Eschis Plattenladen

Alles über Musik im Allgemeinen und ohne Bezug zu einem speziellen Genre
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MetalEschi
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Eschis Plattenladen

Beitrag von MetalEschi »

"Neue" Threadidee.
Ich hab derzeit wieder ein bisschen Drehzahl, was die Motivation zum Schreiben von Reviews und ähnlichen Firelfanz angeht. Dabei will ich euch einerseits nicht mit den hundersten Rezis zum ein - und denselben Klassiker langweilen, andererseits mich aber aucht nicht mit dem letzten Quatsch befassen, auf den ich eigentlich keine Böcke hab *g*. Hier meine bahnbrechende Idee: Ihr kriegt nen Link zu meiner Sammlung und dann sucht IHR euch aus, worüber ich mich auslassen soll. Reviews by request quasi, entweder, weil ihr nen Eindruck zu irgendwas braucht, was euch interessiert, oder einfach weil ihr meine Meinung zu irgendwelchen Alben wissen wollt (warum auch immer). Da ich nicht davon ausgehe, dass mein Postfach direkt imploidert, ist das jetzt erstmal mit open end, wegen mir könnt ihr heute nach irgendwas fragen und dann im September spontan nach irgendwas Anderem. Sollten hier wider erwarten direkt 100 Anfragen eintrudeln, kann es halt ein bisschen dauern, ich habe aber fest vor, mich auch um alle zu kümmern. Sozusagen wie in einem Plattenladen (daher der Threadtitel), wo ihr den Verkäufer (mich), mal ein bisschen zu ein Eindrücken bestimmter Platten fragt. Oftmals ergeben sich danach ja recht interessante Debatten, um die es dann auch eigentlich gehen soll, also aktive Teilnahme. Durch die Vorgehensweise dürfte sich zum einen vermeiden lassen, dass ich hier über irgendwas referiere, was keine Sau juckt (einen Interessenten gibt es dann ja mindestens), und zweitens ist die Chance recht hoch, dass ich das Besprochene nicht komplett zum Kotzen finde, auch wenn ich natürlich nicht ausschließlich Hochkaräter in der Sammlung hab.

Link zur Sammlung: https://www.musik-sammler.de/sammlung/metallian/
Anfragen bitte per PN. Kann ja ganz spaßig werden und wird so wie ich euch kenne sicher nicht in Stress ausarten.

Links:

The Beach Boys - Pet Sounds (1966)
Yes - 90125 (1983)
Survivor - When Seconds Count (1986)
Jacob's Dream - s/t (2000)
3 - The Ghost You Gave To Me (2011)
Marillion - Misplaced Childhood (1985)
John Mayer - Continuum/Where The Light Is (Live) (2006/2007)
Cyclone Temple - I Hate Therefore I Am (1991)
Paradise Lost - In Requiem (2007)
A-Ha - Hunting High And Low (1985)
The Cure - Pornography (1982)
Celtic Frost - To Mega Therion (1985)
Cinderella - Long Cold Winter(1988)
Tom Petty - Full Moon Fever (1989)
Alan Parsons Project - The Turn Of A Friendly Card (1980)
Accept - Metal Heart (1985)
Creedence Clearwater Revival - Pendulum (1970)
UFO - Making Contact (1983)
HIM - Greatest Lovesongs 666 (1998)
Warrant - Dog Eat Dog (1992)
Michael Jackson - Thriller (1983)
Queensryche - Empire (1990)
Temple Of The Dog - Temple Of The Dog (1991)
Kings Of Leon - Only By The Night (2008)
Dire Straits - Love Over Gold (1982)
Genesis - Foxtrot (1972)
Thin Lizzy - Live And Dangerous (1978)
Zuletzt geändert von MetalEschi am 24.11.2018 16:39, insgesamt 34-mal geändert.
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Apparition
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von Apparition »

*hust* Bowie *hust*
That is delightful news for someone who cares.
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Thunderforce
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von Thunderforce »

Die Idee ist auf jeden Fall schonmal originell und cool.
Bin gespannt.
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MetalEschi
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von MetalEschi »

Apparition hat geschrieben:*hust* Bowie *hust*
Da ich hier ein weniger aufwändiges Format bevorzugen werde und Track-by-Track-Reviews vermeide, ist so etwas wie "The Man Who Sold The World" natürlich wesentlich einfacher zu handeln und daher sind die restlichen Bowie-Alben in der Tat Kandidaten für den Thread. *g*
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casta
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von casta »

Find ich auch gut. Wieder bisschen was zu lesen.
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von costa »

Fetzige Idee.
Wenn der Link da ist, werd ich da wohl auch direkt mal was anfragen. :)
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MetalEschi
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von MetalEschi »

Zur Sammlung (auch nochmal in Eingansposting):

https://www.musik-sammler.de/sammlung/metallian/

Dürftte einigermaßen vollständig sein, alles was hier eingetragen ist, liegt mir als Tonträger in physischer Form vor, sodass ich durchaus auch zu den Artworks etc was sagen kann. Die Versionen stimmen nicht immer zu hundert Prozent und auf solche Details wie Herstellungsland etc. achte ich so gut wie nie, aber darauf kommt es ja nicht an.

Wünsche bitte per PN. Zeitvorgabe mach ich mir selbst mal keine, das hängt auch davon ab, wie weit ich das entsprechende Album grade im Kopf hab, oder ob ich erst nochmal intensiver reinhören muss.

Dann mal los. :)
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MetalEschi
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von MetalEschi »

Gab schon ein paar echt nette "Aufträge". Sind angekommen, ich werde mich drum kümmern.
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von DerGrobeWestfale »

Link gefunden. Erstmal drcharbeiten. Bin was Review schreiben betrifft ist etwas eingerostet, ein wenig Auffrischung täte gut!
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von Glaurung »

Gute Idee. PN. :?
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Raubfisch
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von Raubfisch »

Gute Idee. Ich ertappe mich aber gerade dabei, zu kucken, was dir in der Sammlung fehlt. :D

Du hast z. B. meinen "Rainbow-Rising-Test" bestanden. :prost:
moo-ah!
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MetalEschi
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von MetalEschi »

Lücken hats da schon noch, aber im Bereich Classic Rock finde ich das schon recht vorzeigbar. *g*

Morgen gibt's die erste Rezi.
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Porcupine
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von Porcupine »

Geile Idee, ich hab auch schnell was gefunden.

*vorfreu*
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von MetalEschi »

Ich lass die "Kundschaft" mal anonym, wer möchte kann ja gern ergänzen, dass er Übeltäter war.

Erstes Review gleich ne Herausforderung, weil es mir recht schwer fällt, die Musik aufgrund ihrer Einzigartigkeit zu beschreiben. Versuch macht kluch:

The Beach Boys - Pet Sounds (1966)

Ich behaupte in schöner Regelmäßigkeit, dass „In The Court of The Crimson King“ das erste richtige Progressive Rock-Album gewesen sei und „Tommy“ das erste Konzeptalbum. Diese Aussage ist eigentlich falsch, denn im Grunde trifft beides viel eher auf „Pet Sounds“ von den Beach Boys zu. Brian Wilson warf als kreativer Kopf hinter dem Projekt im Grunde alles über den Haufen, wofür die Kalifornier vorher standen, ging das Album mit solcher Hingabe an, dass andere Bandmitglieder an seinen Ideen verzweifelten und ihm emotional nicht folgen konnten. „Pet Sounds“ integriert zum ersten Mal in der Geschichte der damals noch als primitv bezeichneten und zur puren Unterhaltung dienenden Rockmusik nicht nur stilfremde Instrumente, sondern auch einen völlig neuen kompositorischen Ansatz. Zappa und Jazz-Musiker wie Miles Davis waren womöglich auch schon 1966 Innovatoren auf Augenhöhe mit Wilson, beide haben aber nicht das gleiche geschaffen wie dieses Werk: Unterhaltungsmusik einen neuen Wert und Status zu verleihen. Damals hat es keiner verstanden, heute ist Musik bereits so innovativ und grenzenlos, dass man die Bedeutung von „Pet Sounds“ gerne zu unterschätzen vermag.

„Pet Sounds“ Rock 'n' Roll-Faktor tendiert gen null, bewegt sich bei einem flappsigen Hinhören zwischen überbrodelndem Herzschmerz und zähflüssigem Sixties-Gewaber. Der Eindruck ist falsch, denn neben der kreativen Instrumentalisierung ist das Album zugleich auch eines der ersten, in denen ein Musiker seine emotionalen Höhen und Tiefen auslebt. Es schreckt nicht zurück vor beinahe intimen, zerbrechlichen und depressiven Momenten, dabei stets bedacht auf das musikalische Fundament. Die gegenseitige Beeinflussung der Beatles und der Beach Boys ist eine hier nicht weiterauszuführende Tatsache, Brian Wilson jedenfalls sah im ein Jahr zuvor erschienenen „Rubber Soul“ eine Grundlage für ein ambitioniertes musikalisches Projekt: Ein Album zu schaffen, das nicht von herausragenden Singles lebt, aufgebläht von unwichtigem Füllmaterial, sondern das als Gesamtwerk und künstlerisches Gut wahrgenommen werden kann. Unterstrichen wird dieses Vorhaben vor Allem von den beiden Instrumental-Songs des Albums, dem Titelsong und „Let's Go Away For A While“. Der innovaten Idee, im ersterem leere Cola-Dosen als Schlagzeug einzusetzen, soll hier nicht weiter Raum gegeben werden. Ja, „Pet Sounds“ platzt fast vor instrumentalem Anspruch, einige Songs kommen mit nicht weniger als einem Dutzend Instrumenten aus, von denen ein großer Teil wie Glockenspiel, Fahrradklingeln und diversen Flöten in der Rockmusik vorher völlig undenkbar waren. Aber diese Instrumentierung dient niemals dem Selbstzweck, nicht dem Zur-Schau-Stellen lustiger Ideen und demonstrativem Anderssein. Auf „Pet Sounds“ dienen diese Elemente immer dem Ergebnis, den Songs, was es in gewisser Weise selbst von einigen artverwandten späteren Prog-Alben abhebt.

Neben dem sehr eingängigen umarrangierten Traditional „Sloop John B.“ und dem recht beschwingten Opener „Wouldn't It Be Nice“ zeichnet das Album vor Allem die Wagnis aus, adoleszente Zweifel und Emotionen in einem musikalischen Gewand unterzubringen. „Pet Sounds“ ist vor Allem ein gefühlvoller Ausbruch, zusammengehalten von einem roten Faden, dessen Faszination sich ohne große Anstrengung, aber nur bei genauem Hinhören entfaltet. Es ist nicht wichtig, von welchem Instrument oder Gegenstand dieser und jener Ton erzeugt wurde, auch wenn angesichts der Armada an (vor Allem klassisch ausgebildeten) Gastmusikern die genaue Beschäftigung damit sicherlich nicht völlig abwegig ist. Wichtig ist: Seit „Pet Sounds“ ist alles möglich, alles erlaubt, und Rockmusik nicht länger ausschließlich als primitive Krachmusik für das Proletariat vermarktbar.

„Pet Sounds“ ist aber nicht nur deshalb gut, weil es Grenzen verschoben und die Popwelt verändert hat, es ist in erster Linie auch ein Album, das neben den besseren Alben der Beatles und einigen anderen britischen Vertretern wie The Who oder den frühen Pink Floyd auch wie wenig Anderes die 60er Jahre verkörpert, jene Zeit, in der gerade in Amerika bei der Jugend ein Umdenken stattfindet, der Wunsch nach Freiheit, nach ernsthafter Veränderung. Es steht musikalisch genau zwischen beiden Polen: Der Unbekümmertheit, die die Beach Boys selbst mit ihrem Surf-Sound geprägt haben, und der elegischen Hingabe, die vor Allem von Folk-Künstlern wie Dylan oder Simon & Garfunkel ausging. Es prägte das Bild der Rockmusik über Jahre, hat Art-Rock und Psychedelic ermöglicht, und es hat mit seinen prägnanten, eingängigen und gleichwohl aufwändigen Vocal-Harmonien die Besonderheit bewahrt, die die Band auch vorher schon ausgezeichnet hat. Das ist seine eigentliche Qualität: Es bietet die Möglichkeit, den Sound der Sechziger ohne großen Aufwand zu erfassen, gleichwohl aber auch, sich mit geschlossenen Augen und in Dunkelheit auf das große Ganze einzulassen, ganz so, wie Brian Wilson selbst es einst empfohlen hat: ”When you listen in the light, you look around and you can see things, but in the dark you can hear it all.”

Auch aus dieser Betrachtungsweise bleibt das Album sein eigenes großes Vorbild, von dem sich viele Künstler der Neuzeit, bewusst oder unbewusst, beeinflussen lassen.

Hören kann man hier was:
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Glaurung
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Re: Eschis Plattenladen

Beitrag von Glaurung »

Interessant. Hab mich nie mit denen beschäftigt. Hol mir das Album direkt mal zum streamen aufs Gerät.
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