Das neue Heft Vol. 409

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Apparition
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Apparition »

MetalEschi hat geschrieben: 08.07.2021 08:34 Allgemein liegt es sicherlich zum Großteil an mir, dass ich Kritik an meiner Lieblingsmusik zu ernst nehme. Ich will das Mader nicht unterstellen, aber es ist schon ein Phänomen des Internets: Anerkannte Klassiker, die seit Jahrzehnten viele Menschen gut finden nochmal durchzuanalysieren, weil man ja der Experte ist und das Zeug gar nicht so gut sein kann, wie alle denken. Mit dieser Kritik zum Selbstzweck kann ich zunehmend weniger anfangen, muss es aber deutlich öfter einfach ignorieren oder beim Kopfschütteln belassen.
Oder wil man ein vielgeliebtes Album eben einfach nicht so gut findet wie viele andere? Und dafür auch Gründe hat? Kritik zum Selbstzweck finde ic hda schon einen harten Vorwurf. Macht doch so ziemlich jeder hier im Forum genauso...
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MetalEschi
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von MetalEschi »

Apparition hat geschrieben: 08.07.2021 08:37
MetalEschi hat geschrieben: 08.07.2021 08:34 Allgemein liegt es sicherlich zum Großteil an mir, dass ich Kritik an meiner Lieblingsmusik zu ernst nehme. Ich will das Mader nicht unterstellen, aber es ist schon ein Phänomen des Internets: Anerkannte Klassiker, die seit Jahrzehnten viele Menschen gut finden nochmal durchzuanalysieren, weil man ja der Experte ist und das Zeug gar nicht so gut sein kann, wie alle denken. Mit dieser Kritik zum Selbstzweck kann ich zunehmend weniger anfangen, muss es aber deutlich öfter einfach ignorieren oder beim Kopfschütteln belassen.
Oder wil man ein vielgeliebtes Album eben einfach nicht so gut findet wie viele andere? Und dafür auch Gründe hat? Kritik zum Selbstzweck finde ic hda schon einen harten Vorwurf. Macht doch so ziemlich jeder hier im Forum genauso...
Wahrscheinlich schon, da stört es mich zuweilen auch, und ab da ist es dann auch genau der Punkt, an dem es an mir und meiner Wahrnehmung liegt bzw wie ich mich damit auseinandersetze.
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Eiswalzer
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Eiswalzer »

Große Diskrepanz übrigens: Da wurden bei den 1975-Reviews Hawkwind noch als "große Kunstkacke" und "einer der Gründe, warum Punk existieren musste" gegeißelt - und ein paar Seiten später berichtet Dave Brock davon, dass sich Johnny Rotten selber bei seiner Band das Drei-Akkorde-Geschrubbe abgeschaut habe und auch bei den Konzerten oft dabei gewesen sei. Mann, mann, dass sowas den beteiligten Personen nicht auffällt... :P
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Apparition
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Apparition »

Eiswalzer hat geschrieben: 08.07.2021 10:04 Große Diskrepanz übrigens: Da wurden bei den 1975-Reviews Hawkwind noch als "große Kunstkacke" und "einer der Gründe, warum Punk existieren musste" gegeißelt - und ein paar Seiten später berichtet Dave Brock davon, dass sich Johnny Rotten selber bei seiner Band das Drei-Akkorde-Geschrubbe abgeschaut habe und auch bei den Konzerten oft dabei gewesen sei. Mann, mann, dass sowas den beteiligten Personen nicht auffällt... :P
Man darf ja auch nicht vergessen, dass die englischen Punk-Urväter a) zumindest kunstinteressiert und teilweise auch -studiert waren und b) vermutlich zum Teil Riesenfans von so abgefahrenem Avantgarde-Kram waren. Gerade Lydon muss nicht nur Hawkwind, sondern auch Can, Neu! und Peter Hammill weggeatmet haben.
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Apparition
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Apparition »

costaweidner hat geschrieben: 08.07.2021 08:34 "Night Life" hat hervorragende Einzelsongs, aber ist kein wahnsinnig beeindruckendes Album. "Fighting" finde ich hingegen besser als so manche der Nachfolger.
Ist tatsächlich der Burner und von mir zu unrecht vernachlässigt. Spontan würde ich auch sagen, dass die zumindest auf Augenhöhe mit den drei Alben danach ist. Überraschend kernig auch, vor allem wenn man sie mit Jailbreak vergleicht.
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Alphex
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Alphex »

Apparition hat geschrieben: 08.07.2021 10:09
Eiswalzer hat geschrieben: 08.07.2021 10:04 Große Diskrepanz übrigens: Da wurden bei den 1975-Reviews Hawkwind noch als "große Kunstkacke" und "einer der Gründe, warum Punk existieren musste" gegeißelt - und ein paar Seiten später berichtet Dave Brock davon, dass sich Johnny Rotten selber bei seiner Band das Drei-Akkorde-Geschrubbe abgeschaut habe und auch bei den Konzerten oft dabei gewesen sei. Mann, mann, dass sowas den beteiligten Personen nicht auffällt... :P
Man darf ja auch nicht vergessen, dass die englischen Punk-Urväter a) zumindest kunstinteressiert und teilweise auch -studiert waren und b) vermutlich zum Teil Riesenfans von so abgefahrenem Avantgarde-Kram waren. Gerade Lydon muss nicht nur Hawkwind, sondern auch Can, Neu! und Peter Hammill weggeatmet haben.
Und Steve Jones steht bis heute auf Journey. Denke dass es eher um den Bombast und das Ausufernde ging, nicht unbedingt um reine Komplexität. Die Ramones waren ja auch riesige Beach Boy-Fans.
"Wenn man in der Metalszene unterwegs ist, dann bekommt man quasi NIE politische Statements zu hören. Auch deswegen liebe ich diese Szene so. Politik ist dort nunmal kein Thema. Fast schon ein Tabuthema."
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Schnabelrock
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Schnabelrock »

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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Wirhattenjanix »

WolfgangW76 hat geschrieben: 28.06.2021 11:33 Zwei Sachen.

1) Das Vorwort finde ich leider verschenkt. Waren die letzten Vorworte zu politisch/kritisch, dass jetzt mal nur so ein bisschen Tüdelü in Form eines E-Mail-Wechsels, der noch nicht mal besonders witzig ist, sein musste? Man könnte die Seite so gut zur Positionierung nutzen, in einer Zeit, in der jede Form der Positionierung (natürlich für die richtige, die gute Sache, eh klar... :D ) ziemlich wichtig wäre.

2) Megadeth schmeißen Junior raus. Weil er fremdgegangen ist?! Alter, kann man die eigene Bedeutungslosigkeit in einer einstmals "gefährlichen" Szene besser zusammenfassen? Nicht, dass das sein sollte, fremdzugehen. Im Gegenteil. Aber früher ist man aus Bands geflogen, weil man gestorben ist an einer Überdosis, weil man mit dem Sportwagen gegen die Mauer gerauscht ist, weil man sich torgesoffen hat oder weil es musikalisch nicht mehr passte. Heutzutage wird man aus einer Band geworfen, die einstmals das Enfant terrible schlechthin des Metal als Frontsau hatte, weil man die Finger nicht im heimischen Ehebett belassen hat. Bestenfalls skurril. :ka:
Zu Punkt 2: Sehr treffend auf den Punkt gebracht!!!!
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costa
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von costa »

Apparition hat geschrieben: 08.07.2021 10:13
costaweidner hat geschrieben: 08.07.2021 08:34 "Night Life" hat hervorragende Einzelsongs, aber ist kein wahnsinnig beeindruckendes Album. "Fighting" finde ich hingegen besser als so manche der Nachfolger.
Ist tatsächlich der Burner und von mir zu unrecht vernachlässigt. Spontan würde ich auch sagen, dass die zumindest auf Augenhöhe mit den drei Alben danach ist. Überraschend kernig auch, vor allem wenn man sie mit Jailbreak vergleicht.
Da ich grade "Nightlife" mal wieder höre, ist mir diese Unterhaltung wieder eingefallen und auch der Umstand, dass ich das nur bei der Arbeit gelesen habe und dann vergessen habe zu antworten. *g*
Es ist schon spannend, dass Lizzy auf "Fighting", aber auch eigentlich schon auf "Nightlife" relativ nah an ihrem Live-Sound waren, während "Jailbreak", "Johnny the Fox" und "Bad Reputation" dann ein wenig lasch klangen - grade im Vergleich zu "Live & Dangerous" und auch zu den Studioalben ab "Black Rose".
Viele Leute schwören ja auf "Jailbreak" als bestes Studioalbum und das finde ich schon fadenscheinig. Klar, die hat halt einige Hits (Titelsong, Boys, Cowboy Song) und 2. Reihe-Klassiker (Angel from the Coast), aber die hat schon sehr wenig Drive leider. Schon auch ein Grund, wieso ich "Live & Dangerous" und die späteren Studioalben so gerne mag, da ist das nicht so. Ich habe aber auch lange zu Unrecht "Fighting" in dieses "vor der Dangerous waren Lizzy auf Studioplatte etwas lahmarschig"-Narrativ eingebaut. Ich hab die immer gerne gehört, weil die Songs so gut sind, aber "Fighting" hat schon amtlich Punch, was ich irgendwie recht spät kapiert habe.
How can I have disbelieved the wrong egg thing?

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Schnabelrock
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Schnabelrock »

Na, das Problem war ja der Spagat zwischen den besten Songs in mauem Sound einerseits und den nicht so guten Songs auf besser klingenden Alben.
Beides zusammengefunden hat dann eben in L&D.
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Re: Das neue Heft Vol. 409

Beitrag von Apparition »

costaweidner hat geschrieben: 31.07.2021 00:56
Apparition hat geschrieben: 08.07.2021 10:13
costaweidner hat geschrieben: 08.07.2021 08:34 "Night Life" hat hervorragende Einzelsongs, aber ist kein wahnsinnig beeindruckendes Album. "Fighting" finde ich hingegen besser als so manche der Nachfolger.
Ist tatsächlich der Burner und von mir zu unrecht vernachlässigt. Spontan würde ich auch sagen, dass die zumindest auf Augenhöhe mit den drei Alben danach ist. Überraschend kernig auch, vor allem wenn man sie mit Jailbreak vergleicht.
Da ich grade "Nightlife" mal wieder höre, ist mir diese Unterhaltung wieder eingefallen und auch der Umstand, dass ich das nur bei der Arbeit gelesen habe und dann vergessen habe zu antworten. *g*
Es ist schon spannend, dass Lizzy auf "Fighting", aber auch eigentlich schon auf "Nightlife" relativ nah an ihrem Live-Sound waren, während "Jailbreak", "Johnny the Fox" und "Bad Reputation" dann ein wenig lasch klangen - grade im Vergleich zu "Live & Dangerous" und auch zu den Studioalben ab "Black Rose".
Viele Leute schwören ja auf "Jailbreak" als bestes Studioalbum und das finde ich schon fadenscheinig. Klar, die hat halt einige Hits (Titelsong, Boys, Cowboy Song) und 2. Reihe-Klassiker (Angel from the Coast), aber die hat schon sehr wenig Drive leider. Schon auch ein Grund, wieso ich "Live & Dangerous" und die späteren Studioalben so gerne mag, da ist das nicht so. Ich habe aber auch lange zu Unrecht "Fighting" in dieses "vor der Dangerous waren Lizzy auf Studioplatte etwas lahmarschig"-Narrativ eingebaut. Ich hab die immer gerne gehört, weil die Songs so gut sind, aber "Fighting" hat schon amtlich Punch, was ich irgendwie recht spät kapiert habe.
Eigentlich betrifft das nur Jailbreak (die tatsächlich besonders) und Johnny the Fox. Bad Reputation hat ja schon wieder mehr Pfeffer im Sound, angeblich dank der Punkwelle. Aber die L&D-Versionen der Mittsiebziger-Songs mag ich auch lieber.
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