NEW MODEL ARMY (aktuell: Unbroken - 26.01.2024)

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Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben:Wobei, es gibt NOCH ne Version,, sehe ich gerade. Das ist ne Doppel CD
mit dem Original Album auf CD 1 und allen Bonustracks sowie noch diversen anderen B-Seiten und Bonüssen auf CD 2

http://www.amazon.de/Thunder-Consolatio ... 371&sr=1-3

*LOL*
*huld* @ undurchdringliches Thunder and Consolation-Dickicht
Das ist dann die, von der der Wiki-Eintrag spricht. Die macht auch Sinn, im Gegensatz zu der, die magic_child hat.
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Thunderforce
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Beitrag von Thunderforce »

NegatroN hat geschrieben:
Thunderforce hat geschrieben:Wobei, es gibt NOCH ne Version,, sehe ich gerade. Das ist ne Doppel CD
mit dem Original Album auf CD 1 und allen Bonustracks sowie noch diversen anderen B-Seiten und Bonüssen auf CD 2

http://www.amazon.de/Thunder-Consolatio ... 371&sr=1-3

*LOL*
*huld* @ undurchdringliches Thunder and Consolation-Dickicht
Das ist dann die, von der der Wiki-Eintrag spricht. Die macht auch Sinn, im Gegensatz zu der, die magic_child hat.
Japp, hatte deinen Beitrag zu spät gesehen.
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magic_child
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Beitrag von magic_child »

NegatroN hat geschrieben:
Thunderforce hat geschrieben:Wobei, es gibt NOCH ne Version,, sehe ich gerade. Das ist ne Doppel CD
mit dem Original Album auf CD 1 und allen Bonustracks sowie noch diversen anderen B-Seiten und Bonüssen auf CD 2

http://www.amazon.de/Thunder-Consolatio ... 371&sr=1-3

*LOL*
*huld* @ undurchdringliches Thunder and Consolation-Dickicht
Das ist dann die, von der der Wiki-Eintrag spricht. Die macht auch Sinn, im Gegensatz zu der, die magic_child hat.
Danke, jetzt fühl ich mich noch besser :wink:

Tausch jemand meine gegen die Doppel-CD? :wink:
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Thunderforce
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Beitrag von Thunderforce »

IMPURITY (1990)

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Das fünfte NEW MODEL ARMY-Album erschien 1990 und präsentierte mit Peter Nice (genannt „Nelson“) mal wieder ein neues Bandmitglied, wiederum am Bass.

Es gibt ja Alben, da weiß man irgendwie auch 100 Jahre später noch, wo man sie gekauft hat, bzw. zu welcher Gelegenheit man sie in seine Sammlung integrierte. Jedenfalls bei mir ist das so. So weiß ich zum Beispiel noch, dass ich „Master Of Puppets“ mal von meiner lieben Tante zum 14. Geburtstag bekommen habe. Ich weiß noch, dass ich TESTAMENTs „Practice What You Preach“ in einem heruntergekommenden Second Hand-Laden in Dänemark gekauft habe, und dafür MAIDENs „No Prayer For The Dying“ stehen ließ, weil ich nicht genug Geld dabei hatte.
Und ich weiß noch, dass ich „Impurity“ hier auf einer Plattenbörse in Wuppertal gekauft habe. Das Album war ein reiner Frustkauf. Stundenlang bin ich durch die Gänge geirrt auf der Suche nach irgendwelchen fragwürdigen Metal-Scheiben und fand nichts, nichts und nochmal nichts.
Am Ende kaufte ich mir dann für kleines Geld die „Impurity“, um die 3 Mark Eintrittspreis durch irgendwas zu rechtfertigen. „Impurity“ war somit meine erste Scheibe der ARMY (sieht man von meinem Einstieg mit der Best Of „History“ kurze Zeit vorher einmal ab).

Das mag der Grund sein, dass ich die „Impurity“ wahrscheinlich noch heute als mein NMA-Lieblingsalbum bezeichnen würde. Obwohl die Wut der älteren Veröffentlichungen auf „Impurity“ nicht so stark vertreten ist, obwohl die Scheibe streckenweise fast schon poppig und dem ein oder anderen vielleicht auch zu glatt erscheinen mag, irgendwie ist es doch die Scheibe, die ich von dieser Band am häufigsten und liebsten auflege. Selbst die augenkrebserzeugende Farbkombination des roten Bandlogos auf violettem Hintergrund auf dem Cover ändert daran nichts *g*
Und: Sie hat auch genau die richtige Länge: „Thunder And Consolation“ ist mit seiner Spielzeit von weit über 60 Minuten (jaha, für mich gehören halt alle Songs zum Album *g*) und mit den 2, 3 Fillern dann vielleicht doch etwas lang geraten.
Wie auch immer: So oder so reden wir hier natürlich von marginalen Unterschieden auf einem Niveau, dass 99% aller Bands nicht mal vom Hörensagen kennen (und das ist ausnahmsweise auch mal keine Floskel jetzt).
So, kommen wir also zur Mucke:

01. Get Me Out
Los geht’s mit „Get Me Out“ und wie so häufig tritt die Band das Gaspedal im Opener ordentlich durch. Trotz der Geschwindigkeit und Justins gelegentlichen kehligen „Whhoooaah“ Schreien wird das Aggressionslevel älterer AMRY-Songs aber eindeutig nicht erreicht. Rhythmisch bekommt Rob Heaton am Schlagzeug durch eingestreutes Händeklatschen Unterstützung und im Chorus wabert ein sphärisches Keyboard im Hintergrund herum. Nach dem zweiten Chorus gibt es zudem irgendwelche Funkspruchsamples zu hören, die sich aber super in den Song einfügen. Wieder mal ein klasse Opener, im Gegensatz zum Vorgänger, bei dem der Opener für mich DER Killersong ist, folgen die richtig großen Hits auf „Impurity“ aber erst noch.

02. Space
Ein irgendwie simpler, minimalistischer Song, der aber dennoch eine unfassbare Tiefe hat. Getragen von einem Basslauf und sanften Gitarren, gleitet der Song wie ein Raumschiff dahin, scheint über allem zu schweben und könnte passender als „Space“ kaum betitelt sein. Später liest Artworkgöttin und Sullivan-Freundin Joolz Denby dann Zitate des Astronauten Thomas Stafford vor, in denen es um die Eindrücke und Gefühle geht, die ein Raumfahrer hat, wenn er die Erde aus einem Raumschiff betrachtet. „Space“ ist einer dieser unscheinbaren Songs, die anfangs so mitlaufen und sich später, wenn man das Album zu verinnerlichen beginnt, immer mehr festsetzen und zu den Highlights entwickeln. Kaum eine Band hat so viele dieser Songs wie NEW MODEL ARMY.

03. Innocence
Eingeleitet von ruhigen Pianoklängen und Stimmen weit im Hintergrund, die den Chorus vorweg nehmen, beginnt einer der experimentellsten und ungewöhnlichsten ARMY-Songs. Die Strophen bestehen aus seltsamen Wahwah-Effekten, durchsetzt von stakkato-artigen Break-Gewitter-Riffs, der Chorus hingegen geht fast schon als zu simpel durch Ziel *g* - Während der Chorus die reine Mitgröhlnummer ist, kann man die Strophen fast schon als Prog bezeichnen. Bamm – Bamm bamm- Bammbamm babamm! Später schließt sich dann auch noch ein Geigensolo an und macht den Song vollends wahnsinnig. Ein äußerst seltsamer Track und einer der wenigen Songs, die mit der Zeit eher ein bißchen nachgelassen haben. Anfangs fand ich den Song göttlich, inzwischen nur noch sehr gut. Mal sehen, wo diese Entwicklung endet *g*

04. Purity
Sanfte Akustikgitarren, die alsbald übergehen in eines dieser Akustikgitarren-Lagerfeuer-Riffs. „Purity“ beginnt. Wenn ich drei Songs dieser Band benennen müsste, mich für drei Songs entscheiden müsste, „Purity“ wäre dabei. Dieses Lied ist einfach so unglaublich genial, dass einem dafür die Worte fehlen. Getragen von Akustikgitarre und Bass, nach jedem Chorus gekrönt von einer unfassbaren Streicher-Passage, dass einem die Tränen kommen. „Purity“ schlägt bei mir die selbe Saite an wie „Ballad Of Bodmin Pill“ vom Vorgängeralbum. Der Refrain “Revolution for ever / Succession of the seasons / Within the blood of nature / All raised to rot and die / This purity, purity is a lie“ ist zugleich derart mitgröhlkompatibel wie tränentreibend schön, dass man echt nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Gegen Ende steigern sich die Geigen noch und tragen den Song zu seinem Ende. Ich bin völlig fertig nach dem Hören von „Purity“ - jedesmal.

05. Whirlwind
Dieser Song ist für mich irgendwie immer sowas wie der Bruder von „Purity“ gewesen. Anstantt Akustikgitarren gibt’s hier die elektrische Variante, die Geigen fehlen ganz und insgesamt gibt „Whirlwind“ auch mehr Gas, aber stimmungstechnisch geht es für mich in die selbe Richtung. Und an dieser Stelle fällt einem dann auch zum ersten Mal bewusst auf, was für ein abwechslungsreiches Album „Impurity“ ist – die ersten vier Songs waren untereinander musikalisch wie stimmungstechnisch völlig unterschiedlich. Dennoch wirkt alles auf mich sehr homogen, was für mich schon ein Kunststück ist. Und abwechslunsgreich geht es später dann auch noch weiter. “Let the whirlwind blow.......“ singen sie im Chorus, wieder einmal geht es um die Erde, um die Natur und dass die Menschen eines Tages vom Angesicht des Planeten hinweggefegt sein werden. „Whirlwind“ zählt ebenfalls zu den zahlreichen Gottsongs auf dieser Scheibe.

06. Marrakesh
Die Ballade. Die einzigen Instrumente sind die Akustikgitarre sowie Justins Gesang in diesem kurzen Song, der wie eine Insel der Ruhe als Oase inmitten des Albums ruht. Eine der NMA-Balladen, die wirklich entspannt und beruhigend klingen, es liegt keine Anspannung in der Luft, es wird einfach nur auf sehr ruhige Art und Weise etwas erzählt. Grandioser Song auch hier, wie eigentlich alle ARMY-Akustiknummern.

07. Lust For Power
„Lust For Power“ geht dann wieder mehr nach vorne und ist irgendwie ein sehr sehr typischer NEW MODEL ARMY-Song: Flottes Tempo, knackiger Basslauf, eingängiger Chorus, der sich bereits nach 2 Durchläufen übelst festgesetzt hat im Kopf. Nach den vorangegangenen Krachern fällt „Lust For Power“ für mich ein wenig ab, es bleibt zwar ein guter Song, aber der letzte Kick fehlt irgendwie.

08. Bury The Hatchet
Wieder steht die Akustikgitarre im Vordergrund, die Geige ist auch am Start und der Song schwingt locker und fast fröhlich vor sich hin, während Justin wieder einmal die Sarkasmuskeule auspackt. Es geht um zwei Streitende (Personen? Politiker? Evtl. sogar Staaten? - bleibt offen) die sich früher wegen jeder Kleinigkeit in der Wolle hatten, inzwischen aber miteinander umgehen können, weil sie schlicht den Grund vergessen haben, warum sie sich früher immer auf die Mütze gegeben haben. „The world is big enough for both of us, there's different enemies for both of us“ ist nur eine der Glanzeilen dieser lyrischen Großtat, die auch durch die Art, wie Justin singt, nochmal an Geilheit hinzugewinnt. Der Song ist stilistisch eher wieder untypisch und klingt mehr wie eine Hillbilly-Nummer, in Verbindung mit dem Text ist aber halt gerade genau das das großartige daran.

09. Eleven Years
Und die nächste völlig untypische Nummer. Erneut regiert die Akustikgitarre, diesmal wird aber nicht zuletzt durch die seltsamen Bongo-Drums ein Karibik-Flair verbreitet, dass man so bislang nicht von der Band kannte. Einer meiner Lieblingssongs von „Impurity“ - das verbreitete Urlaubs-Feeling regiert einfach und dennoch erkennt man zu jeder Zeit, um welche Band es sich handelt. Da 1990 minus 11 Jahre ungefähr mit den Anfängen von NEW MODEL ARMY zusammenfällt und es zudem in Strophe 2 einen klaren Verweis auf „No Rest For Wicked“ gibt, könnte es eventuell sein, dass das Lied eine Art Rückblick und Bestandsaufnahme der bisherigen Bandgeschichte sein soll, bzw. der Erlebnisse der Band in dieser Zeit. Textlich passt allerings auch nicht alles zu dieser Theorie. Von daher: Keine Ahnung, wovon der Song letztlich handelt, aber es ist einfach eine weitere absolute Übernummer.

10. Lurhstaap
Direkt das nächste Rätsel. What the fuckin hell ist ein oder der Lurhstaap? Ich habe keine Ahnung.
“These changing winds can turn cold and hostile“ – Diese Zeile aus der Bridge ist eigentlich die perfekte Zusammenfassung dieses Songs. Midtempo, Düsternis, der Gesang fällt eine ganze Ecke tiefer und irgendwie beschwörender aus als sonst. Überraschenderweise sehe ich „Lurhstaap“ natürlich auch wieder als weitere Wahnsinnsnummer an, herrlich düster und doch irgendwie beschwingt, so gegensätzliche Stimmungen bringen nicht viele Bands unter einen Hut. Aber: Was ist denn bitte ein Lurhstaap? Jetzt sag doch mal einer.... *g*

11. Before I Get Old
Minimalistischer kann ein Song kaum instrumentiert sein – ein einziger tiefer Keyboardton, über den Justin unterlegt mit viel Hall seinen Text singt, über das was er alles noch gerne machen möchte bevor er alt wird. Unterbrochen ab und an durch ein Akustikgitarrensolo schwebt dieser erneut reichlich seltsame und untypische Song seinem Ende entgegen. Als Übergang zum Rauswerfer „Vanity“ funktioniert er super, losgelöst aus dem Albumkontext meiner Meinung nach allerdings gar nicht. Definitiv ein Song, der für mich nur im Albumzusammenhang Sinn ergibt.

12. Vanity
An „White Coats“ erinnerndes Keyboardintro, Gitarrenriff und schon geht’s los mit dem letzten Song. Wie wir es ja quasi schon von der AMRY gewöhnt sind, ein eher düsterer und resignierender Albumabschluß. Es klingt textlich ein bißchen nach einem Vater, der seinem Sohn die Nichtigkeit und Sinnlosigkeit der Welt erklärt, wer auch immer dieser „Eddie“ sein mag, der im Text immer wieder angesprochen wird. Die schwebenden Keyboards halten sich, “It's all vanity, all vanity“ singt Justin und der Song geht langsam seinem Ende entgegen. Die Grundstimmung des Albums „Impurity“ ist meiner Meinung nach sehr viel positiver als auf den Alben davor. Aber „Vanity“ ist ein richtig fieser, finsterer, trauriger Moloch von einem Song, der erstmal gar nicht zum Rest zu passen scheint, es letztenendes aber doch tut. Der letzte von zahlreichen Killern auf dieser Scheibe.


Tja – gemessen an den regulären Alben ist nun Halbzeit. Und man könnte eventuell sagen, dass die wichtigste und beste Phase dieser Band damit auch beendet ist. Das wäre allerdings etwas unfair. Einerseits den Leuten gegenüber, die diesen Thread mitverfolgen und sich vielleicht auf weitere Highlights freuen, andererseits aber auch der Band NEW MODEL ARMY gegenüber. Denn auch, wenn von den nachfolgenden Alben keines mehr das Niveau eines „The Ghost Of Cain“, eines „Thunder And Consolation“ oder eines „Impurity“ erreicht, so haben sie immer noch jede Menge unglaublicher Granaten in petto, die noch kommen sollen. Verlasst Euch drauf.

Purity
Get Me Out (Live 2000)
Vanity (Live 2007)
Purity (Live 2005)
Zuletzt geändert von Thunderforce am 25.08.2008 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von chaosbraut78 »

Wahnsinn, wieviel Arbeit du dir mit diesem Thread machst... :o
*Ploppi huldig*


Ich kenne nach der Impurity kein NMA-Album mehr, aber ich werd natürlich weiterhin mitlesen und schauen, was da noch so kommt...

Auf jeden Fall aber hast dus mit diesem Thread geschafft, dass ich die alten, verstaubten NMA-Scheiben hervorgeholt hab. :)
...Aber wisse, dass gerade jetzt und heutzutage diese Menschen mehr denn je davon überzeugt sind, vollkommen frei zu sein; und dabei haben sie selbst uns ihre Freiheit dargebracht und sie uns gehorsam zu Füßen gelegt. ...
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Beitrag von PineappleFace »

Hat bei mir erst richtig lange gebraucht, bis sie endlich gezündet hat, steht aber für mich immer noch im Schatten von den beiden Vorgängern.
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Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben:IMPURITY (1990)

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Das fünfte NEW MODEL ARMY-Album erschien 1990 und präsentierte mit Peter Nice (genannt „Nelson“) mal wieder ein neues Bandmitglied, wiederum am Bass.

Es gibt ja Alben, da weiß man irgendwie auch 100 Jahre später noch, wo man sie gekauft hat, bzw. zu welcher Gelegenheit man sie in seine Sammlung integrierte. Jedenfalls bei mir ist das so. So weiß ich zum Beispiel noch, dass ich „Master Of Puppets“ mal von meiner lieben Tante zum 14. Geburtstag bekommen habe. Ich weiß noch, dass ich TESTAMENTs „Practice What You Preach“ in einem heruntergekommenden Second Hand-Laden in Dänemark gekauft habe, und dafür MAIDENs „No Prayer For The Dying“ stehen ließ, weil ich nicht genug Geld dabei hatte.
Und ich weiß noch, dass ich „Impurity“ hier auf einer Plattenbörse in Wuppertal gekauft habe. Das Album war ein reiner Frustkauf. Stundenlang bin ich durch die Gänge geirrt auf der Suche nach irgendwelchen fragwürdigen Metal-Scheiben und fand nichts, nichts und nochmal nichts.
Am Ende kaufte ich mir dann für kleines Geld die „Impurity“, um die 3 Mark Eintrittspreis durch irgendwas zu rechtfertigen. „Impurity“ war somit meine erste Scheibe der ARMY (sieht man von meinem Einstieg mit der Best Of „History“ kurze Zeit vorher einmal ab).

Das mag der Grund sein, dass ich die „Impurity“ wahrscheinlich noch heute als mein NMA-Lieblingsalbum bezeichnen würde. Obwohl die Wut der älteren Veröffentlichungen auf „Impurity“ nicht so stark vertreten ist, obwohl die Scheibe streckenweise fast schon poppig und dem ein oder anderen vielleicht auch zu glatt erscheinen mag, irgendwie ist es doch die Scheibe, die ich von dieser Band am häufigsten und liebsten auflege. Selbst die augenkrebserzeugende Farbkombination des roten Bandlogos auf violettem Hintergrund auf dem Cover ändert daran nichts *g*
Und: Sie hat auch genau die richtige Länge: „Thunder And Consolation“ ist mit seiner Spielzeit von weit über 60 Minuten (jaha, für mich gehören halt alle Songs zum Album *g*) und mit den 2, 3 Fillern dann vielleicht doch etwas lang geraten.
Wie auch immer: So oder so reden wir hier natürlich von marginalen Unterschieden auf einem Niveau, dass 99% aller Bands nicht mal vom Hörensagen kennen (und das ist ausnahmsweise auch mal keine Floskel jetzt).
So, kommen wir also zur Mucke:
So gesehen ist das natürlich verständlich. Für mich hingegen war Impurity damals irgendwie schon der Anfang vom Ende. Bis zu Thunder and Consolation konnte ich die Entwicklung der Band nachvollziehen (was irgendwie eine blöde Formulierung ist, da die meine erste NMA-Scheibe war und ich von der aus rückwärts bis zur Vengeance gegangen bin), aber mit Impurity ging es los, dass mich die Songs einfach nicht mehr so berührt haben wie auf den Alben davor. Ich weiß nicht, was genau es ist, vielleicht wieder der Besetzungswechsel am Bass (wobei auch "Nelson" versucht, stilistisch an seine Vorgänger anzuknüpfen), aber hier beginnt die Phase, bei der ich nicht mehr durchgehend dieses ganz spezielle Gefühl habe, dass die Alben davor bei mir auslösen. Von dem her sehe ich Impurity sehr zwiespältig, auch wenn da immer noch ein paar Knaller drauf sind.


Thunderforce hat geschrieben:01. Get Me Out
Los geht’s mit „Get Me Out“ und wie so häufig tritt die Band das Gaspedal im Opener ordentlich durch. Trotz der Geschwindigkeit und Justins gelegentlichen kehligen „Whhoooaah“ Schreien wird das Aggressionslevel älterer AMRY-Songs aber eindeutig nicht erreicht. Rhythmisch bekommt Rob Heaton am Schlagzeug durch eingestreutes Händeklatschen Unterstützung und im Chorus wabert ein sphärisches Keyboard im Hintergrund herum. Nach dem zweiten Chorus gibt es zudem irgendwelche Funkspruchsamples zu hören, die sich aber super in den Song einfügen. Wieder mal ein klasse Opener, im Gegensatz zum Vorgänger, bei dem der Opener für mich DER Killersong ist, folgen die richtig großen Hits auf „Impurity“ aber erst noch.
Anfangs bin ich mit dem Song überhaupt nicht klar gekommen, teilweise war das für mich sogar ein Skipkandidat und ich hab das Album erst ab Nummer 2 gehört. Der Song ist sehr hektisch, aber es fehlt eben die alte Wut. Und - ganz zentraler Punkt - der Gesang gibt mir hier sehr wenig.
Inzwischen kann ich mir den gut anhören, zu meinen Favoriten wird der aber nie gehören.


Thunderforce hat geschrieben:02. Space
Ein irgendwie simpler, minimalistischer Song, der aber dennoch eine unfassbare Tiefe hat. Getragen von einem Basslauf und sanften Gitarren, gleitet der Song wie ein Raumschiff dahin, scheint über allem zu schweben und könnte passender als „Space“ kaum betitelt sein. Später liest Artworkgöttin und Sullivan-Freundin Joolz Denby dann Zitate des Astronauten Thomas Stafford vor, in denen es um die Eindrücke und Gefühle geht, die ein Raumfahrer hat, wenn er die Erde aus einem Raumschiff betrachtet. „Space“ ist einer dieser unscheinbaren Songs, die anfangs so mitlaufen und sich später, wenn man das Album zu verinnerlichen beginnt, immer mehr festsetzen und zu den Highlights entwickeln. Kaum eine Band hat so viele dieser Songs wie NEW MODEL ARMY.
Der Song ist dann schon eher was für mich, obwohl ich ihn auch irgendwie ungewöhnlich für NMA finde. Zumindest die Strophen wirken seltsam ruhelos (wue auch schon bei Get Me Out). Aber hier stört mich das nicht so, der Song kann auf alle Fälle was. Und bei "And should the devil come ..." haben sie mich dann halt doch wieder.


Thunderforce hat geschrieben:03. Innocence
Eingeleitet von ruhigen Pianoklängen und Stimmen weit im Hintergrund, die den Chorus vorweg nehmen, beginnt einer der experimentellsten und ungewöhnlichsten ARMY-Songs. Die Strophen bestehen aus seltsamen Wahwah-Effekten, durchsetzt von stakkato-artigen Break-Gewitter-Riffs, der Chorus hingegen geht fast schon als zu simpel durch Ziel *g* - Während der Chorus die reine Mitgröhlnummer ist, kann man die Strophen fast schon als Prog bezeichnen. Bamm – Bamm bamm- Bammbamm babamm! Später schließt sich dann auch noch ein Geigensolo an und macht den Song vollends wahnsinnig. Ein äußerst seltsamer Track und einer der wenigen Songs, die mit der Zeit eher ein bißchen nachgelassen haben. Anfangs fand ich den Song göttlich, inzwischen nur noch sehr gut. Mal sehen, wo diese Entwicklung endet *g*
Mit dem kann ich dann wieder nicht so richtig viel anfangen. Irgendwie ist das zwar NMA, aber das fühlt sich einfach nicht richtig an. Schwer zu beschreiben. Obwohl das natürlich musikalisch sehr gut gemacht ist, ich bin da irgendwie nicht so richitg dabei.


Thunderforce hat geschrieben:04. Purity
Sanfte Akustikgitarren, die alsbald übergehen in eines dieser Akustikgitarren-Lagerfeuer-Riffs. „Purity“ beginnt. Wenn ich drei Songs dieser Band benennen müsste, mich für drei Songs entscheiden müsste, „Purity“ wäre dabei. Dieses Lied ist einfach so unglaublich genial, dass einem dafür die Worte fehlen. Getragen von Akustikgitarre und Bass, nach jedem Chorus gekrönt von einer unfassbaren Streicher-Passage, dass einem die Tränen kommen. „Purity“ schlägt bei mir die selbe Saite an wie „Ballad Of Bodmin Pill“ vom Vorgängeralbum. Der Refrain “Revolution for ever / Succession of the seasons / Within the blood of nature / All raised to rot and die / This purity, purity is a lie“ ist zugleich derart mitgröhlkompatibel wie tränentreibend schön, dass man echt nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Gegen Ende steigern sich die Geigen noch und tragen den Song zu seinem Ende. Ich bin völlig fertig nach dem Hören von „Purity“ - jedesmal.
Jetzt aber. Purity ist definitiv einer der ganz großen Songs des Albums. Hier klappt für mich auch die Verbindung von Musik und Text wieder ganz hervorragend und dieser gewisse Spirit ist wieder da. Er berührt mich nicht so tief wie Bodmin Pill, aber er kommt schon sehr nahe ran.


Thunderforce hat geschrieben:05. Whirlwind
Dieser Song ist für mich irgendwie immer sowas wie der Bruder von „Purity“ gewesen. Anstantt Akustikgitarren gibt’s hier die elektrische Variante, die Geigen fehlen ganz und insgesamt gibt „Whirlwind“ auch mehr Gas, aber stimmungstechnisch geht es für mich in die selbe Richtung. Und an dieser Stelle fällt einem dann auch zum ersten Mal bewusst auf, was für ein abwechslungsreiches Album „Impurity“ ist – die ersten vier Songs waren untereinander musikalisch wie stimmungstechnisch völlig unterschiedlich. Dennoch wirkt alles auf mich sehr homogen, was für mich schon ein Kunststück ist. Und abwechslunsgreich geht es später dann auch noch weiter. “Let the whirlwind blow.......“ singen sie im Chorus, wieder einmal geht es um die Erde, um die Natur und dass die Menschen eines Tages vom Angesicht des Planeten hinweggefegt sein werden. „Whirlwind“ zählt ebenfalls zu den zahlreichen Gottsongs auf dieser Scheibe.
Hier verlieren sie mich dann allerdings wieder. Noch so ein Song, der eigentlich nüchtern betrachtet alles hat, was er haben sollte, der mich aber trotzdem relativ kalt lässt.

Thunderforce hat geschrieben:06. Marrakesh
Die Ballade. Die einzigen Instrumente sind die Akustikgitarre sowie Justins Gesang in diesem kurzen Song, der wie eine Insel der Ruhe als Oase inmitten des Albums ruht. Eine der NMA-Balladen, die wirklich entspannt und beruhigend klingen, es liegt keine Anspannung in der Luft, es wird einfach nur auf sehr ruhige Art und Weise etwas erzählt. Grandioser Song auch hier, wie eigentlich alle ARMY-Akustiknummern.
Im Gegensatz zu dem hier, der dann gleich wieder ganz großes Kino ist. Aber Sullivan mit Akustikgitarre geht halt immer. Den Text verstehe ich nicht so ganz, aber ich mag ihn trotzdem unheimlich gern. Das sind einfach die richtigen Bilder zur Musik.


Thunderforce hat geschrieben:07. Lust For Power
„Lust For Power“ geht dann wieder mehr nach vorne und ist irgendwie ein sehr sehr typischer NEW MODEL ARMY-Song: Flottes Tempo, knackiger Basslauf, eingängiger Chorus, der sich bereits nach 2 Durchläufen übelst festgesetzt hat im Kopf. Nach den vorangegangenen Krachern fällt „Lust For Power“ für mich ein wenig ab, es bleibt zwar ein guter Song, aber der letzte Kick fehlt irgendwie.
Das war für mich immer der Song, der zwischen Marrakesh und Bury The Hatchet kommt. Womit man ihm eigentlich Unrecht tut. Der kann durchaus was und überzeugt mich mehr als so manch anderer auf dem Album. Das fällt mir aber immer erst auf, wenn ich ihn höre. Danach vergesse ich es wieder und es ist wieder dieser eine Song zwischen den beiden anderen.

Thunderforce hat geschrieben:08. Bury The Hatchet
Wieder steht die Akustikgitarre im Vordergrund, die Geige ist auch am Start und der Song schwingt locker und fast fröhlich vor sich hin, während Justin wieder einmal die Sarkasmuskeule auspackt. Es geht um zwei Streitende (Personen? Politiker? Evtl. sogar Staaten? - bleibt offen) die sich früher wegen jeder Kleinigkeit in der Wolle hatten, inzwischen aber miteinander umgehen können, weil sie schlicht den Grund vergessen haben, warum sie sich früher immer auf die Mütze gegeben haben. „The world is big enough for both of us, there's different enemies for both of us“ ist nur eine der Glanzeilen dieser lyrischen Großtat, die auch durch die Art, wie Justin singt, nochmal an Geilheit hinzugewinnt. Der Song ist stilistisch eher wieder untypisch und klingt mehr wie eine Hillbilly-Nummer, in Verbindung mit dem Text ist aber halt gerade genau das das großartige daran.
Seltsamer, aber guter Song. Ziemlich folkig und mit einem sehr untypischen Groove für die Band, aber trotzdem funktioniert das ziemlich gut. Sehr geil gesungen übrigens, was mir sonst auf dem Album ein wenig fehlt.

Thunderforce hat geschrieben:09. Eleven Years
Und die nächste völlig untypische Nummer. Erneut regiert die Akustikgitarre, diesmal wird aber nicht zuletzt durch die seltsamen Bongo-Drums ein Karibik-Flair verbreitet, dass man so bislang nicht von der Band kannte. Einer meiner Lieblingssongs von „Impurity“ - das verbreitete Urlaubs-Feeling regiert einfach und dennoch erkennt man zu jeder Zeit, um welche Band es sich handelt. Da 1990 minus 11 Jahre ungefähr mit den Anfängen von NEW MODEL ARMY zusammenfällt und es zudem in Strophe 2 einen klaren Verweis auf „No Rest For Wicked“ gibt, könnte es eventuell sein, dass das Lied eine Art Rückblick und Bestandsaufnahme der bisherigen Bandgeschichte sein soll, bzw. der Erlebnisse der Band in dieser Zeit. Textlich passt allerings auch nicht alles zu dieser Theorie. Von daher: Keine Ahnung, wovon der Song letztlich handelt, aber es ist einfach eine weitere absolute Übernummer.
Und da ist dann auch die nächste wirkliche Großtat. Obwohl ich das mit dem Urlaubsfeeling und der Karibik überhaupt nicht nachvollziehen kann. Die Gitarre ist spanisch, aber nicht karibisch und die Stimmung ist aus meiner Sicht auch eher melancholisch als Urlaub aber gut, das packt wohl jeden anders an den Eiern. *g*
Bei der Einschätzung "Übersong" sind wir auf alle Fälle einer Meinung.

Thunderforce hat geschrieben:10. Lurhstaap
Direkt das nächste Rätsel. What the fuckin hell ist ein oder der Lurhstaap? Ich habe keine Ahnung.
“These changing winds can turn cold and hostile“ – Diese Zeile aus der Bridge ist eigentlich die perfekte Zusammenfassung dieses Songs. Midtempo, Düsternis, der Gesang fällt eine ganze Ecke tiefer und irgendwie beschwörender aus als sonst. Überraschenderweise sehe ich „Lurhstaap“ natürlich auch wieder als weitere Wahnsinnsnummer an, herrlich düster und doch irgendwie beschwingt, so gegensätzliche Stimmungen bringen nicht viele Bands unter einen Hut. Aber: Was ist denn bitte ein Lurhstaap? Jetzt sag doch mal einer.... *g*
Noch ein Hit, auch wenn ich wie du keine Ahnung hab, was der Titel bedeuten soll. Hier ist auch wieder diese Melancholie, die ich mit der Band verbinde, und die mir bei einigen Tracks auf dem Album einfach fehlt. Wahnsinnig große Nummer, die ihre Tiefe überraschenderweise durch den mehrstimmigen Gesang bekommt (und nicht wie sonst dadurch, dass Sullivan alleine steht).

Thunderforce hat geschrieben:11. Before I Get Old
Minimalistischer kann ein Song kaum instrumentiert sein – ein einziger tiefer Keyboardton, über den Justin unterlegt mit viel Hall seinen Text singt, über das was er alles noch gerne machen möchte bevor er alt wird. Unterbrochen ab und an durch ein Akustikgitarrensolo schwebt dieser erneut reichlich seltsame und untypische Song seinem Ende entgegen. Als Übergang zum Rauswerfer „Vanity“ funktioniert er super, losgelöst aus dem Albumkontext meiner Meinung nach allerdings gar nicht. Definitiv ein Song, der für mich nur im Albumzusammenhang Sinn ergibt.
Finde ich auch sehr geil, vor allem den ganz tiefen Part zum Schluss. Und ja, ich sehe das auch so, der funktioniert nur im Albumkontext bzw. als "Intro" zu Vanity.

Thunderforce hat geschrieben:12. Vanity
An „White Coats“ erinnerndes Keyboardintro, Gitarrenriff und schon geht’s los mit dem letzten Song. Wie wir es ja quasi schon von der AMRY gewöhnt sind, ein eher düsterer und resignierender Albumabschluß. Es klingt textlich ein bißchen nach einem Vater, der seinem Sohn die Nichtigkeit und Sinnlosigkeit der Welt erklärt, wer auch immer dieser „Eddie“ sein mag, der im Text immer wieder angesprochen wird. Die schwebenden Keyboards halten sich, “It's all vanity, all vanity“ singt Justin und der Song geht langsam seinem Ende entgegen. Die Grundstimmung des Albums „Impurity“ ist meiner Meinung nach sehr viel positiver als auf den Alben davor. Aber „Vanity“ ist ein richtig fieser, finsterer, trauriger Moloch von einem Song, der erstmal gar nicht zum Rest zu passen scheint, es letztenendes aber doch tut. Der letzte von zahlreichen Killern auf dieser Scheibe.
Den mochte ich früher nicht so gern, inzwischen finde ich aber recht gut. Prechorus und Chorus sind spitze. Ein wenig stört mich dieses pfeifende Keyboard im Hintergrund. Generell finde ich den Song etwas "überinstrumentiert". Aber gute Nummer und natürlich ein passender Schluss.


Thunderforce hat geschrieben:Tja – gemessen an den regulären Alben ist nun Halbzeit. Und man könnte eventuell sagen, dass die wichtigste und beste Phase dieser Band damit auch beendet ist. Das wäre allerdings etwas unfair. Einerseits den Leuten gegenüber, die diesen Thread mitverfolgen und sich vielleicht auf weitere Highlights freuen, andererseits aber auch der Band NEW MODEL ARMY gegenüber. Denn auch, wenn von den nachfolgenden Alben keines mehr das Niveau eines „The Ghost Of Cain“, eines „Thunder And Consolation“ oder eines „Impurity“ erreicht, so haben sie immer noch jede Menge unglaublicher Granaten in petto, die noch kommen sollen. Verlasst Euch drauf.
Wie gesagt, ab hier geht bei mir das verloren, was NMA davor für mich waren. Das ist zu viel Komposition, zu "überproduziert", so viel Experiment, zu glatt. Vielleicht. Das sind alles nur Erklärungsversuche, woran genau es liegt, kann ich nicht sagen. Und es geht mit dem nächsten Alben so weit, dass ich die Band völlig abgeschrieben habe. ABER sie sind zurück gekommen. Und haben dann schlussendlich tatsächlich wieder das gemacht, wofür ich sie damals geliebt hab.
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Thunderforce
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Beitrag von Thunderforce »

Spanisch, karibisch, wen interessierts :D

Schon komisch, dass trotz der recht anderen Sichtweise, trotzdem Eleven Years und Purity für beide jeweils die Highlights sind.

Für den Thread jetzt hör ich mir ja die Scheiben beim schreiben immer in aller Ruhe an und auch mit Textheft und so. Und wo ich bisher bei fast jedem Song dachte: "So ein geiler Text, so ein geiler Text, so ein geiler Text aber ich kann ja nicht bei jedem Song auf den text eingehen"
dachte ich heute irgendwie "Hmm was singt der da? Ach egal. Gehste halt mal beim nächsten Song auf den Text ein"

Dahingehend fehlt in der Tat irgendwie was, ist mir aber heute echt zum ersten Mal bewusst geworden.

Dieses NMA-Feeling habe ich bei Impurity aber dennoch sehr stark. Eigentich ist das einzige Album, auf dem es fast komplett fehlt, die Strange Brotherhood. Und das ist dann auch klar die schwächste von ihnen. Aber dazu kommen wir ja noch.
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Beitrag von KnitterRitter »

Sehr schön, endlich. :)

Ich schreib später mehr dazu, aber dieses Marrakesh ist doch meines Wissens auch nur ein Bonus Track. Zum einen ist er bei meiner CD nicht bei den Lyrics mit dabei, und außerdem ist er auf der Booklet-Rückseite gar nicht aufgeführt. Hier sind die Songs als A- und B-Seite abgebildet, mit Lust For Power als Opener der B-Seite. Und ganz unten steht "See Inside For Bonus Track Details" (drinnen finde ich allerdings nichts).

Bei mir sind außerdem alle Bandfotos auch in violett. *g*
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monochrom
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Beitrag von monochrom »

"Impurity" fand ich anfangs fast enttäuschend, was natürlich schon großer Schmarrn ist, sehr gutes Album. Hab da allerdings eine ähnliche Sichtweise wie der Negatron, so ganz die übergroßen NMA waren sie mit diesem Album halt dann doch nicht mehr.
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Thunderforce
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Beitrag von Thunderforce »

KnitterRitter hat geschrieben:Sehr schön, endlich. :)

Ich schreib später mehr dazu, aber dieses Marrakesh ist doch meines Wissens auch nur ein Bonus Track. Zum einen ist er bei meiner CD nicht bei den Lyrics mit dabei, und außerdem ist er auf der Booklet-Rückseite gar nicht aufgeführt. Hier sind die Songs als A- und B-Seite abgebildet, mit Lust For Power als Opener der B-Seite. Und ganz unten steht "See Inside For Bonus Track Details" (drinnen finde ich allerdings nichts).

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Beitrag von monochrom »

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Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben:Für den Thread jetzt hör ich mir ja die Scheiben beim schreiben immer in aller Ruhe an und auch mit Textheft und so. Und wo ich bisher bei fast jedem Song dachte: "So ein geiler Text, so ein geiler Text, so ein geiler Text aber ich kann ja nicht bei jedem Song auf den text eingehen"
dachte ich heute irgendwie "Hmm was singt der da? Ach egal. Gehste halt mal beim nächsten Song auf den Text ein"
Auch da sind wir anscheinend gar nicht so weit auseinander. Impurity ist die erste NMA-Scheibe, bei der ich die Texte nicht mehr oder weniger auswendig kenne und mich teilweise überhaupt nicht mit ihnen beschäftigt habe. Was du z.B. über Bury The Hatchet geschrieben hast, hat mich völlig überrascht. Ich bin bislang irgendwie nicht auf die Idee gekommen, mich mit dem Text überhaupt beschäftigen zu müssen. Von dem her: keine Ahnung worüber er da singt.

Ist aber natürlich nicht durchgehend so, Impurity hat ja z.B. wie schon erwähnt einen absolut großartigen Text.

Insgesamt klingt meine Kritik vielleicht auch zu negativ. Das ist immer noch ein sehr gutes Album, nur ist es mir halt persönlich nicht ganz so wichtig wie die Scheiben davor. Und weil die sehr wichtig sind, wirkt der Abstand dann eben auch größer.


PS: Das mit den seltsamen Editionen von Alben scheint sich auch hier fortzusetzen. Diesmal ist es Knitter mit der Verliererversion. *g*
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Beitrag von Thunderforce »

NegatroN hat geschrieben:

PS: Das mit den seltsamen Editionen von Alben scheint sich auch hier fortzusetzen. Diesmal ist es Knitter mit der Verliererversion. *g*
Laut der NMA Diskographie-Homepage war Marrakesh auf der LP echt nicht drauf. Allerdings war es auch keine Single-B-Seite oder EP-Track. Scheint also wirklich ein richtiger CD Bonustrack zu sein.

@ Bury The Hatchet: Wurde mir gestern auch zum ersten mal bewusst, als ich halt mal bewusst auch auf die texte geachtet habe, das hab ich vorher bei dem Album auch nie getan. Die Refrains von Purity oder Whirwind gröhlt man halt mit, aber richtig auswendig kann ich auch nichts.

Scheinbar sehen wir es komplett gleich, meine Sicht ist nur verklärt, weils mein erstes ALbum war *g*


PS: Deine Signatur würde irgendwie mehr Sinn ergeben, wenn da "Life" anstatt "Live" steht
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Beitrag von NegatroN »

Thunderforce hat geschrieben:PS: Deine Signatur würde irgendwie mehr Sinn ergeben, wenn da "Life" anstatt "Live" steht
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Gott, wie peinlich. *lol*

Das erinnert mich aber wiederum an meine Schulzeit. Wir haben im LK Englisch nämlich einige NMA-Songs besprochen, da unsere Lehrerin auch ziemlicher Fan der Band war. Wenigstens mal was sinnvolles gemacht.
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