*unfasshuld @ Pink Floyd*

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VoiceOfTheSoul
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von VoiceOfTheSoul »

So, seit einigen Stunden zurück aus Berlin. Das Konzert an sich war wie erwartet grandios, hatte zum Ende hin aber einen relativ derben Schönheitsfehler, der einen ziemlich schalen Beigeschmack hinterließ. Aber der Reihe nach...

Wir kamen gestern gegen Mittag im schwül-heißen Berlin an und widmeten uns erstmal dem gastronomischen Angebot. Ich fand es erstaunlich, dass man in der Stadt für relativ kleines Geld gut essen kann; das hätte ich so nicht erwartet. Wir kehrten schließlich in einem Burgerladen ein, in dem ich für knapp 10 Euro den zweitbesten Burger meines bisherigen Lebens zu mir nahm, der mich für den ganzen restlichen Tag satt machen sollte. Im Anschluss ging es zum Ostbahnhof, wo auch unser Hotel war, und wir bezogen unser Zimmer. Da ich erst zum zweiten Mal in meinem Leben in Berlin war, wollte ich ein bisschen Sightseeing betreiben. Wir fuhren zum Alexanderplatz, von wo aus wir Teile der Stadt und einige Sehenswürdigkeiten (Brandenburger Tor, Reichstag) zu Fuß erkundeten und dabei das eine oder andere Bier verhafteten. Wenn man an die Dimensionen Dortmunds gewöhnt ist, ist es echt erstaunlich, wie riesig Berlin ist. Man fährt mit der S-Bahn über vier oder fünf Stationen, von denen jede einzelne so groß wie der Dortmunder Hauptbahnhof ist, und befindet sich doch immer noch in Berlin-Mitte. Schließlich gingen wir nochmal zum Hotel zurück, zogen uns um und machten uns auf den Weg zur Mercedes-Benz-Arena, die fußläufig etwa 10 Minuten entfernt war.

Die Halle ist riesig mit ziemlich steilen Rängen, und unsere Plätze waren sehr weit oben am Ende der Halle von der Bühne aus gesehen. So waren wir zwar sehr weit von der Bühne weg, hatten aber einen sehr guten Blick vor allem auf die gigantische Leinwand. Ebenfalls sehr beeindruckend von oben sah der FOH-Bereich in der Mitte der Halle aus. Besteht dieser bei Rockkonzerten in der Regel "nur" aus einem bis mehreren Mischpulten, erinnerte er hier eher an eine Kommandozentrale. Unzählige Mischpulte, Geräte, Rechner und Regler, die von rund 12 Leuten bedient wurden. Das versprach vom technischen Aufwand her Großes! Die Show hatte einen "fließenden", gemächlichen Beginn. Um Punkt 20 Uhr drang leises Meeresrauschen und Möwengeschrei aus den Boxen, und kurze Zeit später erschien auf der Leinwand das Bild einer Frau in Rückansicht, die einsam am Strand saß und aufs Meer blickte. Gut zwanzig Minuten ging das so, es geschah eigentlich nichts, außer dass sich die Frau ab und zu mal ein wenig bewegte; das Meeresrauschen lullte einen allmählich ein. Dann plötzlich, um zwanzig nach acht, veränderte sich das Bild, der Himmel wurde blutrot, dann wurde alles dunkel, die Band betrat die Bühne und stieg mit 'Breathe' ein. Von Anfang an war deutlich erkennbar, dass Roger sich eine Begleitband der Spitzenklasse zusammengestellt hat. Dave Kilminster und der Sänger, dessen Name mir jetzt nicht einfällt, können den Gesangs- und Gitarrenstil von David Gilmour quasi perfekt imitieren, und Jon Carin war auch dabei; aus der Entfernung wirkte es wirklich, als stünden da Pink Floyd auf der Bühne. Highlights des ersten Sets waren für mich eine knarzende mächtige Version von 'One Of These Days', 'Time' und vor allem das finstere und unfassbar geile 'Welcome To The Machine' samt düsterer Leinwandprojektionen. Was für ein Gottsong, ey; das war pure Urgewalt!! Drei Songs vom aktuellen Roger Waters-Album wurden auch gespielt und machten sich gut im Set; vor allem 'Picture That' mit seiner heftigen Angepisstheit gefiel mir. Nach 'Another Brick In The Wall' war dann erstmal Pause.

Im zweiten Set steigerte sich der technische Aufwand dann noch. Zu Beginn wurde eine weitere massive Leinwandreihe mitten in der Halle runtergefahren, die sich von der Bühne ausgehend einmal komplett um den riesigen FOH-Bereich rum erstreckte und die Halle so quasi in zwei Hälften teilte. Auf dieser Leinwandreihe erschien dann das Cover der Animals-Scheibe (die ich zu meiner Schande immer noch nicht habe), und weiter ging's mit 'Dogs'. Wieder mal fiel mir auf, wie sehr mir die für PF-Verhältnisse aggressivere und gitarrenlastigere Ausrichtung der Animals-Songs gefällt. Bei 'Pigs' gab es dann eine lange Sequenz von Leinwandprojektionen mit Trump-Schmähungen. Peinliche und widersprüchliche Aussagen des Donald wechselten sich ab mit Fotomontagen, die zum Teil deutlich unter die Gürtellinie gingen: Trump als Kleinkind in Windeln, als rammelnder Affe, als kleinpimmelige antike Statue, und zum Schluss der riesige deutsche Schriftzug: Trump ist ein Schwein. Solche holzhammerartige Kritik ist ja schon nicht jedermanns Sache, aber wenn einer es sich redlich verdient hat derart angegangen zu werden, dann ist das Trump...

Nach einigen weiteren Songs (unter anderem 'Us and Them') endete der reguläre Set dann mit einer schlichtweg wunderbaren, zum Heulen schönen Version von 'Brain Damage / Eclipse'. Und alles hätte ein wunderbarer, perfekter Konzertabend sein können. Hätte. Denn vor der Zugabe brachte Roger völlig unerwartet eine ziemlich kontroverse und auf jeden Fall schlichtweg unnötige Aktion, die nicht wenige Zuschauer vor den Kopf stieß. Er griff sich das Mikrofon und steigerte sich in eine mehrminütige Wutrede hinein, die nicht nur für mich ziemlich unangenehm war. Es ging grob um die ihm mehrfach entgegen gebrachten Vorwürfe, er sei ein Antisemit, aber ich konnte einigem was er da zornig vortrug inhaltlich nicht folgen und musste heute im Netz nachschauen. Roger ging den Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung scharf an und meinte, dieser solle den BDS (die Organisation, die zum kulturellen und wirtschaftlichen Boykott Israels aufruft) nicht länger kriminalisieren. Er selbst sei kein Antisemit; Antisemitismus sei obszön. Er kritisiere aber den Umgang Israels mit den palästinensischen Siedlern. Hier niedergeschrieben hört sich das ja auch ganz ok an, aber Stil und Tonfall von Rogers Wutrede waren derart unangenehm, dass einige Leute in unserem Block tatsächlich aufstanden und gingen. Auch ich hatte ein mehr als unbehagliches Gefühl, denn ich war ja eigentlich gekommen, um ein Konzert mit Jahrhundertsongs zu genießen und nicht einer politischen Kampfrede zu lauschen, die - Stichwort BDS - auch inhaltlich fragwürdig ist. Nach einigen Minuten war der Spuk dann vorbei, und es folgte als letzter Song 'Comfortably Numb'. Und es ist wirklich jammerschade: Obwohl ich diesen Song nun zum ersten und wohl auch einzigen Mal in meinem Leben von einem der im Original beteiligten Musiker live dargeboten erlebte, konnte ich ihn aufgrund der Ereignisse vorher nicht mehr wirklich genießen. Irgendwie lief das Ganze an mir vorbei, Dave Kilminster spielte Gilmours Jahrhundertsolo weitgehend originalgetreu nach, und dann war Schluss.

Was bleibt als Fazit? Es hätte ein ganz großer Konzertabend sein können und war dies zum größten Teil auch. Aufgrund Rogers eher unrühmlicher Aktion bleibt dennoch ein schaler Beigeschmack, der mir das abschließende 'Comfortably Numb' ziemlich versaut hat und mich danach auch nicht glückselig die Halle verlassen ließ. Natürlich ist seit Jahrzehnten bekannt, dass Roger Waters ein streitbarer Künstler ist, der auch mal unbequem ist und aneckt, aber auch vor diesem Hintergrund ging er nicht nur mir gestern in seinem politischen Sendungsbewusstsein einfach viel zu weit. Ein Mann, der derart epochale Musik geschrieben hat, deren zeitlose Kraft auch gestern eindrucksvoll spürbar war, sollte derart überflüssige Aktionen nicht nötig haben!
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Thunderforce
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von Thunderforce »

Danke für den Bericht.
Liest sich an sich ja schon ziemlich super, aber bei der Rede wäre mir vermutlich auch die Lust vergangen.
Es ist ja einerseits begrüßenswert, dass Waters sich in seinem Alter immer noch so engagiert, so viel Wut und Feuer in sich hat und immer noch relevante Musik macht.
Andererseits, und das hatten wir ja im Forum auch schon diskutiert, hat er sich für seine Kritik wohl das falsche Vehikel ausgesucht bzw. sich vor einen recht fragwürdigen Karren spannen lassen.

Dass er sich angegriffen fühlt bzgl. Antisemitismusvorwürfe etc., ist ja verständlich. Aber er ist es eben auch zu einem Großteil selber schuld.

Auf jeden Fall ein zweischneidies Schwert, wenn es einem dann so den teuren Abend versaut, ist das schon schade.
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Schnabelrock
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von Schnabelrock »

Pardon, ich habe das gelesen und wohl auch verstanden. Daher sind meine Fragen etwas polemisch und auch zugespitzt, ich stelle sie dennoch mal so.

Bist Du wirklich zu Roger Waters gegangen und hast "Entertainment pur" erwartet? Ist es nicht vielmehr schön und ein besonderer Vorzug, dass er genau das nicht bietet?
Haben wir nicht genug Shakiras und AC/DCs, die sowas bieten und allenfalls mal einen genau abgezirkelten Aufruf starten, etwas an Greenpeace zu spenden?
Ist "da feierten 40.000 Menschen friedlich" eigentlich schon das Maximum, was man heute von Künstlern erwartet?

Also, das sind durchaus ergebnisoffene Fragen. Zumal ich keine runden Antworten für all das habe.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von Rotorhead »

Danke für den Bericht. Sone Wutrede in München und ich geh mal gepflegt ne Runde Bier holen. Freue mich jedenfalls aufs Konzert, verstehe auch nicht ganz, wie man sich von der Rede den Abend madig machen lassen kann bzw. dass einige sich dann sogar nach Hause verpieseln. Weicheier (nicht du).
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von playloud308 »

Rotorhead hat geschrieben:Danke für den Bericht. Sone Wutrede in München und ich geh mal gepflegt ne Runde Bier holen. Freue mich jedenfalls aufs Konzert, verstehe auch nicht ganz, wie man sich von der Rede den Abend madig machen lassen kann bzw. dass einige sich dann sogar nach Hause verpieseln. Weicheier (nicht du).
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Habe nur den Teil über die Rede gelesen, den ganzen Bericht lese ich dann am Dienstag nächster Woche.
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logos
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von logos »

Am 11. Juni ist es soweit :pommes: "Comfortably Numb" versauen lassen... kann man machen, muss man aber nicht. Kann auch stattdessen mal pinkeln gehen (oder Bier holen). Deswegen zu gehen? Albern.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von TAFKAR »

Artikel beim Musikexpress zum Konzert:
https://www.musikexpress.de/roger-water ... s-1066669/

Randbemerkung: Das für Samstag geplante Freundschaftsspiel zwischen Argentinien und Israel, gegen das Waters' Lieblingsorganisation seit geraumer Zeit Stimmung machte, wurde nun abgesagt. Gab wohl zu viele Drohungen gegenüber den argentinischen Spielern und ihren Familien.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von VoiceOfTheSoul »

Schnabelrock hat geschrieben:Pardon, ich habe das gelesen und wohl auch verstanden. Daher sind meine Fragen etwas polemisch und auch zugespitzt, ich stelle sie dennoch mal so.

Bist Du wirklich zu Roger Waters gegangen und hast "Entertainment pur" erwartet? Ist es nicht vielmehr schön und ein besonderer Vorzug, dass er genau das nicht bietet?
Haben wir nicht genug Shakiras und AC/DCs, die sowas bieten und allenfalls mal einen genau abgezirkelten Aufruf starten, etwas an Greenpeace zu spenden?
Ist "da feierten 40.000 Menschen friedlich" eigentlich schon das Maximum, was man heute von Künstlern erwartet?

Also, das sind durchaus ergebnisoffene Fragen. Zumal ich keine runden Antworten für all das habe.
Ist zwar jetzt auch schon wieder ein paar Tage her, aber hierzu wollte ich dann doch nochmal Stellung beziehen. Natürlich erwarte ich bei Roger Waters niemals "Entertainment pur"; der Mann ist einer der besten, aber auch unbequemsten Texter der Rockszene, der bei Pink Floyd entscheidend für die inhaltliche Tiefe und, wie Ploppi es in einem anderen Zusammenhang mal schrieb, für das "gefährliche" Element gesorgt hat. Mit vielen seiner Texte kann ich mich identifizieren; 'Time' höre ich z.B. nie nur als ein Stück Musik, sondern immer auch als Auseinandersetzung mit meiner eigenen Sterblichkeit und der unaufhaltsam verstreichenden Lebenszeit. Die Textzeilen "The sun is the same in a relative way but you're older / Short at breath and one day closer to death" habe ich auch vorletzten Freitag wieder laut mitgesungen. Mit anderen von Rogers Texten kann ich nicht so viel anfangen, aber das ist ja auch ok so.

Der ganze politische Themenkomplex Nahostkonflikt/Israel ist aber nunmal ein heißes Eisen, und wenn man das so angeht wie Roger und zweifelhafte Organisationen unterstützt, dann finde ich das bei aller Anerkennung seiner musikalischen Verdienste und seines sonstigen Engagements schon etwas fragwürdig. Und wenn er dann im Konzert auf einmal zu so einer missionarisch beseelten Wutrede ansetzt, dann erzeugt das in mir vor diesem Hintergrund (heikles Thema mit viel "Grauzone"; Organisation, die z.T. von Antisemiten unterstützt wird) einfach ein unangenehmes, irgendwie flaues Gefühl. Und genau das hat dann leider die direkt im Anschluss gespielte fantastische Version von "Comfortably Numb" überlagert. Da konnte ich in der Situation einfach nichts gegen machen.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von playloud308 »

Kann, was das Konzert betrifft, nichts anderes als VOTS sagen
Das Konzert wr völlig super, wobei mir der 2. Teil besser gefallen hat. Der Sound war anfangs etwas zu sehr Wohnzimmer und die
Band hat auch nicht immer "zusammengespielt".

Die Pyramide war aber dann der Knaller. Das sah total geil aus.
Die "Wutrede" von Waters war eher ein laues Lüftchen. Er betont immer wieder das er kein Anti-semit ist. Fertig. Das brachte er sehr gut rüber. Es hat keiner den Saal verlassen, gepfiffen oder gebuht. Nur einer ist neben mir
eingeschlafen. *lol*

Ein großer Kritikpunkt, wo war das schwarze Schwein, das einige Leute auf die Barrikaden brachte? Drauf hatte ich mich richtig
gefreut. :( Dafür gab es jetzt ein orangenes mit "Bleib Menschlich" Schriftzug drauf.
Ich war glaube ich noch nie, auf so einem politischen Konzert.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von logos »

Solche "Events" wollte ich ja eigentlich nicht mehr besuchen, habe ich auch bisher gut geschafft :D Allerdings war ich dann doch froh, dass ich gestern dabei war. Sowas werde ich wohl nie mehr sehen. Die Ära "Gigantisches Pink Floyd-Konzert" ist nun vorbei. Der Mann ist ja auch nicht mehr der Jüngste, wobei er ja fast Jagger-artig über die Bühne gejoggt ist.

Alles in Allem ging mir das Publikum überraschend wenig auf die Eier. Keine "DEN Song kenn ich"-Klatscher, wenig Smartphones (verhältnismäßig) und Quatschköppe. Über Preise (Ticket, Getränke und Essen, Merchandise) muss man auch nicht mehr viel sagen... Also, Musik: Setlist war fast perfekt. Viel Animals ("Pigs" und "Dogs"... meine Güte, wie super!), ein paar Solo-Sachen vom neuen Album (großartiges "Smell the Roses"), natürlich die üblichen Dauerbrenner und ein paar Überraschungen ("Welcome to the Machine"... Tränen!). Show war - natürlich - spitze. Die Botschaften einmal mehr grundsätzlich richtig und wiedermal niederschmetternd.

Musik und Show im Einklang, also nahezu perfekt. Für mich am Ende ein eher nachdenklicher Abend. Aber mit viel positiver Energie :)
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von Apparition »

Die Kritik im Stadt-Anzeiger ist relativ vernichtend, trotz wohlwollender Anerkennung der Musikalischen Leistung. Kann man so sehen, muss man nicht, aber wäre ich da gewesen, hätte ich das wohl auch eher Panne gefunden. Und die Frage, wem genau von den in Ehren ergrauten Wohlständlern mit den sündhaft teuren Tickets er einen von Widerstand und Revolution erzählen will, ist schon nicht ganz unberechtigt.

https://www.ksta.de/kultur/auftritt-in- ... t-30607412
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von Rotstift »

Habe ich das richtig gelesen? 300 Euro?

:o
Mille millions de mille sabords!

Music is no good if it can't be sung by the human voice in some way. (John Tavener)

Im übrigen bin ich der Meinung dass die AfD der politische Arm des Rechtsterrorismus ist.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von Thunderforce »

Rotstift hat geschrieben:Habe ich das richtig gelesen? 300 Euro?

:o
Das dürften aber vermutlich die teuersten Tickets inkl. Sektempfang sein oder so. Zumindest bei der Wall-Tour bewegten sich die Ticktes bis max. 150 Ohren. *mein*
Zuletzt geändert von Thunderforce am 13.06.2018 09:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von playloud308 »

Rotstift hat geschrieben:Habe ich das richtig gelesen? 300 Euro?

:o
Ich nicht, aber wenn man sich VIP Tickets kauft, könnte das stimmen. Wobei das gar nicht so abwegig ist, denn eine Opersängerin wie Netrebko kostet
auch mal locker über 300€. Äpfel und Birnen, ich weiß, dennoch....
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Re: *unfasshuld @ Pink Floyd*

Beitrag von playloud308 »

Apparition hat geschrieben:Die Kritik im Stadt-Anzeiger ist relativ vernichtend, trotz wohlwollender Anerkennung der Musikalischen Leistung. Kann man so sehen, muss man nicht, aber wäre ich da gewesen, hätte ich das wohl auch eher Panne gefunden. Und die Frage, wem genau von den in Ehren ergrauten Wohlständlern mit den sündhaft teuren Tickets er einen von Widerstand und Revolution erzählen will, ist schon nicht ganz unberechtigt.

https://www.ksta.de/kultur/auftritt-in- ... t-30607412
Absolut beschissene Kritik. Der Kritiken stellt das alles komplett falsch da. Da war von Antisemitischer Hetzt überhaupt nicht, aber rein gar nicht.
Außerdem was haben die teuren Tickets damit zu tun, da ist ja nicht nur er auf der Bühne, sondern, die ganzen Showelement, die Band und alles drumherum muss ja auch bezahlt werden.
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