Wacken? Nein danke

[MetallusMaximus]

Es ist mal wieder soweit, das „größte Heavy-Metal-Festival der Welt“ findet wieder statt. Wenn ich mir die aktuellen Bilder anschaue, so bin ich froh im Trockenen zu sitzen. Zweimal (2012/2013) war ich da. Eine Klamaukveranstaltung auf einem völlig ungeeigneten Kuhacker. Bei den Regenmengen die es 2012 gab, zeigten sich die Grenzen der Location. Am Tag 3 konnten z.B. die zugeschissenen Dixi-Toiletten nicht mehr abgesaugt werden, da die Reinigungsfahrzeuge wegen der Schlammmengen nicht mehr auf das Festival/Camping-Gelände fahren konnte. 2015 scheint 2012 noch in den Schatten zu stellen. Für mich ein total unentspanntes kommerzielles Saufgelage. Um mich im Suff in einer Schlammpfütze zu suhlen und dabei „Waaackööööön“ zu grölen fühle ich mich einfach zu alt. Mag ja sein, dass das Festival in den frühen Nuller-Jahren einst seinen Reiz hatte.

[FTS]

Ach ... jedes jahr das gleiche. Es langweilt langsam.

Es gibt Leute die stehen halt gerne 24/7 vor der Bühne und ziehen sich Death Metal rein. Die brauchen da nicht hinfahren. Aber es gibt genauso viele Metalheads die Bock auf Entertainment haben und nicht nur zwischen Zelt und Bühne verkehren wollen. Wacken ist ein riesiger Spielplatz und wenn die Kacke nicht so verdammt teuer und direkt ausverkauft wäre, würde es mir auch Spaß machen da mal wieder aufzukreuzen.

[Rivers]

Es kommt drauf an, was man draus macht, dann kann sogar das Phantasialand ein Hort von Ruhe und Eintracht sein.

[Dimebag666]

Ich mag übrigens keinen Broccoli. Hab mich eben mit einem "Broccoli? Nein danke"-Schild ans Gemüseregal gestellt, hat keinen interessiert.

[MetallusMaximus]

Manche "Metal-Fans" würden sogar einen original Wackener-Kuhfladen als Merchandising-Artikel kaufen. Es scheint genug Leute zu geben, die über jedes Stöckchen springen.

[victimizer666]

Hinfahren würd ich da niemals. Aber ich finds geil dass im Fernsehen und Internet Streams und Aufzeichnungen von guten Shows gezeigt wird.
Soeben Queensryche reingezogen und diesen neuen Sänger für sehr fähig und deutlich sympathischer als Musical-Diva Geoff Tate empfunden.

[Glaurung]

Alter sind da viele Menschen. Ich war ja 2005 das letzte mal da, und da fand ichs schon zu voll.

[cuber87]

Also wenn ich gerade den Auftritt von Dream Theater sehe, wäre ich doch ganz gerne dort gewesen. Klasse Auftritt mit einer sehr passenden und harten Setlist. Leider hat die Regie es mal wieder nicht geschafft Petruccis unglaublichen Solis auf die leinwand zu bekommen.
Generell stehe ich das Wackenfestival als positive erscheinung. Klar, es ist überfüllt und massentauglich geworden - trotzdem gibt es jährlich eine gute Fülle an Bands.

[MetallusMaximus]

Ja, Dream Theater waren klasse. Genau wie 2013 Anthrax grandios waren. Bei jedem Wacken gibt es 2 - 3 Bands die ein hervorragendes Set spielen. Dafür lohnt sich meines Erachtens das Festival im ganzen jedoch nicht. Zu teuer, zu aufwendig, zu ungemütlich.

[cuber87]

Sorry, aber das bei weit über 100 Bands nur 2-3 groß aufspielen halte ich für unwahrscheinlich. Ich war 2010 das erste mal dort und Bandtechnisch gesehen, war es ein absolutes Highlight für mich. Das ganze drumherum kann man mögen. muss man aber nicht. Ich habe mich auf die Musik konzentriert und ne menge Spaß gehabt. Und Alice Cooper, Mötley Crüe und iron Maiden am ersten tag waren den Eintritt schon wert.
Es ist natürlich auch immer eine Frage der Erwartungshaltung. Wacken ist irgendwie auch dafür bekannt Bands zu engagieren, die schon über ihren Zenit hinaus sind. Hier muss man Eewartungen halt zurückschrauben oder sich was auf einer anderen der zahlreichen Stages angucken.

[MetallusMaximus]

Also 2013 sind wir bei Rammstein gar nicht mehr ins Infield gekommen. Das wurde schon recht früh dicht gemacht. Selbst vor dem Infield-Eingang war ein bedrohliches Aufkommen an Fans. Wir haben dann den Gig auf einer Leinwand unweit vom Festivalgelände angeschaut. Auch dort versammelten sich unglaublich viele Fans die nicht in das Infield gelangten. Wie bescheuert ist das denn, du kauft dir für € 150,- ein Ticket um den Top-Act auf einer Leinwand anzuschauen. Bei jedem Monsters Of Rock Festival vor ca. 25 Jahren hatte ich IMMER einen Blick auf die Bühne, egal wo ich stand.

[Ratatata]

Also 2013 sind wir bei Rammstein gar nicht mehr ins Infield gekommen. Das wurde schon recht früh dicht gemacht. Selbst vor dem Infield-Eingang war ein bedrohliches Aufkommen an Fans. Wir haben dann den Gig auf einer Leinwand unweit vom Festivalgelände angeschaut. Auch dort versammelten sich unglaublich viele Fans die nicht in das Infield gelangten. Wie bescheuert ist das denn, du kauft dir für € 150,- ein Ticket um den Top-Act auf einer Leinwand anzuschauen. Bei jedem Monsters Of Rock Festival vor ca. 25 Jahren hatte ich IMMER einen Blick auf die Bühne, egal wo ich stand.

Aha, daher also der Unmut... Steckt halt doch immer was persönliches dahinter...

[borsti]

Mit ist da alles zu groß. Ich mag es nicht, irgendwo in so einer Masse von Menschen zu stehen. Das ist für mich bei Clubshows schon grenzwertig aber es geht durchaus. Festivals dieser Dimension sind hingegen mein persönlicher Horror. Im TV schau ich mir das allerdings gern an.

[MetallusMaximus]

Ich möchte ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn ich mir den abschließenden Bericht über die zwei Toten und eine schwerverletzte Person von Donington (MOR 1988) durchlese, dann war die matschige Bodenbeschaffenheit in Kombination mit einem hohen Personenaufkommen während dem Guns N' Roses Gig unfallursächlich. Sind im Gedränge abgerutscht und mit dem Gesicht zu Boden im Matsch erstickt.

Das Fanaufkommen bei Rammstein wie es 2013 in Wacken war mit der matschigen Bodenbeschaffenheit von heute, halte ich solch Szenario für durchaus denkbar. Wünsche mir jedoch das ich in diesem Punkt irre.

Interessanter Sicherheitsbericht zum Vorfall in Donington, lohnt sich mal reinzuschauen. http://www.safeconcerts.com/documents/D ... er1988.pdf

[VoiceOfTheSoul]

Hab mir auch vorhin Queensryche gemeinsam mit meinem Sohn über den Stream reingezogen und war begeistert! Todd LaTorre hat echt ne Bombenperformance hingelegt; da saß jeder Ton perfekt! Die zweistimmigen Gitarrenleads kamen auch lupenrein, und über Jackson/Rockenfield muss man eh nicht viel sagen... Geil, einfach geil!!

Zur Gesamtentwicklung des Festivals: Natürlich ist das Ganze ein Riesenzirkus geworden; ich bin von 1999 bis 2013 mit einer Unterbrechung jedes Jahr hingefahren und habe die Entwicklung des Festivals somit direkt mitverfolgt. Aber trotz Mittelaltermarkt, Blaskapellen, Merchandise, verkleidetem Partyvolk und ähnlichem Schnickschnack finde ich immer noch, dass der Kern des Ganzen nach wie vor im Mittelpunkt steht, nämlich der Metal in all seinen Schattierungen. Es ist nach wie vor problemlos möglich, dort das ganze Beiwerk gepflegt zu ignorieren und gemeinsam mit Maniacs aus der ganzen Welt die Musik abzufeiern, was ich auch in den späteren Jahren immer ausgiebig getan habe. Und wenn es nächstes Jahr familien- und geldtechnisch geht, bin ich auch wieder dabei. So!