Dimebag greift in seinen Plattenschrank, mit Liebe

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Dimebag666
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Dimebag666 »

costaweidner hat geschrieben:Die 'Jailbreak'-Version kenn ich sogar, ist jetzt nicht sooo übel. Überflüssig halt.
In letzter Zeit finde ich irgendwie Flogging Molly toller als die Murphys. Ich hab aber irgendwie von beiden nichts.
Gerade wenn es schneller sein soll, dann sind Flogging Molly die richtige Wahl. Auch großartig, mir manchmal zu eintönig.
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tigerarmy
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von tigerarmy »

die Dropkick Murphys sind schon nicht so verkehrt. Allerdings geht mir der Bassist inzwischen ziemlich auf die Nüsse.
Es ist da okay wenn er der Band-Hitler ist, aber wenn er sicher immer mehr in der Vordergrund drängt, frag ich mich schon,
wieso er damals Al Barr geholt hat. Aber nu gut...

Die Murphys gehen für mich eigentlich schon die meiste Zeit, nur manchmal ist es mir dann doch auf irgendeine Weise (die ich nicht näher erklären kann) zu amerikanisch.
Und dann müssen halt einfach die Pogues her. Und auch wenn die rein vom Sound her kein Folk-Punk sind, sind sie es von der Attitude her wahrscheinlich mehr als 90% der anderen Kasperbands (oder waren es zumindest).

P.S.: Mir gefällt übrigens auch dass noch sehr Oi!-lastige Debüt "Do or die" ausgesprochen gut.
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PurpleSage
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von PurpleSage »

tigerarmy hat geschrieben:
P.S.: Mir gefällt übrigens auch dass noch sehr Oi!-lastige Debüt "Do or die" ausgesprochen gut.
"Do or Die" ist ein sehr geiles Album!! Bin vor vielen Jahren über Punk Rock zum Metal und Hardrock gekommen und dieses Album war ein wichtiger Teil dieser Zeit!!
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PurpleSage
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von PurpleSage »

Find den Thread klasse und bedauere das Dimebag heut bei dem Piss-Wetter noch nicht in den Haufen vor seinem Plattenregal gegriffen hat, oder zu faul war drüber zu schreiben :heul:
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Dimebag666
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Dimebag666 »

Cool, danke. Hier war das Wetter super, deswegen war ich den ganzen Tag unterwegs. *g*

Werde schonmal eine CD ziehen, weiß aber nicht, ob ich heute noch einen anständigen Text zusammen bekomme.
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Dimebag666
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Dimebag666 »

Brainstorm – Metus Mortis
Metal Blade Records (2001)

Zuerst hatte ich bei dieser Ziehung das Hörbuch von Rainald Grebe „Global Fish“ in der Hand, ich habe es aber wieder zurückgestellt, wollte es aber hier jedem ans Herz legen, der Grebe und/oder abgefahrene Storys der mag. Buch, wie Hörbuch funktionieren gleichermaßen großartig, Grebe als Vorleser ist aber natürlich nochmal das Sahnehäubchen.

Nun zu Brainstorm. Ich weiß noch ganz genau, wie ich damals an das Album gekommen bin. Der 17 jährige Dime fuhr mit seinen (wie immer) älteren Freunden (wie immer) nach Offenbach in die Hafenbahn. Der geilste Schuppen seit Erfindung der Backpapierzuschnitte. Es passten nur ein paar hundert Leute rein, es stank, war baufällig, sobald mehr als 100 Leute drin waren, tropfte der Schmodder von der Decke und Singh (der Mann mit Turban) machte traditionell den Eingang. Das mag für Außenstehende in Summe negativ klingen, ist aber nicht so gemeint. Leider ist der Laden schon vor einigen Jahren abgerissen worden (wegen Baufälligkeit). Die Veranstalter machen wohl in der Stadthalle Langen weiter. Die ist natürlich nicht annährend so toll und meine Erfahrungen mit dem Getränkenachschub dort (auf einem Blind Guardian-Konzert) spottet jeder Beschreibung. Die Geschichte erzähle ich aber ein andernmal.

Der eigentlich Grund warum wir nun nach Offenbach pilgerten, waren Grave Digger. Ich fand die Band nur ganz nett und die Vorbands waren mir völlig unbekannt, habe damals aber alles mitgenommen, was so möglich war an Konzerten.

Die erste Vorband war Tierra Santa, müsste in den letzten Jahren hier bekannter geworden sein, damals kannte die noch kein Schwein. War ganz nett.

Dann kamen (Trommelwirbel) Brainstorm und der kleine Dime hüpfte die ganze dreiviertel Stunde wie angestochen und mit einem dicken Grinsen durch die Gegend, was nicht am Alkoholkonsum, sondern an der Musik, der Stimme und der Präsenz auf der Bühne lag. Andy B. Franck ist mit seiner unverwechselbaren Stimme und der Aura, die er bei Konzerten verströhmt einer der komplettesten Frontmänner, die man live auf Bühnen bewundern kann. Grave Digger hätten mMn. damals einfach im Backstageraum bleiben und Opern hören, ich hätte Brainstorm noch mehrere Stunden weiter genießen können.
Nach dem Gig wurde direkt der Merchandisestand geplündert und das sauer „verdiente“ Taschengeld in CDs und Shirt investiert. Darunter auch die gerade neu erschienene Metus Mortis.

Eingeleitet wird das Album mit dem atmosphärischen Intro „Metus Mortis“, welches nahtlos in den ersten Song „Blind Suffering“ übergeht. Schönes Drumming, Refrain zum Mitsingen, sehr guter Einstieg. „Shadowland“ besticht dann durch die grandiose Melodielinie, welche sich Andy aus den Stimmbändern presst, inklusive tollen Riffs, die bei Brainstorm aber standard sind. „Checkmate in Red“ läuft etwas an mir vorbei, der Refrain versucht sich einzuhaken, bleibt aber nicht hängen. „Hollow Hideaway“ lebt dann auch wieder vom präzisen Riffing und Andys Gesang. „Weakness Sows its seed“ startet ruhig und geht in ein typisches Powermetalriff über, Andy singt und macht so etwas wie Growling in Lightversion. „Into the never“ ist dann schneller und Andy steigt mit einem halfordesken Schrei in den Song ein. „Under the lights“ startet mit ruhiger Gitarrenmelodie, welche nur in Schlagzeug und Gesang übergeht, bis dann einige Minuten die Gitarre wieder einsetzt und in einen tolles Riffmassaker übergeht. „Cycles“ sticht durch seinen härteren Gesang, schön quietschige Soli und den sehr guten Refrain hervor. „Behind“ ist auch wieder so ein Song, der mir zu sehr nach Reisbrett-08/15 klingt. „Meet me in the dark“ ist dann der für mich meistgehörte Song auf dem Album, härter und mit einem Refrain zum Niederknien. „Face Down“ ist dann der Bonustrack, hätte sich auch regulär auf dem Album ganz gut gemacht, ist aber schon leicht anders, als das Album in Summe. „Strength of Will“ dann ein schöner Abschluss des Albums, der mich Stellenweise an alte Edguy erinnert.

Ich habe Brainstorm die folgenden Jahre immer im Auge behalten und auch jedes Album im Schrank stehen, obwohl mich die Musik nie mehr so bekommen hat, wie Metus Mortis damals. Brainstorm sind schon so etwas wie die AC/DC des Powermetal. Alben auf eigenem Niveau, aber häufig etwas zu eintönig, ähnlich, auch ganz gerne mal nach altbewährtem Baukastenprinzip. Man hat seine Art der Musik gefunden und variiert diese in einem eng abgesteckten Rahmen, mal mehr, mal weniger interessant.

Auszüge des Albums:

https://www.youtube.com/watch?v=k68Zr2o ... vU&pxtry=1
Zuletzt geändert von Dimebag666 am 14.09.2014 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Sambora »

Brainstorm sind toll - basta!

Völlig unkitschiger Power-Metal mit Weltklasse-Sänger. Selten genug, daß man sowas aus Deutschland bekommt.
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Porcupine »

Definitiv das beste Album von denen, danach wurden sie tatsächlich immer belangloser. Aber Metus Mortis ist richtig stark!
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Glaurung »

Gute Band mit tollen Alben. Schalt ich nicht ab wenns läuft...
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Dimebag666 »

abuzze666 hat geschrieben:Hui, Reverend Bizzare klingt mal interessant.
Was war denn das für ein ominöser Mailorder wenn ich fragen darf?

*reinhör @ Habringer...*
Den Namen habe ich erfolgreich verdrängt, gibt es wohl auch nicht mehr. Sauhaufen.

Und? Habringer gehört?
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Thunderforce »

Metus Mortis ist wirklich sehr geil. Den Nachfolger fand ich auch noch super, alles was ich danach gehört habe, hat mich nicht mehr überzeugt und klang auch immer gleich.

Aber Wekness sows its seed, Cycles oder Under Lights sind schon klare Zehnpünkter.

Dass die zu der Zeit und mit dem Album für Grave Digger eröffnen mussten, zeigt mal wieder, was in der Metalszene so alles falschläuft *g*
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Feindin »

Tolle Band. Neben Morgana Lefay wohl die einzigen Europäer, die es mit den US Kornifären aufnehmen können.
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von costa »

"Metus Mortis" und "Soul Temptation" sowie mit Abstrichen "Liquid Monster" sind schon gut. Ich leg's nicht mehr auf, aber live waren sie auf'm Metalfest ganz schön anzuschauen, zumal sie halt auch eins meiner ersten Konzerterlebnisse waren ("Liquid Monster"-Tour 2005).
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Dimebag666 »

Thunderforce hat geschrieben:Dass die zu der Zeit und mit dem Album für Grave Digger eröffnen mussten, zeigt mal wieder, was in der Metalszene so alles falschläuft *g*
Ich hab sie dann 2004, zu Soul Temptation, wiedergesehen. Als Vorband von Edguy...... :D Erst danach haben sie mal eine eigenen Tour hinbekommen.
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Re: Dimebag greift in seinen Plattenschrank

Beitrag von Apparition »

Wir fanden es damals eine kleine Sensation, dass in Deutschland eine Band diesen Stil auf ernsthaftem Niveau spielt. Damals fand ich das Album sehr geil, höre es jetzt aber eigentlich gar nicht mehr. Es ist immer noch gut, auf lange Sicht fehlt ihm aber etwas, um mit dem großen Klassikern des Powermetal mithalten zu können. Und seitdem habe ich auch nichts mehr von Brainstrorm gehört, das mich wirklich überzeugt hat.
That is delightful news for someone who cares.
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