The Morning After RHF 2017 - DEI (Bericht)
Verfasst: 05.06.2017 12:41
Ausgeschlafen, geduscht, Viecher versorgt, Blumen gegossen, Wäsche in der Maschine. Zeit für eine Rückschau.
Freitag:
Dust Bolt: Verpasst wegen Arbeit und Verkehr.
Robert Pehrsson: Ebenso, nur dass ich den gern gesehen hätte. Naja, was willste machen.
Mantar: Nur noch die zweite Hälfte ses Sets mitbekommen. Machte gut Schub, von der Attitüde her auch ziemlich geil. Kann man sich auch mal im Club anschauen.
The Dead Daisies: Dürfen auf einem mittelgroßen Festival als drittletzte Band spielen, aber Chris Cornell ist tot. Hard Rock 2017: Der Krieg ist verloren.
Candlemass: Habe ich seit 2006 oder so nicht mehr live gesehen. Solider Auftritt, leider mit ziemlich bescheidenem Sound und für mich nicht optimaler Setlist. Ich hätte gern noch den einen oder anderen Song aus der Rob Lowe-Phase gehört (Of Stars And Smoke!), und über einen von meinem Lieblingsalbum Chapter VI wäre ich auch froh gewesen. War aber trotzdem gut.
Blues Pills: Hier und an anderer Stelle wurden ja im Vorfeld, ich sage mal vorsichtig, Zweifel daran geäußert, ob die eine geeigneter Headliner wären. Nun, die Band hat das mit einem charmaten "Fuck You" beantwortet, würde ich mal sagen. Vor drei Jahren, als sie noch zweite Band am Sonntag waren, waren sie schon sympathisch und gut. Jetzt sind sie souverän und noch sympathischer und großartig. Nach zwei Songs hatten sie das Amphitheater im Griff und legten einfach eine geile Headlinershow hin. Elin rennt und hüpft jetzt noch mehr als früher und singt immer noch genau so souverän (der Anfang von "Devil Man", ey...). Und jeder der meint, die Band wäre eigentlich eine One-Woman-Show, sollte nach dem Abend eines besseren belehrt worden sein. Sie haben wahrlich genug Hits, die sie spielen könnten, aber sie dehnen ihre Songs halt auch gern aus, geraten ins Jammen und lassen sich wegtragen. Geile Musiker, die zeigen was sie können und zwar so, dass es einfach Spaß macht. Und die Eier, nach einem "Somebody to Love"-Cover noch einen eigenen Song zu spielen und die Stimmung zu halten, muss man erst mal haben. Alle Daumen hoch, die kommen noch weit.
Samstag:
Monument: Eine Band studiert am Vorabend der Show alle Maiden-Live-DVDs, sagt sich dann, "Können wir besser" und macht das dann auch. Zwar Musik fast ohne eigene Ideen, aber da das Vorbild inzwischen hörbar altert, bringen sie sich als echte Alternative in Stellung. Viel Spaß, viel Gepose, viele Pyros (als Opener, kann man machen...), alles richtig gemacht. Ich war jedenfalls wach.
Ketzer: Darauf war ich nun sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. Vom Auftreten her zwar mehr Metal als ich nach der letzten Platte vermutet hatte, aber insgesamt sehr geil und mit einer guten Mischung aller drei Alben. Ich bin ja in erster Linie Fan von Starless, und der Titelsong und "Godface" waren dann auch meine Highlights. Sehr guter Auftritt.
The Night Flight Orchestra: hab ich mir geklemmt, weil total nicht meine Mucke.
Skyclad: Spaaaß! Leider ohne Georgina, die wohl mit einer schweren Infektion im Krankenhaus lag, aber die Songs funktionierten auch ohne Geige. Gute Mischung aus alten und neuen Songs, dargeboten von einer Band, die einfach sympathisch und bodenständig ist und einfach nur Freude ausstrahlt. Der Preis für den am coolsten aussehenden Musiker des Festivals geht übrigens an Dave Pugh. Who the Fuck is Jeff Bridges?
Asphyx: Mag ich eigentlich, aber bei dem Auftritt fehlte mir der Druck. Zu wenig Bass, insgesamt zu schrammelig. Van Drunen aber cool wie immer. "Wer den nächsten Song nicht kennt, kann Pommes fressen gehen!" Kult! *g*
Exodus: "The next song is about collecting body parts..." Ich überlege kurz, ob ich mich als Spender zur Verfügung stellen soll, belasse es dann aber bei kontrollierter Selbstvernichtung. Ich gestehe, Exodus sind von ihren Songs her nicht meine liebste Bay Area-Band, aber niemand, wirklich niemand sonst entfacht so eine Zerstörung auf der Bühne. Unmenschlich, brutal, erbarmungslos, humorlos, bösartig. Exodus und ich haben auf dem RHF eine Art Symbiose: immer wenn es bei mir nicht richtig läuft, prügeln sie mich ins Leben zurück und ich spiele das willige Opfer. Auch diesmal. Tag gelaufen, der Rest des Abends verschwinmmt in einem blutigen Schleier.
D:A:D: Ich liebe die Typen wirklich, Riskin' It All ist eins meiner Top 10 oder Top 5-Hardrockalben, und hatte mich auf den Auftritt gefreut, aber ich war nach Exodus nicht mehr aufnahmefähig. War natürlich gut, und schön, mal das überdimensionale Wohnzimmer auf der Bühne gesehen zu haben. Aber sorry, nicht heute, Jungs.
Behemoth: Zwei Songs lang ertragen, dann haben snome, Thochsten und ich den Kopf geschüttelt und sind gefahren. Mäßig spannender Kostümball mit am Zufallsgenerator entstandener Riffuntermalung. Will böse sein, wirkt im Vergleich mit einer echten Wand wie Exodus aber wie der kleine Vampir neben Max Schrecks Nosferatu. Zeitverschwendung.
Freitag:
Dust Bolt: Verpasst wegen Arbeit und Verkehr.
Robert Pehrsson: Ebenso, nur dass ich den gern gesehen hätte. Naja, was willste machen.
Mantar: Nur noch die zweite Hälfte ses Sets mitbekommen. Machte gut Schub, von der Attitüde her auch ziemlich geil. Kann man sich auch mal im Club anschauen.
The Dead Daisies: Dürfen auf einem mittelgroßen Festival als drittletzte Band spielen, aber Chris Cornell ist tot. Hard Rock 2017: Der Krieg ist verloren.
Candlemass: Habe ich seit 2006 oder so nicht mehr live gesehen. Solider Auftritt, leider mit ziemlich bescheidenem Sound und für mich nicht optimaler Setlist. Ich hätte gern noch den einen oder anderen Song aus der Rob Lowe-Phase gehört (Of Stars And Smoke!), und über einen von meinem Lieblingsalbum Chapter VI wäre ich auch froh gewesen. War aber trotzdem gut.
Blues Pills: Hier und an anderer Stelle wurden ja im Vorfeld, ich sage mal vorsichtig, Zweifel daran geäußert, ob die eine geeigneter Headliner wären. Nun, die Band hat das mit einem charmaten "Fuck You" beantwortet, würde ich mal sagen. Vor drei Jahren, als sie noch zweite Band am Sonntag waren, waren sie schon sympathisch und gut. Jetzt sind sie souverän und noch sympathischer und großartig. Nach zwei Songs hatten sie das Amphitheater im Griff und legten einfach eine geile Headlinershow hin. Elin rennt und hüpft jetzt noch mehr als früher und singt immer noch genau so souverän (der Anfang von "Devil Man", ey...). Und jeder der meint, die Band wäre eigentlich eine One-Woman-Show, sollte nach dem Abend eines besseren belehrt worden sein. Sie haben wahrlich genug Hits, die sie spielen könnten, aber sie dehnen ihre Songs halt auch gern aus, geraten ins Jammen und lassen sich wegtragen. Geile Musiker, die zeigen was sie können und zwar so, dass es einfach Spaß macht. Und die Eier, nach einem "Somebody to Love"-Cover noch einen eigenen Song zu spielen und die Stimmung zu halten, muss man erst mal haben. Alle Daumen hoch, die kommen noch weit.
Samstag:
Monument: Eine Band studiert am Vorabend der Show alle Maiden-Live-DVDs, sagt sich dann, "Können wir besser" und macht das dann auch. Zwar Musik fast ohne eigene Ideen, aber da das Vorbild inzwischen hörbar altert, bringen sie sich als echte Alternative in Stellung. Viel Spaß, viel Gepose, viele Pyros (als Opener, kann man machen...), alles richtig gemacht. Ich war jedenfalls wach.
Ketzer: Darauf war ich nun sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. Vom Auftreten her zwar mehr Metal als ich nach der letzten Platte vermutet hatte, aber insgesamt sehr geil und mit einer guten Mischung aller drei Alben. Ich bin ja in erster Linie Fan von Starless, und der Titelsong und "Godface" waren dann auch meine Highlights. Sehr guter Auftritt.
The Night Flight Orchestra: hab ich mir geklemmt, weil total nicht meine Mucke.
Skyclad: Spaaaß! Leider ohne Georgina, die wohl mit einer schweren Infektion im Krankenhaus lag, aber die Songs funktionierten auch ohne Geige. Gute Mischung aus alten und neuen Songs, dargeboten von einer Band, die einfach sympathisch und bodenständig ist und einfach nur Freude ausstrahlt. Der Preis für den am coolsten aussehenden Musiker des Festivals geht übrigens an Dave Pugh. Who the Fuck is Jeff Bridges?
Asphyx: Mag ich eigentlich, aber bei dem Auftritt fehlte mir der Druck. Zu wenig Bass, insgesamt zu schrammelig. Van Drunen aber cool wie immer. "Wer den nächsten Song nicht kennt, kann Pommes fressen gehen!" Kult! *g*
Exodus: "The next song is about collecting body parts..." Ich überlege kurz, ob ich mich als Spender zur Verfügung stellen soll, belasse es dann aber bei kontrollierter Selbstvernichtung. Ich gestehe, Exodus sind von ihren Songs her nicht meine liebste Bay Area-Band, aber niemand, wirklich niemand sonst entfacht so eine Zerstörung auf der Bühne. Unmenschlich, brutal, erbarmungslos, humorlos, bösartig. Exodus und ich haben auf dem RHF eine Art Symbiose: immer wenn es bei mir nicht richtig läuft, prügeln sie mich ins Leben zurück und ich spiele das willige Opfer. Auch diesmal. Tag gelaufen, der Rest des Abends verschwinmmt in einem blutigen Schleier.
D:A:D: Ich liebe die Typen wirklich, Riskin' It All ist eins meiner Top 10 oder Top 5-Hardrockalben, und hatte mich auf den Auftritt gefreut, aber ich war nach Exodus nicht mehr aufnahmefähig. War natürlich gut, und schön, mal das überdimensionale Wohnzimmer auf der Bühne gesehen zu haben. Aber sorry, nicht heute, Jungs.
Behemoth: Zwei Songs lang ertragen, dann haben snome, Thochsten und ich den Kopf geschüttelt und sind gefahren. Mäßig spannender Kostümball mit am Zufallsgenerator entstandener Riffuntermalung. Will böse sein, wirkt im Vergleich mit einer echten Wand wie Exodus aber wie der kleine Vampir neben Max Schrecks Nosferatu. Zeitverschwendung.