Der A(OR)Core-Thread: Y&T - eine kleine Huldigung

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DerMitDemHut
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - ...Very 'eavy ...Very...

Beitrag von DerMitDemHut »

Ich sehe schon, dass meine einsame, jämmerliche Uriah Heep Best Of ganz schnell Gesellschaft bekommen wird. :) Die Very Eavy Very Umble hab ich irgendwo als Tape rumfliegen, die eiert schon ganz schön rum. Ich mag die Scheibe, die klingt wirklich sehr urwüchsig, heavy und roh und hat dennoch einige filigrane Spielereien aufzuweisen. Ich glaub, mein Schwiegervatter hat die unten, weil mir aufgefallen ist, dass er die öfter laut hört. Ich muss ihn mal fragen, was er sonst so von denen hat :?
*bildsignatur sei die DerMitDemHut gefallen tut*


Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt
Schon angezündt’! Das gibt ein Schein
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein


Iron Maiden Review Thread
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acore
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - ...Very 'eavy ...Very...

Beitrag von acore »

Salisbury (1971)

COVER

Veröffentlichung: Februar 1971

Besetzung:
David Byron: Lead Vocals
Mick Box: Lead Guitar, Acoustic Guitar, Vocals
Paul Newton: Bass Guitar, Vocals
Ken Hensley: Organ, Piano,Slide & Acoustic Guitars, Harpsichord, Vibes & Vocals
Keith Baker: Drums, Percussion

Kaum war die Band von der Tournee zurück, wurde sie gleich wieder ins Studio verfrachtet. Nachdem Hensley zu spät zur Truppe gestoßen war, um sich beim Debüt bei den Kompositionen noch einbringen zu können, war beim Nachfolgewerk sein Einfluss gleich viel größer. Genauer gesagt war er nur an einem Lied nicht beteiligt.

Ollie Olsson nahm ein lukratives Angebot von Elton John an, zu seiner Band zurück zu kehren, so dass schon wieder ein neuer Drummer auf dem Schlagzeughocker Platz nehmen durfte: Keith Baker (u.a. ehemals Supertramp).

Hinter dem Namen der Platte steckt eine nette Geste gegenüber ihren Fans: bei einem Konzert in Salisbury überzog die Band den Zeitrahmen. Man drehte ihnen den Strom ab und gab ihnen zehn Minuten Zeit, den Ort des Geschehens zu verlassen. Plötzlich kam das Publikum auf die Bühne und half der Band, alles aus der Halle zu tragen!

Mit dem Cover konnten sich die Jungs nie so richtig anfreunden, aber so was kam halt anfangs der 70er ohne den aktuellen telekommunikationstechnischen Möglichkeiten dabei heraus, wenn man das Cover am Telefon beschrieben bekommt.

Die Lieder:

1. Bird Of Prey (Box/Byron/Newton)
Der Opener ist schon von der US-Version des Debüts bekannt und somit auch das einzige Lied, bei dem Hensley nicht seine Finger im Spiel hatte. Ein genialer und abwechslungsreicher Rocker mit wahnwitzigen Gesangseinlagen Byrons und perfekten Gesangsharmonien. Ob sich King Diamond von diesem Falsett-Gesang hat inspirieren lassen?

2. The Park (Hensley)
Eine sehr ruhige Nummer, die einen starken Kontrast zum Eröffnungslied bildet. Byron darf seine Stimme wieder in unglaubliche Höhen schrauben. Das Niveau von "Come Away Melinda" wird aber zu keiner Sekunde erreicht. Zwischendurch wird es dann schon fast proggig-frickelig. Aber nur ganz kurz…

3. Time To Live (Box/Byron/Hensley)
Hier wird wieder die Axt ausgepackt, die Orgel dröhnt, der Bass pumpt. Eigentlich schade, dass das Lied live-technisch nie die richtige Beachtung gefunden hat. Wenigstens die Spiritual Beggars haben auf ihrem letzten Output dem Lied mit einer gelungenen Coverversion Tribut gezollt.

4. Lady In Black (Hensley)
Für viele wohl das Uriah Heep Lied schlechthin. Wer bei den von alex1181 verlinkten Songs des Hensley-Albums sich gewundert hat, wie nahe seine Stimme der kommt, die er von den alten Heep-Liedern kennt, sollte bedenken, dass Ken bei diesem Single-Hit die Lead Vocals übernommen hat. So richtig erfolgreich wurde das Lied übrigens erst Jahre später und ganz besonders in Deutschland, wo es sogar einen Goldenen Löwen gab! Viel dazu sagen brauche ich wohl nicht, schließlich dürfte jede Hausfrau die Melodie im Schlaf mitsingen können. Egal wie totgedudelt das Lied ist, Hensley hat hier einen Welthit geschaffen, der von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugen kann. Wem es Spaß macht, der darf sich gerne mit der Coverversion von Ensiferum vergnügen. In den 80ern gab es auch eine Coverversion einer Dame von dem Lied, die deutlich fetziger als das Original daher kam. Für sachdienliche Hinweise, wer das war, wäre ich sehr dankbar.

5. High Priestess (Hensley)
Das ist jetzt richtige Uriah-Heep-Anfangsphase-Durchschnittskost. Nicht wirklich schlecht, aber alles andere als genial.

6. Salisbury (Byron/Hensley/Box)
Das monumentale Meisterstück beschließt das Album. Nach Deep Purple's "Concerto For Goup And Orchestra" das nächste Epos für Rockband und Orchester. Bei aller Verspieltheit würde das Lied aber auch als reiner Rocksong prima funktionieren, aber die Symbiose mit den Orchester-Instrumenten setzt dem ganzen die Krone auf. Während ich mir das Werk von Deep Purple nur alle paar Jahre mal geben kann, höre ich mir "Salisbury" wesentlich öfters an. Gerade mit Kopfhörer oder bei deftiger Lautstärke im Auto macht das Lied richtig Spaß. Der Song wurde von der Band niemals in seiner Komplettheit live gespielt, erst Ken Hensley brachte es auf einer Solotour auf die Bühnenbretter. Das hätte ich zu gerne erlebt!

Bonustracks

7. Simon The Bullet Freak (Hensley) (US album version)
Nachdem die Amis beim Debüt begünstigt und mit "Bird Of Prey" statt "Lucy Blues" beglückt wurden, sah es diesmal wesentlich schlechter aus, denn dieser Song anstelle des Openers ist wahrlich ein schlechter Tausch. Eine Single-B-Seite, wie sie im Buche steht. Das Lied fällt im Vergleich zum Rest total ab. Da den Amerikaner der Panzer auf dem Cover zu gewalttätig (!) erschien, erhielten sie diese alternative Verpackung. Nun ja. Das verstehe mal wieder, wer will.

8. Here I Am (Hensley) (Salisbury out-take and previously unreleased version)
Das Lied hat es wohl aus Platzgründen nicht auf die Vinyl-Version gepackt. Schade eigentlich, denn nach recht ruhigem Beginn steigert sich das Lied immer mehr und besitzt ein genial-ausuferndes Gitarrensolo. Dafür hätte man gerne "High Priestess" opfern können!

9. Lady In Black (Hensley) (previously unreleased alternate version)
Die Version hätte es nicht unbedingt gebraucht, da sie nicht sonderlich abweichend ist, sondern in erster Linie deutlich früher ausgeblendet wird.

10. High Priestess (Hensley) (edited version for single release)
Die Single ist damals reichlich gefloppt. Ob es wohl am Lied lag *g*?

11. Salisbury (Byron/Hensley/Box) (previously unreleased edit)
Inwiefern es überhaupt Sinn macht, ein derartiges Epos auf gut vier Minuten zusammenzudampfen, lass ich mal dahingestellt sein. Andererseits hätte diese Version sogar als Single Erfolg haben können. Diese Fassung wurde jedoch nie veröffentlicht.

12. The Park (Hensley) (previously unreleased version)
Ganz nette Alternativ-Version, aber nichts wirklich Essentielles.

13. Time To Live (Box/Byron/Hensley) (previously unreleased version)
Siehe 12. Robert M. Corich, der für die Remasters zuständig war, hält diese Version übrigens für deutlich besser als das Original.

Nach dem durchwachsenen Debüt sind Uriah Heep so langsam aber sicher auf dem richtigen Weg, ihre Identität zu finden. Auch wenn "Lady In Black" das wohl bekannteste Stück der Band ist, muss man feststellen, dass das Lied alles andere als repräsentativ für den "echten" Bandsound ist. Der zeigt sich viel mehr in "Bird Of Prey" oder im monumentalen Titelstück, das auch stellvertretend für die Experimetierfreude der Musiker ist. 8/10

Zum Eintauchen in die Welt von Uriah Heep:

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oger
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von oger »

Deutlich stärker als das Debüt, finde ich. „Bird of Prey“, „Time to live“ und „The Park“ sind wirklich toll.
"Lady in Black" ist dagegen ein klarer Fall von überhört.
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acore
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - ...Very 'eavy ...Very...

Beitrag von acore »

alex1181 hat geschrieben:Ken Hensley - Proud Words On A Dusty Shelf

Click & Cover

*Review sei*
Die Lieder erinnern mich in erster Linie an Uriah Heep zur Zeit von "High And Mighty". Also an die absoluten Highlights der Band kommt das für mich nicht heran, aber deutlich besser als diverse Ausrutscher nach unten ist es auf jeden Fall.
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Stepfather
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von Stepfather »

*weiterhin sehr interessiert mitles* Trotz des Durchgenudeltseins: "Lady in black" finde ich immer noch toll.
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alex1181
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von alex1181 »

*Tipp sei*

"Look At Yourself" gibt es übrigens im Rahmen der 3 für 15,- Auktion bei Amazon.
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kevsauer1
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von kevsauer1 »

alex1181 hat geschrieben:*Tipp sei*

"Look At Yourself" gibt es übrigens im Rahmen der 3 für 15,- Auktion bei Amazon.
Richtig und die Wake The Sleeper ist auch mit drin
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2015

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01.11. Dave Matthews Band
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acore
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von acore »

Look At Yourself (1971)

COVER

Veröffentlichung: Oktober 1971

Besetzung:
David Byron: Lead Vocal
Mick Box: Lead Guitar, Acoustic Guitar
Paul Newton: Bass Guitar
Ken Hensley: Organ, Guitar, Acoustic Guitar and Vocal
Ian Clarke: Drums

Die Tour zum Vorgängeralbum führte zu Auftritten vor 20.000 Zuschauern als Vorgruppe von Three Dog Night und Steppenwolf in Nordamerika. Auch in Deutschland wurde die Band zunehmend erfolgreicher, lediglich in ihrer Heimat ließ der Durchbruch noch auf sich warten.

Auch bei diesem Album setzt sich das Bäumchen-Wechsel-dich-Spiel auf dem Schlagzeughocker fort: der neue Mann an den Drums heißt Ian Clarke. Produziert wird das Album erneut von Gerry Bron, der auch seit Spice-Zeiten als Booking Agent der Band aktiv ist. Nach dem Ablauf des Plattenvertrags mit Philips/Vertigo bringt er sein eigenes Plattenlabel – Bronze Records – an den Start. Die ersten Veröffentlichungen sind die Neuauflagen der beiden Alben von Uriah Heep.

Im Gegensatz zu den Vorgängern stimmt nun auch die Verpackung. Während auf den heutigen CD-Veröffentlichungen ein lumpiges Grau zu sehen ist, bestand das Cover bei der Vinyl-Veröffentlichung aus einer verspiegelten Oberfläche, in der man sich tatsächlich sehen konnte (deshalb werde ich mein Vinyl auch niemals vertickern!). Nordamerika erhielt mal wieder ein abweichendes Cover, dafür war der Inhalt identisch.


Die Lieder:

1. Look At Yourself (Hensley)
Mit dem Titelsong wird wieder ein brachialer Kracher an den Anfang gestellt, der von seinen treibenden Drums, fetten Hammond-Orgelklängen und den heftigen Riffs lebt. Dazu werden wieder Chorgesänge ohne Ende mit tausenden von Ahs und Ohs aufgefahren. Zum Abschluss gibt es dann noch eine geniale Percussion-Einlage der Label-Kollegen von Osibisa (die heute wahrscheinlich kein Mensch mehr kennt – zumindest mir sagt der Name nichts). Schlagzeug-Anfänger dürften an dem Lied verzweifeln. Gamma Ray haben sich übrigens auch mal an der Komposition versucht.

2. I Wanna Be Free (Hensley)
Hier wird das Tempo etwas gedrosselt und es geht deutlich geradliniger zur Sache. Dafür darf Byron sich richtig austoben. Das Lied ist jetzt kein Überflieger, aber solides Futter für die Fans.

3. July Morning (Hensley)
Den Überflieger haben wir hier. Der Longtrack zählt zu den besten Kompositionen der Band überhaupt und ist bis heute fester Bestandteil der Konzerte. Das Lied lebt von seinen Wechseln zwischen ruhigen, schnellen und bombastischen Parts. Den "La La La La"-Refrain dürften wohl alle Fans weltweit im Schlaf mitsingen können. Ursprünglich hätten das drei verschiedene Lieder sein sollen, aber irgendwie entwickelt sich alles zu einer Mammutkomposition. Byron singt sich dabei die Seele aus dem Leib, Box und Hensley geben hier einfach alles. Als weiterer Gastmusiker hat Manfred Mann hier einen Auftritt am Moog. Das Lied hat mich übrigens vor über 30 Jahren zum bekennenden Fan der Band gemacht!

4. Tears In My Eyes (Hensley)
Jedes Lied, das nach so einem Werk folgt, kann eigentlich nur verlieren. Entsprechend unspektakulär wirkt "Tears In My Eyes" dann auch, ohne wirklich schlecht zu sein. Dafür lässt das wirre Break nach dem gelungen Akustik-Gitarren-Teil und vor dem dudeligen Solo aufhorchen.

5. Shadows Of Grief (Hensley/Byron)
Und noch ein Longtrack. Wesentlich härter als "July Morning" und Byron ist auch mehr am Schreien als am Singen. Leider tritt die Eingängigkeit für eine bewusst-verworrene Komplexität etwas in den Hintergrund. Dafür macht das Lied beim Hören mit dem Kopfhörer richtig Spaß. Einige nette Stereo-Kanal-Spielereien runden den psychedelischen Wahnsinn ab.

6. What Should Be Done (Hensley)
Kontrastprogramm pur: jetzt ist Balladen-Zeit angesagt. Für mich der absolute Tiefpunkt auf dem Album, einfach langweiliges Gedudel pur.

7. Love Machine (Hensley/Box/Byron)
Als Rausschmeißer gibt es einen dreckigen, geradlinigen Rocker, der mich regelmäßig an die schönen Zeiten Ende der 70er erinnert, als ich anfing diese Art der Musik für mich zu entdecken.

Bonustracks

8. What's Within My Heart (Hensley) (Out-take from Look At Yourself sessions)
Die Akustik-Ballade wäre die deutlich bessere Alternative zu "What Should Be Done" gewesen. Das Lied hatte es lange Zeit vor MTV-Unplugged sogar in den Akustik-Teil der Konzerte geschafft.

9. Why (Box/Byron/Hensley/Newton) (Look At Yourself out-take)
Ein weiterer Longtrack, dem man jedoch anmerkt, dass er teilweise mehr an eine Jamsession, als an eine komplett ausgearbeitete Komposition erinnert. Bron mochte das Lied nicht, was wohl mit ein Grund sein dürfte, dass es nicht auf dem Album gelandet ist. Dabei macht der Song richtig Laune. Groovig-relaxt ist das typischer 70er-Stoff. Live garantiert eine Granate die zu schönen Jam-Sessions einlädt.

10. Look At Yourself (Hensley) (alternative single version)
Wenn man die normale Version kennt, wirkt speziell der editierte Anfang regelrecht versaut, aber auch der krönende Abschluss ist reichlich kastriert.

11. Tears In My Eyes (Hensley) (extended version, previously unreleased)
Dass gerade der schöne Akustik-Teil verlängert wurde, macht die Version hörenswert.

12. What Should Be Done (Hensley) (Out-take, original studio version)
Das Lied wurde in nur drei Stunden aufgenommen und ist hier in einer "ursprünglicheren" und früheren Fassung zu hören. Gefällt mir so wenig wie das Original.

13. Look At Yourself (Hensley) (BBC Session, previously unreleased)
Diese Version wurde zur Promotion des Albums für die BBC aufgenommen. Die Kürzung des Liedes ist absolut unprofessionell durchgeführt, wurde aber damals so gesendet. Wer's braucht…

14. What Should Be Done (Hensley) (BBC Session, previously unreleased)
Das man ausgerechnet dieses Lied in drei Ausführungen auf die CD gepackt hat…

Und noch eine Steigerung! Man merkt der Band an, dass sie endlich ihren Stil gefunden hat. Mit dem Titelsong, "July Morning" und "Love Machine" sind drei Klassiker enthalten. Leider trübt das grausige "What Should Be Done" etwas den Eindruck. 8,5/10

Hier gibt es auf die Ohren:

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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Look At Yourself

Beitrag von kevsauer1 »

Die liegt hier noch ungehört rum...

Wird wohl langsam mal Zeit :)
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von alex1181 »

acore hat geschrieben: Look At Yourself (1971)

COVER

Veröffentlichung: Oktober 1971

Besetzung:
David Byron: Lead Vocal
Mick Box: Lead Guitar, Acoustic Guitar
Paul Newton: Bass Guitar
Ken Hensley: Organ, Guitar, Acoustic Guitar and Vocal
Ian Clarke: Drums

Die Tour zum Vorgängeralbum führte zu Auftritten vor 20.000 Zuschauern als Vorgruppe von Three Dog Night und Steppenwolf in Nordamerika. Auch in Deutschland wurde die Band zunehmend erfolgreicher, lediglich in ihrer Heimat ließ der Durchbruch noch auf sich warten.

Auch bei diesem Album setzt sich das Bäumchen-Wechsel-dich-Spiel auf dem Schlagzeughocker fort: der neue Mann an den Drums heißt Ian Clarke. Produziert wird das Album erneut von Gerry Bron, der auch seit Spice-Zeiten als Booking Agent der Band aktiv ist. Nach dem Ablauf des Plattenvertrags mit Philips/Vertigo bringt er sein eigenes Plattenlabel – Bronze Records – an den Start. Die ersten Veröffentlichungen sind die Neuauflagen der beiden Alben von Uriah Heep.

Im Gegensatz zu den Vorgängern stimmt nun auch die Verpackung. Während auf den heutigen CD-Veröffentlichungen ein lumpiges Grau zu sehen ist, bestand das Cover bei der Vinyl-Veröffentlichung aus einer verspiegelten Oberfläche, in der man sich tatsächlich sehen konnte (deshalb werde ich mein Vinyl auch niemals vertickern!). Nordamerika erhielt mal wieder ein abweichendes Cover, dafür war der Inhalt identisch.


Die Lieder:

1. Look At Yourself (Hensley)
Mit dem Titelsong wird wieder ein brachialer Kracher an den Anfang gestellt, der von seinen treibenden Drums, fetten Hammond-Orgelklängen und den heftigen Riffs lebt. Dazu werden wieder Chorgesänge ohne Ende mit tausenden von Ahs und Ohs aufgefahren. Zum Abschluss gibt es dann noch eine geniale Percussion-Einlage der Label-Kollegen von Osibisa (die heute wahrscheinlich kein Mensch mehr kennt – zumindest mir sagt der Name nichts). Schlagzeug-Anfänger dürften an dem Lied verzweifeln. Gamma Ray haben sich übrigens auch mal an der Komposition versucht.

2. I Wanna Be Free (Hensley)
Hier wird das Tempo etwas gedrosselt und es geht deutlich geradliniger zur Sache. Dafür darf Byron sich richtig austoben. Das Lied ist jetzt kein Überflieger, aber solides Futter für die Fans.

3. July Morning (Hensley)
Den Überflieger haben wir hier. Der Longtrack zählt zu den besten Kompositionen der Band überhaupt und ist bis heute fester Bestandteil der Konzerte. Das Lied lebt von seinen Wechseln zwischen ruhigen, schnellen und bombastischen Parts. Den "La La La La"-Refrain dürften wohl alle Fans weltweit im Schlaf mitsingen können. Ursprünglich hätten das drei verschiedene Lieder sein sollen, aber irgendwie entwickelt sich alles zu einer Mammutkomposition. Byron singt sich dabei die Seele aus dem Leib, Box und Hensley geben hier einfach alles. Als weiterer Gastmusiker hat Manfred Mann hier einen Auftritt am Moog. Das Lied hat mich übrigens vor über 30 Jahren zum bekennenden Fan der Band gemacht!

4. Tears In My Eyes (Hensley)
Jedes Lied, das nach so einem Werk folgt, kann eigentlich nur verlieren. Entsprechend unspektakulär wirkt "Tears In My Eyes" dann auch, ohne wirklich schlecht zu sein. Dafür lässt das wirre Break nach dem gelungen Akustik-Gitarren-Teil und vor dem dudeligen Solo aufhorchen.

5. Shadows Of Grief (Hensley/Byron)
Und noch ein Longtrack. Wesentlich härter als "July Morning" und Byron ist auch mehr am Schreien als am Singen. Leider tritt die Eingängigkeit für eine bewusst-verworrene Komplexität etwas in den Hintergrund. Dafür macht das Lied beim Hören mit dem Kopfhörer richtig Spaß. Einige nette Stereo-Kanal-Spielereien runden den psychedelischen Wahnsinn ab.

6. What Should Be Done (Hensley)
Kontrastprogramm pur: jetzt ist Balladen-Zeit angesagt. Für mich der absolute Tiefpunkt auf dem Album, einfach langweiliges Gedudel pur.

7. Love Machine (Hensley/Box/Byron)
Als Rausschmeißer gibt es einen dreckigen, geradlinigen Rocker, der mich regelmäßig an die schönen Zeiten Ende der 70er erinnert, als ich anfing diese Art der Musik für mich zu entdecken.

Bonustracks

8. What's Within My Heart (Hensley) (Out-take from Look At Yourself sessions)
Die Akustik-Ballade wäre die deutlich bessere Alternative zu "What Should Be Done" gewesen. Das Lied hatte es lange Zeit vor MTV-Unplugged sogar in den Akustik-Teil der Konzerte geschafft.

9. Why (Box/Byron/Hensley/Newton) (Look At Yourself out-take)
Ein weiterer Longtrack, dem man jedoch anmerkt, dass er teilweise mehr an eine Jamsession, als an eine komplett ausgearbeitete Komposition erinnert. Bron mochte das Lied nicht, was wohl mit ein Grund sein dürfte, dass es nicht auf dem Album gelandet ist. Dabei macht der Song richtig Laune. Groovig-relaxt ist das typischer 70er-Stoff. Live garantiert eine Granate die zu schönen Jam-Sessions einlädt.

10. Look At Yourself (Hensley) (alternative single version)
Wenn man die normale Version kennt, wirkt speziell der editierte Anfang regelrecht versaut, aber auch der krönende Abschluss ist reichlich kastriert.

11. Tears In My Eyes (Hensley) (extended version, previously unreleased)
Dass gerade der schöne Akustik-Teil verlängert wurde, macht die Version hörenswert.

12. What Should Be Done (Hensley) (Out-take, original studio version)
Das Lied wurde in nur drei Stunden aufgenommen und ist hier in einer "ursprünglicheren" und früheren Fassung zu hören. Gefällt mir so wenig wie das Original.

13. Look At Yourself (Hensley) (BBC Session, previously unreleased)
Diese Version wurde zur Promotion des Albums für die BBC aufgenommen. Die Kürzung des Liedes ist absolut unprofessionell durchgeführt, wurde aber damals so gesendet. Wer's braucht…

14. What Should Be Done (Hensley) (BBC Session, previously unreleased)
Das man ausgerechnet dieses Lied in drei Ausführungen auf die CD gepackt hat…

Und noch eine Steigerung! Man merkt der Band an, dass sie endlich ihren Stil gefunden hat. Mit dem Titelsong, "July Morning" und "Love Machine" sind drei Klassiker enthalten. Leider trübt das grausige "What Should Be Done" etwas den Eindruck. 8,5/10

Hier gibt es auf die Ohren:

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Sehr gute Scheibe!!
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hunziobelix
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Salisbury

Beitrag von hunziobelix »

acore hat geschrieben: Look At Yourself (1971)

COVER

Veröffentlichung: Oktober 1971

Besetzung:
David Byron: Lead Vocal
Mick Box: Lead Guitar, Acoustic Guitar
Paul Newton: Bass Guitar
Ken Hensley: Organ, Guitar, Acoustic Guitar and Vocal
Ian Clarke: Drums

Die Tour zum Vorgängeralbum führte zu Auftritten vor 20.000 Zuschauern als Vorgruppe von Three Dog Night und Steppenwolf in Nordamerika. Auch in Deutschland wurde die Band zunehmend erfolgreicher, lediglich in ihrer Heimat ließ der Durchbruch noch auf sich warten.

Auch bei diesem Album setzt sich das Bäumchen-Wechsel-dich-Spiel auf dem Schlagzeughocker fort: der neue Mann an den Drums heißt Ian Clarke. Produziert wird das Album erneut von Gerry Bron, der auch seit Spice-Zeiten als Booking Agent der Band aktiv ist. Nach dem Ablauf des Plattenvertrags mit Philips/Vertigo bringt er sein eigenes Plattenlabel – Bronze Records – an den Start. Die ersten Veröffentlichungen sind die Neuauflagen der beiden Alben von Uriah Heep.

Im Gegensatz zu den Vorgängern stimmt nun auch die Verpackung. Während auf den heutigen CD-Veröffentlichungen ein lumpiges Grau zu sehen ist, bestand das Cover bei der Vinyl-Veröffentlichung aus einer verspiegelten Oberfläche, in der man sich tatsächlich sehen konnte (deshalb werde ich mein Vinyl auch niemals vertickern!). Nordamerika erhielt mal wieder ein abweichendes Cover, dafür war der Inhalt identisch.


Die Lieder:

1. Look At Yourself (Hensley)
Mit dem Titelsong wird wieder ein brachialer Kracher an den Anfang gestellt, der von seinen treibenden Drums, fetten Hammond-Orgelklängen und den heftigen Riffs lebt. Dazu werden wieder Chorgesänge ohne Ende mit tausenden von Ahs und Ohs aufgefahren. Zum Abschluss gibt es dann noch eine geniale Percussion-Einlage der Label-Kollegen von Osibisa (die heute wahrscheinlich kein Mensch mehr kennt – zumindest mir sagt der Name nichts). Schlagzeug-Anfänger dürften an dem Lied verzweifeln. Gamma Ray haben sich übrigens auch mal an der Komposition versucht.

2. I Wanna Be Free (Hensley)
Hier wird das Tempo etwas gedrosselt und es geht deutlich geradliniger zur Sache. Dafür darf Byron sich richtig austoben. Das Lied ist jetzt kein Überflieger, aber solides Futter für die Fans.

3. July Morning (Hensley)
Den Überflieger haben wir hier. Der Longtrack zählt zu den besten Kompositionen der Band überhaupt und ist bis heute fester Bestandteil der Konzerte. Das Lied lebt von seinen Wechseln zwischen ruhigen, schnellen und bombastischen Parts. Den "La La La La"-Refrain dürften wohl alle Fans weltweit im Schlaf mitsingen können. Ursprünglich hätten das drei verschiedene Lieder sein sollen, aber irgendwie entwickelt sich alles zu einer Mammutkomposition. Byron singt sich dabei die Seele aus dem Leib, Box und Hensley geben hier einfach alles. Als weiterer Gastmusiker hat Manfred Mann hier einen Auftritt am Moog. Das Lied hat mich übrigens vor über 30 Jahren zum bekennenden Fan der Band gemacht!

4. Tears In My Eyes (Hensley)
Jedes Lied, das nach so einem Werk folgt, kann eigentlich nur verlieren. Entsprechend unspektakulär wirkt "Tears In My Eyes" dann auch, ohne wirklich schlecht zu sein. Dafür lässt das wirre Break nach dem gelungen Akustik-Gitarren-Teil und vor dem dudeligen Solo aufhorchen.

5. Shadows Of Grief (Hensley/Byron)
Und noch ein Longtrack. Wesentlich härter als "July Morning" und Byron ist auch mehr am Schreien als am Singen. Leider tritt die Eingängigkeit für eine bewusst-verworrene Komplexität etwas in den Hintergrund. Dafür macht das Lied beim Hören mit dem Kopfhörer richtig Spaß. Einige nette Stereo-Kanal-Spielereien runden den psychedelischen Wahnsinn ab.

6. What Should Be Done (Hensley)
Kontrastprogramm pur: jetzt ist Balladen-Zeit angesagt. Für mich der absolute Tiefpunkt auf dem Album, einfach langweiliges Gedudel pur.

7. Love Machine (Hensley/Box/Byron)
Als Rausschmeißer gibt es einen dreckigen, geradlinigen Rocker, der mich regelmäßig an die schönen Zeiten Ende der 70er erinnert, als ich anfing diese Art der Musik für mich zu entdecken.

Bonustracks

8. What's Within My Heart (Hensley) (Out-take from Look At Yourself sessions)
Die Akustik-Ballade wäre die deutlich bessere Alternative zu "What Should Be Done" gewesen. Das Lied hatte es lange Zeit vor MTV-Unplugged sogar in den Akustik-Teil der Konzerte geschafft.

9. Why (Box/Byron/Hensley/Newton) (Look At Yourself out-take)
Ein weiterer Longtrack, dem man jedoch anmerkt, dass er teilweise mehr an eine Jamsession, als an eine komplett ausgearbeitete Komposition erinnert. Bron mochte das Lied nicht, was wohl mit ein Grund sein dürfte, dass es nicht auf dem Album gelandet ist. Dabei macht der Song richtig Laune. Groovig-relaxt ist das typischer 70er-Stoff. Live garantiert eine Granate die zu schönen Jam-Sessions einlädt.

10. Look At Yourself (Hensley) (alternative single version)
Wenn man die normale Version kennt, wirkt speziell der editierte Anfang regelrecht versaut, aber auch der krönende Abschluss ist reichlich kastriert.

11. Tears In My Eyes (Hensley) (extended version, previously unreleased)
Dass gerade der schöne Akustik-Teil verlängert wurde, macht die Version hörenswert.

12. What Should Be Done (Hensley) (Out-take, original studio version)
Das Lied wurde in nur drei Stunden aufgenommen und ist hier in einer "ursprünglicheren" und früheren Fassung zu hören. Gefällt mir so wenig wie das Original.

13. Look At Yourself (Hensley) (BBC Session, previously unreleased)
Diese Version wurde zur Promotion des Albums für die BBC aufgenommen. Die Kürzung des Liedes ist absolut unprofessionell durchgeführt, wurde aber damals so gesendet. Wer's braucht…

14. What Should Be Done (Hensley) (BBC Session, previously unreleased)
Das man ausgerechnet dieses Lied in drei Ausführungen auf die CD gepackt hat…

Und noch eine Steigerung! Man merkt der Band an, dass sie endlich ihren Stil gefunden hat. Mit dem Titelsong, "July Morning" und "Love Machine" sind drei Klassiker enthalten. Leider trübt das grausige "What Should Be Done" etwas den Eindruck. 8,5/10
Meine erste Uriah Heep und mit "Demons And Wizards" die liebste!!!!!12/10 :prost:
Urban Priol:"Wir müssen alle Kulturen verstehen,auch Die im Joghurt."

Salvador Dali:"Das Schlimmste an der heutigen Jugend ist,dass man nicht mehr dazu gehört."
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Iqui
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Look At Yourself

Beitrag von Iqui »

Oh cool, ein Uriah Heep Thread. Habe von denen die Demons & Wizards, die Sea of Light und die Spellbinder (Live).
Hier gibt es bestimmt die eine oder andere Perle noch zu entdecken, bei dem riesigen Back Katalog. :)
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Look At Yourself

Beitrag von acore »

Demons And Wizards (1972)

COVER

Veröffentlichung: Mai 1972

Besetzung:
David Byron: Vocals
Mick Box: Guitars
Gary Thain: Bass
Ken Hensley: Keyboards, Guitars, Percussion
Lee Kerslake: Drums and Percussion
All other Voices: Uriah Heep

Bei allem Erfolg des Vorgängers fehlt weiterhin der absolute Durchbruch auf breiter Front. Mit "Demons And Wizards" ist es endlich soweit und es regnet weltweit Edelmetallauszeichnungen.

Der Vater von Bassist Paul Newton fungierte bisher als Manager der Band. Es kommt jedoch im Vorfeld zum Krach mit Gerry Bron, dessen Einfluss immer größer wird. Dass der Sohn zusammen mit dem Vater aus dem Band-Camp entschwindet, ist die logische Folge. Seinen Posten übernimmt Mark Clarke (ex-Colosseum/Tempest), der jedoch innerhalb kürzester Zeit bemerkt, dass er mit der Arbeitsbelastung nicht zurechtkommt und deshalb bereitwillig seinen Platz für den Neuseeländer Gary Thain räumt. Wie gehabt darf auch am Schlagzeug ein neuer Mann ran: Lee Kerslake, der zusammen mit Hensley (und auch mit Paul Newton) bereits bei The Gods musiziert hatte. Diese Kombination dürfte wohl als die klassischste aller Besetzungen von Uriah Heep gelten!

Für dass Fantasy-Cover zeigt sich Großmeister Roger Dean verantwortlich, der bereits diverse Werke von Yes veredeln durfte. Die Flügel des Zauberers sind übrigens echte Schmetterlingsflügel.

Die Lieder:

1. The Wizard (Hensley/Clarke)
Obwohl Mark Clarke nur drei Monate in der Band war, komponiert er zusammen mit Hensley diesen Klassiker und darf sogar einen Teil des Gesangs übernehmen, weil Byron die Stelle zu hoch ist (eigentlich kaum vorstellbar!). Das Lied ist bis heute fester Bestandteil der Konzerte und besitzt einen wunderschönen Spannungsbogen. Das Pfeifen im Hintergrund, das man vielleicht für den Ton eines Streichinstrumentes halten könnte, ist in Wirklichkeit das Pfeifen eines Dampfkessels in der Küche des Aufnahmestudios. Die Band hält es für eine gelungene Idee, den Ton festzuhalten und in das Lied zu integrieren. "The Wizard" wird als Vorab-Single veröffentlicht. Blind Guardian haben sich auch an daran versucht.

2. Traveller In Time (Byron/Kerslake/Box)
Nachdem zum ersten Mal der Opener etwas ruhiger ausgefallen ist, wird hier richtig losgerockt und alles richtig gemacht. Zwar nicht unbedingt episch, aber geradlinig und gefällig.

3. Easy Livin' (Hensley)
Die zweite Single ist wieder ein Hit für die Ewigkeit, die zwar in der Heimat der Band nicht gerade erfolgreich ist, dafür in Holland, Deutschland und Skandinavien absolut durch die Decke geht. Der straighte Rocker darf auch heute bei keinem Konzert der Band fehlen.

4. Poet's Justice (Hensley/Box/Kerslake)
Jetzt kommt die eher epischer Seite zum Tragen. Ahs und Ohs und ein Mix aus Gitarre und Orgel. Man ist glatt überrascht, dass das Lied nur gut vier Minuten lang ist.

5. Circle Of Hands (Hensley)
Der Epik-Bombast-Faktor wird hier noch deutlich erhöht. Das Werk lebt von seinem Mix aus ruhigen und bombastischen Stellen. Byron hat hier einige ganz großartige Momente! Zum Ende hin steigert sich das Lied immer weiter und der instrumentale Abschluss ist einfach nur großartig zu nennen.

6. Rainbow Demon (Hensley)
Eine der düstersten Kompositionen von Uriah Heep! Der Anfang würde diversen Gothik-Bands noch heute gut zu Gesichte stehen oder hätte aufgrund des Tempos auch gut zu Black Sabbath gepasst. Ein weiteres Highlight.

7. All My Life (Hensley)
Eher belangloser Rocker, der für mich den einzigen Schwachpunkt der Scheibe darstellt.

8. Paradise (Hensley)
Das ziemlich akustisch gehaltene "Paradise" ist eigentlich mehr ein spannungsgeladener Auftakt zum nächsten Epos (und das mit über fünf Minuten Laufzeit).

9. The Spell (Hensley)
Ein Mix aus Rock 'n' Roll-igen und epischen Teilen, wobei Byron gesangstechnisch wieder Höhen erklimmt, in denen einem ansonsten eher King Diamond begegnet. Ein absolut krönender Abschluss für die Scheibe!

Bonustracks

10. Why (Box/Byron/Hensley/Newton) (previously unreleased extended version)
Hatten wir das nicht bereits auf dem Vorgänger? Ja, aber diese Version bläst alles weg. Die Band hat weiter an dem Werk gearbeitet und eine stark editierte Fassung landet als B-Seite auf diversen Single-Veröffentlichungen zum Album. Das Lied wird immer noch von der pumpenden Bass-Linie getragen, wobei man heute nicht mehr weiß, ob hier Clarke oder Thain zu hören ist. Locker wird sich durch die ersten Minuten des Liedes gegroovt und dann immer weiter gesteigert, bis sich alle in einen wahren Rausch spielen. Absolut heißer 70er Stoff. "Why" habe ich im Vorfeld die letzten beiden Wochen jeden Abend gehört und inzwischen ist das eine meiner absoluten Lieblingskompositionen der Band! Sehr schade, dass der Song damals nicht auf der Scheibe gelandet ist.

11. Rainbow Demon (Hensley) (previously unreleased single edit)
Wie man auf die Idee kommen konnte, dieses düstere Werk als Single in Erwägung zu ziehen, ist mir nicht ganz schlüssig. Vielleicht haben sich das die Verantwortlichen auch gedacht und es lieber bleiben lassen *g*.

12. Proud Words On A Dusty Shelf (Hensley) (Demons And Wizards out-take)
Eine sehr relaxte Hensley-Komposition, die es nicht aufs Album geschafft hat, aber ein Jahr später als Titelsong seines Solo-Albums dient.

13. Home Again To You (?) (previously unreleased version)
Eine eher groovig-bluesige Komposition mit dominantem Orgeleinsatz. Das Lied fällt meiner Meinung nach gegenüber dem regulären Material etwas ab. Das könnte aber auch daran liegen, dass mir die stilistische Grundausrichtung persönlich wenig zusagt.

14. Green Eye (?) (previously unreleased demo)
Schade, dass das Lied nur als Demo vorliegt und nicht weiter ausgearbeitet wurde, denn so was wie "All My Life" lässt es locker hinter sich. Schön harte Nummer mit viel Hammond-Orgel. Der Schluss inspirierte wohl später zum Ausklang von "Stealin'".

Der Klassiker-Status des Albums ist absolut gerechtfertigt. Bis auf "All My Life" passt hier einfach alles! Dass etliche Lieder noch heute auf den Konzerten gespielt werden, kommt nicht von ungefähr. Aufgewertet wird die Platte durch die gelungenen Bonus-Tracks, wobei "Why" in der 10-Minuten-Version alles überstrahlt. 9,5/10

Hier geht es zum Ohren-Schmaus:


(leider nicht die geniale Lang-Fassung, aber zum Einstieg auch geeignet)

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Ghost_in_the_Ruin
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Demons And Wizards

Beitrag von Ghost_in_the_Ruin »

Ein großartiges Album und leider mein einziger UH Longplayer der Frühphase. Außer Best of und Wake the Sleeper habe ich noch nichts.

Die ersten drei Songs plus Rainbow Demon sind mal klare 10 Pünkter. Der Rest nicht immer auf dem Niveau, aber eigentlich meist sehr sehr gut. Starke 9,0 für das Album von meiner Seite.
And the lessons that we‘ve learned have all been learned in the hard way
And soon there‘ll be nothing to deny

(New Model Army - Hard Way)
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Lunt
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Re: Der A(OR)Core-Thread: Uriah Heep - Demons And Wizards

Beitrag von Lunt »

Rainbow Demon = Bester Heep Song (überhaupt)
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