Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
Benutzeravatar
Rotstift
Beiträge: 14083
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Steinfeld

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Rotstift »

NegatroN hat geschrieben: 17.11.2019 16:02
Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 13:14 Die Grünen mögen auf ihrem Bundesparteitag Homöopathe nicht als Pseudomedizin bezeichnen und gründen statt dessen lieber eine Kommission die den "Wissenschaftsbegriff in der Medizin neu diskutieren" soll. :klatsch:

Wieder eine Partei unwählbar....
Ich finde die Haltung der Partei in dem Bereich auch richtig schlimm. Aber diese Konsequenz geht mir zu weit, weil es eben insgesamt doch ein völliges B-Thema ist. Wenn wir alle Parteien so konsequent prüfen, bleibt keine mehr übrig, die man noch wählen kann. Das wird uns bei den wirklich wichtigen Themen aber nicht weiterbringen.
Ihr habt ja beide recht, ich schreibe halt im ersten Affekt gerne mal was überzogenen. Aber ich hatte mich schon über diese komplette Quatsch-Abstimmung im Landtag so dermaßen aufgeregt, da hat das hier das Faß zum Überlaufen gebracht. Dass die Grünen ihre Eso-Altlasten nicht loswerden stört mich aber wirklich massiv.
Mille millions de mille sabords!

Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)

Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19910
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Apparition »

TAFKAR hat geschrieben: 17.11.2019 15:20 In Bayern hat die CSU vor kurzem vorgeschlagen, man könne doch mal untersuchen, ob man Antibiotika durch Homöopathie ersetzen kann. Abstimmungsergebnis:

https://pbs.twimg.com/media/EIy_10SWkAIIDKW.jpg:large
https://www.sueddeutsche.de/bayern/baye ... -1.4672567


Ähnlich wissenschaftsfremd diskutiert man bei den Grünen ja auch Genomeditierung, die man stark regulieren will, weil sie aus deren Sicht Gentechnik darstellt. Gleichzeitig unterstützt man die IPCC-Klimaberichte. In diesen wiederum wird aber gerade Genomeditierung mittels CRISPR/Cas als Möglichkeit aufgezeigt, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen.
In dieser Debatte, so wichtig sie ist, geht so wahnsinnig viel durcheinander, weil niemand weiss, wovon er eigentlich spricht. Und die Fachleute stehen weinend daneben. Es ist zum verzweifeln.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27839
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:09Dass die Grünen ihre Eso-Altlasten nicht loswerden stört mich aber wirklich massiv.
Ja, mich auch.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
TheRiverDragon
Beiträge: 606
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Freising

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von TheRiverDragon »

NegatroN hat geschrieben: 17.11.2019 18:54
Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:09Dass die Grünen ihre Eso-Altlasten nicht loswerden stört mich aber wirklich massiv.
Ja, mich auch.
Dem schließe ich mich an.

"Den Wissenschaftsbegriff in der Medizin neu diskutieren" in einer Partei-Kommission ist schon alleine deswegen absurd, weil das keine politische Aufgabe ist, sondern bei Bedarf eine Aufgabe innerhalb der Wissenschaft.
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19910
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Apparition »

TheRiverDragon hat geschrieben: 17.11.2019 19:08
NegatroN hat geschrieben: 17.11.2019 18:54
Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:09Dass die Grünen ihre Eso-Altlasten nicht loswerden stört mich aber wirklich massiv.
Ja, mich auch.
Dem schließe ich mich an.

"Den Wissenschaftsbegriff in der Medizin neu diskutieren" in einer Partei-Kommission ist schon alleine deswegen absurd, weil das keine politische Aufgabe ist, sondern bei Bedarf eine Aufgabe innerhalb der Wissenschaft.
Ich finde das sogar äußerst anmaßend. Ich definiere ja auch nicht Programmiersprachen neu, obwohl ich in meinem Leben keine einzige Zeile Code geschrieben habe. Wenn man ganz, ganz böse ist, kann man das auch als Angriff einer politischen Partei auf die Freiheit der Wissenschaft lesen. Das ist vielleicht nicht die Intention, aber das Ergebnis. Es gibt so Momente, da kann ich die Leute verstehen, die in den Grünen vor allem eine Verbots- und Bevormundungspartei sehen. Da fehlt jemandem das Gespür für die eigene Rolle in der Gesellschaft.

So sehr es mir wehtut, aber was Freiheit der Wissenschaft angeht, ist möglicherweise die FDP am besten aufgestellt.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
infected
Beiträge: 12357
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Sanctum Sanctorum

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von infected »

Apparition hat geschrieben: 17.11.2019 20:23
TheRiverDragon hat geschrieben: 17.11.2019 19:08
NegatroN hat geschrieben: 17.11.2019 18:54
Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:09Dass die Grünen ihre Eso-Altlasten nicht loswerden stört mich aber wirklich massiv.
Ja, mich auch.
Dem schließe ich mich an.

"Den Wissenschaftsbegriff in der Medizin neu diskutieren" in einer Partei-Kommission ist schon alleine deswegen absurd, weil das keine politische Aufgabe ist, sondern bei Bedarf eine Aufgabe innerhalb der Wissenschaft.
Ich finde das sogar äußerst anmaßend. Ich definiere ja auch nicht Programmiersprachen neu, obwohl ich in meinem Leben keine einzige Zeile Code geschrieben habe. Wenn man ganz, ganz böse ist, kann man das auch als Angriff einer politischen Partei auf die Freiheit der Wissenschaft lesen. Das ist vielleicht nicht die Intention, aber das Ergebnis. Es gibt so Momente, da kann ich die Leute verstehen, die in den Grünen vor allem eine Verbots- und Bevormundungspartei sehen. Da fehlt jemandem das Gespür für die eigene Rolle in der Gesellschaft.

So sehr es mir wehtut, aber was Freiheit der Wissenschaft angeht, ist möglicherweise die FDP am besten aufgestellt.
Ich habe daran meine Zweifel angesichts der Art und Weise wie seitens der FDP gegen Fff und die das Thema begleitenden Wissenschaftler ausgeteilt wird.
Nobody expects the Spanish Inquisition!



Fnord
Benutzeravatar
Apparition
Beiträge: 19910
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: At the End of the Line

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Apparition »

infected hat geschrieben: 17.11.2019 20:47
Apparition hat geschrieben: 17.11.2019 20:23
TheRiverDragon hat geschrieben: 17.11.2019 19:08
NegatroN hat geschrieben: 17.11.2019 18:54

Ja, mich auch.
Dem schließe ich mich an.

"Den Wissenschaftsbegriff in der Medizin neu diskutieren" in einer Partei-Kommission ist schon alleine deswegen absurd, weil das keine politische Aufgabe ist, sondern bei Bedarf eine Aufgabe innerhalb der Wissenschaft.
Ich finde das sogar äußerst anmaßend. Ich definiere ja auch nicht Programmiersprachen neu, obwohl ich in meinem Leben keine einzige Zeile Code geschrieben habe. Wenn man ganz, ganz böse ist, kann man das auch als Angriff einer politischen Partei auf die Freiheit der Wissenschaft lesen. Das ist vielleicht nicht die Intention, aber das Ergebnis. Es gibt so Momente, da kann ich die Leute verstehen, die in den Grünen vor allem eine Verbots- und Bevormundungspartei sehen. Da fehlt jemandem das Gespür für die eigene Rolle in der Gesellschaft.

So sehr es mir wehtut, aber was Freiheit der Wissenschaft angeht, ist möglicherweise die FDP am besten aufgestellt.
Ich habe daran meine Zweifel angesichts der Art und Weise wie seitens der FDP gegen Fff und die das Thema begleitenden Wissenschaftler ausgeteilt wird.
Point taken. In anderen Zusammenhängen fiel es mir nur auf, aber ja, auch bei denen wird natürlich nach Interessen gefiltert.
That is delightful news for someone who cares.
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27839
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

Alle Parteien agieren da im Zweifel strategisch. Trotzdem sehe ich die grundsätzliche Bereitschaft, rationale und wissenschaftliche Ergebnisse anzuerkennen, bei den Grünen und der FDP am höchsten. Trotz der hier genannten Punkte.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Benutzeravatar
borsti
Beiträge: 4937
Registriert: 26.03.2004 00:21

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von borsti »

NegatroN hat geschrieben: 17.11.2019 21:51 Alle Parteien agieren da im Zweifel strategisch. Trotzdem sehe ich die grundsätzliche Bereitschaft, rationale und wissenschaftliche Ergebnisse anzuerkennen, bei den Grünen und der FDP am höchsten. Trotz der hier genannten Punkte.
Es gibt manchmal politische und wirtschaftliche Debatten, da bin ich ganz froh, dass es die FDP gibt - oder wenigstens jemanden, der die entsprechende Position vertritt. Und dann hab ich manchmal sogar Hoffnung in Bezug auf die Partei. So ganz grundsätzlich halte ich Liberalismus nämlich für eine ziemlich gute Idee. Nur leider kommt dann meistens beizeiten wieder ne Aussage aus den Reihen der FDP, bei der ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus komme.
Benutzeravatar
Alphex
Beiträge: 6351
Registriert: 28.08.2012 16:34

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Alphex »

Apparition hat geschrieben: 17.11.2019 20:23So sehr es mir wehtut, aber was Freiheit der Wissenschaft angeht, ist möglicherweise die FDP am besten aufgestellt.
Wenn du davon ausgehst, dass Wissenschaft immer selbst zusehen muss, dass sie ihre Erkenntnisse an Firmen verkaufen kann, dann ja. Weil es gibt diverse Disziplinen, deren Ergebnisse sich besser verkaufen lassen (Naturwissenschaften) als andere (Geisteswissenschaften), und ohne Kohle forscht sich in allen schlecht. Und für Fördersegen ist die Partei, die einen schlanken Staat will, eher nicht bekannt.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
Benutzeravatar
monochrom
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9618
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Helltown Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von monochrom »

Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:04
Schnabelrock hat geschrieben: 17.11.2019 15:11 Das hier ist in dem Zusammenhang recht interessant:

https://swprs.org/das-skeptiker-syndrom ... bggPMWy_lc
Was ist daran interessant und in welchem Zusammenhang? Da rechnet einer mit der GWUP ab, was hat das mit den Grünen zu tun?
Vor allem ist er dann Gründungsmitglied der völlig schrägen "Gesellschaft für Anomalistik" geworden - ein schlimmes Beispiel dafür, was rauskommt, wenn Kultur- und Geisteswissenschaftler Naturwissenschaft betreiben. Was die da so alles "bemerkenswert" finden, ist eher zum lachen. "Remote Viewing" und so.
I, too, wish to be a decent manboy
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27839
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

monochrom hat geschrieben: 18.11.2019 08:05
Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:04
Schnabelrock hat geschrieben: 17.11.2019 15:11 Das hier ist in dem Zusammenhang recht interessant:

https://swprs.org/das-skeptiker-syndrom ... bggPMWy_lc
Was ist daran interessant und in welchem Zusammenhang? Da rechnet einer mit der GWUP ab, was hat das mit den Grünen zu tun?
Vor allem ist er dann Gründungsmitglied der völlig schrägen "Gesellschaft für Anomalistik" geworden - ein schlimmes Beispiel dafür, was rauskommt, wenn Kultur- und Geisteswissenschaftler Naturwissenschaft betreiben. Was die da so alles "bemerkenswert" finden, ist eher zum lachen. "Remote Viewing" und so.
Ich finde ein paar Absätze in seinen Ausführungen auch etwas eigenwillig. Ich finde vor allem die Forderung, immer allem gegenüber offen sein zu müssen, eher fragwürdig. Andererseits denke ich aber schon, dass er da grundsätzlich einen Punkt hat. Ich hab nicht so viel Einblick in die GWUP, da ich da kein Mitglied bin. Wenn ich es aber mit der GBS vergleiche, dann kommt mir da einiges sehr bekannt vor, was er da so schreibt. Innerhalb der politischen Linken sind diese Mechanismen ebenfalls nicht selten anzutreffen.
Meine Vermutung wäre also schon, dass die Kritik bei der GWUP nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Benutzeravatar
Schnabelrock
Beiträge: 20058
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: banned

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von Schnabelrock »

monochrom hat geschrieben: 18.11.2019 08:05 Vor allem ist er dann Gründungsmitglied der völlig schrägen "Gesellschaft für Anomalistik" geworden - ein schlimmes Beispiel dafür, was rauskommt, wenn Kultur- und Geisteswissenschaftler Naturwissenschaft betreiben. Was die da so alles "bemerkenswert" finden, ist eher zum lachen. "Remote Viewing" und so.
Naja, das stimmt halt nur, solange man Naturwissenschaften komplett isoliert betrachtet. Und auch dann nur, wenn die Ergebnisse zwangsläufig und eindeutig sind. Was ja imo selbst in den Naturwissenschaften längst nicht immer so ist.

Unterstelle ich das mal, kommt man - mit diesen klaren, nicht diskutierbaren Ergebnissen - schnell auf die Wertungsebene. Da verlässt es dann den rein naturwissenschaftlichen Bereich. Und auch auf der Anwendungsebene bringe ich (isoliert klare) Ergebnisse häufig in so komplexe Zusammenhänge, dass es dann nicht mehr klar sein kann.

Die Idee, dass z. B. Elektrotechnik oder Pharmazie eindeutig und klar und abschließend sind, stimmt wenn überhaupt nur in deren Mikrokosmos. Macht man damit den Schritt raus aus dem Labor oder Rechenblatt, muss man auch mit Faktoren umgehen, die nicht labordefiniert sind, selbstverständlich auch sozialen. Mehr als ein Physiker bildet schon "Gesellschaft" - das wars dann mit "physics only" :-)

Das betrifft wohlgemerkt nur den Schritt aus dem Labor. Da sollten MINT-Leute mal verstehen, dass sie in dem Moment die Deutungshoheit zumindest teilen. Andererseits, keine Frage, ist die Vorstellung von Soziologen, Romanisten oder Sportwissenschaftlern, sie könnten einen guten Beitrag zu Pharmazie oder Elektrotechnik im engeren Sinne leisten, natürlich Mumpitz.

Zu den Typen selbst und diesen Gesellschaften kann ich ansonsten nix sagen. Ich habe den Beitrag gelesen, den ich in einigen wesentlichen Punkten gut fand. Die Vereinsmeierei-Passagen habe ich ausgeblendet. Die Mechanismen sollte aber doch jeder zumindest zu einem ordentlichen Teil wiedererkennen, oder?

Ansonsten habe ich aus Faulheit den Laden und sein Umfeld nicht betrachtet, mit Ausnahme eines kurzen Checks, dass nicht offenbar Menschenverachtendes läuft.
In dubio contra googlio.
Benutzeravatar
monochrom
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 9618
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Helltown Hamburg
Kontaktdaten:

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von monochrom »

NegatroN hat geschrieben: 18.11.2019 09:24
monochrom hat geschrieben: 18.11.2019 08:05
Rotstift hat geschrieben: 17.11.2019 16:04
Schnabelrock hat geschrieben: 17.11.2019 15:11 Das hier ist in dem Zusammenhang recht interessant:

https://swprs.org/das-skeptiker-syndrom ... bggPMWy_lc
Was ist daran interessant und in welchem Zusammenhang? Da rechnet einer mit der GWUP ab, was hat das mit den Grünen zu tun?
Vor allem ist er dann Gründungsmitglied der völlig schrägen "Gesellschaft für Anomalistik" geworden - ein schlimmes Beispiel dafür, was rauskommt, wenn Kultur- und Geisteswissenschaftler Naturwissenschaft betreiben. Was die da so alles "bemerkenswert" finden, ist eher zum lachen. "Remote Viewing" und so.
Ich finde ein paar Absätze in seinen Ausführungen auch etwas eigenwillig. Ich finde vor allem die Forderung, immer allem gegenüber offen sein zu müssen, eher fragwürdig. Andererseits denke ich aber schon, dass er da grundsätzlich einen Punkt hat. Ich hab nicht so viel Einblick in die GWUP, da ich da kein Mitglied bin. Wenn ich es aber mit der GBS vergleiche, dann kommt mir da einiges sehr bekannt vor, was er da so schreibt. Innerhalb der politischen Linken sind diese Mechanismen ebenfalls nicht selten anzutreffen.
Meine Vermutung wäre also schon, dass die Kritik bei der GWUP nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.
Ach, unbedingt. Garantiert sind die zu zementiert in ihrer Herangehensweise. Außerdem könnte ich mir gut verstellen, das der Punkt, das es da in großen Teilen um Selbstmarketing geht, trifft. Aber was der Typ da so schreibt, lässt bei mir schon sämtliche Alarmglocken schellen. Vor allem, weil halt nicht klar wird, was er denn genau für "seltsame Phänomene" für erforschungswürdig hält. Das wird halt erst klarer, wenn man anfängt, ihn un seinen neuen Verein zu googeln. Und da sehe ich dann schon starke Hinweise darauf, das wir mal wieder in die Nähe der Freiburger Schule der Parawissenschaften kommen - und da muss niemand was forschen, das ist halt leider alles komplett haltloser Bockmist.
I, too, wish to be a decent manboy
Benutzeravatar
NegatroN
Stammposter
Stammposter
Beiträge: 27839
Registriert: 26.03.2004 00:21
Wohnort: Schräg dahoam
Kontaktdaten:

Re: Allgemeiner Politik/Zeitgeschehen-Thread, Teil 2

Beitrag von NegatroN »

monochrom hat geschrieben: 18.11.2019 10:59Ach, unbedingt. Garantiert sind die zu zementiert in ihrer Herangehensweise. Außerdem könnte ich mir gut verstellen, das der Punkt, das es da in großen Teilen um Selbstmarketing geht, trifft. Aber was der Typ da so schreibt, lässt bei mir schon sämtliche Alarmglocken schellen. Vor allem, weil halt nicht klar wird, was er denn genau für "seltsame Phänomene" für erforschungswürdig hält. Das wird halt erst klarer, wenn man anfängt, ihn un seinen neuen Verein zu googeln. Und da sehe ich dann schon starke Hinweise darauf, das wir mal wieder in die Nähe der Freiburger Schule der Parawissenschaften kommen - und da muss niemand was forschen, das ist halt leider alles komplett haltloser Bockmist.
Ich kenne die Hintergründe nicht, weil ich die nicht gegoogelt habe. Aber ja, genau so was hab ich da auch rausgelesen. Ich bin da an einem ähnlichen Punkt wie bei der Homöopathie-Debatte. Man muss nicht alles immer völlig "neutral" betrachten. Wenn eine Theorie nicht mal ansatzweise die Grundanforderungen an Wissenschaftlichkeit erfüllt, wenn sie in Widerspruch zu zentrale Grundannahmen steht ohne dies auch nur halbwegs schlüssig zu begründen, dann muss ich das eben nicht Ernst nehmen, sondern kann es in der Tat auch ohne monatelange Überprüfung als Bullshit abtun. Beispiel Granderwasser. Wenn deren Erklärung in direktem Widerspruch zum zweiten Satz der Thermodynamik steht und das einfach so postuliert (was bedeuten würde, dass fast die gesamte theoretische und auch praktische Physik falsch wäre und unser ganzes Universum und quasi unsere gesamte Technologie komplett anders funktionieren würde, als wir denken), dann muss ich mich nicht weiter damit beschäftigen, solange sie diesen Widerspruch nicht erklären können. Die Forderung, das als gleichwertig zu Hypothesen zu betrachten, die solche Widersprüche nicht haben, ist einfach unsinnig. Das kommt dann tatsächlich nur von denjenigen, die ihren komplett haltlosen Schmarrn den Anschein von Wissenschaftlichkeit geben wollen.
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
We’re long past being careful of what we wish for
Gesperrt