25 - Re(ar)view Mirror

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Shadowrunner92
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Re: 25 - Re(ar)view Monday

Beitrag von Shadowrunner92 »

Pantera werden mir wohl immer ein Rätsel bleiben. Ich kenne keine einzige andere große Band, die bei mir derart offensiv keinerlei Gefühlsregung verursacht. Der einzige Song, der mir ein bisschen gefällt, ist "Fucking Hostile", und selbst von dem finde ich das Cover von In Flames besser. Ansonsten passt bei der Band für mich gar nichts, weder Sound noch Gesang noch Inhalt. Ist auch nicht scheiße, für mich aber der Inbegriff der Substanzlosigkeit.

Das Review war allerdings wieder so gut, dass ich wider besseren Wissens nochmal reingehört habe. *g*
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costa
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Re: 25 - Re(ar)view Monday

Beitrag von costa »

Shadowrunner92 hat geschrieben:Der einzige Song, der mir ein bisschen gefällt, ist "Fucking Hostile", und selbst von dem finde ich das Cover von In Flames besser.
:heul:
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Thunderforce
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Re: 25 - Re(ar)view Monday

Beitrag von Thunderforce »

costaweidner hat geschrieben:
Shadowrunner92 hat geschrieben:Der einzige Song, der mir ein bisschen gefällt, ist "Fucking Hostile", und selbst von dem finde ich das Cover von In Flames besser.
:heul:
Aber echt. Dass es sowas überhaupt gibt.... In Flames...
Macht ähnlich viel Sinn wie Helene Fischer, wenn Sie "You don't care much for music, do you?" Beim Hallelujahcover singt.
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Shadowrunner92
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Re: 25 - Re(ar)view Monday

Beitrag von Shadowrunner92 »

Thunderforce hat geschrieben:
costaweidner hat geschrieben:
Shadowrunner92 hat geschrieben:Der einzige Song, der mir ein bisschen gefällt, ist "Fucking Hostile", und selbst von dem finde ich das Cover von In Flames besser.
:heul:
Aber echt. Dass es sowas überhaupt gibt.... In Flames...
Macht ähnlich viel Sinn wie Helene Fischer, wenn Sie "You don't care much for music, do you?" Beim Hallelujahcover singt.
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Maedhros
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von Maedhros »

Bei Pantera habe ich so das Gefühl, dass sie ein Relikt ihrer Zeit sind. Als ich angefangen habe, mich für Metal zu interessieren (so um die Jahrtausendwende rum), war die Band bei den etwas Älteren absolut angesagt. Heutzutage habe ich das Gefühl, dass sich diese Begeisterung nicht auf die später mit Metal sozialisierten übertragen hat und sie außerhalb der Leute, die die 90er als Fans erlebt haben, kaum Beachtung findet. Bei Down sieht die Sache hingegen ganz anders aus.
Für mich persönlich ist cfh das einzige Album der Band, das mir durchgehende gefällt. Alles danach lässt mich größtenteils vkalt.
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costa
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von costa »

Ich muss zu dieser Wahrnehmung nichts sagen, oder? *g*
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von GoTellSomebody »

costaweidner hat geschrieben:Ich muss zu dieser Wahrnehmung nichts sagen, oder? *g*
Niemand muß das. Hier werden alle Meinungen respektiert. Außer Deiner.
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von Stormrider »

Maedhros hat geschrieben:Bei Pantera habe ich so das Gefühl, dass sie ein Relikt ihrer Zeit sind. Als ich angefangen habe, mich für Metal zu interessieren (so um die Jahrtausendwende rum), war die Band bei den etwas Älteren absolut angesagt. Heutzutage habe ich das Gefühl, dass sich diese Begeisterung nicht auf die später mit Metal sozialisierten übertragen hat und sie außerhalb der Leute, die die 90er als Fans erlebt haben, kaum Beachtung findet. Bei Down sieht die Sache hingegen ganz anders aus.
Für mich persönlich ist cfh das einzige Album der Band, das mir durchgehende gefällt. Alles danach lässt mich größtenteils vkalt.
Bei mir ist dass eigentlich schon immer so gewesen dass ich die einzelnen Teile des Pantera Sounds, mal abgesehne von dem für meinen Geschmack über weite Strecken "Nullgesang", eigentlich sehr mochte. Diese drückende Schlagzeug, der "groovende" Bass und natürlich dieses extrem eigene Gitarrespiel von Dime haben für sich genommen viel viel für sich. Allerdings hat's die Band bei viel zu wenig Songs geschafft daraus etwas zu machen was mich mitreisst - das eher traditionelle Cemetary Gates vielleicht an erster Stelle. Insgesamt brauch ich von denen halt wirklich nur noch "Cowboys From Hell" und "Vulgar Display Of Power" wirklich, bzw eigentlich täts bei Pantera fasst sogar ne Best Of.

Wahrscheinlich hat das damit zu tun dass ich damals als die anfingen "groß" zu werden halt schon eine musikalische Nische gefunden hatte, in der ich mich wesentlich wohler fühlte und immer noch fühle als das beim Pantera Sound der Fall war. Ist ein wenig so wie bei den Alternative/Grunge Sachen oder bei dem Rock/Metal/Rap/Funk Crossover den es ja im gleichen Zeitraum gab.
greetings
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von GoTellSomebody »

Nach Wochen des Überlegens, wie ich mich dem nächsten Review inhaltlich annähern will, habe ich beschlossen, nun doch einfach die ersten drei, vier Gedanken, die ich dazu im Kopf hatte, heute Abend einfach mal zu formulieren. Wird aber auch Zeit.
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von Frank2 »

GoTellSomebody hat geschrieben:Nach Wochen des Überlegens, wie ich mich dem nächsten Review inhaltlich annähern will, habe ich beschlossen, nun doch einfach die ersten drei, vier Gedanken, die ich dazu im Kopf hatte, heute Abend einfach mal zu formulieren. Wird aber auch Zeit.
In der Tat :wink:
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von Glaurung »

Ja.
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von Sternhagl »

Äh.. :ka:
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von GoTellSomebody »

Sternhagl hat geschrieben:Äh.. :ka:
Du hast vollkommen Recht. Ich hatte nur meinem Junior nichts davon erzählt, und der hatte dann abends andere Pläne, von denen ich wiederum nichts wußte. Ich hoffe ich kann es mir "zeitnah" von der Seele schreiben.
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von GoTellSomebody »

19/1990

PRIMUS - Frizzle Fry

Wenn es diese Band nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Seit Monaten war mir klar, dass dieses der erste Satz zum Review meines Einstiegalbums in die wundersame Welt von PRIMUS sein würde, und danach wußte ich eigentlich nicht mehr so genau, was ich schreiben soll, was direkt mit der Musik eines der originellsten Trios zusammenhängt, das die Musikszene jemals ausgespuckt hat.

Und was soll der Einleitungssatz eigentlich bedeuten? PRIMUS füllen eine Lücke, die es ohne sie nicht gegeben hätte. Sowohl der teils amüsante bzw. aus Sicht der Musiker den Eindruck der Amüsiertheit erweckende Stil in Kombination zu den skurrilen Artworks kommt mir manchmal so vor, als wäre er einem leicht abgedrehten Comic entsprungen. Im Folgenden werde ich deshalb versuchen, eher eine allgemeine Beschreibung abzugeben, als das Album Song für Song durchzugehen. Erstens, weil sich die Musik von PRIMUS in einem eigenen Kontext bewegt und sich selbst über mehrere Alben hinweg teilweise nur Nuancen verändern, zweitens, weil ich es auch tatsächlich nicht so auseinandernehmen und vor allem formulieren könnte, dass ein anderer daraus einen Sinn entnehmen könnte.

Wie soll man jemandem die Musik von PRIMUS beschreiben, der sie noch nie gehört hat? Vielleicht so: man mag sich darüber streiten was ungewöhnlicher bzw. gewöhnungsbedürftiger oder aus anderer Sichtweise origineller ist, Bandleader Les Claypools nasale, gewollt überdrehte Stimme oder sein Leadbassspiel, dass sich nicht nur durch das gleichzeitige und wohlgemerkt nahezu unnachahmliche Fuhrwerken durch sämtliche Spieltechniken auszeichnet, sondern auch soundtechnisch alle Register zieht, wobei der Bass in Teilen auch bewußt als rein perkussives Element integriert wird. Das im Wortsinn witzige am Sound der drei vorzüglichen Musikanten ist aber, dass trotz dieser vordergründig skurrilen, jedoch als ausgesprochen angenehm zu verzeichnenden Qualitätsmerkmale sowohl die experimentierfreudigen Sounds und Techniken von Larry LaLonde als auch das feinstens nuancierte und akzentuierte Spiel von Schlagwerker Tim Alexander den Gesamtsound gleichberechtigt ausfüllen, was vermutlich eine ihrer größten Stärken sein dürfte, wenn, ja wenn man sich einmal daran "gewöhnt" hat, dass PRIMUS halt ausschließlich klingen wie PRIMUS, sich damit also jeglichen Vergleichen direkt oder indirekt von vornherein entziehen.

"Frizzle Fry" ist so etwas wie das Debutalbum von PRIMUS, zumindest was Studioaufnahmen angeht. Ein Jahr zuvor gab es bereits das Album "Suck On This", dass allerdings fast alle auf "Frizzle Fry" veröffentlichten Songs in Liveversionen enthielt. Kennengelernt habe ich PRIMUS, "obwohl" ich mich zu der Zeit von der eher alternativ-indiesk-punkrock-orientierten Musikerszene meiner Stammkneipe mehr oder weniger schon in Richtung "Metalszene" verabschiedet hatte. Da aber einige von ihnen in Bands spielten und ich oft bei deren Gigs oder im Proberaum abhing, spielte mir einer von ihnen irgendwann PRIMUS vor (übrigens der gleiche, durch den ich auch NOMEANSNO kennenlernte, Negatron), und mich packte das irgendwie von Anfang an, weil es sehr sauber, rhythmisch extrem akzentuitert, groovebetont, ein bisschen funky und obendrein wirklich gekonnt locker klang.

Ob nun die Freundschaft von James Hetfield und Kirk Hammett zu Les Claypool bewußt lanciert wurde sei mal dahin gestellt, da Claypool und LaLonde ja auch schon bei den Hippie-Thrashern BLIND ILLUSION an einem eigenen Sound bastelten, aber als dann das Rock Hard und andere auf die Band ansprangen, waren PRIMUS zumindest in den 90ern in vielen Kreisen DIE Insider-, Musiker- und Kritikerlieblinge, die man sich gerne ans Revers heftete, wenn man "hip" und ein bisschen elitär sein wollte. Das jedoch hindert die drei musikalisch positiv Verrückten jedoch bis heute nicht daran, in unveränderter Besetzung ihrer Vision von eigenständiger Musik nachzugehen.

Anspieltipps? Alles oder nichts. Klar gab es z.B. ein 'Too Many Puppies' oder andere Songs auf anderen Alben, zu denen dann auch Videos auf MTV liefen, aber wenn man ernsthaft in die Welt von PRIMUS eintauchen will, sollte man sich schon mal ein bis zwei Stündchen Zeit nehmen und sich die Musik tatsächlich "einfach" nur anhören.

Es passt zu PRIMUS, dass das Album mit den Anfangstakten von RUSHs 'YYZ' anfängt, bevor dann die Plattennadel zu verrutschen scheint und 'To Defy The Laws Of Tradition' einsetzt, ein Titel, der die Musik von PRIMUS im Grunde wie kein anderer perfekt umschreibt.

Wie gesagt, wenn es sie nicht gäbe, müßte man PRIMUS erfinden.
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Porcupine
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Re: 25 - Re(ar)view Mirror

Beitrag von Porcupine »

Geiles Review. Erst gestern habe ich daran gedacht dass ich das Album endlich mal wieder auflegen sollte. Eine Scheibe, die ich wegen ihrer Sperrigkeit nur alle 5 Jahre höre, die mich damals aber wirklich fasziniert hat. Einzigartige Band!
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