BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

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Deornoth

Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Tunnel of Love)

Beitrag von Deornoth »

Das erste Album, das ich nicht habe und auch (bis auf Brilliant Disguise, den ich ziemlich geil finde) nicht kenne. Irgendwie hab ich da zwischen "Born in the USA" und "Ghost of Tom Joad" so ein Loch und bin bei aller Liebe zum Boss auch mit den restlichen Alben gut abgesättigt. Wenn ich die Zeit finde, mach ich aber nen ersten richtigen Hördurchgang direkt mit KnitterRitters Zeilen dazu. Das wird bestimmt geil :) *Mal wieder dank@Review & Nerdwissen*!
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NegatroN
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Tunnel of Love)

Beitrag von NegatroN »

KnitterRitter hat geschrieben:
NegatroN hat geschrieben:Die verlinkte Liveversion von Tougher kannte ich noch nicht, aber die ist ziemlich geil. Und auch was sehr besonderes, denn das ist glaub ich die allererste Aufnahme, auf der mich Patti Scialfa nicht irre nervt, und zwar in jeder Hinsicht. Ich gönne den beiden, dass sie sich gefunden haben, aber auf der Bühne finde ich Scialfa normalerweise einfach nur furchtbar. Ihre Stimme, ihre Betonungen, ihre ganze Art zu singen, ihr Stageacting - bei all dem drehen sich mir die Fußnägel auf. Außer bei dieser Version. Da funktioniert es beinahe durchgehend und mich stört so gut wie nichts an ihr. Ich finde es sogar richtig gut, wie sie mit Spingsteen interagiert. Völlig krass eigentlich.
Sehe ich ähnlich. Die gemeinsame Performance (die niemals nur gespielt ist - dafür sind die Blicke der beiden zu authentisch) ist hier aber besonders bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass Bruce da eigentlich noch mit Julianne Philips verheiratet und zusammen war...
Seit ich das Video gesehen habe, hab ich die letzte Strophe von One Step Up im Kopf:

There's a girl across the bar
I get the message she's sendin'
Mmm she ain't lookin' to married
And me well honey I'm pretending
Last night I dreamed I held you in my arms
The music was never-ending
We danced as the evening sky faded to black
One step up and two steps back
And we’re bored of the fireworks
We want to see the fire
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Tunnel of Love)

Beitrag von JAYMZZ »

Mit Tunnel of love habe ich mich auch sehr lange schwer getan, obwohl Tougher than the rest und Brilliant disguise zwei der ersten Boss-Songs waren die ich jemals gehört habe, da die Scheibe damals bei Vattern fast täglich lief.

Diese beiden Songs sollten dann auch später der Türöffner zum Rest der Platte sein. Wie schon im genialen Review beschrieben: Es ist ein sehr persönliches, eher ruhiges Album mit einer 80er Bombast Produktion.
Ich lege die Scheibe auch heute noch regelmäßig auf, denn alleine Tougher than the rest macht mich immer noch völlig fertig. Natürlich kommt es nicht an den übermächtigen Vorgänger ran, aber dennoch ist Tunnel of Love ein sehr gutes Album.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Tunnel of Love)

Beitrag von Alphex »

Thunderforce hat geschrieben:Miami Vice für noch Ärmere
Schläge?!?

Review mal wieder fantastisch; auch, wenn ich mich langsam frage, inwieweit Formulierungen wie "ganz netter Song, nicht mehr" jeweils zu den Punktezahlen passen. *g*
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Tunnel of Love)

Beitrag von KnitterRitter »

Alphex hat geschrieben:Review mal wieder fantastisch; auch, wenn ich mich langsam frage, inwieweit Formulierungen wie "ganz netter Song, nicht mehr" jeweils zu den Punktezahlen passen. *g*
Da ist natürlich was dran, wobei es eher daran liegt, dass mir die Formulierungen ausgehen... punktetechnisch versuche ich einfach, die Songs gegeneinander halbwegs zu vergleichen.

Da es jetzt aber qualitativ erstmal ein bisschen (spoiler alert) gemischter wird, sollten auch die Formulierungen etwas variabler warden... :D
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Tunnel of Love)

Beitrag von KnitterRitter »

Human Touch (1992)

1. Human Touch
2. Soul Driver
3. 57 Channels (and Nothin‘ On)
4. Cross My Heart
5. Gloria’s Eyes
6. With Every Wish
7. Roll of the Dice
8. Real World
9. All Or Nothin‘ At All
10. Man’s Job
11. I Wish I Were Blind
12. The Long Goodbye
13. Real Man
14. Pony Boy

Nachdem es, wie schon vorab angedeutet, während der "Tunnel of Love"-Tour ernst wurde zwischen Bruce und Patti Scialfa, zogen sich die beiden nach der Tour für nächsten acht Monate in Bruces Haus in Kalifornien zurück. In dieser Zeit zwischen Oktober 1988 und August 1989 hat Bruce offenbar keine Songs geschrieben und, abgesehen von ein paar Gastauftritten in New Jersey im Sommer 1989 auch quasi keine Shows gespielt.

Im Herbst 1989 hat Bruce dann die E-Street-Band-Mitglieder angerufen und informiert, dass er bis auf weiteres nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten würde. Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass etwa 9 Monate später Bruces und Pattis erster Sohn geboren wurde, bzw. scheinbar hat die Entscheidung, eine Familie zu gründen, zumindest teilweise zu dem Bruch mit seiner Vergangenheit zu tun gehabt.

Die Arbeiten an neuen Songs begannen ungefähr zum gleichen Zeitpunkt, d.h. im September 1989 und zogen sich bis zum März 1991 hin. Es waren auch die ersten Songwriting-Sessions, die ausnahmslos an der Westküste stattfanden, was vielleicht auch ein wenig zu der insgesamt deutlich positiveren Grundstimmung des letztlichen Albums beigetragen hat. Zwar arbeitete Bruce primär mit anderen Musikern, aber mit David Sancious und vor allem Roy Bittan, der günstig gelegen in L.A. wohnte, hat auch E-Street einen Beitrag zum Album geleistet. Die weiteren Musiker, die auf dem Album zu hören sind, waren im Wesentlichen der Session-Musiker Randy Jackson am Bass, Jeff Porcaro von Toto an den Drums und einige Background-Sänger, allen voran Bobby King, Sam Moore und Bobby Hatfield.

Roy Bittan hat hier mit "Roll of the Dice", "Real World" und dem Outtake "Trouble in Paradise" auch erstmal eigene Songs beigesteuert (als Instrumental-Songs, zu denen Bruce dann Lyrics hinzugefügt hat), die alles in allem zu den eher besseren des Albums zu zählen sind. Gewissermaßen waren das die Songs, die überhaupt das Songwriting zu "Human Touch" gestartet haben, da Bruce vorher nichts so wirklich auf Papier bringen konnte. Ganz allgemein war das Album dieses Mal vom Songwriting-Prozess ein kleiner Kampf und ging nicht so flüssig und automatisch vonstatten, wie bei einigen anderen Springsteen-Alben. Bruce sagte selbst "Human Touch was definitely something that I struggled to put together. It was like a job. I'd work on it every day." Und so ist es auch kein Wunder, dass das Album auch etwas orientierungslos, verkrampft und inkohärent klingt, was nicht nur für die Musik, sondern auch ein wenig für die Texte gilt, die - wenn es nicht gerade eher generische und flache Pop-Texte waren - ein ganz gutes Abbild sind von Bruces Weg vom emotionalen Chaos in die Sesshaftigkeit und in eine gewisse Zufriedenheit.

Insgesamt wurden in diesen 19 Monaten zwischen September 1989 und März 1991 rund 30 Songs (die genaue Anzahl ist nicht bekannt) aufgenommen, und das Album, so wie es heute existiert, war im Grunde schon im Frühjahr 1991 komplett fertig und hätte veröffentlicht werden können. Bruce entschied sich aber zu warten und begann nach einer kurzen Pause wieder mit dem Songwriting und den Aufnahmen, was sich bis Ende 1991 hinzog. Letztlich wurde aus dieser neuen Session, in der 11 Songs aufgenommen wurden, das "Lucky Town"-Album, und "Human Touch" wurde im Wesentlichen so veröffentlicht, wie es für fast ein Jahr schon fertig vorlag.

Diese Entscheidung, das Album erst liegen zu lassen und dann doch in seiner ursprünglichen Form herauszugeben, wirkt heute zwar etwas eigenartig, aber letztlich macht es schon Sinn, das etwas zerrissenere und durcheinandere "Human Touch" separat von dem sehr klaren, logischen und kompakten "Lucky Town" zu veröffentlichen, auch wenn die Alben zusammen komprimiert wohl ein insgesamt deutlich besseres Werk ergeben hätten. In gewisser Weise war "Human Touch" der Weg und die Suche, "Lucky Town" war dann das Ziel. Auf dieser Suche hat Bruce aber so einige Steine umgedreht, die mal besser verdeckt geblieben wären... und vor allem einige der Pop-Songs auf der zweiten Hälfte des Albums gehören mit zum Schlimmsten, was jemals unter dem Banner "Springsteen" erschienen ist. Allerdings waren wahrscheinlich auch das Nummern, die Bruce einfach zu diesem Zeitpunkt in seiner Karriere gebraucht hat, um dahin zu kommen, wo ihn seine Laufbahn später hin geführt hat.

Unten bei den Songs sind bei manchen Live-Versionen verlinkt, die allesamt von dem Live in Concert Album, das in der MTV Unplugged-Reihe erschienen ist. Das nur als Erklärung, was das alles soll - zu dem Konzert/Livealbum selbst schreib ich bei Lucky Town dann ein wenig.


Human Touch [Musikvideo / Live @ MTV Plugged]
Zu Beginn gleich eine Handvoll Superlative: Der erste, der längste, der erfolgreichste und letztlich auch beste Song des Albums. Es ist natürlich eine recht poppige Seite von Springsteen, aber es auch hervorragend gemachter Rock-Pop, ein interessant aufgebauter Song mit tollen Melodien und einer tollen Steigerung gegen Ende. Viele werden sagen, dass das quasi der einzige Song ist, der von dem Album überhaupt in Erinnerung geblieben ist, was zwar nicht völlig falsch ist, aber dem Album auch ein klein wenig Unrecht tut. Egal, super Auftakt.
9/10

Soul Driver [anhören / Live-Video @ MTV Plugged]
Der zweite Song ist recht typisch und steht quasi stellvertretend für knapp die Hälfte dieses Albums, denn es ist ein gut gemachter, schnörkelloser Rocksong, der aber recht generisch wirkt und bei dem man immer das Gefühl hat, dass das zwar schon ziemlich ordentlich ist, dass aber auch irgendwas fehlt. Außerdem hört man halt auch recht deutlich, dass hier eine Session-Band spielt, was zusätzlich noch zu dem leichten Anhauch von „Beliebigkeit“ beiträgt. Trotzdem mag ich gerade diese Nummer eigentlich recht gerne, weil die Melodielinie im Refrain – wenn auch vielleicht nicht ganz Refrain-würdig – schon recht interessant ist. Guter Song.
7,5/10

57 Channels (and Nothin’ On) [Musikvideo / Little Steven Mix]
Das hier ist gleich ein ganzes Paket an Eigenartigkeiten. Zum eine der Song selbst, der im Grunde nur so genannt werden kann, weil einem dafür kaum andere Begriffe einfallen. Es ist eher sowas wie pseudomoderner, mit monotonem Beat hinterlegter, Sprechgesang, bei dem man schon zweimal gucken muss, ob da denn wirklich Springsteen drüber steht. Dann ist da die Tatsache, dass dieser bestenfalls super-ungewöhnliche Song als zweite Single ausgekoppelt wurde, wozu sogar ein Video gedreht wurde (oben verlinkt). Springsteen selbst sagte zu dem Video und dem Song an sich später reflektierend: „Shot back in the quaint days of only 57 channels and no flat screen TVs, I have no idea what we were aiming for in this one outside of some vague sense of 'hipness' and an attempt at irony. Never my strong suit, it reads now to me as a break from our usual approach and kind of a playful misfire.” Eine weitere Kuriosität zu diesem Song sind die drei Dance-Remixes, die dazu veröffentlicht wurden. Kurios zum einen, dass das überhaupt gemacht wurde, aber auch dass die Remixes tatsächlich (und das gibt es nicht oft!) besser sind als das Original, und schließlich die Tatsache, dass Steve Van Zandt – einer, der immer eher für das dreckigere Rock-Element bei Springsteen stand – für diese Remixes verantwortlich war (daher bekannt als Little Steven Mixes; einer ist oben verlinkt). Wie auch immer, die Geschichten um den Song sind um Welten interessanter als der Song selbst, wenn man diese Abfolge von Tönen überhaupt Song nennen kann. 5 Fleißpunkte für den Versuch, mal was anderes zu machen, das wars dann aber auch.
5/10

Cross My Heart [anhören]
Puh, das erste Beispiel einer der poppigeren Songs der Scheibe. Der hier ist nicht so schlimm wie andere – er ist noch nicht einmal richtig schlecht – aber dafür ist es der belangloseste von allen. Es ist einer der Songs, bei denen man sich fragt, wie er überhaupt auf die Scheibe kommen konnte, wenn man sich einige der durchaus gutklassigen Outtakes anhört. Kann man im Wörterbuch unter „Füller“ nachschlagen.
6/10

Gloria’s Eyes [anhören]
Ein weiterer Vertreter dieser ordentlichen bis guten Rocksongs, denen aber irgendwie eine Kleinigkeit fehlt, um völlig zu überzeugen. Der Song hier hat den riesigen Vorteil, dass er nach „Cross My Heart“ kommt, wodurch das treibende Riff, das den Song dominiert, viel großartiger wirkt, als es eigentlich ist. Gute Nummer, aber aufbauend auf dem angesprochenen Riff hätte man hier wahrscheinlich noch etwas mehr draus machen können. 7,5/10

With Every Wish [anhören]
Vermutlich der erste Songs, der für das Album aufgenommen wurde, und für mich nach dem Titelsong die erste Nummer, bei der das typische Springsteen-Feeling wieder ein wenig rüberkommt. Zwar hat Bruce natürlich schon bessere Balladen geschrieben, aber vor allem im Kontext des Albums ist das hier schon ein kleines Highlight. Vor allem die tollen Trompeten im Hintergrund verschaffen dem Song eine großartige Atmosphäre und bringen auch verklärte Erinnerung an „Meeting Across the River“ auf, was nie ein Schaden sei kann. Hervorragend.
8,5/10

Roll of the Dice [anhören]
Einer der Songs, für die Roy Bittan die Musik geschrieben hat. Vor allem das Zusammenspiel von Gitarren und Klavier (bzw. Keyboard) ist beinahe schon im alten Signature-Springsteen-Stil gehalten, und so ist es aus den ganzen Rock-Songs des Albums einer, der ein bisschen aus der Masse heraussticht. Es ist aber auch ein eigenartiges und seltenes Beispiel, bei dem ich die Albumversion deutlich besser finde als die Version, die auf der anschließenden Tour gespielt wurde. Hier wurde das Pop-Element stärker in den Vordergrund gestellt, die Nummer langsamer gespielt, und Hintergrund-Sänger Bobby King kommt da auch stärker zum Tragen. All das verwässert den Song ziemlich und zeigt, wie schlecht die Nummer auch auf dem Album hätte sein können. War sie aber gottseidank nicht. 8/10

Real World [anhören / Live Acoustic ‘90]
Einer der besten 3 Songs des Albums. „Real World“ wurde ebenfalls von Bittan geschrieben und ist ein weiteres Beispiel, dass einer dieser “normalen” Rocksongs durchaus auch interessant sein kann. Das einzige, was hier etwas schwach ist, ist für mich das Arrangement in diesem Reißbrett-Rock-Setting mit wenig Tiefgang. Dass es auch anders geht, zeigt eine alte Akustik-Version aus dem Jahr 1990 (oben verlinkt), die den Songs so zeigt, wie er auch auf dem Album hätte stehen sollen. Trotzdem eine wirklich gute Nummer, aber eben sogar noch mit Potential nach oben. 8/10

All Or Nothin‘ At All [anhören]
Von den ganzen generischen Rocksongs des Albums der generischste. Die Nummer ist keinesfalls schlecht, sie ist nur von einer so unglaublichen Gewöhnlichkeit, die man Springsteen so nicht wirklich zugetraut hätte. Tut nicht weh, ist gut gemacht, kann man sich gut anhören, ist aber auch einfach in jeder Hinsicht ziemlich flach.
7/10

Man’s Job [anhören / Live-Video @ MTV Plugged]
So, jetzt wird es nach einigen mittelmäßigen und teilweise auch wirklich guten Songs erstmals völlig indiskutabel. Das hier ist schlimmster Pop-Schlager-Schmonz, dem nicht nur jede Ecke und Kante genommen wurde, die Kanten wurde auch noch mit einem Flausch überdeckt, der in diesem Fall auf den Namen Bobby King hört. Nichts gegen den guten Mann an sich, und er mag ja eine gute Soul-Stimme haben, aber seine Background-Vocals hat das Album allgemein an die Grenzen des Tolerierbaren gedrängt, und in dieser Nummer weit darüber hinaus. Das sieht man am deutlichsten, wenn man sich Live-Dokumente anschaut, wie der oben verlinkte MTV-Plugged-Auftritt. Viel weniger Rock geht fast nicht. Keine Ahnung, was Bruce sich dabei gedacht hat, aber Gesang, Stil und nicht zuletzt das Stage-Acting von King kann man vielleicht bei Carmen Nebel so machen, auf der Bühne bei einem Springsteen-Auftritt will ich das aber einfach nicht sehen (dabei hab ich den Kasper an der Gitarre noch gar nicht erwähnt). Vermutlich ist die Nummer ein ordentlicher Pop-Song, aber für mich völlig unanhörbar. Bäh.
4/10

I Wish I Were Blind [anhören / Live @ MTV Plugged]
Bei der Nummer hier bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits ist das eine gut gemachte Pop-Ballade mit toller Melodie und mal wieder viel Gefühl, aber andererseits wird hier die Grenze zum Schlager mehr als nur deutlich gestreift. Die Live-Version von der MTV-Aufnahme ist dieses Mal aber richtig gut. Also wahrscheinlich ziemlich gut, aber vermutlich eher für andere Menschen.
7/10

The Long Goodbye [anhören]
Der letzte der ordentlichen, aber letztlich etwas beliebigen Rock-Songs. Der hier gehört für mich eher zu den schwächeren davon, aber das sind wohl alles nur Nuancen.
7/10

Real Man [anhören]
Okay, “Real Man” ist ein weiterer Song, bei dem man sich fragt, was der auf dem Album zu suchen hat. Völlig belangloser Pop mit mittelmäßigen Gesangslinien und getragen von einem Standard-Keyboard-Lauf. Im Grunde klingt der Song wie eine Phil Collins B-Seite, womit dann auch alles gesagt ist.
6/10

Pony Boy [anhören]
Es sagt viel aus über ein Album (und besonders dessen letztes Drittel), wenn der letzte Song ein volkstümliches Kinderlied ist und trotzdem eher positiv auffällt. Nichtsdestotrotz ist sowas maximal eine B-Seite und hat meiner Meinung nach nichts auf einem Studioalbum verloren. Vielleicht noch auf sowas wie dem Seeger Sessions Album, aber auf einem Album wie diesem hier wirkt es wie ein völliger Fremdkörper, weil es einfach gar nichts mit dem Rest der Songs gemeinsam hat. Es ist natürlich schön und nett, eine Nummer zu veröffentlichen, die er wahrscheinlich zu Hause auch seinen Kindern vorgesungen hat, aber im Gesamtkontext zeigt es eher die Orientierungslosigkeit, die dieses Album als Ganzes von vorne bis hinten durchzieht. Dafür wäre der eine oder andere Outtake hier wohl besser aufgehoben gewesen. Ohne Wertung.
-/10

FAZIT:
„Human Touch“ ist ganz sicher eines der schwächsten Springsteen-Alben, für viele sogar das schwächste (wobei es sich da für mich mit „Working on a Dream“ duelliert, und das Duell ist noch nicht entschieden). Das liegt zum einen an den vielen seichten Momenten des Albums, aber auch an der recht emotionslosen Aufnahmen. Man merkt hier schon recht deutlich, dass da einfach Session-Musiker am Werk waren, die absolut keinen emotionalen Bezug zu dem hatten, was sie da eingespielt haben. Trotzdem hat das Album seine guten Momente, und wenn man die Songs etwas sorgfältiger ausgewählt hätte (siehe einige der teilweise richtig guten Outtakes unten), dann wäre hier auch ein richtig gutes Album herausgekommen. So ist es halt was es ist und zumindest ein Zeitdokument von Springsteens musikalischer Orientierungslosigkeit Ende der 80er/Anfang der 90er.
7/10


Outtakes und B-Seiten

Viva Las Vegas [anhören]
Gutes Elvis-Cover, das 1990 auf dem “Last Temptation of Elvis” Charity-Album veröffentlicht wurde. Kann man sich gut anhören.
-/10

Chicken Lips and Lizard Hips [anhören]
Wieder ein Kinderlied (geschrieben von John & Nancy Cassidy), das zur gleichen Zeit wie “Pony Boy” aufgenommen wurde, aber anders als der Album-Track richtigerweise nur auf dem “For Our Children” Disney-Charity Album erschienen ist.
-/10

30 Days Out [anhören]
Ordentlicher Pop/Rock-Song, der als B-Seite von Leap of Faith vom Lucky Town-Album veröffentlicht wurde. Ist schon klar ne B-Seite, aber das sind auch ein guter Teil der Album-Songs von „Human Touch“.
7/10

Part Man, Part Monkey [anhören / Live 1988]
Diese Nummer mit tollem Reggae-Beat stammt noch aus den “Tunnel of Love”-Zeiten und wurde damals auf Tour auch regelmäßig gespielt. Die Studioaufnahme ist zwar auch cool, aber schon deutlich langweiliger gespielt, als die völlig lässige Live-Version der Tunnel-Tour (auch oben verlinkt). Hätte hier vielleicht nicht wirklich aufs Album gepasst, aufgewertet hätte der Song „Human Touch“ aber schon. Wurde als B-Seite von „57 Channels…“ veröffentlicht, was vielleicht zumindest ein Grund ist, warum diese Single hätte kaufen können.
8/10

Trouble in Paradise [anhören]
Der dritte Song, für den Roy Bitten die Musik geschrieben hat, und der hier ist klar der schwächste davon und völlig zurecht nicht auf dem Album. Die Strophen am Anfang finde ich sogar ziemlich schlimm, dafür wird der Song später deutlich stärker und nimmt etwas mehr Fahrt auf. Auf jeden Fall interessant.
7/10

Sad Eyes [anhören]
Viele halten “Sad Eyes”, nach allem was ich so lese, für den besten Song unter den Outtakes. Die Nummer ist schon eine schöne Ballade, aber mir persönlich etwas zu poppig, und außerdem kann ich mit Falsett bei Springsteen erstmal nicht besonders viel anfangen. Irgendwie gut ist der Song aber trotzdem.
7,5/10

Leavin’ Train [anhören]
Ganz in der Tradition der Standard-Rocksongs, wie sie auch auf dem Album zu finden sind. So hätte „Leavin‘ Train“ durchaus auf dem Album stehen können, aber eben genauso gut auch nicht. Passt.
7,5/10

Seven Angels [anhören]
Den Song hier finde ich tatsächlich besser als ein Großteil des Albums, weil er richtig Drive hat und einfach gut gemacht ist. Wäre bei einem bessern Album aber natürlich ein logisches Outtake gewesen…
8/10

My Lover Man [anhören]
Belanglose Pop-Ballade. Völlig zurecht nicht auf dem Album.
6,5/10

When the Lights Go Out Live 1990]
Hab ich leider keine Studio-Version gefunden, aber der Song ist recht experimentell und damit zumindest sehr interessant. So richtig zünden tut das bei mir nicht, aber anhören kann man sich das mal. Für mich eine typische B-Seite, aber dazu hat es der Song auch nicht geschafft.
7/10

Over the Rise [anhören]
Ziemlich gute Akustik-Ballade, die sich auch auf dem Album gut gemacht hätte. Schade, denn man hört hier, dass damals durchaus auch Qualität produziert wurde. Und der alte Springsteen-Spirit klingt hier auch mal wieder durch.
8,5/10

Loose Change [anhören]
Das, was bei “Over the Rise” steht, könnte ich auch hier schreiben, nur dass ich “Loose Change” noch ein bisschen besser finde. Völlig unverständlich, die Nummer nicht aufs Album zu nehmen
9/10

Goin’ Cali
So ein bisschen vergleichbar mit “57 Channels” und vielleicht noch weniger ein echter Song, als dieses komische Konstrukt, das es aufs Album geschafft hat. Online hab ich den Song nicht gefunden, aber glaubt mir: Ihr habt nichts verpasst.
5/10

Trouble River [anhören]
Tolle treibende Rock-Nummer, die alle anderen Rock-Songs des Albums in den Schatten stellt. Wie man stattdessen „All or Nothing at All“ oder „The Long Goodbye“ auswählen konnte, ist für mich völlig unverständlich. Wurde nicht auf „Tracks“, sondern nur auf „18 Tracks“ veröffentlicht.
8,5/10

Gave it A Name [anhören]
Für “Tracks” komplett neu aufgenommen, weil die Original-Tapes nicht mehr auffindbar waren. Da das daher zeitlich eher in die „Rising“-Phase fällt, könnte man es auch als Outtake dieses Albums verbuchen, aber egal. Guter Song.
8,5/10

Sonstige Outtakes
  • Red Headed Woman => eine Live-Version vom MTV Plugged Konzert exisitert [anschauen]
  • Secret Garden => wurde für “Greatest Hits” mit E-Street-Band neu aufgenommen
  • All the Way Home => für Devils & Dust neu aufgenommen
Zuletzt geändert von KnitterRitter am 06.11.2017 10:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von oger »

"57 Channels (and Nothin’ On)" find ich gar nicht mal so schlecht...
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von NegatroN »

Ich hab Human Touch und Lucky Town damals bei einem Freund gehört. Eine genaue Erinnerung daran hab ich nicht, jedenfalls fand ich sie aber ziemlich furchtbar. Möglicherweise hab ich auch nur Human Touch gehört und Lucky Town dann ignoriert. Die Details sind weg. Bewusst gehört hab ich sie auf alle Fälle nach diesem Ereignis nie, die beiden Alben sind auch die einzigen von Springsteen, die ich nicht besitze. Beim Reinhören der oben verlinkten Songs ist dann auch tatsächlich einiges unbekannt, trägt aber auch nichts dazu bei, das ändern zu wollen. Das mieseste mir wirklich bekannte Album war Working on a Dream - da bin ich bei Knitter, aber das hier spielt eindeutig in derselben Liga.

Ein paar Jahre später hab ich mir die erwähnte MTV plugged gekauft. Einerseits fand ich es lustig, dass Springsteen das bereits renommierte Unplugged-Format nach nur einem akustischen Song gesprengt und einfach eine Rockshow gespielt hat. Andererseits war es das erste Mal, dass ich Atlantic City im Bandkontext gehört hab. Aber auch das Album kann eher wenig, was vor allem an der Band liegt. Auch hier bin ich bei Knitter, das sind zwar alles Profis, aber es sind nicht ihre Songs. Die spezielle Magie der E-Street-Band fehlt einfach.

Ich dachte lange Zeit, dass das auch der Grund für die fehlende Qualität der beiden Studioalben wäre, aber Working on a Dream hat ja bewiesen, dass er das auch mit der E-Street-Band hinbekommt. Inzwischen denke ich eher, dass es an den persönlichen Umständen liegt. Springsteens Alben haben immer viel mit seiner persönlichen Verfassung zu tun. So sehr ich ihm menschlich die psychisch stabilen Phasen gönne - er sollte da keine Songs schreiben. Ohne Wut, Drama und Zweifel kommt da überwiegend nur extrem belangloser Schlagermist bei raus.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von Thunderforce »

Kenne tatsächlich nur "Human Touch", halt aus dem Radio, das finde ich schon recht gut, aber schon eine Klasse unter zum Beispiel "Tougher than the Rest" und von dem alten Kram fangen wir ja gar nicht erst an.

in 57 Channels habe ich gerade mal reingehört (fand ich nicht soooo schlecht, aber auch nicht wirklich gut) und auch in "Man's Job", weils hier als Negativbeispiel genannt wurde. In der Tat belangloser Kram, den man sicher gut im Hintergrund hören kann, mehr aber auch nicht. Pop eben. Immer noch besser als was gemeinhin als Popmusik im Radio läuft, aber unter dem Namen Springsteen scho eher unwürdig.

Ich dachte ursprünglich der Song "The Streets of Philadelphia" wäre hier auch drauf, aber der war anscheinend auf gar keinem Album von Bruce, gell? Sondern nur auf dem Soundtrack. Den Song finde ich nämlich spitze, obwohl er ja sehr untypisch ist eigentlich, und eben auch eher elektronisch.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von KnitterRitter »

Thunderforce hat geschrieben:Kenne tatsächlich nur "Human Touch", halt aus dem Radio, das finde ich schon recht gut, aber schon eine Klasse unter zum Beispiel "Tougher than the Rest" und von dem alten Kram fangen wir ja gar nicht erst an.

in 57 Channels habe ich gerade mal reingehört (fand ich nicht soooo schlecht, aber auch nicht wirklich gut) und auch in "Man's Job", weils hier als Negativbeispiel genannt wurde. In der Tat belangloser Kram, den man sicher gut im Hintergrund hören kann, mehr aber auch nicht. Pop eben. Immer noch besser als was gemeinhin als Popmusik im Radio läuft, aber unter dem Namen Springsteen scho eher unwürdig.

Ich dachte ursprünglich der Song "The Streets of Philadelphia" wäre hier auch drauf, aber der war anscheinend auf gar keinem Album von Bruce, gell? Sondern nur auf dem Soundtrack. Den Song finde ich nämlich spitze, obwohl er ja sehr untypisch ist eigentlich, und eben auch eher elektronisch.
Streets of Philadelphia gibt es (in jeweils unterschiedlichen Versionen) auf dem Soundtrack, als Videoclip, und er wurde auf der Greatest Hits veröffentlicht.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von Lariien »

Mit Bruce Springsteen kann und konnte ich eigentlich nie etwas anfangen. Woran genau das liegt, weiß ich nicht einmal zu sagen. Passt einfach nicht in mein Hörempfinden.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von JudasRising »

NegatroN hat geschrieben:Ich hab Human Touch und Lucky Town damals bei einem Freund gehört. Eine genaue Erinnerung daran hab ich nicht, jedenfalls fand ich sie aber ziemlich furchtbar. Möglicherweise hab ich auch nur Human Touch gehört und Lucky Town dann ignoriert. Die Details sind weg. Bewusst gehört hab ich sie auf alle Fälle nach diesem Ereignis nie, die beiden Alben sind auch die einzigen von Springsteen, die ich nicht besitze. Beim Reinhören der oben verlinkten Songs ist dann auch tatsächlich einiges unbekannt, trägt aber auch nichts dazu bei, das ändern zu wollen. Das mieseste mir wirklich bekannte Album war Working on a Dream - da bin ich bei Knitter, aber das hier spielt eindeutig in derselben Liga.

Ein paar Jahre später hab ich mir die erwähnte MTV plugged gekauft. Einerseits fand ich es lustig, dass Springsteen das bereits renommierte Unplugged-Format nach nur einem akustischen Song gesprengt und einfach eine Rockshow gespielt hat. Andererseits war es das erste Mal, dass ich Atlantic City im Bandkontext gehört hab. Aber auch das Album kann eher wenig, was vor allem an der Band liegt. Auch hier bin ich bei Knitter, das sind zwar alles Profis, aber es sind nicht ihre Songs. Die spezielle Magie der E-Street-Band fehlt einfach.

Ich dachte lange Zeit, dass das auch der Grund für die fehlende Qualität der beiden Studioalben wäre, aber Working on a Dream hat ja bewiesen, dass er das auch mit der E-Street-Band hinbekommt. Inzwischen denke ich eher, dass es an den persönlichen Umständen liegt. Springsteens Alben haben immer viel mit seiner persönlichen Verfassung zu tun. So sehr ich ihm menschlich die psychisch stabilen Phasen gönne - er sollte da keine Songs schreiben. Ohne Wut, Drama und Zweifel kommt da überwiegend nur extrem belangloser Schlagermist bei raus.
Lese das jetzt erst. Ist der Outlaw Pete tatsächlich so ein Ausreißer nach oben? Den Rest vom Album kenne ich nicht, aber das ist für mich 'ne 10 Punkte-Nummer, hatte mir das Album eigentlich auf die Einkaufsliste gesetzt...
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von Weakling »

JudasRising hat geschrieben: Ich dachte lange Zeit, dass das auch der Grund für die fehlende Qualität der beiden Studioalben wäre, aber Working on a Dream hat ja bewiesen, dass er das auch mit der E-Street-Band hinbekommt. Inzwischen denke ich eher, dass es an den persönlichen Umständen liegt. Springsteens Alben haben immer viel mit seiner persönlichen Verfassung zu tun. So sehr ich ihm menschlich die psychisch stabilen Phasen gönne - er sollte da keine Songs schreiben. Ohne Wut, Drama und Zweifel kommt da überwiegend nur extrem belangloser Schlagermist bei raus.
Lese das jetzt erst. Ist der Outlaw Pete tatsächlich so ein Ausreißer nach oben? Den Rest vom Album kenne ich nicht, aber das ist für mich 'ne 10 Punkte-Nummer, hatte mir das Album eigentlich auf die Einkaufsliste gesetzt...[/quote]

Ich find die ganze Platte okay, als Ausreißer nach oben würd ich Outlaw Pete nicht unbedingt bezeichnen (und die Melodie kommt einem ja doch sehr bekannt vor...). "THe Rising" (war das nicht der direkte Vorgänger sogar? EDIT: nee, es waren "Magic" und "Devils and Dust" dazwischen) ist zwar schon ne Liga drüber, aber reinhören schadet nicht, finde ich.
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Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von costa »

"The Rising" ist vielleicht sein bestes "Spätwerk" neben "Wrecking Ball".
"Devils & Dust" und "Magic" sind auch recht stark.
Jetzt fällt mir auf, dass der Post eher unsinnig ist, weil ich "Working on a Dream" gar nicht kenne. *lol*
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Deornoth

Re: BRUCE SPRINGSTEEN - Eine Werkschau (aktuell: Human Touch)

Beitrag von Deornoth »

Ich würde mich ja übrigens sehr freuen, falls es hier irgendwann mal weitergehen sollte :)
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