Manchmal funktioniert das, manchmal geht das meiner Meinung nach aber auch ordentlich in die Hose, nämlich dann, wenn der Interviewer eher zum Stichwortgeber wird. Das stört mich häufiger an diesen Interviews.Sambora hat geschrieben:Was sich nach meinem Empfinden geändert hat, ist daß weniger Meinungsmache stattfindet und dem Leser überlassen wird, sich seine Meinung selbst zu bilden.
Da fehlen mir oft die kritischen oder "heißen" Fragen zu kontroversen Themen, durch die man erst mal Antworten bekommt, die sich dann für eine Meinungsbildung eignen.
Das ist halt manchmal so, dass der Interviewer nur ein Stichwort vorgibt, der Interviewte sein Blabla ablässt und keine kritische Nachfrage kommt, die evtl. das Thema etwas vertieft. Ich finde es ist ein sehr schmaler Grat zwischen "wir tun alles dafür, dass der Leser eine gute Möglichkeit hat sich eine eigene Meinung zu bilden" und "wir lassen den Interviewpartner einfach mal alles erzählen was ihm so einfällt und fallen ihm möglichst nicht ins Wort".
Wenn dann Kritik an so Beiträgen kommt heißt es nur "Der Leser kann sich seine Meinung selbst bilden", was aber öfters einfach nur wie eine Ausrede erscheint, weil man dem Gesprächspartner kein Nachhaken auf komische Antworten zumuten wollte.