Streaming: Spotify & Co.

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Rivers
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Rivers »

Das sind alles natürlich keine Preise. Erstmal 172.000 Plays zu bekommen und das noch in einem Monat. Wie soll das gehen, wenn die Metalheads alle Alben auch noch selbst kaufen? *g*

Aber Spaß beiseite: Ich habe mit einem Musiker gesprochen, wo die Alben nicht bei Spotify sind und der meinte, das wäre von der Plattenfirma vertraglich geregelt. Da gäbe es wohl Unterschiede, die einen machen es, die anderen nicht.

Ich denke mal, dass das die Klauseln sind der weiteren Nutzung der Musik und wer letztenendes die Rechte daran hat und die Entscheidungen treffen darf. Insofern sind Spotify, Apple und Google Music wohl legale Verbreitungen der Musik des Musikers, weil er dem so zugestimmt hat.

Youtube ist da was anderes: Wenn da ein Hinz einfach ein Album oder einzelne Tracks hochlädt geschieht das unabhängig von den Musikern oder Vertrieblern. Die Plattenfirmen setzen vielleicht ein Lyrics-Video zu einer Single hoch, aber keine ganzen Alben.

Ich denke mal, dass da die Musiker als erstes über ihre Verträge gucken sollten - ist ja schließlich ihre Musik (und wohl das alte Dilemma). Und ich kann mir vorstellen, dass es für die Plattenfirmen auch nicht erstrebenswert ist, sich in solche Mikrobeträge zu flüchten, wenn die Musiker nicht Lady Gaga sind.

Ich finde es ungerecht, wenn dann die Musiker sagen, Spotify wäre scheiße, weil man kein Geld verdient und die Nutzer das mal nicht machen sollten und lieber zu Apple Musik oder Google Music wechseln sollten (edit: weil die Musik lädt sich ja nicht von Zauberhand auf Spotify hoch).
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Dimebag666
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Dimebag666 »

Spotify erwirtschaftet trotz der, im Vergleich zu den anderen, geringen Auszahlungen an die Musiker noch keinen Gewinn. In der neuen Starting Up ist ein längeres Interview mit dem Gründer. Wenn man sieht, dass er aus dem Napster-Umfeld kommt bzw. die Grundlage für die Entwicklung für ihn dort liegt, weiß man, warum die Auszahlungen so gering sind.... Interessanter Typ ist das aber trotzdem.
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KingFear
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von KingFear »

Thunderforce hat geschrieben:Du nutzt also eh schon beides? Oder gibts bei Google auch eine Gratis-Version?
Es gibt ne zeitlich begrenzte Testphase für neue Benutzer des Google-Streaming-Diensts. Ich nutze den Dienst aber bislang nicht und hab auch noch meine Testphase frei.

Was ich nutze, ist die Möglichkeit, eigene Songs in die Cloud hochzuladen (funktioniert auch mit meinen FLACs, die automatisch in MP3 konvertiert werden) und sie dann wieder fürs Offline-Hören auf mein Smartphone runterzuladen.
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Sambora
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Sambora »

Nachdem bei meinem neuen Handytarif Napster inclusive ist, bin ich jetzt wohl auch...öh...Musik-Streamer.

Die haben auch Hörbücher, stelle ich gerade beim ersten Checken der App fest. *freu*
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Thunderforce
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Thunderforce »

How to make streamig royalities fair(er):

https://medium.com/cuepoint/how-to-make ... .jtehabyr5


Interessanter Artikel und Ansatz, bei dem man sich fragt, warum zur Hölle das nicht genau so läuft wie dort vorgeschlagen.
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Apparition
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Apparition »

Thunderforce hat geschrieben:How to make streamig royalities fair(er):

https://medium.com/cuepoint/how-to-make ... .jtehabyr5


Interessanter Artikel und Ansatz, bei dem man sich fragt, warum zur Hölle das nicht genau so läuft wie dort vorgeschlagen.
Kurzfristig weniger Geld für die die im Moment am meisten Profitieren und die marktbeherrschende Stellung haben = Totgeburt. Darüber braucht man nicht mal nachdenken, das wird nicht passieren.
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben:How to make streamig royalities fair(er):

https://medium.com/cuepoint/how-to-make ... .jtehabyr5


Interessanter Artikel und Ansatz, bei dem man sich fragt, warum zur Hölle das nicht genau so läuft wie dort vorgeschlagen.
Bislang waren alle so organisiert wie Spotify im Moment. Die GEMA schüttet ganz genau so aus. Die Begründung war früher, dass der organisatorische Aufwand, das nach einem Modell wie in dem Vorschlag abzurechnen, viel zu hoch wäre. Das war früher sicherlich auch richtig, heute könnte eine Menge Komplexität in die Software wandern. Allerdings bleibt dann ein Problem: Ein System, das die Ausschüttung davon abhängig macht, was jeder einzelne gehört hat, bleibt extrem komplex und ist im Nachhinein kaum überprüfbar. Eine Finanzprüfung (aus welchem Grund auch immer) wäre bei aktuell > 10 Mio Abonnenten kaum mehr durchführbar. Und dann musst du bei dem System ja auch noch die rausrechnen, die keine Abonnenten sind, sondern nur so hören. Oder das mit den Werbeeinnahmen verrechnen, die die generieren.

Gerechter für die kleinen Künstler wäre das sicherlich. Aber Spotify selber hat davon keinen Mehrwert und nur Aufwand. Warum sollten die das machen?
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Thunderforce »

Dann sollen sie halt 35%, statt 30% für sich selber abschöpfen und es bleibt immer noch gerechter.
*g*

Wenn man das gescheit verkaufen und vermitteln würde, kann das ja auch Image-mäßig einiges bringen.
Das wiederum bringt dann neue Kunden, neue Werbekunden usw.
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Hyronimus
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Hyronimus »

Das würde aber auch nur etwas bringen, wenn jeder weniger hört, als er für seine (angenommen) 7 Euro bekommen würde. Bzw. nutzt der Taylor-Swift-Gelegenheitshörer Spotify vielleicht weniger intensiv als der Chapel-of-Disease-Dauerhörer. Dann wird's direkt zum Nullsummenspiel.
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben:Wenn man das gescheit verkaufen und vermitteln würde, kann das ja auch Image-mäßig einiges bringen.
Das wiederum bringt dann neue Kunden, neue Werbekunden usw.
Das glaube ich nicht. Die Mehrheit der Nutzer interessiert sich in erster Linie für Mainstream-Acts und hat ganz davon abgesehen auch wenig Interesse daran, wie das Abrechnungssystem funktioniert. Die interessieren sich in erster Linie dafür, was sie selber zahlen müssen und was sie dafür geboten bekommen. Aber nicht dafür, wie das Geld wieder ausgeschüttet wird.
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von NegatroN »

Hyronimus hat geschrieben:Das würde aber auch nur etwas bringen, wenn jeder weniger hört, als er für seine (angenommen) 7 Euro bekommen würde. Bzw. nutzt der Taylor-Swift-Gelegenheitshörer Spotify vielleicht weniger intensiv als der Chapel-of-Disease-Dauerhörer. Dann wird's direkt zum Nullsummenspiel.
Das kommt ja noch dazu. Wenn ich im Monat einen Song höre, dann bekäme der entsprechende Künstler für diesen einen Aufruf nach dem Modell 7€. Wenn ich 100 Songs am Tag höre, dann wäre jeder Aufruf nur noch 0,0023 Cent wert. Je mehr ich hören würde, desto weniger würden die entsprechenden Künstler verdienen.
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Hyronimus »

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wird das zu einem Nullsummenspiel. Wenn ein entsprechendes Zahlungsmodell aktiv wäre, könnte ich sagen: Assklar, ich bin Maiden-Fan, also höre ich den ganzen Monat nur Maiden, und die bekommen dafür 7 Euro. Blöderweise bin ich halt auch noch Judas-Priest-Fan, also höre ich im zweiten Monat nur Judas Priest. Im dritten nur Metallica und im vierten nur Helene Fischer und im fünften nur Karajan-Aufnahmen. Da bin ich doch in Nullkommanichts bei einer Verteilung nach dem momentanen Modell :ka:
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Thunderforce »

Ziemliches langes, aber sehr interessantes Interview mit Steven Wilson zum Thema Streaming, Spotify, womit verdient man als Musiker heute sein Geld, Vor/Nachteile von physischen Datenträgern, der Koexistenz von Vinyl und Streamingdiensten, wie man im digitalen Zeitalter Musik hört und wahrnimmt und sich darauf konzentriert und warum seine Soloalben inzwischen tatsächlich bei den gängigen Diensten verfügbar sind, nachdem er sich vorher jahrelang dagegen gesträubt hat

http://stevenwilsonhq.com/sw/steven-wil ... streaming/
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Thunderforce »

Ein Kollege hat mit von Qobuz erzählt.
http://www.qobuz.com/de-de/discover

Kennt das jemand von Euch?

Ist halt auch ein Musikstreaming-Dienst, die sitzen in Frankreich, haben ebenfalls 30 Millionen Titel und für 9.99 kann man das quasi nutzen wie Spotify.
Zusätzlich kann man Musikstreams in CD-Qualität, also losless, für 19.99 im Monat bekommen und zudem auch Songs dort als File kaufen, ebenfalls losless.
Und sogar Hi-Res ist möglich für die ganz Bekloppten *g*
Außerdem gibts wohl auch ein umfangreiches Klassik-Angebot

Eine oberflächliche Suche nach so 15 Bands (auch kleinere Namen wie Mokey3, My Sleeping Karma oder Wolves In The Throne Room) ergab jetzt erstmal keinen wesentlichen Unterschied zu Spotify. Von einigen Bands, wie z.B. Metallica und Rush habe ich sogar Bootlegs gefunden.


Hier steht etwas noch mehr dazu:

https://www.netzsieger.de/p/qobuz

Wozu ich bisher nichts finden konnte, ist die Vergütung der Künstler und ob die besser ist als bei Spotify.
Lediglich das hier eher schwammige aus deren eigenem Presseportal:
Darüber hinaus ist das duale Streaming/Download-Angebot von Qobuz für Label und Künstler besonders attraktiv. Während traditionelle Streaming-Dienste nur das Hören per Streamerlauben, haben Qobuz-Nutzer die Möglichkeit, ihre Lieblingslieder mit nur drei Klicks herunterzuladen. Dieses System ermöglicht den Qobuz-Abonnenten, Songs direktlegal zu erwerben und dauerhaftüber siezu verfügen. Des Weiteren garantiert das Download-System den Künstlern und Rechteinhabern, dasssie für ihre Arbeit vollständig entlohnt werden.

http://static.qobuz.com/uploads/cms/fil ... i-2014.pdf


Jemand Erfahrungen mit dem Dienst?
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Re: Streaming: Spotify & Co.

Beitrag von Sentient »

hab ich genutzt im Rahmen einer Gutscheinaktion von Sony.

Soweit alles problemlos :ka:
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