Uff, jetzt habe ich das Heft doch schon fast durchgelesen - so ein langes Wochenende sollte es öfter mal geben.
Die Kiss-Titelstory war ganz unterhaltsam, auch wenn Simmons und Thayer doch irgendwie ziemlich abgehoben klangen. Zudem scheint Simmons in einigen Aussagen (Krieg, Drogen etc.) doch irgendwie auf das Ted-Nugent-Gleis aufgesprungen zu sein... mag sein, dass man anderen Leuten sogar einen Strick daraus drehen würde, Krieg mit Ungezieferbekämpfung zu vergleichen. Aber bei Kiss erlebe selbst ich die Tendenz, sowas als die übliche Großmäuligkeit solcher Lager-Than-Life-Entertainer zu interpretieren.
Das Ayreon-Interview war auch recht lesenswert... wie üblich brauche ich als Hörer ja sowas, um Handlung, Sujet und Wendungen der jeweiligen Operette überhaupt nachvollziehen zu können. Nett auch, dass durch das von Schiffmann souverän geführte Gespräche hindurch auch deutlich wird, dass Arjen Lucassen eine eher lockere Distanz zu den eigentlichen wissenschaftlichen Themen pflegt. Das hätte man auch schon vorher ahnen können, aber hier hat man dann noch mal schwarz auf weiß, warum sowas wie "The Theory Of Everything" inhaltlich eigentlich eher Mummenschanz war. *g*
Roger Miret las sich ebenfalls interessant, wobei aber zu vermuten wäre, dass der Umgang so eines offenbar hauptsächlich an Fakten und Entwicklungen interessierten "Historikers" wie Matthias Mader ein recht objektiver war. Unter diesem Gesichtspunkt wäre wohl auch nicht zu erwarten gewesen, dass dabei sowas wie eine Neuauflage dieser Harley-Flanagan-Selbstbeweihräucherung herauskommen würde - zumal eher keine auf Legendenbildung abzielende Fragen à la "Wie war das denn 1984 in New York?" kamen. Darüber hinaus ist auch der Ansatz nennenswert, erst mal auf Kindheit und Jugend einzugehen - nach der Hälfte des Interviews hatte ich den Eindruck, dass es bei diesem Tempo eigentlich noch mindestens 8 Seiten lang so weitergehen könnte...
Sonst so: Phil Rudd war eher nichtssagend, der "Metal in Afrika"-Bericht leider wieder weit von "Special"-Format entfernt, sondern ein bloßer weiterer Aufhänger für ein "externes" Werk. Genau wie diese "Blekkmetal"-Sache, die dafür allerdings doch recht ergiebig war, wenn man mal die Herangehensweise und Motivation von diesem Professor herausliest (ich nehme mal an, dass die eigentlich Chris Black zugedachte Überschrift hier bewusst gewählt wurde). Und noch ein lustiges Detail: Das Royal-Thunder-Bandfoto geht doch eigentlich noch weiter, oder? Durch den Text hindurch scheint jedenfalls so eine neben dem Bett stehende nackte Figur (die sich dann als Schaufensterpuppe
herausstellt).
So, dann werde ich in den nächsten Tagen das Heft noch auslesen und in der Zwischenzeit mal ausprobieren, was sich interessant lesende Truppen wie Troubled Horse, Kobra And The Lotus und insbesondere Last Union (!) so zustande gebracht haben. A propos: Vielleicht könnten Captain Hook bzw. Stefan Glas auch mal über
Osukaru (siehe auch
den Thread hier) ausführlicher berichten. Das wär doch auch was, auch wenn Jenny damals für "Transition"
nur eine 6,5 vergeben hat.