Der Bass im Metal

Alles über Musik im Allgemeinen und ohne Bezug zu einem speziellen Genre
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GoTellSomebody
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von GoTellSomebody »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben:Muss mal ne Lanze für die Plektrumnutzer brechen. Lemmy, DeMaio und Newsted fallen mir spontan ein. Alle brilliant und mit eigenem, mächtigen Sound, der ohne Plek überhaupt nicht funktioniert.
Lemmy ist, sorry, war ja eher Rhythmus-Gitarrist, so wie ich das beobachtet habe hat er ja meistens sogar die typischen power chords gegriffen, oder?
Mit Newsted wurde das Bassspiel zu einer Art Hochleistungssport.
DeMaio ist für mich eine Mogelpackung. Ich behaupte dass er überhaupt nicht richtig Bass spielen kann. Eigentlich spielt er eine Gitarre mit vier Saiten.
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Thunderforce
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von Thunderforce »

Mariusz Duda sollte hier auch genannt werden, wenn es um Bassisten geht, die den Sound ihrer Band entscheidend (und bewusst hörbar) mitgestalten. Bei Riverside finde ich es sehr toll, wie wirklich alle Instrumente und die Stimme völlig gleichberechtigt im Gesamtsound nebeneinanderstehen.

Tool machen das auch, aber bei Riverside kommen ja auch noch die Keyboards hinzu. IMO ziemlich einzigartig.

Ansonsten finde ich es auch immer schön, wenn man raushören kann, was der Bassist macht bzw. wenn er halt was eigenes macht.
Also z.B. Geddy Lee, Steve Harris oder eben Mariusz Duda.

Beim Thema zugucken wird für mich niemals jemand an Jason Newsted herankommen.
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GoTellSomebody
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von GoTellSomebody »

Thunderforce hat geschrieben:Beim Thema zugucken wird für mich niemals jemand an Jason Newsted herankommen.
Es gibt zwar noch andere für mich, aber das meinte ich mit Hochleistungssport. Der Mann lebt sein Bassspiel.
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David Lee Hasselhoff
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von David Lee Hasselhoff »

GoTellSomebody hat geschrieben:
David Lee Hasselhoff hat geschrieben:Muss mal ne Lanze für die Plektrumnutzer brechen. Lemmy, DeMaio und Newsted fallen mir spontan ein. Alle brilliant und mit eigenem, mächtigen Sound, der ohne Plek überhaupt nicht funktioniert.
Lemmy ist, sorry, war ja eher Rhythmus-Gitarrist, so wie ich das beobachtet habe hat er ja meistens sogar die typischen power chords gegriffen, oder?
Mit Newsted wurde das Bassspiel zu einer Art Hochleistungssport.
DeMaio ist für mich eine Mogelpackung. Ich behaupte dass er überhaupt nicht richtig Bass spielen kann. Eigentlich spielt er eine Gitarre mit vier Saiten.
Alle spielen Bass, also sind das alles Bassisten ^^ Ich finde, dass gerade die Beispiele Lemmy und DeMaio zeigen, dass es im Metal eben recht viel Spielraum gibt, was Bass angeht.
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GoTellSomebody
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von GoTellSomebody »

David Lee Hasselhoff hat geschrieben:
GoTellSomebody hat geschrieben:
David Lee Hasselhoff hat geschrieben:Muss mal ne Lanze für die Plektrumnutzer brechen. Lemmy, DeMaio und Newsted fallen mir spontan ein. Alle brilliant und mit eigenem, mächtigen Sound, der ohne Plek überhaupt nicht funktioniert.
Lemmy ist, sorry, war ja eher Rhythmus-Gitarrist, so wie ich das beobachtet habe hat er ja meistens sogar die typischen power chords gegriffen, oder?
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DeMaio ist für mich eine Mogelpackung. Ich behaupte dass er überhaupt nicht richtig Bass spielen kann. Eigentlich spielt er eine Gitarre mit vier Saiten.
Alle spielen Bass, also sind das alles Bassisten ^^ Ich finde, dass gerade die Beispiele Lemmy und DeMaio zeigen, dass es im Metal eben recht viel Spielraum gibt, was Bass angeht.
Klar, da hast Du Recht. Es wäre und war halt nur nie mein Stil bzw. keiner den ich gut finde.
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NegatroN
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von NegatroN »

GoTellSomebody hat geschrieben:DeMaio ist für mich eine Mogelpackung. Ich behaupte dass er überhaupt nicht richtig Bass spielen kann. Eigentlich spielt er eine Gitarre mit vier Saiten.
Ich bin der Ansicht, dass er - ähnlich wie Lemmy - eine völlig eigene Spielweise hat. Signature-Sound im besten Sinne. Muss man nicht mögen, aber sollte man schon anerkennen.
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Janeck
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von Janeck »

NegatroN hat geschrieben: Man kann die Rolle natürlich auch anders interpretieren und den Bass mehr in der Vordergrund rücken. Dann muss aber nicht nur der Bass anders spielen und klingen, sondern die ganze Band muss sich verändern. Vor allem die Gitarren müssen nicht nur anders klingen, sondern auch andere Riffs und Betonungen spielen. Dabei müssen sie einen Teil von dem abgeben, was sie sonst machen und dafür anderes übernehmen, was sie sonst nicht machen. Wenn da nicht alle zusammenarbeiten, kommt da nur Chaos raus. Von dem her müssen in solchen Bands alle Instrumentalisten (und oft auch der Sänger) ganz anders ticken und ein ganz anderes Verständnis von ihrer Rolle haben.
Sehr interessant! Würde ich sofort begrüßen.
Müsste ja nicht immer und überall so sein, aber Bands, die eben sehr fähige Musiker besitzen, sollten sich doch genau damit beschäftigen, wenn immer über Weiterentwicklung geredet wird.

Ich nehme das halt besonders im Metal so sehr wahr (auf Tonträgern, bei den Clubshows oder auch im Bekanntenkreis im Proberaum), dass der "Brummbär" sehr oft "nötiges" Beiwerk ist. Das empfinde ich äußerst selten bis absolut gar nicht im Bereich Rock, Jazz oder auch bei handgemachter Popmusik (ebefalls bei den Tonträgern und Liveauftritten).

Vergessen sollte man aber vielleicht auch nicht, dass hier wieder viel über den persönlichen Geschmack läuft. Ich z.B. finde ja, dass ein ordentlich klingender und gespielter Bass viel mächtiger und auch interessanter ist, als eine quietschende Gitarre.
Deswegen habe ich mich in den letzten Jahren auch (unbewusst?) immer mehr vom Heavy Metal entfernt und mich für andere (stilverwandte) Musikgenres begeistert. Es gibt aber zum Glück noch genug Bands und Musiker im harten Sektor, die mich befriedigen.
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NegatroN
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von NegatroN »

Janeck hat geschrieben:Sehr interessant! Würde ich sofort begrüßen.
Müsste ja nicht immer und überall so sein, aber Bands, die eben sehr fähige Musiker besitzen, sollten sich doch genau damit beschäftigen, wenn immer über Weiterentwicklung geredet wird.
Wie gesagt, ich finde den einen Ansatz genau so gut oder schlecht wie den anderen. Letztlich muss gute Musik dabei rumkommen, wie auch immer das konkret aussieht. Es gibt völlig großartige Musik, bei denen der Bass (oder auch andere Instrumente) keine vordergründige Rolle spielen, sondern im Hintergrund agieren. Genau so gibt es großartige Musik, die völlig anders funktioniert. Das eine ist nicht besser als das andere, sondern eben anders.
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Rivers
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von Rivers »

Letztenendes kann man beim Basssound auch nicht so viel falsch-machen. Wenn man aber was falsch macht, klingt es dafür auch richtig unpassend. Beim Rainbow Konzert ist mir aufgefallen, dass der Basssound gar nicht ein Rockbass ist sondern eher was Poppig/New-Wave mäßiges: Enorm Hoch und Trocken und die ganze Musik war damit schon auf der 2. Etage während das Erdgeschoß ziemlich leer war. Bei Drums kann man mehr falsch machen, jesses Maria, was es da für Auswüchse gab. Bass geht so und Gitarren - nunja.
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Janeck
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von Janeck »

Das stimmt schon @ Negatron.

Ich selber mag es ja eigentlich auch überhaupt nicht technisch, meine Schreibe hier klingt aber dummerweise danach. Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich den Klang sehr liebe und es auch neben dem Schlagzeug mein Lieblingsinstrument im E-Sport ist. Und eben, dass ich viel mehr dieses Instrument wahrnehmen möchte, besonders im Bereich Heavy Metal. Mich macht das halt auch immer traurig, wenn es geil klingt, man es aber nur hört, wenn man es weiß.

Da kommt natürlich wieder die Aussage von GTS mit dem "in time" ins Spiel, die eben auch wahr ist. Nur bevorzuge ich dann doch lieber Sound statt Technik. *g*
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hunziobelix
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von hunziobelix »

Bass ist einfach ein tolles Instrument.
Ich sehe(höre) das auch so,dass wenn der Bass fehlen würde,man das sofort hört.Auch wenn er nicht so present ist.
Ein Grund warum ich Funk liebe ist eben der Bass,weil er in diesem Sound meistens einen sehr dominanten Part hat.
Urban Priol:"Wir müssen alle Kulturen verstehen,auch Die im Joghurt."

Salvador Dali:"Das Schlimmste an der heutigen Jugend ist,dass man nicht mehr dazu gehört."
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DrScythe
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von DrScythe »

Für mich persönlich ist Plek vs. Finger mehr eine Soundfrage...aber:
https://www.reddit.com/r/Bass/comments/ ... ng_a_pick/
I realized recently that Noel Redding played bass with a pick, so adding him to my mental list of Great Bass Pick-ers, including:
  • Chris Squire (Yes)
    Noel Redding (Hendrix)
    Paul McCartney (Beatles)
    Phil Lesh (Dead)
    Scott Tunes (Zappa)
Ich würde mir aber offen gesagt weder Musik danach aussuchen, wie der Bassist spielt, noch, welche Rolle der Bass spielt. Hauptsache die Musik gefällt, wie NegatroN schon so trefflich feststellte.
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Klangfarben
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von Klangfarben »

Ein gutes Beispiel für zu viel Bass sind da Paara. Ich mag auch Bass, keine Frage, aber das hier ist einfach way too much.


Qualität statt Quantität...jedoch ist qualitative Quantität auch nicht zu verachten.



https://www.youtube.com/user/suoquainen

http://www.lastfm.de/user/Unrelevation

https://bandcamp.com/klangfarben
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Alphex
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von Alphex »

Metal als Soundrichtung geht halt gerade nach vorne, und hat fast immer zwei Gitarren. Das heißt, du hast eine Rhythmusgitarre, die in aller Regel Riffs spielt und eine zweite, die das entweder doppelt oder noch verziert. Da jetzt noch einen präsenten Bass drüberlegen, der etwa walking basslines o.Ä. macht, hieße, dass die Drums drei verschiedenen Sachen folgen müssten. Oder, falls eben beide Gitarren das gleiche machen, seltsamerweise gegen diese fette Soundwand anfahren.

In aller Regel baut der Bass dann also die Brücke zwischen Gedüdel und Gecrunche, und das macht er dann halt auch mal, indem er Achtel pumpt. Quasi einfach ALLES betonen, 1, 2, 3 und 4, und jedes und auch.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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OriginOfStorms
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Re: Der Bass im Metal

Beitrag von OriginOfStorms »

Der Bass ist irgendwie schon oft das Stiefkind im Metal. Aber wenn er richtig geil gespielt ist kann er schon ziemlich abräumen.
Meine Lieblingsbassscheibe im Metal ist Graceful Inheritance von Heir Apparent. Was Derek Peace da veranstaltet macht mich immer noch völlig fertig. Songdienlich aber immer total aussergewöhnlich.
Ich spiel Drums in zwei Bands. Der eine Bassist macht ganz gewöhnliche Basisarbeit, der andere hat einen ganz eigenen, ungewöhnlichen Zugang zu seinem Instrument. Das macht mir sehr viel mehr Bock. Da muß man mehr gucken was passiert und es motiviert mich selbst variabler zu spielen. Das ist weniger dieses "Rhythmussektion" sondern mehr gleichberechtigtes Zusammenspielen.
¡No pasarán!
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