JANECKS MUSIKALISCHER WERDEGANG IN EINER TOP 200 LISTE

Hier sammeln sich nur die Perlen an Threads, die niemals im Datennirvana verschwinden dürfen.
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Tower
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Beitrag von Tower »

Janeck hat geschrieben:@ Rolex: immer mit der Ruhe, unser Festival stand erst mal an und zur Zeit hab ich ein bissel Stress auf der Arbeit.

@ Tower: nein, aber "Sacrilegium" und "The Sacrilege Of Fatal Arms" enthalten begnadete Musik!

...demnächst mehr!
hmm....darus, dass DD nicht in der liste auftauchen schliesse ich, dass du Dies Irae nicht hast
leg dir das teil zu, unbedingt, besser geht nicht
Meine kunterbunte Musiksammlung

last.fm
ist total untrue und hat euch ganz doll lieb
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 42

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Cirith Ungol - King Of The Dead (1984)

Cirith Ungol gehören mit Sicherheit zu den unterbewertetsten Bands im gesamten Heavy Metal Universum und haben mit ihren vier Alben wahre Meisterwerke abgeliefert, die dermaßen eigenständig klingen und mit nichts zu vergleichen sind!
1980 veröffentlichte man mit dem Debut Frost And Fire ein völlig obskures Metal Album das im Underground einschlug wie eine Bombe, aber halt nur im tiefsten Underground, denn bereits auf diesem Fabelwerk des epischen Metals spalteten Cirith Ungol die Metal Fans mit eigenwilligen Songwriting, kratzigem Gitarrensound, 70er Jahre Flair in Massen und mit einem Sänger der mit seiner Stimme jeden Dio und Maiden Fan das fürchten lehrte, Tim Baker klang abartig pervers (für die damaligen Verhältnisse!) und ist zum großen Teil mitverantwortlich, das Cirith Ungol heute zu der wohl kultigsten US Metal Band gehört und von nicht wenigen Fans verehrt wird wie kaum eine andere „Kauz“ Metal Band!
Mit „I’m Alive“, „Frost And Fire“, das geniale “What Does It Take” und dem verrückten “Better Off Dead“ hat man Songperlen geschrieben, die bis heute einzigartig im Heavy Metal sind.
Vier Jahre dauerte es, bis man mit dem Nachfolger erneut den Underground erzittern lies.
King Of The Dead hieß das neue Werk und klang noch heavier als der Vorgänger, die 70er Einflüsse waren noch immer vorhanden aber nicht mehr ganz so stark wie auf dem Debut vertreten. Die Songs sind kompakter und dennoch keine leichte Kost, die Gitarren kratzen auch hier höllisch und sind nix für Soundfetischisten, sondern eher für die eingeschworene Fangemeinde bestimmt und Tim Baker krächzt und schreit immer noch so genial wie zu Frost And Fire Zeiten.
Welches der beiden ersten Alben ist also nun besser?
Ich denke beide sind gleichwertig und gehören ohne Wenn und Aber in eine gut sortierte Metal Sammlung.
Frost And Fire überzeugt mit einem eigenwilligeren Songwriting und dem hohen 70er Einschlag und King Of The Dead bietet etwas „geradlinigeren“ Epic Metal der obskuren Art und besitzt einen eigenen Charm!
Keine Frage, beide Alben sind 10 Punkte Göttergaben und wer Manilla Road, Trouble und sonstige kauzige Erscheinungen im Underground Metal liebt wird Cirith Ungol vergöttern, wenn man sie nicht bereits schon kennt!
Natürlich ist das kein glattes Metal Album, keine Ansammlung an traumhaft schönen Melodien und schon gar nicht fett produziert, aber King Of The Dead ist ein Heiligtum der Metal Geschichte, ein mystisch stählernes Klangerlebnis der besonderen Art, ein dunkles Meisterwerk und enthält die eigenwilligste Heavy Metal Musik der 80er Jahre, faszinierend in allen Bereichen.
Tim Baker ist ein typischer Sänger der von Anfang an den Hörer entweder schockiert oder fesselt, denn seine Stimme ist das Markenzeichen dieser Band und wenn man damit nichts anfangen kann, dann kann man sich Cirith Ungol auch nicht „Schönhören“, entweder man liebt es oder man wendet sich angewidert ab.
Einzelne Highlights gibt es auf dem Album leider nicht, denn das gesamte Album ist ein einziges großes Highlight im Heavy Metal und auch noch heute absolut Einzigartig und Genial.
Das dritte Album One Foot In Hell ist genau wie die beiden Vorgänger ein weiterer Klassiker, gehört in dem Ungolischen Schaffen sicherlich zu den eingängigsten Werken und enthält erstklassige Hymnen, die auch für Otto Normal Metaller hörbar sind, da die 70er Einflüsse fast ganz verschwunden sind. Songs wie „Chaos Descends“, „Nadsokor“ (was für ein Monster!), „War Eternal“ und „Doomed Planet“ sind abgefahrene aber dennoch absolute Killersongs, die man so nur von Cirith Ungol zu hören bekommt!
1991 erschien bis heute das vorerst letzte Album Paradise Lost, das im Gegensatz zu den Vorgängern einen etwas sauberen Sound besitzt, hier fehlt etwas das kratzige Flair der oben genannten Meisterwerke, kann aber dennoch begeistern!
Zum Einstieg in die Welt von Cirith Ungol ist dieses Album aber nicht unbedingt zu empfehlen, da es doch einen falschen Eindruck über die Band machen könnte.
Ich meine damit aber natürlich nicht das Paradise Lost schlechter ist als die anderen Werke, sondern eher anders, aber dennoch 100% Cirith Ungol!
Ich sage es mal so: Frost And Fire ist ein bis heute unerreichter Meilenstein des kauzigen Heavy Metal mit epischer Schlagkeule und so abgedreht und verrückt dargeboten wie es keine andere Band damals in diesem Genre tat, die 70er Jahre Schlagseite tut ihr Übriges!
King Of The Dead ist ein bis heute unerreichter Meilenstein des epischen US Metal und enthält vielleicht das stärkste Songwriting!
One Foot In Hell ist etwas leichter zu konsumieren, aber nur weil die 70er Einflüsse fast verschwunden sind, dennoch herrscht hier der gleiche Sound wie auf den beiden Vorgängern!
Und Paradise Lost ist ein erstklassiges Spätwerk des US Metal!
So oder so, Cirith Ungol ist einer der kultigsten Heavy Combos, die es jemals gab und haben der Metal Welt vier unerreichte und eigenständige Klassiker hinterlassen die auch heute noch von unzähligen jüngeren Fans entdeckt und geliebt werden.
Wer sich mit US Metal beschäftigt, kommt an dieser Band auf keinen Fall vorbei, man muss sie vielleicht nicht lieben, aber mindestens einmal gehört haben, um zu begreifen das es neben Queensryche, Manowar, Omen und Helstar noch Bands gab, die völlig gegen den Strom schwammen!
Zuletzt geändert von Janeck am 17.05.2008 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Ancient_Mariner
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Beitrag von Ancient_Mariner »

Finde zwar "Mindcrime" besser, dennoch ist "The Warning" Queensryches zweitbestes Werk und ein absolutes Götteralbum!
Blast! Die Metalshow. Jeden Donnerstag 20-22 Uhr auf www.radiofips.de

Infos zur Sendung: www.radiofips.de/blast
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 40

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Helloween - Walls Of Jericho (1985)

Helloween sind ja eher durch die beiden Keeper of the Seven Keys Alben bekannt und groß geworden, aber musikalisch haben sie bereits mit ihrem ersten Album schon das Meisterwerk abgeliefert.
Walls Of Jericho ist wohl das Speed Metal Meisterwerk aus Germany, hat massenhaft weitere Bands beeinflusst und hat eine riesen Welle für den deutschen Speed Metal losgetreten!
Auf einmal war dieser Sound auch weltweit in aller Munde, es folgten Bands wie Blind Guardian, Running Wild, Scanner und Rage um diesen Sound weiter zu verbreiten.
Natürlich wurde dieses Monument des Teutonenstahl nie wieder erreicht, denn so wild, roh und dennoch melodieorientiert, klangen weder Helloween noch andere deutsche Metal Bands danach.
Schon das grandiose Intro zu dem Killertrack „Ride the Sky“ ist phänomenal und der darauf folgende Song gehört zu den größten Klassikern aus deutschem Lande!
So heavy nach vorne spielend klang keine andere deutsche Metal Band zu dieser Zeit, ok das Dreiergestirn Kreator/Sodom/Destruction folgten im Underground den Spuren von Slayer & Co. und beeinflussten ebenfalls wiederum hunderte Bands mit ihrem noch roheren und böseren Sound, aber der große Knall hieß Walls Of Jericho.
Rasende Gitarrenriffs, gepaart mit schnellen, melodischen Solos und mit einem Kai Hansen am Mikro, der meiner Meinung nach einfach göttlich ist auf diesem Album.
So wild klang der gute Mr. Hansen bei Gamma Ray nicht mehr, das ist pure Energie, man merkt förmlich das hier eine junge Band am Start war die einfach mehr wollte.
Walls Of Jericho ist der deutsche Speed Metal Klassiker, einfach ein legendäres Album, das zur richtigen Zeit erschien und konnte mit der Welle die aus den USA rüberschwabbte locker mithalten.
Was soll ich noch schreiben, gerade bei den besten Alben fällt einen nichts ein, was nicht eh schon tausendmal gesagt wurde.
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oger
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Beitrag von oger »

Das hätte ich jetzt in diesem Thread nicht erwartet!
Trotzdem und immer wieder gerne:
:gigahuld:
Lord_Aresius

Beitrag von Lord_Aresius »

Walls of Jericho ist und bleibt ein ewiger Klassiker im Metal
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Ancient_Mariner
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Beitrag von Ancient_Mariner »

Wow, hätte ich hier nicht erwartet, ist aber für mich auch das Beste, was im Bereich "Melodic Speed" jemals veröffentlicht wurde.
Blast! Die Metalshow. Jeden Donnerstag 20-22 Uhr auf www.radiofips.de

Infos zur Sendung: www.radiofips.de/blast
JAYMZZ
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Beitrag von JAYMZZ »

Das ist mal ne brauchbare Helloween Scheibe ;)
THE POWER OF THE RIFF COMPELS ME

PÖHLER!
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 39

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Emerson, Lake & Palmer - Tarkus (1971)

Nach dem Split bei The Nice, gründete Keith Emerson eine neue Gruppe, eine sogenannte Supergroup. Damals war dieser Begriff sehr häufig unterwegs, denn besonders in den 70er Jahren fanden sich viele erstklassige Musiker zusammen, um gemeinsam Sache zu machen, vielleicht auch nur mit dem Hintergedanken ein Projekt ins Leben zu rufen, um den engen Fesseln zu entkommen, die in der jeweiligen Hauptband jedes einzelnen Musikers zu fest waren.
Also kurz gesagt, hier fanden sich Musiker zusammen die Musik auf einem extrem hohen Niveau komponierten.
Ob die Musik immer Seele besitzt, oder auch nur zum präsentieren der jeweiligen Fähigkeiten der Musiker diente, sei dahingestellt.
Um wieder auf ELP zurückzukommen, muss man gerade dieser Gruppe diesen Punkt vorhalten, denn im großen und ganzen, ist die Musik doch eher kalt und seelenlos und für viele zu wirr und überladen.
Schaltet man allerdings als Fan von 70er Prog Rock den Schalter mal in seinem Kopf um, entdeckt man doch eine bizarre Welt in der Soundlandschaft von ELP, die in diesem Genre wirklich einzigartig ist!
Keine Band klang damals so wie ELP!
Bombast ohne Ende, Mellotronorgien, Synthesizereinsätze, die neue Standards setzten, neue Sounds (Emerson), ein Schlagzeugstil, der beängstigend präzise war und gleichzeitig technisch fast alles überragte (Palmer) und einen ausdrucksstarken Sänger mit einer angenehm warmen Stimme, gepaart mit faszinierendem Bassspiel (Lake).
ELP rissen Grenzen ein, schauten in die Zukunft und veränderten den Rock mit ihrer klassisch und künstlerischen angehauchten Musik.
Das geschätzte Werk Pictures at an Exhibition überzeugte Kritiker, dass harte Rock Musik durchaus mit Klassik verbunden werden kann, ohne kitschig zu wirken. Genau dieses Werk gilt auch als eines der besten Umsetzungen von Klassik und Rock in der Musikgeschichte!
Natürlich kann man jetzt böse sein und sagen ELP haben auf jedem Album einen langen Song um die 20 Minuten und der Rest ist Füllmaterial und eher belanglos, aber das wäre falsch und man hat das Konzept nicht richtig durchschaut.
ELP standen schon immer für triefenden Bombast, kitschige Melodien und teilweise alberne Songs, die es dem Fan nicht immer leicht machten, aber im Ganzen ist dadurch ein eigenständiger Sound entstanden, der faszinierend und gleichzeitig abschreckend wirken soll / kann.
Hier gibt es nur eins, entweder man liebt diese Musik von ELP oder man lässt es.
Ich bin eindeutig Fan dieser Musik, auch wenn mir nicht wirklich alles gefällt, ganz besonders alles nach Brain Salad Surgery, aber es gibt genügend Highlights im Schaffen von ELP.
Eines davon ist sicherlich Tarkus, dass meiner Meinung nach beste Album.
Es enthält den besten Longtrack der Band und ist um einiges flüssiger und zugänglicher als die anderen Werke.
Ein besonders wichtiger Punkt im Sound von ELP ist das fehlen einer Gitarre, denn diese wird durch Emerson ersetzt, was schon viel über den Sound aussagt. Ab und zu hört man mal eine Akustikgitarre oder leicht verzehrte E-Sounds aber das war es dann auch schon.
Trotzdem schaffen es ELP eine aggressive Atmosphäre zu kreieren und einen voluminösen Sound zu formen, der wirklich einzigartig ist.
Ein Klassiker des 70er Prog Rock Rock!
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DreamingInRed
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Beitrag von DreamingInRed »

:gigahuld: @ Platte

Allein der Titeltrack "Tarkus" ist den Kauf wert.
Casus Et Natura In Nobis Dominantur.
https://www.discogs.com/de/user/andreas ... collection
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

DreamingInRed hat geschrieben:
Allein der Titeltrack "Tarkus" ist den Kauf wert.
Deswegen habe ich mich auch für dieses Album entschieden!
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Janeck
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Beitrag von Janeck »

Platz 38

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Dismember - Like An Everflowing Stream (1991)

Mit Like An Ever Flowing Stream haben Dismember 1991 einen wahren Schwedentod Klassiker auf das gierige Death Metal Volk losgelassen.
Ein Jahr zuvor erschien bereits der Maßstab für den Schweden Death Metal, den ich hier noch nicht erwähnen möchte, Kenner wissen natürlich, welches Album gemeint ist und Dismember stellten diesem einen ebenbürtigen Bruder zur Seite!
Aus dem Dunst von Nihilist, Carnage und Carbonized entstand bereits schon einige Jahre vorher Dismember, doch erst 1991 erschien ihr auf ewig bestes Werk.
Dismember gehören zu den „fantastischen Vier“ des Schwedentods, neben Unleashed, Grave und Entombed und waren zugleich auch die radikalsten und brutalsten unter den Vier!
Wo hingegen Unleashed doch eher dem einfachen und rhythmischen Death Metal bediente, Grave einfach nur „stumpf“ alles niederwalzte und Entombed sich auf dem Thron des europäischen Death Metal niederließ, kombinierten Dismember den räudigen Sound des Ami Death Metal a’la Autopsy mit den typisch melodischen Gitarrenläufen des Schwedentods und dem Sunlight Sound.
Aber das reichte den Schlächtern wahrscheinlich noch nicht ganz, denn in ihrem Sound wurden stellenweise unglaubliche Maiden typische Gitarrenläufe eingebaut und mit erstaunlichen Solos überrascht, die man so vorher kaum von einer anderen Death Metal Band vernommen konnte, egal ob US Death oder Euro Death. Diesen speziellen Stil bauten Dismember natürlich auf den folgenden Alben noch weiter aus, was allerdings die ungezügelte Brutalität aus dem Sound nahm.
Aber dadurch schufen Dismember sich einen eigenen Sound wie ich meine und die ewigen Entombed vergleiche sind meiner Meinung nach auch teilweise an den Haaren herbeigezogen.
Klar auf dem Debut klingt der Sound sehr stark nach Entombed, schon alleine wegen dem Mitwirken von Nicke Andersson, zur damaligen Zeit der Schlagzeuger von Entombed, der hier bis auf „Override of the Overture“ alle Leadgitarren Parts eingesägt hat, aber schon wegen Matti Kärki seinem unnachahmlichen Gebell, den räudigeren Gitarren und dem doch etwas brutaleren Songwriting unterscheidet sich Dismember doch stark von Entombed’s „filigranere“ Songgestaltung!
Bereits der Opener „Override the Overture“ ist ein absoluter Klassiker des Schwedentods, hier prallen knallharte, tiefer gestimmte Gitarren auf ein polterndes, nach vorne treibendes Schlagzeug und irrwitzige Gitarrenharmonien.
Überhaupt ist die Gitarrenarbeit auf diesem Klassiker absolute Sahne, es ist eine Freude wie hier Knüppelparts von melodischen Läufen und Solos der Gitarren durchsetzt werden, um dann wieder in rohes, aber durchdachtes Geknüppel zu verfallen.
Diese Gegensätze haben Dismember meiner Meinung nach von den großen Vier am besten umgesetzt und damit gleichzeitig den Melodic Schweden Death viele Jahre zuvor schon mitbegründet und eine Blaupause für spätere Bands geschaffen.
Auch der Einsatz von kurzen Keyboardsounds trägt zur düsteren und tödlichen Stimmung bei, obwohl diese sehr selten auftauchen, schafft man hier mit nur ein paar Sekunden eine bedrohliche Atmosphäre.
Natürlich wird textlich jedes Extrem ausgereizt und man bekommt die typischen Death Metal Lyrics die Anfang der 90er so „berühmt“ waren, hier etwas Splatter, da etwas Gore und ein bisschen Satan ist auch dabei, dass Übliche halt was ein jeder Death Metal Fan schätzen und lieben gelernt hat.
Über das Coverartwork brauch ich wohl nicht viel sagen, es ist einfach eines der göttlichsten Death Metal Cover, das jemals in diesem Genre ein Album schmückte und eines der besten Arbeiten von Dan Seagrave.
Dieser Künstler hat Anfang der 90er komischerweise einige der größten Klassiker in diesem Genre veredelt und jedes Mal hat er es geschafft die Stimmung des Albums perfekt mit dem Stift umzusetzen und das Cover mit der Musik schon fast unheimlich aufeinander abgestimmt! Death Metal Klassiker hat dieser Mann zumindestens genug eingehüllt und was wären all diese Alben ohne diese genialen Coverartworks, unvorstellbar.
Wir schreiben nun bereits schon das Jahr 2007, also schon über 15 Jahre sind seit diesem legendären Album vergangen und es ist immer noch eines der 10 besten Death Metal Alben, die je geschrieben wurden und noch immer frisch klingt.
Es gibt heute hunderte von Death Metal Bands, die brutaler sind, die einen besseren Sound besitzen und technischere Songs schreiben, aber den Spirit von 1989 – 1993 kann einfach keine neuere Band einfangen, was irgendwie auch logisch ist, da damals die Standards gesetzt wurden und so eine neuartige Extremwelle nicht mehr wiederholbar ist. Wer damals dabei war, weiß, wovon ich rede, klar höre und liebe ich auch neuere Death Metal Bands, aber wenn mich einer mal fragen sollte: Was findest du am Death Metal so toll?... dann sage ich „die Atmosphäre und der Spirit, der auf den frühen 90er Veröffentlichungen zu finden und zu hören ist!“, denn das ist das wirklich Faszinierende dieser Musik und der damaligen Death Metal Welle!
So etwas kann man nicht einfach kopieren und in eine neue Zeit transportieren, Zeiten verändern sich und damit auch Sounds, Technik und Spieltechniken, aber das ist auch gut so, denn in 20 Jahren sind es sicherlich Alben von Nile, Cryptopsy, Immolation, Krisiun und Konsorten die zu den Klassikern des neuen Jahrtausends zählen!
Ich werde aber sicherlich auch in 20 Jahren die 90er Alben bevorzugen, da diese Zeit was Besonderes war und für mich unzählige Klassiker im Death Metal enthält und somit haben sich Dismember mit ihrem Meilenstein des 90er Death Metal einen hohen Platz in meiner Top 50 gesichert.
Songs die zur kulturellen Bildung eines Death Metal Fans beitragen:

Soon to Be Dead, Override of the Overture, Dismembered, Skin Her Alive, Sickening Art
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Rolex
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Beitrag von Rolex »

Oh Mann, was soll man zu dem Teil noch sagen?
*sterbkniehuld*
Neben "Clandestine" und dem "Winterlong" bzw. dem Linker Hand Pfad, das definitiv beste Schwedentod-Album überhaupt!
Kenner haben das natürlich im Schrank und lieben es, wie auch sonst?
I am the bringer of seed I will bring eternity
I am what this world needs I am chaos breed
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Notlage
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Beitrag von Notlage »

Yeah! :huld:
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Das Referenzwerk für alle Schwedentodfans!
Casus Et Natura In Nobis Dominantur.
https://www.discogs.com/de/user/andreas ... collection
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