Apparition und die wilden Siebziger
Re: Apparition und die wilden Siebziger
"The Silent Corner..." ist natürlich ein absolutes Meisterwerk, auch von den VDGG - Alben stehen da für mich eigentlich nur "Pawn Hearts" und "H To He..." noch drüber. Mein persönlicher Lieblingssong auf der Scheibe ist glaube ich immer noch "Modern", allein weil ich die Art, wie sich der Song in den ersten paar Minuten aufbaut, unglaublich intensiv finde.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Sonntag Abend geht's vermutlich weiter.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Guter Thread, ich verspreche hier mitzulesen und versuche auch etwas beizutragen.
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- Thunderforce
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Die Peter Hammill Platte ist ganz schön gut.
Sehr finster, vor allem wenn man es in den zeitlichen Kontext setzt.
Ich glaube, allzuweit lehne ich mich mit der Vermutung, das Michael Gira von Swans die auch schon mal gehört hat, nicht aus dem Fenster. *g*
Sehr beeindruckend. Bei meinen Nachforschungen, was man eigentlich genau auf dem Cover sieht, habe ich diese Diskussion entdeckt, in der wiederum ein Link auf ein Interview mit der Coverkünstlerin ist, die sich ein bisschen dazu äußert, was sie sich dabei gedacht hat.
https://www.progressiveears.org/forum/s ... -represent
Sehr finster, vor allem wenn man es in den zeitlichen Kontext setzt.
Ich glaube, allzuweit lehne ich mich mit der Vermutung, das Michael Gira von Swans die auch schon mal gehört hat, nicht aus dem Fenster. *g*
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Toll, Danke. Wobei eigentlich am interessantesten an dem Link ist, dass Timothy Leary anscheinend genau der Arsch war, als der er in T.C. Boyles neuem Roman dargestellt wird. *g*Thunderforce hat geschrieben:Die Peter Hammill Platte ist ganz schön gut.
Sehr finster, vor allem wenn man es in den zeitlichen Kontext setzt.
Ich glaube, allzuweit lehne ich mich mit der Vermutung, das Michael Gira von Swans die auch schon mal gehört hat, nicht aus dem Fenster. *g*
Sehr beeindruckend. Bei meinen Nachforschungen, was man eigentlich genau auf dem Cover sieht, habe ich diese Diskussion entdeckt, in der wiederum ein Link auf ein Interview mit der Coverkünstlerin ist, die sich ein bisschen dazu äußert, was sie sich dabei gedacht hat.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Ditomonochrom hat geschrieben:"John Barleycorn must die" ist ein superber Song.
Re: Apparition und die wilden Siebziger
An der Stelle würde ich dringend empfehlen, in die frühen Van der Graaf Generator - Alben zumindest mal reinzuhören und einen Eindruck von Hammill im Bandkontext zu bekommen. Zumindest einmal "A House With No Door" von der "H To He...", was den frühen Hammill - Solo - Sachen am nächsten kommen dürfte und dann noch den Longtrack "A Plague Of Lighthousekeepers", in dem sie wirklich alle Register ziehen. Danach bist Du dann entweder Fan oder hast genug. Wenn Dir "The Silent Corner..." gefältt, tippe ich aber auf ersteres. *g*Thunderforce hat geschrieben:Die Peter Hammill Platte ist ganz schön gut.
Sehr finster, vor allem wenn man es in den zeitlichen Kontext setzt.
Ich glaube, allzuweit lehne ich mich mit der Vermutung, das Michael Gira von Swans die auch schon mal gehört hat, nicht aus dem Fenster. *g*
Sehr beeindruckend.
Edit: Nochmal nachgedacht würde ich statt "A house with no door" doch zuerst "Emperor in his war-room" empfehlen.
- MetalEschi
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Ich finde ja den Gesang von Hammill genial, gerade weil er so völlig oben drüber und einzigartig ist. Bei vdGG merkt man übrigens erst recht spät, dass die gar keine Gitarren haben.
Sie lasen: Qualitätsposting von MetalEschi (c)2024
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Eigentlich wollte ich was ganz anderes machen, aber dafür muss ich erst noch ein bisschen recherchieren, wofür ich gerade nicht die Zeit habe, darum erstmal ein Appetithappen zwischendurch:
Ich bin ja schon Folk-Affin. Ich hatte jetzt aber eher Bock auf Rock. Jetzt müsste es halt eine Band aus den Siebzigern geben, am besten noch aus Irland, die einfach beides vermischt hat. Diese Band heisst selbstverständlich...nicht Thin Lizzy. *g*
Thin Lizzy werden ja gerne dafür gefeiert, irische Folk-Elemente in ihre Musik verwoben zu haben. Das stimmt ja auch, siehe Whiskey In The Jar, Emerald, Black Rose u.a., aber wenn wir ehrlich sind, sind das eher punktuelle Ergänzungen zu einem recht puren Rockgerüst. Auch wenn Phil Lynnott wohl recht firm in irischer Mythologie war, war seine Band dennoch nicht am konsequentesten beim Zusammenführen der Welten von Folk und Rock.
Ziemlich genau parallel zu Thin Lizzy, also von den frühen Siebzigern bis Anfang der Achtziger haben Horslips genau das versucht. Im Kern ebenfalls eine (Hard)Rockband, wurde das verarbeiten von traditionellem irischem Liedgut ihr Markenzeichen. Am konsequentesten haben sie diese Idee vermutlich "The Book of Invasions - A Celtic Symphony" von 1976 umgesetzt. Und jetzt wird's kompliziert:
Das Book of Invasions ist ein irischer Text aus dem 12. Jahrhundert, der - in einem mythologischen Sinn - die vorchristliche Besiedlungsgeschichte Irlands erzählt. Zentral sind dabei die Tuatha De Danann, ein mythisches Volk mit Zauberkräften und großem Wissen in allerlei Künsten und Wissenschaften. Horslips gehen jetzt her und erzählen Teile ihrer Geschichte, von der gewaltsamen Machtübernahme bis zu Ihrer Vertreibung, nach der die Tuatha die Oberwelt den Menschen überlassen und sich selbst in eine Unterwelt zurückziehen, die dem Feenreich entspricht.
Um es noch ein bisschen elaborierter zu machen teilen Horslips ihr Album in drei "Movements", die den drei Arten von Liedern entsprechen, die es laut dem Book of Invasions im vorchristlichen Irland gab: Geantraí, Goltrai und Suantraí. Da erste Movement nimmt die ganze A-Seite ein und erzählt von der Ankunft der Tuatha, das zweite Teile einer tragischen Liebesgeschichte und das dritte von der Vertreibung der Tuatha in die Unterwelt. Und als ob's noch nicht reicht, nehmen Horslips traditionelle irische Folksongs und arrangieren sie in ihren eigenen Folk-Hardrock-Stil um.
Das klingt jetzt so spektakulär, dass man von der Musik schlussendlich...nicht enttäuscht ist, aber man kann das eigentlich kaum erzählen, ohne riesige Erwartungen zu wecken. Das Resultat ist ein wirklich tolles Folkrock-Album, und in seiner Konsequenz ziemlich einzigartig. Ich gehe noch weiter und behaupte, dass jeder folkaffine Mensch das zumindest mal gehört haben sollte. Unterm Strich ziehe ich persönlich aber trotzdem jedes (spätere) Thin Lizzy-Album vor, was den Rock angeht, und so manches frühe Album von Steeleye Span, Trees oder Fairport Convention, was den Folk angeht. Trotzdem: eine ganz spannendes frühes Crossover-Album, das ich aufgeschlossenen Musikfans sehr ans Herz lege.
Linernotes vom Textblatt:
http://www.horslips.ie/celtric.html
The Power and the Glory:
Ride To Hell
Und der Song, den ich als erstes von ihnen gehört habe (vom Album Dancehall Sweethearts):
Ich bin ja schon Folk-Affin. Ich hatte jetzt aber eher Bock auf Rock. Jetzt müsste es halt eine Band aus den Siebzigern geben, am besten noch aus Irland, die einfach beides vermischt hat. Diese Band heisst selbstverständlich...nicht Thin Lizzy. *g*
Thin Lizzy werden ja gerne dafür gefeiert, irische Folk-Elemente in ihre Musik verwoben zu haben. Das stimmt ja auch, siehe Whiskey In The Jar, Emerald, Black Rose u.a., aber wenn wir ehrlich sind, sind das eher punktuelle Ergänzungen zu einem recht puren Rockgerüst. Auch wenn Phil Lynnott wohl recht firm in irischer Mythologie war, war seine Band dennoch nicht am konsequentesten beim Zusammenführen der Welten von Folk und Rock.
Ziemlich genau parallel zu Thin Lizzy, also von den frühen Siebzigern bis Anfang der Achtziger haben Horslips genau das versucht. Im Kern ebenfalls eine (Hard)Rockband, wurde das verarbeiten von traditionellem irischem Liedgut ihr Markenzeichen. Am konsequentesten haben sie diese Idee vermutlich "The Book of Invasions - A Celtic Symphony" von 1976 umgesetzt. Und jetzt wird's kompliziert:
Das Book of Invasions ist ein irischer Text aus dem 12. Jahrhundert, der - in einem mythologischen Sinn - die vorchristliche Besiedlungsgeschichte Irlands erzählt. Zentral sind dabei die Tuatha De Danann, ein mythisches Volk mit Zauberkräften und großem Wissen in allerlei Künsten und Wissenschaften. Horslips gehen jetzt her und erzählen Teile ihrer Geschichte, von der gewaltsamen Machtübernahme bis zu Ihrer Vertreibung, nach der die Tuatha die Oberwelt den Menschen überlassen und sich selbst in eine Unterwelt zurückziehen, die dem Feenreich entspricht.
Um es noch ein bisschen elaborierter zu machen teilen Horslips ihr Album in drei "Movements", die den drei Arten von Liedern entsprechen, die es laut dem Book of Invasions im vorchristlichen Irland gab: Geantraí, Goltrai und Suantraí. Da erste Movement nimmt die ganze A-Seite ein und erzählt von der Ankunft der Tuatha, das zweite Teile einer tragischen Liebesgeschichte und das dritte von der Vertreibung der Tuatha in die Unterwelt. Und als ob's noch nicht reicht, nehmen Horslips traditionelle irische Folksongs und arrangieren sie in ihren eigenen Folk-Hardrock-Stil um.
Das klingt jetzt so spektakulär, dass man von der Musik schlussendlich...nicht enttäuscht ist, aber man kann das eigentlich kaum erzählen, ohne riesige Erwartungen zu wecken. Das Resultat ist ein wirklich tolles Folkrock-Album, und in seiner Konsequenz ziemlich einzigartig. Ich gehe noch weiter und behaupte, dass jeder folkaffine Mensch das zumindest mal gehört haben sollte. Unterm Strich ziehe ich persönlich aber trotzdem jedes (spätere) Thin Lizzy-Album vor, was den Rock angeht, und so manches frühe Album von Steeleye Span, Trees oder Fairport Convention, was den Folk angeht. Trotzdem: eine ganz spannendes frühes Crossover-Album, das ich aufgeschlossenen Musikfans sehr ans Herz lege.
Linernotes vom Textblatt:
http://www.horslips.ie/celtric.html
The Power and the Glory:
Ride To Hell
Und der Song, den ich als erstes von ihnen gehört habe (vom Album Dancehall Sweethearts):
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Ah, Horslips. Die Band, bei der bei jedem Song immer ein bisschen fehlt, um es richtig toll zu machen.
Aber insgesamt schon eine gute Truppe. Lange nicht mehr gehört.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
"Tuatha de Danann" kenne ich irgendwoher, das ist doch ein Songtitel von irgendeiner Band.
Komme gerade ums verrecken nicht drauf *hass* *g*
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Gute Mischung, wobei mir das Instrumentalstück mir am besten gefällt.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Werd ich mal reinhören, klingt zumindest potentiell spannend.
Was Lizzy angeht hast du eigentlich total recht. Wenn man mal die Double-Leads als eins der Hauptmerkmale der Band betrachtet, dann sind die Folk-Einflüsse eigentlich nur noch mal ein Merkmal von denen und definitiv nicht allgegenwärtig.
Was Lizzy angeht hast du eigentlich total recht. Wenn man mal die Double-Leads als eins der Hauptmerkmale der Band betrachtet, dann sind die Folk-Einflüsse eigentlich nur noch mal ein Merkmal von denen und definitiv nicht allgegenwärtig.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
So ungefähr, ja. Ich würde mir aber trotzdem noch das eine oder andere Album holen.monochrom hat geschrieben:Ah, Horslips. Die Band, bei der bei jedem Song immer ein bisschen fehlt, um es richtig toll zu machen.
Aber insgesamt schon eine gute Truppe. Lange nicht mehr gehört.
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Re: Apparition und die wilden Siebziger
Ich weiss, ich bin im Verzug, aber dafür gibt's demnächst meinen ersten Beitrag zum Thema "Die besten Livealben der Siebziger". Zwar mit einem völlig anderen Album als ich am Wochenende noch vorhatte, aber das macht ja nichts.
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