Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
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Tolpan
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Tolpan »

tafkasc hat geschrieben:Meistens sind es kleine, geschlossene Volkswirtschaften mit sehr homogener Bevölkerungsstruktur und ziemlich abgeschotteten Arbeitsmärkten.
Was nicht erklärt, warum die USA von 3 runter auf 14 gefallen sind.

Und warum Nordkorea nicht auf 1 ist, erklärt es auch nicht... :clown:
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Hyronimus
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Hyronimus »

Tolpan hat geschrieben:
tafkasc hat geschrieben:Meistens sind es kleine, geschlossene Volkswirtschaften mit sehr homogener Bevölkerungsstruktur und ziemlich abgeschotteten Arbeitsmärkten.
Was nicht erklärt, warum die USA von 3 runter auf 14 gefallen sind.

Und warum Nordkorea nicht auf 1 ist, erklärt es auch nicht... :clown:
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tafkasc
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von tafkasc »

Tolpan hat geschrieben:
tafkasc hat geschrieben:Meistens sind es kleine, geschlossene Volkswirtschaften mit sehr homogener Bevölkerungsstruktur und ziemlich abgeschotteten Arbeitsmärkten.
Was nicht erklärt, warum die USA von 3 runter auf 14 gefallen sind.

Und warum Nordkorea nicht auf 1 ist, erklärt es auch nicht... :clown:
Ja. Der Satz von mir, den du zitierst, ist auch relativ schwierig und ich würde ihn so nicht mehr schreiben. Die Schweiz und Australien z.B. sind in dem Happiness Report ziemlich weit oben, aber beides sind eigentlich ausgesprochene Einwanderungsländern und auch nicht wirklich geschlossene Volkswirtschaften.

Die Gründe für Zufriedenheit werden ja in dem Report aufgezählt, Pro-Kopf-Einkommen ist schon wichtig, soziales Vertrauen, Freiheiten usw. Da schneidet Nordkorea wohl eher schlecht ab.

Mir gings eher drum: Es ist generell unglaublich schwierig da ein Muster zu erkennen und daraus irgendwas abzuleiten.

Es gibt z.B. entwickelte Länder mit hoher Staats-/Ausgabenquote, die in dem Happiness Report oben gelandet sind (Dänemark, Finnland), es gibt aber auch Länder mit hohen Staatsquoten, die sind nicht so weit oben (Italien, Portugal, Belgien). Dann gibt es Länder mit relativ niedrigen Staatsquoten die sind weit oben (Schweiz, Australien), und welche die sind nicht so weit oben (Japan, Südkorea). Einkommens- und Vermögensverteilung ist auch so ein Thema, die Einkommensverteilung in Schweden oder der Schweiz ist ziemlich vorbildlich, aber beide Ländern haben auch extrem ungleiche Vermögensverteilungen. Es gibt Kantone und Städte in der Schweiz, da sind die Vermögen verteilt wie in Zimbabwe. Oder die USA, die haben eine Einkommensverteilung wie ein Entwicklungsland, sie sind aber trotzdem in dem Happiness Report noch auf Rang 14.

Es ist extrem schwierig daraus etwas abzuleiten, was Länder voneinander übernehmen können. Auf Projektebene vlt, aber auf der Makroebene ...

Z.B. Norwegen, die haben seit Jahrzehnten eine Arbeitslosenquote von unter 5%, lange Jahre im Bereich von 2, 3 %. Norwegen hatte in den letzten Jahrzehnten durchaus auch etwas Einwanderung, aber bei so einer Arbeitslosenquote ist das kein Problem und man sollte sich da sogar etwas Zuwanderung gönnen, damit die Inflation nicht hartnäckig nach oben geht. Daraus kann ein Land wie z.B. Deutschland, das mit Polen und Tschechien zwei direkte Nachbarn hat, die auch noch in der gleichen Währungsunion sind und einen Mindestlohn von 2 oder 3 € haben, unglaublich wenig ableiten.

Die positiven Auswirkungen (z.B. Zufriedenheit und Einkommensgleichheit), die man in den Ländern sieht, die in dem Report weit oben landen, beruhen auf den gleichen Ursachen (der speziellen Konstituion dieser Länder), aber die positiven Auswirkungen begründen sich nicht (unbedingt) gegenseitig. Man sollte da sehr aufpassen, dass man Korrelation und Kausalität nicht durcheinander bringt.

Laut Figure 2.3 (Seite 25) ist übrigens Deutschland das entwickelte, industrialisierte Land mit der deutlich besten Tendenz (seit dem Report 2005-2007) - Rang 25 weltweit, vorne dran sind durchweg Entwicklungs- und Schwellenländer.
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MasterOfWurst
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von MasterOfWurst »

tafkasc hat geschrieben:z.B. Norwegen, die haben seit Jahrzehnten eine Arbeitslosenquote von unter 5%, lange Jahre im Bereich von 2, 3 %.
Vor allem ist diese Quote dort real, nicht so so eine schöngefälschte Statistik wie bei uns.
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tafkasc
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von tafkasc »

MasterOfWurst hat geschrieben:
tafkasc hat geschrieben:z.B. Norwegen, die haben seit Jahrzehnten eine Arbeitslosenquote von unter 5%, lange Jahre im Bereich von 2, 3 %.
Vor allem ist diese Quote dort real, nicht so so eine schöngefälschte Statistik wie bei uns.
Inwiefern die Zahlen alle stimmen ist natürlich immer so ein Thema .. und Polen und Tschechien sind natürlich nicht in der EZ aber in der EU ...
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ragazzirosso
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von ragazzirosso »

MasterOfWurst hat geschrieben:
tafkasc hat geschrieben:z.B. Norwegen, die haben seit Jahrzehnten eine Arbeitslosenquote von unter 5%, lange Jahre im Bereich von 2, 3 %.
Vor allem ist diese Quote dort real, nicht so so eine schöngefälschte Statistik wie bei uns.
Fakten: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 33354.html
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Rotstift
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Rotstift »

"Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber":

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 40388.html
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Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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LordVader
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von LordVader »

Ok... die CDU kann bei gestiegener Wahlbeteiligung deutlich zulegen. Die SPD hat mehr Stimmen als 2012, aber wegen der gestiegenen Wahlbeteiligung ein schlechteres Ergebnis.
Die AFD erfreulich niedrig.
Die Linke verliert 13% ihrer Wähler (absolute Zahlen), die Wahlbeteiligung verstärkt den Effekt.

Also wollen die Mehrheit der Leute, dass alles so bleibt wie es ist.

Ich bin an solchen Tagen so müde... und frage mich tatsächlich wie lange der Kit noch hält. Dazu nochmal der gute Artikel, den NegatroN verlinkt hatte...
NegatroN hat geschrieben:Das hier passt da gut dazu:
Die Mittelschicht schrumpft, die Politik schaut zu
Ich mein, ich persönlich kann mich ja nun wirklich gar nicht beschweren, uns konkret geht es tatsächlich gut. Und von einigen Maßnahmen zur gerechteren Verteilung würden wir "getroffen" werden (z.B. wenn man an Bemessungsgrenzen endlich mal drangehen würde). Aber das wäre in meinen Augen bitter nötig, von einer richtigen Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und auf alle Fälle einer Transaktionssteuer ganz zu schweigen...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

LordVader hat geschrieben:Ok... die CDU kann bei gestiegener Wahlbeteiligung deutlich zulegen. Die SPD hat mehr Stimmen als 2012, aber wegen der gestiegenen Wahlbeteiligung ein schlechteres Ergebnis.
Die AFD erfreulich niedrig.
Die Linke verliert 13% ihrer Wähler (absolute Zahlen), die Wahlbeteiligung verstärkt den Effekt.

Also wollen die Mehrheit der Leute, dass alles so bleibt wie es ist.

Ich bin an solchen Tagen so müde... und frage mich tatsächlich wie lange der Kit noch hält. Dazu nochmal der gute Artikel, den NegatroN verlinkt hatte...
NegatroN hat geschrieben:Das hier passt da gut dazu:
Die Mittelschicht schrumpft, die Politik schaut zu
Ich mein, ich persönlich kann mich ja nun wirklich gar nicht beschweren, uns konkret geht es tatsächlich gut. Und von einigen Maßnahmen zur gerechteren Verteilung würden wir "getroffen" werden (z.B. wenn man an Bemessungsgrenzen endlich mal drangehen würde). Aber das wäre in meinen Augen bitter nötig, von einer richtigen Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und auf alle Fälle einer Transaktionssteuer ganz zu schweigen...
Man sollte allerdings nicht Landes- und Bundespolitik vermengen. Dass die Leute eine Fortsetzung der Politik im Saarland wollen, heißt ja nicht unbedingt was für die Themen, die du da auflistest.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von wolverin »

LordVader hat geschrieben:Ok... die CDU kann bei gestiegener Wahlbeteiligung deutlich zulegen. Die SPD hat mehr Stimmen als 2012, aber wegen der gestiegenen Wahlbeteiligung ein schlechteres Ergebnis.
Die AFD erfreulich niedrig.
Die Linke verliert 13% ihrer Wähler (absolute Zahlen), die Wahlbeteiligung verstärkt den Effekt.

Also wollen die Mehrheit der Leute, dass alles so bleibt wie es ist.

Ich bin an solchen Tagen so müde... und frage mich tatsächlich wie lange der Kit noch hält. Dazu nochmal der gute Artikel, den NegatroN verlinkt hatte...
NegatroN hat geschrieben:Das hier passt da gut dazu:
Die Mittelschicht schrumpft, die Politik schaut zu
Ich mein, ich persönlich kann mich ja nun wirklich gar nicht beschweren, uns konkret geht es tatsächlich gut. Und von einigen Maßnahmen zur gerechteren Verteilung würden wir "getroffen" werden (z.B. wenn man an Bemessungsgrenzen endlich mal drangehen würde). Aber das wäre in meinen Augen bitter nötig, von einer richtigen Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und auf alle Fälle einer Transaktionssteuer ganz zu schweigen...
Was wäre denn die Alternative gewesen? Ich meine, ich hätte auch lieber Rot-Rot(-Grün) gesehen. Aber Lafontaine hat doch viel zu sehr auf die "gegen die da oben"-Karte gesetzt, was einzig und alleine den positiven Effekt hatte, dass er vermutlich die schlimmste Nemesis der Afd war.

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass das Bundesland in dem ich lebe, das erste seit einiger Zeit ist, das den Siegeszug der AfD gebremst und ihnen ein zweistelliges Ergebnis verwehrt hat.
Wenn Slayer wieder auf Tour gehen würden, würde Corona seine Ausbreitung canceln.
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borsti
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von borsti »

wolverin hat geschrieben:
LordVader hat geschrieben:Ok... die CDU kann bei gestiegener Wahlbeteiligung deutlich zulegen. Die SPD hat mehr Stimmen als 2012, aber wegen der gestiegenen Wahlbeteiligung ein schlechteres Ergebnis.
Die AFD erfreulich niedrig.
Die Linke verliert 13% ihrer Wähler (absolute Zahlen), die Wahlbeteiligung verstärkt den Effekt.

Also wollen die Mehrheit der Leute, dass alles so bleibt wie es ist.

Ich bin an solchen Tagen so müde... und frage mich tatsächlich wie lange der Kit noch hält. Dazu nochmal der gute Artikel, den NegatroN verlinkt hatte...
NegatroN hat geschrieben:Das hier passt da gut dazu:
Die Mittelschicht schrumpft, die Politik schaut zu
Ich mein, ich persönlich kann mich ja nun wirklich gar nicht beschweren, uns konkret geht es tatsächlich gut. Und von einigen Maßnahmen zur gerechteren Verteilung würden wir "getroffen" werden (z.B. wenn man an Bemessungsgrenzen endlich mal drangehen würde). Aber das wäre in meinen Augen bitter nötig, von einer richtigen Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und auf alle Fälle einer Transaktionssteuer ganz zu schweigen...
Was wäre denn die Alternative gewesen? Ich meine, ich hätte auch lieber Rot-Rot(-Grün) gesehen. Aber Lafontaine hat doch viel zu sehr auf die "gegen die da oben"-Karte gesetzt, was einzig und alleine den positiven Effekt hatte, dass er vermutlich die schlimmste Nemesis der Afd war.

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass das Bundesland in dem ich lebe, das erste seit einiger Zeit ist, das den Siegeszug der AfD gebremst und ihnen ein zweistelliges Ergebnis verwehrt hat.
Ich bin bestimmt nicht der Einzige, der das was da ganz links lauert, in Teilen ziemlich gruselig findet. Ja, es gibt gute Ideen wie eine höhere Erbschaftssteuer und eine Finanztransaktionssteuer ebenso sollte Bildung für jeden gleichermaßen zugänglich sein. Den massiven Ausbau des Wohlfahrtsstaates halte ich aber für falsch. Was immer die sagen, würde es am Ende auch darauf hinauslaufen, dass die arbeitende Bevölkerung die nichtarbeitende noch weiter alimentiert. Das ist aber meines Erachtens nicht nur nicht nötig, sondern auch der falsche Weg. Die arbeitende Mittelschicht sollte stattdessen entlastet werden.

Ein großes Problem sehe ich darin, dass es trotz immer mehr Parteien in den Parlamenten immer weniger Koalitionsoptionen gibt. Man bekommt immer CDU/SPD oder SPD/CDU weil alle anderen Konstellationen nicht miteinander können oder wollen.
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wolverin
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von wolverin »

borsti hat geschrieben:
wolverin hat geschrieben:
LordVader hat geschrieben:Ok... die CDU kann bei gestiegener Wahlbeteiligung deutlich zulegen. Die SPD hat mehr Stimmen als 2012, aber wegen der gestiegenen Wahlbeteiligung ein schlechteres Ergebnis.
Die AFD erfreulich niedrig.
Die Linke verliert 13% ihrer Wähler (absolute Zahlen), die Wahlbeteiligung verstärkt den Effekt.

Also wollen die Mehrheit der Leute, dass alles so bleibt wie es ist.

Ich bin an solchen Tagen so müde... und frage mich tatsächlich wie lange der Kit noch hält. Dazu nochmal der gute Artikel, den NegatroN verlinkt hatte...
NegatroN hat geschrieben:Das hier passt da gut dazu:
Die Mittelschicht schrumpft, die Politik schaut zu
Ich mein, ich persönlich kann mich ja nun wirklich gar nicht beschweren, uns konkret geht es tatsächlich gut. Und von einigen Maßnahmen zur gerechteren Verteilung würden wir "getroffen" werden (z.B. wenn man an Bemessungsgrenzen endlich mal drangehen würde). Aber das wäre in meinen Augen bitter nötig, von einer richtigen Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer und auf alle Fälle einer Transaktionssteuer ganz zu schweigen...
Was wäre denn die Alternative gewesen? Ich meine, ich hätte auch lieber Rot-Rot(-Grün) gesehen. Aber Lafontaine hat doch viel zu sehr auf die "gegen die da oben"-Karte gesetzt, was einzig und alleine den positiven Effekt hatte, dass er vermutlich die schlimmste Nemesis der Afd war.

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass das Bundesland in dem ich lebe, das erste seit einiger Zeit ist, das den Siegeszug der AfD gebremst und ihnen ein zweistelliges Ergebnis verwehrt hat.
Ich bin bestimmt nicht der Einzige, der das was da ganz links lauert, in Teilen ziemlich gruselig findet. Ja, es gibt gute Ideen wie eine höhere Erbschaftssteuer und eine Finanztransaktionssteuer ebenso sollte Bildung für jeden gleichermaßen zugänglich sein. Den massiven Ausbau des Wohlfahrtsstaates halte ich aber für falsch. Was immer die sagen, würde es am Ende auch darauf hinauslaufen, dass die arbeitende Bevölkerung die nichtarbeitende noch weiter alimentiert. Das ist aber meines Erachtens nicht nur nicht nötig, sondern auch der falsche Weg. Die arbeitende Mittelschicht sollte stattdessen entlastet werden.

Ein großes Problem sehe ich darin, dass es trotz immer mehr Parteien in den Parlamenten immer weniger Koalitionsoptionen gibt. Man bekommt immer CDU/SPD oder SPD/CDU weil alle anderen Konstellationen nicht miteinander können oder wollen.
Ich finde vor allem gruselig, dass bei Lafontaine und Wagenknecht die Grenze zum Populismus schon fast überschritten ist. Ich kann mich der Linkspartei an sich eigentlich ganz gut anfreunden und denke, dass die realpolitischen Kräfte in Kombination mit einer sozialdemokratischen SPD (keine "Genosse der Bosse"-Gabriel Partei) durchaus etwas bewegen könnten. Aber es müsste auch mit Maß und Ziel geschehen. Lafontaine will nicht wirklich regieren, sondern nur profilieren, nämlich sich selbst.
Das ist allerdings nur meine subjektive Meinung und ich kann auch falsch liegen.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von LordVader »

NegatroN hat geschrieben:Man sollte allerdings nicht Landes- und Bundespolitik vermengen. Dass die Leute eine Fortsetzung der Politik im Saarland wollen, heißt ja nicht unbedingt was für die Themen, die du da auflistest.
Im Prinzip richtig.
Aber es wird ja jetzt halt auch schon als "Beweis" gewertet, dass das "Flirten mit den Linkspopulisten vom Volk abgestraft" wird...
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

LordVader hat geschrieben:Im Prinzip richtig.
Aber es wird ja jetzt halt auch schon als "Beweis" gewertet, dass das "Flirten mit den Linkspopulisten vom Volk abgestraft" wird...
IMO wird da schon wieder von allen Seiten sehr viel mehr reininterpretiert als tatsächlich drinsteckt.
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Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von LordVader »

Auch richtig. Wenn das nicht nur so oft zu selbst erfüllenden Voraussagen würde...

Aber ansonsten schon richtig: Das nach Bremen unbedeutenste Bundesland hat gewählt... 1,2% der Bundesbevölkerung (Wahlberechtigtenanteil habe ich gerade nicht zur Hand)... da einen Bundestrend abzulesen ist sicherlich etwas abenteuerlich, vor allem wenn die Ministerpräsidentin beliebt ist.
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