Okay, verstanden!costaweidner hat geschrieben:Irgendwie vergisst du da einen Schritt. Klar resultierte seine Musik aus seinem psychischen Zustand. Aber ich würde ihn ja jetzt nicht nur für ebenjenen abfeiern, wenn die Musik Dreck wäre. Zumindest mir würde ohne Pete Steeles Musik auch entscheidend was fehlen im Leben. Hypothetisch gesprochen.Sambora hat geschrieben: Hmm...aber jemanden dafür zu vergöttern, dass er ein psychischer Pflegefall ist, ist halt definitiv fragwürdig.
Das neue Heft Vol. 366
Re: Das neue Heft Vol. 366
Zweitimpfung - oder wie David-Lynch-Fans sagen: Twin Pieks
Re: Das neue Heft Vol. 366
Ja, etwas unglückliche Aufnahme Ein Schelm, wer Böses denkt...
Und bei Doro geht's natürlich nicht um die Faltenglättung. Das ist ja völlig normal heutzutage. 100% der Pressebilder werden nachbearbeitet.
Da ist dem Grafiker wohl das sog. Wischfinger-Werkzeug ausgerutscht. Oder im Layout wurde die falsche Grafik verknüpft oder, oder oder... https://imgur.com/a/8bTlk
Re: Das neue Heft Vol. 366
Das ist kein Fail, das soll Doros verschwommene Erinnerung an die 80er symbolisieren.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Nachdem ich gestern nicht einpennen konnte, gingen mir Deine beiden Postings im Kopf (hatte halt abends nochmal eben ins Forum geschaut) rum und irgendwie hat mich das zunehmend aufgeregt *g* - und mir war es trotz "Okay, verstanden" dennoch ein Bedürfnis, dazu noch was zu schreiben.Sambora hat geschrieben:Okay, verstanden!costaweidner hat geschrieben:Irgendwie vergisst du da einen Schritt. Klar resultierte seine Musik aus seinem psychischen Zustand. Aber ich würde ihn ja jetzt nicht nur für ebenjenen abfeiern, wenn die Musik Dreck wäre. Zumindest mir würde ohne Pete Steeles Musik auch entscheidend was fehlen im Leben. Hypothetisch gesprochen.Sambora hat geschrieben: Hmm...aber jemanden dafür zu vergöttern, dass er ein psychischer Pflegefall ist, ist halt definitiv fragwürdig.
Niemand "erfreut sich am Leiden offensichtlich unglücklicher Menschen" und niemand wird/wurde "dafür vergöttert, ein psychischer Pflegefall zu sein".
Wie Costa schon ganz richtig schrieb, geht es ja darum, was er draus gemacht hat. Nämlich tolle Musik. Und es geht außerdem darum, wer er war und wie man ihn "kennengelernt" hat, soweit das über Interviews, Berichte etc. möglich ist halt.
Mit beidem, also der Musik und dem Typen kann ich mit identifizieren und fühle eine Verbindung dazu. Und das ist nicht nur bei ihm so, sondern auch bei vielen anderen.
Wenn man es schafft, aus seinen negativen Gefühlen was kreatives und (wenn vllt auch nur für andere) positives zu machen, so ist das doch toll. Die meisten anderen Menschen schaffen das nicht, sondern robotten sich halt durchs Leben ohne ja bloß zu viel darüber nachzudenken, wie sie Tag für Tag so ihre Zeit rumbringen. Oder geben sich halt direkt die Kugel.
Steele ist einer von denen, die ihre Wut / Angst / Trauer / Depression / was auch immer kanalisiert haben und was draus gemacht haben. Wenn sowas gelingt, ist das IMO tatsächlich erstmal positiv zu sehen. Ein anderer hätte sich vielleicht schon viel früher die Rübe runtergeschossen oder sich sonstwie zu Grunde gerichtet. Letztendlich hat er es halt trotzdem nicht geschafft, klar. Er hats aber zumindest versucht. Dafür kann man ihn bewundern oder auch nicht, aber anerkennen sollte man es IMO schon.
Um mal relativ beliebig ein paar andere Namen zu nennen und ein größeres Spektrum abzudecken (und nein, ich stelle da niemanden irgendwie auf die gleiche Stufe mit jemand anderem oder ähnliches, bevor das Gehähe wieder losgeht, ich will nur meinen Punkt klarmachen):
Devin Townsend, Tom Gabriel Fischer, Jerry Cantrell, Layne Staley, Selim Lemouchi, Jim Morrison, James Hetfield, Tom Araya, Warrel Dane, Daniel und Vincent Cavanagh, Roger Waters, Bruce Springsteen, Daniel Gildenlöw, Ozzy Osbourne, Townes van Zandt, Till Lindemann.
Die Musik von denen klingt/klang doch nicht umsonst so, wie sie klingt und die Texte waren/sind nicht umsonst so, wie sie nunmal sind.
Solche Musik entspringt doch nicht den Gehirnen von positiv gestimmten Berufsoptmisten, die den ganzen Tag nur Sonnenschein erbrechend durch die Pampa laufen. Sondern das sind Getriebene und Leute mit Dämonen, die diese rauslassen / rausgelassen haben oder es zumindest versucht haben. Und in vielen Fällen (Beispiel Townsend, Hetfield, Springsteen, Cavanagh) zu Leuten wurden, denen es heute besser geht (und die im Umkehrschluß nicht mehr so "künstlerisch relevante" Musik zustande bringen, wie es früher der Fall war, sondern sich entweder wiederholen oder aber zunehmend in der Bedeutungslosigkeit oder Beliebigkeit versinken. Bei aller Klasse, aber "Hardwired" ist nicht "And Justice for All" und "High Hopes" ist nicht "Darkness on the Edge of Town". Als Beispiele jetzt, ne?)
Leute eben, wo sich in der Musik, völlig unabhängig ob man die selber gutfindet, Abgründe auftun oder aufgetan haben.
Und genau darum geht es doch (auch) bei "unserer" Musik, mir zumindest.
Wenn ich nur auf die tollen Melodien stehen würde, könnte ich auch Abba oder Schlager hören. Wenns nur um technische und musikalische geht, wechselt man halt eher zur Klassik oder zum Jazz.
In einem Dimmu Borgir Song gabs mal die Textzeile (die mit Sicherheit irgendein bekanntes Zitat ist, ich weiß aber nicht von wem) "All great art is born from suffering". Ich glaube, dass da relativ viel dran ist. Wobei es natürlich Ausnahmen gibt, klar.
Mir persönlich gibt das Schaffen von Leuten, die sich eher mit (ihren) dunklen Seiten auseinandersetzen aber in aller Regel deutlich mehr.
Vllt. ist das auch einfach eine Sache der persönlichen Einstellung, bzw. wahrscheinlich sogar.
Aber um zu Steele zurückzukommen, genau darum mag ich ihn und seine Musik. Weil es mir was gibt, weil ich es nachvollziehen kann, wie er sich gefühlt hat, weil sich Abgründe auftun, weil ich mich damit identifizieren kann. Und selbstverständlich, weil es zudem musikalisch grandios ist.
Und nicht, weils ihm scheiße ging oder er ein psychisches Wrack war.
Das würde Ursache und Wirkung verwechseln.
Zuletzt geändert von Thunderforce am 26.10.2017 07:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Da werden wir dann nicht zusammen kommen. "Musikalisch grandios" ist bei TON für mich nichts, ich finde die Musik in Gänze eher dumpf, stumpf, simpel. Insofern kann ich aber nachvollziehen, dass man das musikalisch grandios findet, da es natürlich schon ziemlich einzigartig das widerspiegelt, wofür TON standen, sowohl inhaltlich als auch von den Charakteren her. Mir ist das aber immer schon einfach "zu wenig" gewesen, und dieses "kaputte" macht mir dann am Ende auch einfach keinen Spaß. Ich war aber auch in den 90ern in meinem Freundeskreis schon so ziemlich der Einzige, der das so gesehen hat. Fast alle anderen hielten es für coolen, wenn nicht sogar den coolsten Scheiß.
Irgendwas stimmt wohl nicht mit mir, aber wem sage ich das?
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Glückliche Menschen machen keine für mich relevante Musik.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Meinst Du mich?MetalEschi hat geschrieben:Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Ja. Layne hat sicher nicht diese Art Musik gemacht, weil er den ganzen Tag flauschige rosa Seifenblasen gesehen hat. Wenn du zB Dirt feierst, besteht da eigentlich keinerlei Unterschied zu Type O und Peter Steele.GoTellSomebody hat geschrieben:Meinst Du mich?MetalEschi hat geschrieben:Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Alice In Chains sind sogar mit das beste Beispiel.MetalEschi hat geschrieben:Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
Ein Album wie "Dirt" kann man nicht schreiben, wenn man nicht komplett kaputt ist meiner Meinung nach. Zumindest kann man es aber nicht so überzeugend rüberbringen, wie AIC das getan haben.
Und das betrifft übrigens nicht nur Layne Staley. Ich habe mir neulich mal das Doppel-Album "Degradation Trip" von Jerry Cantrell angehört, immerhin schon von 2002. Das ist eine einzige, zweieinhalbstündige Ursuppe aus Kaputtheit und Negativität, das war in der geballten Form mir sogar am Ende schon zu viel.
Das hat auch nichts mit "cool" zu tun. Wer hört Musik denn, weil sie cool ist?
Ich höre Musik, weil sie gut ist und mich anspricht und aus keinem einzigen anderen Grund. Und das war von Beginn an so.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Gute Zusammenfassung *g*oger hat geschrieben:Glückliche Menschen machen keine für mich relevante Musik.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Komplett unvergleichbar, die beiden Bands. Es fängt schon damit an, dass es einen gewissen Jerry Cantrell gibt. Zudem müßte man erstmal rausfinden, warum Staley zum Junkie geworden ist. Sicherlich sind aber nicht alle Junkies wegen Depressionen drogenabhängig geworden. Ist auch egal. Mir geht es in erster Linie um die Musik, und da haben AIC für mich halt ganz viel, TON halt nichts. Das ist ja auch gar nicht schlimm, es ist ja cool wenn die toll findet, nur ich halt nicht.MetalEschi hat geschrieben:Ja. Layne hat sicher nicht diese Art Musik gemacht, weil er den ganzen Tag flauschige rosa Seifenblasen gesehen hat.GoTellSomebody hat geschrieben:Meinst Du mich?MetalEschi hat geschrieben:Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Sorry, aber da sind musikalische Universen zwischen. Für mich.MetalEschi hat geschrieben:Ja. Layne hat sicher nicht diese Art Musik gemacht, weil er den ganzen Tag flauschige rosa Seifenblasen gesehen hat. Wenn du zB Dirt feierst, besteht da eigentlich keinerlei Unterschied zu Type O und Peter Steele.GoTellSomebody hat geschrieben:Meinst Du mich?MetalEschi hat geschrieben:Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Man kann sich natürlich jetzt gerne an dem Begriff "cool" aufhängen (sic!). Ich denke ihr wisst schon was ich meine.Thunderforce hat geschrieben:Das hat auch nichts mit "cool" zu tun. Wer hört Musik denn, weil sie cool ist?
Ich höre Musik, weil sie gut ist und mich anspricht und aus keinem einzigen anderen Grund. Und das war von Beginn an so.
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Re: Das neue Heft Vol. 366
Type O bestanden auch nicht nur aus Peter Steele.GoTellSomebody hat geschrieben:Komplett unvergleichbar, die beiden Bands. Es fängt schon damit an, dass es einen gewissen Jerry Cantrell gibt. Zudem müßte man erstmal rausfinden, warum Staley zum Junkie geworden ist. Sicherlich sind aber nicht alle Junkies wegen Depressionen drogenabhängig geworden. Ist auch egal. Mir geht es in erster Linie um die Musik, und da haben AIC für mich halt ganz viel, TON halt nichts. Das ist ja auch gar nicht schlimm, es ist ja cool wenn die toll findet, nur ich halt nicht.MetalEschi hat geschrieben:Ja. Layne hat sicher nicht diese Art Musik gemacht, weil er den ganzen Tag flauschige rosa Seifenblasen gesehen hat.GoTellSomebody hat geschrieben:Meinst Du mich?MetalEschi hat geschrieben:Da werfe ich nur mal Alice In Chains in den Raum, und du wist bei etwas Besinnung feststellen, dass Ploppi gar nicht so falsch liegt.
Du bist doch nun wirklich kein oberflächlicher Musikhörer und lässt dich auch regelmäßig über mangelnde Virtuosität aus. Es muss doch für dich nachvollziehbar sein, dass man Musik deswegen hört, weil man die Empfindungen der Künstler teilt. Das ist doch der alles entscheidende Faktor. Und dazu gehört auch, dass diese Empfindungen authentisch sind. Und da bin ich komplett anderer Meinung als du, denn AIC und Type O unterscheiden sich da genau null. Musikalisch ja, aber nicht, was die Authentizität des "Kaputten" angeht.
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