Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Alles über Musik im Allgemeinen und ohne Bezug zu einem speziellen Genre
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David Lee Hasselhoff
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

NegatroN hat geschrieben: 04.02.2021 22:00 Bei Geddy liegt der Sound aber sehr viel mehr an seiner Spieltechnik als an seinem Equipment. Die Technik hat er über die Jahre ja auch konstant weiterentwickelt. Für mich auch zum Guten, am Instrument ist er IMO über seine ganze Karriere hinweg immer besser geworden. Was ich allein schon faszinierend finde, denn sehr viele Musiker bleiben einfach auf einem sehr hohen Niveau stehen, wenn sie mal richtig gut sind. Geddy (und auch die anderen beiden bei Rush) haben hingegen nie aufgehört, sich an ihrem Instrument weiterzuentwickeln.
Jahahmpf. Geddy ist echt immer besser geworden. Ich glaub stehen bleiben ist auch gar nicht möglich. Entweder man wird besser oder schlechter. Aber Jazz Bass bleibt Jazz Bass. Ob mit Pick, Finger oder was auch immer Geddy macht. Ich liebe dieses tiefergelegte Knurren und Geddy holt's mit beiden Händen dicke raus.

Aaaaber! Altbekannte Physikerweisheit: Tone is in the equipment
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Schnabelrock
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Schnabelrock »

GoTellSomebody hat geschrieben: 04.02.2021 22:33
Schnabelrock hat geschrieben: 04.02.2021 20:59
GoTellSomebody hat geschrieben: 04.02.2021 20:34 Komischerweise haben die versiertesten bzw. originellsten Bassisten meistens einen Sound, den ich nicht mag: Sheehan und Burton zum Beispiel, Di Giorgio zumindest grenzwertig.
*flüster*

Steve Harris
Erstens muß der so! Zweitens ist der sowas von Signature, ich kann mir zu Maiden gar keinen anderen Sound vorstellen. Ich weiß nicht, ob ich so einen Sound haben wollte geschweige denn ob er passen würde, aber da hat der Steve schon ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal, finde ich.
Ja, stimmt. Wenn ich provozieren will, muss ich wohl was Politisches schreiben. Musikzeug taugt kaum noch dafür. :D
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NegatroN
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von NegatroN »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 04.02.2021 22:57
NegatroN hat geschrieben: 04.02.2021 22:00 Bei Geddy liegt der Sound aber sehr viel mehr an seiner Spieltechnik als an seinem Equipment. Die Technik hat er über die Jahre ja auch konstant weiterentwickelt. Für mich auch zum Guten, am Instrument ist er IMO über seine ganze Karriere hinweg immer besser geworden. Was ich allein schon faszinierend finde, denn sehr viele Musiker bleiben einfach auf einem sehr hohen Niveau stehen, wenn sie mal richtig gut sind. Geddy (und auch die anderen beiden bei Rush) haben hingegen nie aufgehört, sich an ihrem Instrument weiterzuentwickeln.
Jahahmpf. Geddy ist echt immer besser geworden. Ich glaub stehen bleiben ist auch gar nicht möglich. Entweder man wird besser oder schlechter. Aber Jazz Bass bleibt Jazz Bass. Ob mit Pick, Finger oder was auch immer Geddy macht. Ich liebe dieses tiefergelegte Knurren und Geddy holt's mit beiden Händen dicke raus.

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Jein. Klar spielt das Equipment auch eine Rolle. Aber gerade der späte Geddy hat bedingt durch seine Technik schon einen völlig eigenen Ton, den man auch mit einem anderen Bass hören würde.

Angefangen hat er wie die meisten Rockbassisten, die sich das Spielen selber beibringen, mit einer Handhaltung, bei der die Hand abgewinkelt ist und die Finger nach hinten zeigen. Das machen die meisten intuitiv so, weil der Mittelfinger länger ist als der Zeigefinger. Wenn du mit eher gestreckten Fingern spielst, dann kommst du sonst nicht mit der unterschiedlichen Länge zurecht. Das gibt (je nach Härte des Anschlags) einen recht harten und spitzen Ton, ggf. auch mit dem Schlackern auf den Saiten wie man es von Harris kennt, wenn man nur hart genug anschlägt.

Später hat er dann zu der Technik gewechselt, mit der auch viele eher technische Bassisten spielen, nämlich die Hand gerade über den Saiten zu halten und die Finger am ersten Gelenk abwinkeln. Dadurch gleicht sich das mit der Länge aus, du hast wesentlich mehr Kontrolle und die Saiten werden dann auch nicht von oben, sondern von unten angeschlagen, was das erwähnte Klackern verhindert. Das braucht Übung, erzeugt aber einen ganz anderen, deutlich weicheren und volleren Klang.

Soweit, so unspannend. Der interessante Teil ist, dass er da nicht aufgehört hat, sondern jetzt seine Technik wirklich individualisiert hat und die Hand noch weiter gedreht hat. In der späten Phase hat er die Hand jetzt nach vorne abgewinkelt und schlägt mit den Fingern schräg von oben so auf die Saiten, dass die Fingernägel diese wie ein Plektrum anschlagen. Das ergibt ergonomisch erstmal gar keinen Sinn, weil du in der Handhaltung das Problem mit den unterschiedlichen Längen der Finger noch verstärkst und es extrem schwierig ist, da gleichmässig zu spielen (weswegen er bei den schnellen Passagen auch gern wieder ein Stück zurückwechselt), es gibt aber einen ganz eigenen und extrem knackig-knurrigen Ton, den ich so von keinem anderen Bassisten kenne. Der würde nicht auf jedem Bass so deutlich klingen, aber grundsätzlich ist das schon erst mal eine Frage dieser ganz speziellen Technik.
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David Lee Hasselhoff
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

NegatroN hat geschrieben: 05.02.2021 09:54
David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 04.02.2021 22:57
NegatroN hat geschrieben: 04.02.2021 22:00 Bei Geddy liegt der Sound aber sehr viel mehr an seiner Spieltechnik als an seinem Equipment. Die Technik hat er über die Jahre ja auch konstant weiterentwickelt. Für mich auch zum Guten, am Instrument ist er IMO über seine ganze Karriere hinweg immer besser geworden. Was ich allein schon faszinierend finde, denn sehr viele Musiker bleiben einfach auf einem sehr hohen Niveau stehen, wenn sie mal richtig gut sind. Geddy (und auch die anderen beiden bei Rush) haben hingegen nie aufgehört, sich an ihrem Instrument weiterzuentwickeln.
Jahahmpf. Geddy ist echt immer besser geworden. Ich glaub stehen bleiben ist auch gar nicht möglich. Entweder man wird besser oder schlechter. Aber Jazz Bass bleibt Jazz Bass. Ob mit Pick, Finger oder was auch immer Geddy macht. Ich liebe dieses tiefergelegte Knurren und Geddy holt's mit beiden Händen dicke raus.

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Jein. Klar spielt das Equipment auch eine Rolle. Aber gerade der späte Geddy hat bedingt durch seine Technik schon einen völlig eigenen Ton, den man auch mit einem anderen Bass hören würde.

Angefangen hat er wie die meisten Rockbassisten, die sich das Spielen selber beibringen, mit einer Handhaltung, bei der die Hand abgewinkelt ist und die Finger nach hinten zeigen. Das machen die meisten intuitiv so, weil der Mittelfinger länger ist als der Zeigefinger. Wenn du mit eher gestreckten Fingern spielst, dann kommst du sonst nicht mit der unterschiedlichen Länge zurecht. Das gibt (je nach Härte des Anschlags) einen recht harten und spitzen Ton, ggf. auch mit dem Schlackern auf den Saiten wie man es von Harris kennt, wenn man nur hart genug anschlägt.

Später hat er dann zu der Technik gewechselt, mit der auch viele eher technische Bassisten spielen, nämlich die Hand gerade über den Saiten zu halten und die Finger am ersten Gelenk abwinkeln. Dadurch gleicht sich das mit der Länge aus, du hast wesentlich mehr Kontrolle und die Saiten werden dann auch nicht von oben, sondern von unten angeschlagen, was das erwähnte Klackern verhindert. Das braucht Übung, erzeugt aber einen ganz anderen, deutlich weicheren und volleren Klang.

Soweit, so unspannend. Der interessante Teil ist, dass er da nicht aufgehört hat, sondern jetzt seine Technik wirklich individualisiert hat und die Hand noch weiter gedreht hat. In der späten Phase hat er die Hand jetzt nach vorne abgewinkelt und schlägt mit den Fingern schräg von oben so auf die Saiten, dass die Fingernägel diese wie ein Plektrum anschlagen. Das ergibt ergonomisch erstmal gar keinen Sinn, weil du in der Handhaltung das Problem mit den unterschiedlichen Längen der Finger noch verstärkst und es extrem schwierig ist, da gleichmässig zu spielen (weswegen er bei den schnellen Passagen auch gern wieder ein Stück zurückwechselt), es gibt aber einen ganz eigenen und extrem knackig-knurrigen Ton, den ich so von keinem anderen Bassisten kenne. Der würde nicht auf jedem Bass so deutlich klingen, aber grundsätzlich ist das schon erst mal eine Frage dieser ganz speziellen Technik.
Das musste ich mir jetzt mal direkt genauer anschauen! Top Sache und gleich mal ausprobiert. Weniger Geklacker und mehr Grundton als bei meinem lausigen Fingeranschlag und mehr Wärme als mit Plektrum. So wie ich das auf die Schnelle beobachtet habe, benutzt er dafür aber auch nur den Zeigefinger.
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NegatroN
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von NegatroN »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben: 05.02.2021 13:28So wie ich das auf die Schnelle beobachtet habe, benutzt er dafür aber auch nur den Zeigefinger.
Das hab ich noch nicht ganz durchschaut. *g*
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von hartmuthmann »

Phil Rudd heißt eigentlich Phillip Hugh Norman Witschke Rudzevecius.
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wolverin
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von wolverin »

Disbeliefer hat geschrieben: 01.01.2021 12:22
wolverin hat geschrieben: 01.01.2021 11:37
Disbeliefer hat geschrieben: 01.01.2021 06:13 Ich weiss, dass mich Susi666 gleich hassen wird, aber "Necroticism" von Carcass is so unheimlich schlecht gealtert.
Das Album ist insgesamt mindestens 10 Minuten zu lang. Nicht, weil ein Song zu viel drauf wäre, sondern, weil jeder Song einfach minimum eine Minute zu lang ist.
Viel zu viel in allem.
Jeder Song hat geile Momente, aber die auch leider nur sporadisch gesetzt, dadurch wird jedem Song der eigene Charakter geraubt.
Gutes Songwriting um die herausragenden Ideen herum wäre der bessere Weg gewesen.
Nee, das Ding funktioniert für mich einfach nicht mehr.
Schade.
Und ohne dir jetzt zu nahe treten zu wollen, aber Disbelief? Echt jetzt? Neurosis für Death Metaller?
Die Band deren Sämger aus mir einen Ex-Morgoth Fan gemacht hat? Och nö, echt nicht. :engel:

Dennoch frohes neues Jahr! :prost:
Falsche Fährte, Dude. Der Name geht auf einen Schreibfehler im Booklet des Disillusion-Debüts zurück. :

p.s.: Eine ganze Band dafür zu verurteilen, dass deren Sänger dir eine andere Band kaputt gemacht hat, ist auch nicht gerade der smarteste Move der Welt.
p.p.s.: Das Debüt und "Worst Enemy" sind extrem coole Scheiben.
Scheiss auf Voreingenommenheit, ich höre gerade zum ersten (!) mal in Morgoth's Ungod rein.
Und wenn ich es nicht wüsste, würde ich kaum merken, dass Marc Grewe durch Jagger ersetzt wurde.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von costa »

Schnabelrock hat geschrieben: 15.01.2021 18:57
Frank2 hat geschrieben: 15.01.2021 18:47 bester Survivor Song
High on You
Stimmt übrigens, wo ich "Vital Signs" grade nochmal höre.

Edit: Vielleicht ist es auch 'Broken Promises'. *g* Aber da ist die Strophe zu basic.
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wolverin
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von wolverin »

Keine neue Erkenntnis, aber nochmal zementiert:
A Lesson In Violence ist der beste Thrash Song ever.
Wenn Slayer wieder auf Tour gehen würden, würde Corona seine Ausbreitung canceln.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Feindin »

Erwartbare Antwort: Es ist ja nicht mal der beste Exodus Song :prost:
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von NegatroN »

Eine Zeit lang war es Deathamphetamine aber mittlerweile komme ich bei der Frage nach dem besten Thrashsong immer wieder bei Angel of Death an.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von GoTellSomebody »

NegatroN hat geschrieben: 07.02.2021 11:10 Eine Zeit lang war es Deathamphetamine aber mittlerweile komme ich bei der Frage nach dem besten Thrashsong immer wieder bei Angel of Death an.
Ich bei Surf Nicaragua, wobei da Originalität und Aussage den Ausschlag vor dem „klassischen“ Thrash-Begriff geben.
Spontane Kandidaten ansonsten:
Battery
Arise
Strike Of The Beast
Hostage To Heaven
Coma
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Thunderforce »

Arise würde ich auch sagen.

Neben Angel of Death wäre sonst auch D.N.R. ziemlich nah dran in meiner Welt.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Raubfisch »

Bin auch bei "A Lesson In Violence" oder "War Is My Shepherd" oder "Angel Of Death".
Oder "March Into Fire".....oder "Infinite"... oder....
Schwierig. :D
moo-ah!
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben: 07.02.2021 11:34 Arise würde ich auch sagen.

Neben Angel of Death wäre sonst auch D.N.R. ziemlich nah dran in meiner Welt.
Die drei sind auf alle Fälle sehr heiße Anwärter auf den Titel.
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