Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Alles über Musik im Allgemeinen und ohne Bezug zu einem speziellen Genre
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Raubfisch
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Raubfisch »

Ich denke, man interessiert sich ab einem gewissen Alter vielleicht für "seichtere" Klänge. Oder man hört in andere Musikstile lockerer rein. Für meinen Teil muss ich sagen, dass ich relativ spät gemerkt habe, wie gut z. B. ein Peter Gabriel ist. Oder besser gesagt, was er mir beim Anhören bringt. Im Prog-Bereich hat sich mein Spektrum sehr erweitert. Mein eigentliches Metal-Gehör wird weiterhin bei fetten Thrash- und US-Metal-Gitarren erfreut sein. Egal, ob die Band neu oder alt ist. Wird sich bei mir nie ändern. Nur die Produktion stört mich bei einigen "neuen" Bands.
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David Lee Hasselhoff
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Flossensauger hat geschrieben: 03.04.2021 22:54 Nö, glaub' mir dem Soziologen das ruhig mal.

Ausserdem geht es um deine Heavy Metal Jugend, keiner will dir absprechen das du neue Musik hörst und hören willst. Statistisch bist du aber zu vernachlässigen (so wie die paar Nebenwirkungen bei Astra).

Um mal zu verdeutlich: Meine Sommerparty zu meinem 50. Geburtstag fällt nun gezwungenermassen aus, das dafür lange angesparte Geld (es waren Festzelt, Bands und Tanzboden geplant) ist zT. in folgende Platten (woimmermöglich Vinyl) gelandet, uA.:

Kadavar, Lunar Shadow, Chick Corea, Kari Bremnes, Frank Zappa, Magma, Esperanza Spelding, Johann Johanson, Al Jarreau, Tindersticks, Herbie Hancock, Teitanblood, Ornette Coleman, Norah Jones, Kraut Jazz Futurism sampler.
Als Soziologe weißt du ja, dass es relevant ist, wie sich eine Testgruppe zusammensetzt. Dass es sich bei der untersuchten Gruppe nicht primär um Musikliebhaber handelte ist anzunehmen. Das beeinträchtigt das Ergebnis schon massiv. Hier mal eine andere Interpretation: Leute, die sich nie wirklich für Musik interessiert haben und nie danach gesucht haben, hören nur das, womit sie in jungen Jahren in ihrem Umfeld zugeballert wurden.
Und überhaupt: solange mir kein Mediziner die Vermutung beweist (an meinem Gehirn!), hefte ich diese mal vorsichtshalber unter Käse ab.
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Alphex
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Alphex »

Keine Statistik ist individuell deterministisch. Ich bin zwar unter 35, aber gefühlt haben die Leute um mich rum, die musikalisch konservativ geworden sind, damit mit Mitte 20 begonnen und hören heute das gleiche wie mit 18.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Maedhros
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Maedhros »

Alphex hat geschrieben: 04.04.2021 00:22 Keine Statistik ist individuell deterministisch. Ich bin zwar unter 35, aber gefühlt haben die Leute um mich rum, die musikalisch konservativ geworden sind, damit mit Mitte 20 begonnen und hören heute das gleiche wie mit 18.
Ich vermute mal, das sind Leute, die sich nicht sehr für Musik interessieren. Als junger Mensch spielt Musik in der sozialen Gruppe halt noch ne größere Rolle, später bekommt man nichts mehr mit, wenn man nicht aktiv danach sucht. Und dann wird man halt manchmal gerne nostalgisch, wenn zufällig was aus der Jugend läuft, sonst spielt Musik keine Rolle mehr im Leben
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Hullu poro
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Hullu poro »

Bei vielen Leuten verschieben sich auch die Prioritäten. Wenn man eine Familie gründet und evtl. ein Haus baut hat man halt nicht mehr so viel Zeit, um nach neuer Musik zu suchen. Dann holt man halt die Sachen vor früher wieder heraus. Es kann halt nicht jeder stundenlang nach neuer Musik suchen oder sich z.B. durch dieses Forum inspirieren lassen.
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Quertreiber
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Quertreiber »

Rotstift hat geschrieben: 03.04.2021 19:00 Die letzten Seiten klingen exakt wie seinerzeit die Gespräche der Typen mit Deep Purple Backpatch über diesen stupiden Lärm von diesen Metallica und Slayer und wie die Nichtskönner alle heißen.
Irre, oder? Vielleicht brauchen sie aucheinfach nur neue Batterien im Hörgerät.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Perry Rhodan »

Mir ist es vollkommen egal, ob die Musik alt oder neu, modern oder altmodisch, Hard Rock oder Heavy Metal, Prog oder Pop ist. Für mich gibt es nur ein Kriterium, die Musik muss mir gefallen.
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Alphex
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Alphex »

Maedhros hat geschrieben: 04.04.2021 09:35
Alphex hat geschrieben: 04.04.2021 00:22 Keine Statistik ist individuell deterministisch. Ich bin zwar unter 35, aber gefühlt haben die Leute um mich rum, die musikalisch konservativ geworden sind, damit mit Mitte 20 begonnen und hören heute das gleiche wie mit 18.
Ich vermute mal, das sind Leute, die sich nicht sehr für Musik interessieren. Als junger Mensch spielt Musik in der sozialen Gruppe halt noch ne größere Rolle, später bekommt man nichts mehr mit, wenn man nicht aktiv danach sucht. Und dann wird man halt manchmal gerne nostalgisch, wenn zufällig was aus der Jugend läuft, sonst spielt Musik keine Rolle mehr im Leben
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Soziologe sei, aber das nur individuell erlebt habe: Der Typ, der meinte, damals, um 2000 rum, da sei neue Musik noch toll gewesen - und der die neue Musik damals von MTV und Freunden auf CD bekam. Wenn du natürlich dann 30 bist, und im Radio kein Rock läuft, weil aktuell was anderes trendy ist, gibt es "keine gute Rockmusik mehr". Der hat sich subjektiv bestimmt für Musik interessiert, aber wie du sagst halt null gesucht. Kulturpessimismus ist so furchtbar rentnerhaft.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Hullu poro »

Als "moderner" Metal wird zum Beispiel Trap Metal bezeichnet. Klingt ungefähr so:
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David Lee Hasselhoff
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

Dazu topaktuell:
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GoTellSomebody
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von GoTellSomebody »

Hullu poro hat geschrieben: 04.04.2021 16:34 Als "moderner" Metal wird zum Beispiel Trap Metal bezeichnet. Klingt ungefähr so:
Ich stelle mir gerade vor, ich erzähle einem Teenager, dass ich Metalfan bin und der denkt sich, dass ich sowas höre.
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Alphex
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Alphex »

Das Video hat übrigens mehr als 10x so viele Aufrufe wie die Hauptsingle vom letzten Bon Jovi-Album. So als Kontext.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Schnabelrock
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von Schnabelrock »

GoTellSomebody hat geschrieben: 04.04.2021 17:01
Hullu poro hat geschrieben: 04.04.2021 16:34 Als "moderner" Metal wird zum Beispiel Trap Metal bezeichnet. Klingt ungefähr so:
Ich stelle mir gerade vor, ich erzähle einem Teenager, dass ich Metalfan bin und der denkt sich, dass ich sowas höre.
:D

Na gut, RnB und Soul waren früher auch gutes Zeug zwischen Al Green und Van Morrison und irgendwann dann nur noch so gepitchtes Beischlafgewimmer. Dann ist das halt so.
In dubio contra googlio.
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von TMW316 »

Also wenn der Quatsch Trap Metal sein soll, ist Run DMC Black Metal und Marky Mark ist White Metal und Vanilla Ice ist Pagan Metal. :prost:

Was ist modern? Für mich sind Pantera und Machine Head aber auch Fear Factory oder Waltari aus den 90ern moderner als die aktuelle Helloween Single zum Beispiel.

Oder würdet ihr aktuelle Retro Rock Bands als modern bezeichnen?

Oder ist modern, was aktuell läuft egal wie es klingt?

Was gab es denn für Innovationen seit dem Nu Metal und Rammstein? Es gab Metal Core, den Djent Prog Tech Death... ich meine Metal und Rock bestehen halt aus Gitarren, Bass und Schlagzeug. Vielleicht noch Keyboard und Orchester. Aber je mehr andere Instrumente man einbringt und je weniger man die Gitarren noch raushört, desto weniger Metal oder Rock ist es halt.

Anderes Beispiel, dank der Diskussion hier hab ich in der letzten Zeit sehr viel Stone Temple Pilots gehört und deren 2010er Werk klingt "älter" als ihr Grunge Debut aus 92.

And now to Something Completely Different:

Mein ich das oder hört sich die Contraband von Velvet Revolver so an wie wenn Scott Weiland bei STP geblieben wäre?
Und hören sich STP 2010 so an, als wenn Velvet Revolver mit Weiland weitergemacht hätten? Die Libertad ging ja schon mehr in classic Rock Richtung, während die Contraband noch viele 90er STP Einflüsse hatte.
OldschdodPiranha hat geschrieben: 03.04.2021 23:04 Ich denke, man interessiert sich ab einem gewissen Alter vielleicht für "seichtere" Klänge. Oder man hört in andere Musikstile lockerer rein. Für meinen Teil muss ich sagen, dass ich relativ spät gemerkt habe, wie gut z. B. ein Peter Gabriel ist. Oder besser gesagt, was er mir beim Anhören bringt. Im Prog-Bereich hat sich mein Spektrum sehr erweitert. Mein eigentliches Metal-Gehör wird weiterhin bei fetten Thrash- und US-Metal-Gitarren erfreut sein. Egal, ob die Band neu oder alt ist. Wird sich bei mir nie ändern. Nur die Produktion stört mich bei einigen "neuen" Bands.
Das stimmt. Vor 20 Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich mal Spock's Beard oder Neal Morse Sachen hören werde. :)
Ich muss sagen, ihr freut euch vollkommen zurecht.
Es ist immer wieder eine Freude uns auf der Bühne zu sehen.
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hartmuthmann
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Re: Musikalische Erkenntnis des Tages Vol. 2

Beitrag von hartmuthmann »

TMW316 hat geschrieben: 04.04.2021 17:44 Was gab es denn für Innovationen seit dem Nu Metal und Wass?
Sludge Metal.
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