Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

[playloud308]

Ich finde die FDP Plakate die besten die es seit langem gibt. Nicht immer vom Inhalt. Alle anderen schreiben doch seit Jahren das gleiche bzw. in gleicher Art. Vielleicht täusche ich mich auch.

[LadyVader]

Ich finde die FDP Plakate die besten die es seit langem gibt. Nicht immer vom Inhalt.

Sondern? Die bunten Farben oder was?

Mein Unfass - Plakat ist immer noch das der MLPD: "Revolution ist kein Verbrechen - Weg mit §129 a/b"

[Tolpan]

Alle anderen schreiben doch seit Jahren das gleiche bzw. in gleicher Art.

Das sehe ich genau so.

Die CDU macht auf "gut und gerne leben" voll auf Wohlfühl-Mutti.
Die Grünen mit "Klar zum Klimawandel" und der gesamten Farbwahl das, was sie schon immer machen.
Ebenso die Linken mit den ewig gleichen Slogans und Optik.
Und bei den SPD-Plakaten musste ich genau hinschauen, um zu sehen, dass es eben keine Plakate der Linken sind.

Die FDP hingegen macht es anders. Andere Slogans (mag man gut finden oder nicht, aber sie lösen eine Reaktion aus), eine innovative Plakatgestaltung und andere Farben. Während die Grünen nach wie vor Dunkelgrün/Hellgrün und etwas weiß mischen, ist die FDP von dem allseits bekannten Gelb-Blau fast komplett weg und wirkt IMHO dadurch frisch, jung und unverbraucht.

Und Slogans wie "Die Sicherheit muss besser organisiert sein als das Verbrechen" sind zum einen inhaltlich anders, setzen einen Widerhaken über den man nachdenken muss und ich glaube schon, dass durch sowas mehr Menschen angesprochen werden als durch "Wir brauchen mehr Sicherheit" zum Beispiel.

Ich mag mich ja irren, aber in NRW hat es gut funktioniert (wobei Plakate natürlich nur ein Teil der Strategie sind).

[playloud308]

Ich finde die FDP Plakate die besten die es seit langem gibt. Nicht immer vom Inhalt.

Sondern? Die bunten Farben oder was?

Die Aufmachung ist halt super. Moderner usw....

[NegatroN]

Bei den meisten Entscheidungen, um die es in der aktuellen Auswahl bei dem Test geht, sehe ich obendrein kein großes Potential für extreme Abweichungen durch einen erzwungenen Koalitionsfrieden. Die meisten Themen lagen bei beiden Regierungsparteien durchaus auf Linie. Es gibt da schon ein paar echte "Kompromissthemen" wie den Mindestlohn. Aber das sind eher die Ausnahmen als die Regel.

Die Themen sind aber vorselektiert durch die Koalitionsbildung. Es gab z.B. 2013 erhebliche Abweichungen in den Wahlprogrammen von CDU und SPD. Alles was da nicht in der Schnittmenge lag, war sofort vom Tisch. Außerdem gibt es eine Selektion durch die Macher von deinwal.de. Laut FAQ hat man sich auf Anträge und Forderungen beschränkt, die in eine einfache Frage zu übersetzen sind. Das muss natürlich sein. Aber nach welchen Kriterien selektiert wurde, ist nicht klar und die Möglichkeit der Selektion ist beschränkt auf die Menge der vorliegenden Entscheidungen. Dazu kommen noch die og. "realpolitischen" Aspekte.

... Wer sich bei der SPD wirklich zu Hause fühlt, der wird beim Wal vermutlich eher selten bei der Linken rauskommen. ...

Wie Godzilla und Japan.

Ganz davon abgesehen - solche Seiten sind immer Verkürzungen, die deine wirkliche Präferenz für eine Partei nur annähernd abbilden können, aber nie exakt. Den Anspruch haben sie aber auch nicht. Das soll bestenfalls eine kleine Hilfe und ein Einstieg sein, aber dir nicht eine Wahlentscheidung abnehmen. Das geht ja auch gar nicht.

Man sollte halt über die Fragestellungen abstimmen und nicht über die Kommunikation, die man zu den Fragen beobachtet hat. Wie die User mit diesen Tools umgehen, weiß man ja nicht, man sieht nur was sie darüber erzählen. Wahrscheinlich schafft man es auch ein bestimmtes Ergebnis bewusst oder unbewusst anzusteuern. Ich fülle das normalerweise relativ zügig aus und lasse mir pro Frage höchstens ein paar Sekunden Zeit. Das führt dann dazu, dass ich bei extrem vielen (subjektive Einschätzung) Fragen "neutral"/"Enthaltung" wählen muss. Es hängt eigentlich fast immer von Details und Bedingungen ab. Da kommt dann auch schon mal bei raus, dass man mit allen Parteien im Default-Setup fast identische Übereinstimmung hat. Das is dann aber natürlich Zufall.

Ich sehe alle deine Punkte. Aber wie schon gesagt, in Anbetracht der Tatsache, was das Tool sein möchte und was solche Tools insgesamt sein können, halte ich das alles nicht für so dramatisch als dass es den Ansatz hinfällig machen würde.

[tafkasc]

Ich sehe alle deine Punkte. Aber wie schon gesagt, in Anbetracht der Tatsache, was das Tool sein möchte und was solche Tools insgesamt sein können, halte ich das alles nicht für so dramatisch als dass es den Ansatz hinfällig machen würde.

Mir ging es nur darum, die Problematik des Wal-Verfahrens nochmal zu beleuchten. Ich wüsste selbst gar nicht, was ich mit meinem Ergebnis dort anfangen sollte. Übrigens ganz interessant wie so ein (BPB-)Wahl-O-Mat entsteht. Mir war z.B. bis eben gar nicht bekannt, dass die Redaktion einer ziemlich engen Altersbeschränkung unterliegt.

edit: Auch allgemein ganz interessant als Hintergrund-Info: Gesetzgebungsstatistik der 18.Legislaturperiode

[Dimebag666]

Ich halte die Plakatkampagnen, gemessen an dem was sie kosten und welcher Aufwand dahinter steckt, für eine ABM für die Ortsvereine und Subventionierung von Druckereien. Überspitzt ausgedrückt. *g*

[Wishmonster]

Alle anderen schreiben doch seit Jahren das gleiche bzw. in gleicher Art.

Das sehe ich genau so.

Die CDU macht auf "gut und gerne leben" voll auf Wohlfühl-Mutti.
Die Grünen mit "Klar zum Klimawandel" und der gesamten Farbwahl das, was sie schon immer machen.
Ebenso die Linken mit den ewig gleichen Slogans und Optik.
Und bei den SPD-Plakaten musste ich genau hinschauen, um zu sehen, dass es eben keine Plakate der Linken sind.

Die FDP hingegen macht es anders. Andere Slogans (mag man gut finden oder nicht, aber sie lösen eine Reaktion aus), eine innovative Plakatgestaltung und andere Farben. Während die Grünen nach wie vor Dunkelgrün/Hellgrün und etwas weiß mischen, ist die FDP von dem allseits bekannten Gelb-Blau fast komplett weg und wirkt IMHO dadurch frisch, jung und unverbraucht.

Und Slogans wie "Die Sicherheit muss besser organisiert sein als das Verbrechen" sind zum einen inhaltlich anders, setzen einen Widerhaken über den man nachdenken muss und ich glaube schon, dass durch sowas mehr Menschen angesprochen werden als durch "Wir brauchen mehr Sicherheit" zum Beispiel.

Ich mag mich ja irren, aber in NRW hat es gut funktioniert (wobei Plakate natürlich nur ein Teil der Strategie sind).

Das stimmt schon, was mich bei der FDP massiv stört, ist dass altbewährtes als was komplett neues verkauft wird. Die FDP hat sich inhaltlich nicht verändert, nur das Auftreten wirkt moderner. Wenn der Wähler das Auftreten vor die Inhalte stellt, dann braucht sich auch niemand zu beschweren, dass wir nur von inhaltsleeren Berufspolitikern regiert werden, denn genau das scheint der Wähler ja zu wollen.

[Thunderforce]

Die einzigen erwähnenswerten Plakate kommen doch eh nur von Der Partei.
Hab aber noch keine gesehen, stehen die überhaupt auf der Liste? *g*
Ansonsten allerorten der selbe Klumpatsch wie seit 50 Jahren, die FDP ist designtechnisch nun immerhin mal in den frühen 90ern angekommen, chapeau.

[LadyVader]

Ich halte die Plakatkampagnen, gemessen an dem was sie kosten und welcher Aufwand dahinter steckt, für eine ABM für die Ortsvereine und Subventionierung von Druckereien. Überspitzt ausgedrückt. *g*

In die Richtung gehen auch meine Gedanken.

Ich denke auch, dass es 999 von 1000 Wählern wurst ist, was die für Sprüche auf ihre Plakate drucken. Ich wäre andererseits auch nicht überrascht, wenn mehr oder weniger die Qualität der Kandidatenfotos sich als tendenziell ausschlaggebend erweisen würde.

(sieht nett aus ==> wähl ich)

[NegatroN]

Ich halte die Plakatkampagnen, gemessen an dem was sie kosten und welcher Aufwand dahinter steckt, für eine ABM für die Ortsvereine und Subventionierung von Druckereien. Überspitzt ausgedrückt. *g*

In die Richtung gehen auch meine Gedanken.

Ich denke auch, dass es 999 von 1000 Wählern wurst ist, was die für Sprüche auf ihre Plakate drucken. Ich wäre andererseits auch nicht überrascht, wenn mehr oder weniger die Qualität der Kandidatenfotos sich als tendenziell ausschlaggebend erweisen würde.

(sieht nett aus ==> wähl ich)

Meiner Meinung nach spielen die Plakate schon ein Rolle, allerdings vor allem auf einer emotionalen und unbewussten Ebene. Nicht inhaltlich.

[ReplicaOfLife]

Das stimmt schon, was mich bei der FDP massiv stört, ist dass altbewährtes als was komplett neues verkauft wird. Die FDP hat sich inhaltlich nicht verändert, nur das Auftreten wirkt moderner. Wenn der Wähler das Auftreten vor die Inhalte stellt, dann braucht sich auch niemand zu beschweren, dass wir nur von inhaltsleeren Berufspolitikern regiert werden, denn genau das scheint der Wähler ja zu wollen.

Das geht mir ähnlich. Die Partei hat sich ein Image gegeben, das Menschen anspricht, deren Wünsche und Probleme sie gar nicht adressiert, oder denen sie sogar zuwider handelt.
Andererseits ist das aber auch nichts prinzipiell neues, da waren sie in den letzten ~anderthalb Dekaden schon immer mal mehr oder weniger gut drin (davor kann ich es nicht beurteilen). Die neue CI macht es nur auffälliger.

[LadyVader]

Meine Selbstbeobachtung ist, dass man an solchen FDP Plakaten meistens mit dem Auto vorbeifährt und daher selten genug Zeit hat, den ganzen Satz auf dem FDP Plakat zu entziffern, geschweige denn sich den Inhalt durch den Kopf gehen zu lassen. Da kann man ein einzelnes Schlagwort (Familie, Jobs) schon eher irgendwie verbuchen.

Die meisten Menschen haben ja eh keinen Bock, sich im Alltag quasi im Vorbeifahren über Politik Gedanken zu machen, daher bleibt mehr als so ein Schlagwort da nicht hängen, denke ich mir.

[Tolpan]

Meine Selbstbeobachtung ist, dass man an solchen FDP Plakaten meistens mit dem Auto vorbeifährt und daher selten genug Zeit hat, den ganzen Satz auf dem FDP Plakat zu entziffern, geschweige denn sich den Inhalt durch den Kopf gehen zu lassen. Da kann man ein einzelnes Schlagwort (Familie, Jobs) schon eher irgendwie verbuchen.

Die meisten Menschen haben ja eh keinen Bock, sich im Alltag quasi im Vorbeifahren über Politik Gedanken zu machen, daher bleibt mehr als so ein Schlagwort da nicht hängen, denke ich mir.

Hm, ich bin ja auch Pendler und habe dank Baustellendichte jeden Morgen und jeden Abend die Möglichkeit, jedes Plakat jeder Partei eingehend zu studieren...*g*

[MasterOfWurst]

Ich halte die Plakatkampagnen, gemessen an dem was sie kosten und welcher Aufwand dahinter steckt, für eine ABM für die Ortsvereine und Subventionierung von Druckereien. Überspitzt ausgedrückt. *g*

In die Richtung gehen auch meine Gedanken.

Ich denke auch, dass es 999 von 1000 Wählern wurst ist, was die für Sprüche auf ihre Plakate drucken. Ich wäre andererseits auch nicht überrascht, wenn mehr oder weniger die Qualität der Kandidatenfotos sich als tendenziell ausschlaggebend erweisen würde.

(sieht nett aus ==> wähl ich)

Meiner Meinung nach spielen die Plakate schon ein Rolle, allerdings vor allem auf einer emotionalen und unbewussten Ebene. Nicht inhaltlich.

Auch inhaltlich. Wenn ich mir nur die Plakate von CDU, SPD und FDP anschaue, dann sind diese Parteien nur durch ihre Parolen und Schlagwörter für mich absolut unwählbar. Gerade die Plakate des FDP Vorsitzenden sind entweder inhaltlich widerlich oder komplett unglaubwürdig. Meine Wahlentscheidung treffe ich natürlich auf Basis von Wahlprogrammen, Wahlplakate bestätigen diese eigentlich immer nur.