Der offizielle Fussball-Thread des DEI - Teil XV

[OriginOfStorms]

Auswärtstorregel und Relegation gehören bewahrt. Beides gute Sachen.

Ja, genau so toll wie Zigeunerschnitzel und Hindenburgplätze.

[Diewaldo]

Auswärtstorregel und Relegation gehören bewahrt. Beides gute Sachen.

Ja, genau so toll wie Zigeunerschnitzel und Hindenburgplätze.

Mich wundert, dass bisher noch kein Jäger gegen den Begriff Jägerschnitzel geklagt hat. Dabei muss das doch eindeutig diskriminierend gemeint sein, genauso wie beim Zigeuerschnitzel ...

[Frank2]

Auswärtstorregel und Relegation gehören bewahrt. Beides gute Sachen.

Ja, genau so toll wie Zigeunerschnitzel und Hindenburgplätze.

Mich wundert, dass bisher noch kein Jäger gegen den Begriff Jägerschnitzel geklagt hat. Dabei muss das doch eindeutig diskriminierend gemeint sein, genauso wie beim Zigeuerschnitzel ...

[Diewaldo]

Bevor jetzt einer meint mir wieder ans Bein pissen zu müssen. Mir ist wohl bewusst, dass der Begriff "Zigeuner" hier das Problem darstellt. Aber es kommt ja wohl auch keiner auf die Idee jetzt deswegen ein Sinti- oder Roma-Schnitzel in der Frittenbude zu bestellen. Das würde im Umkehrschluss ja auch bedeuten, dass es keinen Berliner und keinen Amerikaner mehr in der Bäckerei geben darf. Mal ganz abgesehen davon, dass es inzwischen richtigerweise Berliner:in und Amerikaner:in heißen muss.

[Ratatata]

Mich wundert, dass bisher noch kein Jäger gegen den Begriff Jägerschnitzel geklagt hat. Dabei muss das doch eindeutig diskriminierend gemeint sein, genauso wie beim Zigeuerschnitzel ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Zigeuner

[Wishmonster]

Bevor jetzt einer meint mir wieder ans Bein pissen zu müssen. Mir ist wohl bewusst, dass der Begriff "Zigeuner" hier das Problem darstellt. Aber es kommt ja wohl auch keiner auf die Idee jetzt deswegen ein Sinti- oder Roma-Schnitzel in der Frittenbude zu bestellen. Das würde im Umkehrschluss ja auch bedeuten, dass es keinen Berliner und keinen Amerikaner mehr in der Bäckerei geben darf. Mal ganz abgesehen davon, dass es inzwischen richtigerweise Berliner:in und Amerikaner:in heißen muss.

Sitzt die Dackelkrawatte gerade etwas zu eng?

[Diewaldo]

Bevor jetzt einer meint mir wieder ans Bein pissen zu müssen. Mir ist wohl bewusst, dass der Begriff "Zigeuner" hier das Problem darstellt. Aber es kommt ja wohl auch keiner auf die Idee jetzt deswegen ein Sinti- oder Roma-Schnitzel in der Frittenbude zu bestellen. Das würde im Umkehrschluss ja auch bedeuten, dass es keinen Berliner und keinen Amerikaner mehr in der Bäckerei geben darf. Mal ganz abgesehen davon, dass es inzwischen richtigerweise Berliner:in und Amerikaner:in heißen muss.

Sitzt die Dackelkrawatte gerade etwas zu eng?

Zumindestens hab ich keinen übertriebenen Beissreflex, so wie du ihn gerade zur Schau stellst ... *g*

[Diewaldo]

Ich denke man sollte da schon mal drüber nachdenken, ob diese sprachlichen Stilblüten in letzter Zeit nicht auch den AfD-Leuten genau in der Karten spielen. Für viele Menschen sind diese Diskussionen doch so weit von der tatsächlichen Lebenswirklichkeit und ihren Problemen entfernt, dass sich zunehmend ein Gefühl der Entfremdung bei Ihnen einstellt.

Ich würde z.B. niemals einen aus dem Volksstamm der Sinti und Roma als Zigeuner bezeichnen, aber bei uns im Dialekt gibt es den Begriff halt auch und damit ist jemand gemeint, der sich gut über gewisse moralische Werte hinwegsetzen kann und sein Leben nach seiner persönlichen Fasson lebt. Für mich persönlich ist das fast schon ein beneidenswertes Leben, dieses "Zigeunerleben".

Dementsprechend mag ich mir auch nicht mein geliebtes Zigeunerschnitzel vermiesen lassen. Sorry, Leute!

[Space_Lord]

mit diesen Impfreaktionen ist nicht zu spaßen.

[Diewaldo]

Jetzt mach hier Mal nicht den Impfstoff schlecht. Den Dachschaden hab ich schon seit meiner Geburt!

[OriginOfStorms]

Bevor jetzt einer meint mir wieder ans Bein pissen zu müssen. Mir ist wohl bewusst, dass der Begriff "Zigeuner" hier das Problem darstellt. Aber es kommt ja wohl auch keiner auf die Idee jetzt deswegen ein Sinti- oder Roma-Schnitzel in der Frittenbude zu bestellen. Das würde im Umkehrschluss ja auch bedeuten, dass es keinen Berliner und keinen Amerikaner mehr in der Bäckerei geben darf. Mal ganz abgesehen davon, dass es inzwischen richtigerweise Berliner:in und Amerikaner:in heißen muss.

Sitzt die Dackelkrawatte gerade etwas zu eng?

Man kann den Eindruck bekommen. Man könnte jetzt auch ein Schwuchtel- oder Itzigschnitzel erfinden und so tun, als wäre dies das gleiche wie ein Hamburger oder ein Frankfurter Würstchen.

[Schnabelrock]

Ich denke man sollte da schon mal drüber nachdenken, ob diese sprachlichen Stilblüten in letzter Zeit nicht auch den AfD-Leuten genau in der Karten spielen. Für viele Menschen sind diese Diskussionen doch so weit von der tatsächlichen Lebenswirklichkeit und ihren Problemen entfernt, dass sich zunehmend ein Gefühl der Entfremdung bei Ihnen einstellt.

Sicher ist das so. Dennoch ist der Zug längst abgefahren. Kann sich halt jeder, den das "entfremdet" überlegen, ob er wie mein Onkel Gustav in den 70ern noch "Übungsleiter, der Iwan, Wehrmacht" sagen will. Klar, kann man das. Nein, deswegen ist man nicht automatisch ein Nazi, bestenfalls halt ein rückständiger, lächerlicher, alter Sack.

[Diewaldo]

Das ist, mit Verlaub, ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Heutzutage wird sich so ein Begriff wohl kaum noch prägen lassen. Aber alleine die Vorstellung, dass man Sprache bestimmen kann ist eine Illusion finde ich. Sprache und Begriffe sind ständig im Wandel und viele Dinge sterben irgendwann mit den Menschen aus. Trotzdem ist das ein Prozess der sich aus der Mitte der Gesellschaft entstehen muss.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 90961.html

[Diewaldo]

Ich denke man sollte da schon mal drüber nachdenken, ob diese sprachlichen Stilblüten in letzter Zeit nicht auch den AfD-Leuten genau in der Karten spielen. Für viele Menschen sind diese Diskussionen doch so weit von der tatsächlichen Lebenswirklichkeit und ihren Problemen entfernt, dass sich zunehmend ein Gefühl der Entfremdung bei Ihnen einstellt.

Sicher ist das so. Dennoch ist der Zug längst abgefahren. Kann sich halt jeder, den das "entfremdet" überlegen, ob er wie mein Onkel Gustav in den 70ern noch "Übungsleiter, der Iwan, Wehrmacht" sagen will. Klar, kann man das. Nein, deswegen ist man nicht automatisch ein Nazi, bestenfalls halt ein rückständiger, lächerlicher, alter Sack.

Naja, so einfach ist das auch wieder nicht. Selbst mein Vater hat das Dritte Reich nicht mehr erlebt und ist im Nachkriegsdeutschland aufgewachsen. Trotzdem war deren Erziehung halt noch geprägt durch entsprechend vorbelastetes Lehrpersonal. Und die Eltern sind ja schließlich auch anders erzogen worden. Das was in jungen Jahren erlernt wurde verfängt bekanntlich besonders gut. Jetzt diese Menschen alle aufzugeben, abzustempeln und als Aussätzige zu behandeln spaltet doch nur. Man muss im Dialog bleiben, auch wenn es lästig ist.

[Wishmonster]

Dementsprechend mag ich mir auch nicht mein geliebtes Zigeunerschnitzel vermiesen lassen. Sorry, Leute!

Schmeckt es denn anders, wenn es Paprikaschnitzel heißt? Abgesehen davon hieß es tatsächlich ganz, ganz früher Paprikaschnitzel, bevor in den 1950ern jemand auf die Idee kam, es umzubenennen. Also müsste ein Aber-das-hieß-doch-schon immer so!-Verfechter froh sein, dass es wieder seinen ursprünglichen Namen bekommt.

Gab es das Rezept vorher nicht? Ich fand den Wikipedia-Eintrag so plausibel, dass ich das nicht glauben mochte. Also suchte ich im 19. Jahrhundert nach [schnitzel paprika OR paprica] und siehe da, das Rezept existiert tatsächlich. Aber wie nannte man es, wenn es nicht Zigeuner-Schnitzel hieß? Sie werden es nicht glauben: Diese politisch korrekten Gutmenschen des 19. Jahrhundert nannten das Gericht doch tatsächlich… Paprika-Schnitzel.

http://www.sprachlog.de/2013/08/16/lust ... stenleben/

Davon abgesehen, es geht nicht um ein verficktes Schnitzel, es geht um einen Begriff mit dem Menschen herabgestuft werden.