Mit diesem Album schufen DA einen progressiven Thrash Metal Meilenstein der Sonderklasse. Auf "Darkness descends" zeigten sie der Metal-Welt, dass sie locker in Sachen Härte mit Slayer und co mithalten konnten und mit diesem Album machten sie deutlich, dass sie Musiker mit ganz grossem Musikverständnis sind.
Eine technische Meisterleistung jagd die nächste und wird in ein komplexes Songwriting eingebunden, welches doch irgendwo im Ohr hängen bleibt.
Die Scheibe ist anfangs ein zäher Brocken, der erst mal in einigen Durchläufen geknackt werden muss, wenn man aber erst mal in die Welt von "Time does not heal" eingedrungen ist kommt man nur noch schwer davon los. Guter Gesang trifft auf kernige Riffs und das geniale Drumming von Gene Hoglan.
Die Songs haben fast alle durchweg epische Längen und verlangen dem Hörer so ziemlich alles ab. Definitiv anfangs keine Musik zum nebenbei hören.
Los geht´s direkt mit dem Titeltrack, der die Marschroute direkt vorgibt. Verspielte Parts treffen auf typische Thrash Mosh Parts und verlieren sich in komplexen Achterbahn fahrten. Der erste "Hit" der Scheibe ist Track No.2 "Pain´s invention,madness", in welchem auch Vocalist Ron Rinehart zu Höchstform aufläuft und was Eric Meyer und Brett Eriksen an den Klampfen abziehen ist nur noch Huldigungswürdig und dürfte wohl zu den besten Leistungen im Thrash Sektor zählen.
"Act of Contrition" pendelt dann hervorragend zwischen Vertracktheit und Eingängigkeit hin und her und zeigt auch wieder die Soliqualitäten der beiden Saitenhexer.
Wer dachte das wäre noch nicht genug, dem wird dann mit den folgenden drei Tracks ganz deutlich klar gemacht wo der Hammer hängt.
"The new priesthood" ist für mich eines der drei Highlights der Scheibe, welche auch gleich alle aufeinander folgen und den Hörer das ein oder andere mal die Kinnlade bis auf den Boden runter fahren lässt. Beginnend als rasende Thrash Waltze verspielt sich der Song regelrecht in einen Wahn und lädt zum Bangen ein.
Besser kann man Härte und Anspruch nur schwer verbinden. Hier werden Erinnerungen an alte Metallica Grosstaten wach. Danach holt "Psychosexuality" den Hörer mit seinem arabisch wirkenden Anfang auf den Boden zurück. Dieser Prog Thrash Monolith beginnt recht langsam und steigert sich in Breakmonster aller erster Klasse.
Was die Band hier an Riffs verarbeitet haben andere noch nicht mal auf einem ganzen Album zu bieten. Hier fällt auch wieder der sehr transparente Sound auf , der alle Instrumente und den Gesang gleichberechtigt. Immer wieder werden schöne Melodien und Harmonien eingestreut, die nicht selten an heutige Nile(!) oder auch Slayer und (alte)Metallica erinnern. "An ancient inherited shame" ist dann der Höhepunkt der Progressivität auf der Scheibe. Dieses 10 Minuten Monster zeigt dann wirklich noch mal alles zu was Dark Angel 1991 im stande waren. Die Songs sind dermassen Abwechselungsreich gestaltet, dass trotz der Länge nie Langeweile aufkommt.
Die Scheibe ist in meinen Augen vollkommen unterbewertet und sollte jedem Fan alter Heathen, Metallica, Slayer oder Forbidden- Scheiben gefallen.
Hier passt alles zusammen und das Album hat sich in kürzester Zeit in meine Top 100 gespielt. Die Platte braucht zwar ein gewisses Maß an Zeit, aber es lohnt sich wirklich dringend diese zu investieren. Ganz grosse Thrash Metal Kunst!
Anspieltipps: Pain´s invention,madness , The new priesthood, Psychosexuality, A subtle induction
Kenne von Dark Angel nur die Darkness Descends, hört sich ja gar nicht so schlecht an was zu Time...geschrieben wird. Sollte ich mir vll. mal zulegen...
Immer wieder werden schöne Melodien und Harmonien eingestreut, die nicht selten an heutige Nile(!) oder auch Slayer und (alte)Metallica erinnern.
Hört sich ja seehr interessant an. Wehe das stimmt nicht