Christmas Special
Noch bevor 1984 Wham mit „Last Christmas“ DEN Weihnachtssong schlechthin der zeitgenössischen Popmusik veröffentlichten, gab es eine lange Tradition sogenannter „Seasonal Songs“.
Der bekannteste unter ihnen dürfte sicherlich „White Christmas“ in der Version von Bing Crosby sein. Erstmals erschien der Song 1942 und zählt heute zu einem der meistverkauften Songs aller Zeiten, mit geschätzten Verkäufen von ca. 100 Millionen Singles weltweit.
Bing Crosby – White Christmas (1942)
Durch den unglaublichen Erfolg von „White Christmas“ brach in den folgenden Jahren eine wahre Flut an Christmas- oder sogenannten Seasonal-Songs in der Vorweihnachtszeit auf den geneigten Käufer herein, die bis zum heutigen Tag nicht abreist. Dabei ist dieses Phänomen über nahezu alle musikalischen Stile hinweg anzutreffen und selbst im Heavy-Metal-Bereich gibt es hierzu Veröffentlichungen.
Neben neuer Interpretationen alter klassischer Weihnachtslieder entstanden aber auch immer neue Kreationen, die heutzutage ebenfalls bereits zu den Klassiker zu zählen sind.
Einer dieser Klassiker wurde erstmals von Gene Autry zu Weihnachten 1949 veröffentlicht, einem Country-Sänger, der zudem als Schauspieler in diversen Western-Filmen zu sehen war. Gemeint ist natürlich die Geschichte über das bekannteste der Rentiere von Santa Claus: Rudolph.
Gene Autry – Rudolph, the red-nosed reindeer (1949)
Bereits ein Jahr zuvor nahm er den von ihm selbst verfassten Song „Here comes Santa Claus“ auf, den er 1953 und 1957 noch einmal neu aufnahm.
Gene Autry – Here comes Santa Claus (down Santa Claus lane) (1948)
Elvis Presley nahm diesen Song 1957 ebenfalls auf und veröffentlichte ihn auf seinem „Elvis' Christmas Album“. Es sollten noch unzählige Versionen dieses Songs von weiteren bekannten Künstlern über die Jahre folgen.
Elvis Presley – Here comes Santa Claus (1957)
Auf dem selben Album war auch der folgende Song von Elvis zu finden:
Elvis Presley – Santa bring my baby back to me (1957)
Auch die bereits auf diesen Seiten vorgestellte Brenda Lee hat zwei absolute Klassiker in ihrer Diskografie: 1958 erschien ihr „Rockin' around the Christmas tree“ ehe sie 1964 ihre Version des Bobby Helms' Songs „Jingle Bell Rock“ aufnahm.
Brenda Lee – Rockin' around the Christmas tree (1958)
Brenda Lee – Jingle Bell Rock (1964)
Auch Chuck Berry kann in der Reihe der Christmas-Rock'n'Roller nicht fehlen. Vom Text abgesehen, versprüht sein Beitrag allerdings nicht gerade eine weihachtliche Stimmung und unterscheidet sich nicht wirklich von den anderen (großartigen) Chuck-Berry Rockern.
Chuck Berry – Run, Rudolph, run (1958)
Neben den klassischen Croonern (wie eben Bing Crosby oder Dean Martin) waren die Christmas-Songs vor allem bei den unzähligen Doo-Wop Gruppen beliebt. So gibt es vermutlich allein in dieser Richtung 1000 verschiedene Versionen von „Jingle Bells“, aber auch hier entstanden im Laufe der Jahre zahllose neue Songs, oftmals aber mit Querverweisen auf bekannte Songs (vor allem natürlich „Jingle Bells“).
The Cameos – Merry Christmas (1957)
The Shantons – Santa Claus is coming to town (1960)
1963 veröffentlichte der Produzent Phil Spector seine Version eines Weihnachtsalbums mit einigen seiner Künstler, mit denen er bereits zuvor zusammen gearbeitet hatte (u.a. mit den Ronettes, dem ein oder anderen bekannt durch den „Dirty Dancing“ Film/Soundtrack). Durch seinen legendären „Wall of Sound“ war auf jeden Fall gesichert, dass in den Songs genut Glocken und Glöckchen erklingen, um eine weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.
The Ronettes – Frosty the snowman (1963)
The Ronettes – Sleigh ride (1963)
Darlene Love – Marshmallow world (1963)
Darlene Love – Christmas (Baby please come home) (1963)
Es gäbe natürlich noch unzählige weitere Weihnachtssongs, aber das soll es erstmal für dieses Jahr gewesen sein.
Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten und noch einmal vielen Dank an alle, die eine Rückmeldung zu meinem Gestammel hier abgegeben haben.