ruder geraten. Aber Selbstreflektion bei Spielern oder Trainer hört man so gut wie nie. Da wird dann immer alles mit Emotionen und so einem Quatsch argumentiert.

Ein normales Verhältnis kann man mMn nur dann hinbekommen, wenn beide Seiten sich auf Augenhöhe bewegen. Und da bin ich schon der Meinung, dass da erstmal die Spieler und Trainer erzogen werden müssen.
*sign*

Und ich hatte schon einen Trainer im Container sitzen, bin also Experte...*g*
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von MetalEschi »

Tolpan hat geschrieben: 02.02.2020 15:06
Thochsten hat geschrieben: 02.02.2020 14:42 Wenn nicht, lasst nur noch Roboter spielen, das wird sicherlich ein riesen Renner......
Dann werden Handball, Hockey und Co. von Robotern gespielt?

:o

Welch schwachsinniges Argument.
Nunja, dass es da keine Emotionen gibt, stimmt ja nicht, insbesondere beim Eishockey, wo man sich im Zweifel gerne mal über die Bande wemmst.
Ich finde Vergleiche mit anderen Sportarten allgemein schwierig. Da haben sich irgendwann mal, warum auch immer, unterschiedliche Kulturen entwickelt, und die wird man nicht von heute auf morgen einfach über den Haufen werfen können, ohne dass sich dagegen Unmut breit macht.
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Beitrag von Tolpan »

MetalEschi hat geschrieben: 02.02.2020 15:12
Tolpan hat geschrieben: 02.02.2020 15:06
Thochsten hat geschrieben: 02.02.2020 14:42 Wenn nicht, lasst nur noch Roboter spielen, das wird sicherlich ein riesen Renner......
Dann werden Handball, Hockey und Co. von Robotern gespielt?

:o

Welch schwachsinniges Argument.
Nunja, dass es da keine Emotionen gibt, stimmt ja nicht, insbesondere beim Eishockey, wo man sich im Zweifel gerne mal über die Bande wemmst.
Ich finde Vergleiche mit anderen Sportarten allgemein schwierig. Da haben sich irgendwann mal, warum auch immer, unterschiedliche Kulturen entwickelt, und die wird man nicht von heute auf morgen einfach über den Haufen werfen können, ohne dass sich dagegen Unmut breit macht.
Es geht mir um das Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter. Wenn man sich beim Eishockey auf die Fresse haut, gehts danach auf die Strafbank. End of Story. Keine Diskussion, kein Lamentieren, fertig. Da lobe ich mir Cantona (?), als er damals ein absolutes Rot-Foul begangen hat und gar nicht erst gewartet hat, dass rot gezeigt wurde, sondern direkt vom Platz gegangen ist.

Zur Kultur: Das ist absolut richtig. Und die Fußballkultur auf dem Rasen stößt mir teilweise (!) sauer auf. Und ganz oben auf der Fußballkultur steht Neymar und hält das Gipfelkreuz. Aber Kultur kann sich ändern, das wird aber nicht von alleine passieren.

Niemand will Emotionen unterbinden, aber der Schiedsrichter ist nicht nur kein Blitzableiter, sondern aus meiner Sicht auf dem Feld nicht antastbar. Punkt, aus, Ende.

Wenn Emotionen raus müssen, schreie ich halt den Rasen an oder den Himmel oder was weiß ich.
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Re: Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XIV

Beitrag von Tolpan »

Mal ab vom Leistungssport: Meine Tochter ist jetzt 4 und ich finde es wichtig, dass sie möglichst eine Mannschafssportart macht. Wenn ich mich bei Kollegen mit älteren Kindern umhöre, schlackern einem die Ohren. Was da beim Fußball abgeht - und zwar nicht auf dem Platz, sondern neben dem Platz - ist ohne Worte. Elternteile beiderlei Geschlechts, die den Schiedsrichter und Gegner verbal übelst beschimpfen. WTF? Da ist es doch kein Wunder, wenn sowas auch auf die Kids und Jugendlichen überspringt.

Gegenbeispiel Hockey: Hier wird regelmäßig das Miteinander hervorgehoben, auch und v.a. mit dem Gegner.

Fußball fände ich zwar geiler, aber bei diesen Aussichten gehts dann halt zum Hockey.
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