Das neue Heft: Nr. 333

[costa]

Abgesehen davon, dass Du scheinbar an allem nur rummeckern kannst (RH-Magazin, RH-Festival, dein Wohnort, alles mögliche) und ich mich daher frage, warum Du überhaupt noch hier bist:

Kann es nicht vielleicht eher so sein, dass anstelle einer Anbiederung an "Massengeschmack u Kommerz" vielmehr ein Wegfall von ideologischem Scheuklappendenken stattgefunden hat, bedingt durch den Weggang der Scheuklappenträger?
(Wurde hier ja eigentlich auch schon ausgiebig in alle Richtungen diskutiert.)

An den Beispielen Onkelz und Wacken kannst du das aber eher gar nict festmachen. Bis auf kurze Phasen (was Wacken angeht bzw. bei den Onkelz die Zeit als es sie eben nicht gab) finden beiden Themen schon seit Ewigkeiten im RH statt. Der einzige, der da komplett ins Abseits läuft, ist unterraschenderweise der 80sThrasher.

[Mondschatten]

Immer wieder lustig: Als Argument wird aufgefahren "Kann es sein, dass...." und dann kommen Fakten aufen Tisch.

Als Antwort kommt das nur eine Meinung zählt, Kritik nicht erwünscht ist usw

Lustig dass immer die Leute, die andere Meinungen eben nicht zulassen (wollen) Toleranz von anderen vordern.

Kennt man auch aus politischen Lagern, je extremer die Forderung nach Toleranz, desto schwindender ist die Auslebung selbiger

[NegatroN]

Als Antwort kommt das nur eine Meinung zählt, Kritik nicht erwünscht ist usw

In welchem Thread steht das? Hier sehe ich nichts dergleichen.

[Mondschatten]

Eine Seite vorher ganz unten:

http://forum.rockhard.de/rhf/viewtopic. ... 7&start=75

Edit: OK, man kann den Satz auch anders lesen, aber da ich das ja unmittelbar darauf bezogen hab und der nur zufällig eine Seite weiter gerutscht ist, hab ich eben nicht zitiert sondern mich frei drauf bezogen. Man kann ja nachlesen was wie geschrieben wurde und versteht dann meinen Post...denk ich

[Tolpan]

unterraschenderweise

*huld*

*in Wortschatz aufnehm*

[NegatroN]

Eine Seite vorher ganz unten:

http://forum.rockhard.de/rhf/viewtopic. ... 7&start=75

Edit: OK, man kann den Satz auch anders lesen, aber da ich das ja unmittelbar darauf bezogen hab und der nur zufällig eine Seite weiter gerutscht ist, hab ich eben nicht zitiert sondern mich frei drauf bezogen. Man kann ja nachlesen was wie geschrieben wurde und versteht dann meinen Post...denk ich

Ah, jetzt ergibt es Sinn. Ich hatte das tatsächlich falsch zugeordnet.

[Mondkerz]

Ohne jetzt ins gleiche Horn wie 80s Thrasher tuten zu wollen, empfinde ich es aber schon dass das RH um einiges unkritischer geworden ist. Ich bezweifel aber das dies komplett was mit dem split zu tun hat, da im DF auch Sachen stattfinden die es früher so beim RH nicht gegeben hätte. Die inhaltliche Nähe zum MH empfinde ich auch mitlerweile so. Wohlbemerkt Nähe, nicht Gleichheit.

Imo gibt es auch einen Unterschied zwischen der Onkelz-Berichterstattung vor und nach derren Auflösung. Früher war es halt immer passend zu aktuellen Veröffentlichungen/Ereignissen, seit der Reunion empfinde ich das Ausmass als übertrieben.

[MetalEschi]

Ich kann mich an Interviews erinnen, in denen es ausschließlich um das Image der Band als solches ging, in dem der Band die Gelegenheit gegeben wurde, die sie woanders nicht hatten: Sich zu sich selbst und ihrer Einstellung zu äußern.
Wenn mir jetzt einer Mal die vielen, vielen Features aufzählen kann, die seit der Reunion im Heft waren, und die in Ausmaß und Kritikfreiheit die der früheren Jahre übertreffen, dann haben wir vielleicht mal eine Grundlage. So liest sich das alles irgendwie unhaltbar.

[Dimebag666]

So liest sich das alles irgendwie unhaltbar.

Was es nunmal auch ist.

[Mondschatten]

Also ich sag mal folgendes:

1. Es ist so, wie viele hier schreiben, dass die schon immer präsent waren und auch zu Nichtveröffentlichungen

2. Viele Scheuklappen und damit auch manch übertrieben kritisches Denken ist nach dem Split weggefallen

3. Da die Verkaufszahlen runter gingen und es einige sehr kritische Stimmen aus der Leserschaft gab, musste ein Umdenken her. Das wurde beschlossen und die Zeit muss zeigen, ob die Entscheidung richtig war, schließlich kann man in mehreren Arten umdenken.

Diese 3 Punkte zusammen genommen ergeben für mich das heutige RH, das sich etwas vom älteren unterscheidet, aber auch nicht so drastisch, wie manche das gerne ausdrücken oder selbst sehen

[Mondkerz]

Onkelz: Naja, das damals den Onkelz eine Plattform gegebn wurde sich darzustellen und über ihr Image zu reden war ja schon eine aktuelle Gegebenheit, wenn man bedenkt das sie im Großteil der Medien immer noch als böse Nazis verschrien waren.

Kritikfreiheit: Sorry, aber man lese einfach noch mal die letzten unkommentierten Interviews mit Nugent, Mustaine und Kasparek. Sorry, aber früher hätte es im RH keine Werbung für den Koop-Verlag gegeben, jedenfalls nicht ohne Klarstellung was für einen Scheiß der Musiker da empfiehlt.

[MetalEschi]

Wie soll eine kritische Herangehensweise denn aussehen? Die Statements der Musiker sind unverfälscht abgedruckt, die Möglichkeit, sich ein Bild über Glaubwürdigkeit etc. zu machen, steht jedem frei. Was ist denn das, was die Kritiker lesen wollen? Dass das RH plötzlich anfängt und der Band Dinge vorzuwerfen, die sie zwei Jahrzehnte lang auf ihre eigene Art mit der Band ausdiskutiert hat? Ist das RH unkritischer geworden oder ist ein Onkelz-Feature nur die passende Gelegenheit, genau das irgendwo rauszulesen, weil man auf die Band nicht kann und die Konkurrenz nicht Gefahr läuft, die Band im Heft haben zu müssen, weil die Onkelz ihnen keine Interviews geben?
Ich bin um Himmels Willen weder großer Onkelz-Fan, noch finde ich den Frei.Wild-Hype irgendwie toll oder erstrebenswert. Beides sind aber Dinge, bei denen das RH sich seit jeher für die Offensive entschieden hat, weil sie nunmal ein Thema in der Szene sind.

[Mondkerz]

Sorry, aber das ist ja nun mal Blödsinn. Ich höre nachwievor gerne Onkelz, deswegen kann ich mir diesen Schuh beim besten Willen nicht anziehen.

Und ja, vom kritischen Journalismus erwarte ich das auch nachgehakt wird und nicht nur einfach alles brav abgenickt wird.

[MetalEschi]

Kritikfreiheit: Sorry, aber man lese einfach noch mal die letzten unkommentierten Interviews mit Nugent, Mustaine und Kasparek. Sorry, aber früher hätte es im RH keine Werbung für den Koop-Verlag gegeben, jedenfalls nicht ohne Klarstellung was für einen Scheiß der Musiker da empfiehlt.

Was soll man bei Mustaine oder Nugent denn kommentieren? Interessiert mich null, was Jaedike zur US-Waffenlobby sagt, mir reicht Nugents Sicht der Dinge, um das einordnen zu können. Das RH soll mich nicht erziehen. Same@Mustaine. Wenn ich ihm nicht zustimme, ist das so, da brauch ich keinen Beistand für Redaktionsseite, der mich auf den rechten Pfad weist.

[MetalEschi]

Sorry, aber das ist ja nun mal Blödsinn. Ich höre nachwievor gerne Onkelz, deswegen kann ich mir diesen Schuh beim besten Willen nicht anziehen.

Und ja, vom kritischen Journalismus erwarte ich das auch nachgehakt wird und nicht nur einfach alles brav abgenickt wird.

Die Nachhakerei bei Nugent fand ich persönlich ja teilweise schon nervig, weil der Typ sich eh nur wiederholt. Aber gut. Mein Empfinden ist: Es wird getan, und nicht unbedingt weniger als vorher.
Vielleicht wird der Einfluss des RH auf Nugents und Mustaines Alltag allerdings auch überschätzt.

Edit: Allgemein habe ich das Gefühl, dass viel zu sehr irgendwelche Rechtfertigungen erwartet werden. Mir ist der Redakteur, der ein Interview mit einer zwielichtigen Gestalt führt, nicht dazu verpflichtet, klarzustellen, dass er das alles anders sieht. Das wäre nämlich wiederum etwas, was MICH stören würde: Jeden Inhalt in eine bestimmte Richtung zu lenken und kontroversen Ansichten keinen Platz mehr zu lassen, weil Nugents Waffennarretei jemanden abstoßen könnte. Und mit Verlaub: Früher war es auch nicht anders. Vielleicht waren seine Ansichten ein bisschen weniger verquer, aber an große Rechtfertigungs- und Klarstellungsarien kann ich mich nicht erinnern. Zum Glück.
Dass ich deswegen nicht davon ausgehen muss, dass beim RH jeder die Ballerei ganz toll findet, ist doch irgendwo klar, und wäre im umgekehrten Fall auch ein durchaus fragwürdiger Vorwurf.